Unverständlich für Dänen

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lailadk

Beitrag von lailadk »

Hej
Ursel, es tut mir leid das du in deine Gegend keine andere Muttern kenne die auch zu "Hause" bleiben, in Kopenhagen kenne ich viele. Ob das eine Geldfrage ist oder Einstellungssache ist schwer zu sagen, aber auf jedem Fall solles jedem frei sein sich zu entscheiden.
Ich wohne jo schon 18 Jahren in Hamburg, und hier kenne ich kaum eine Frau die bis zum Kindergartenalter zu Hause bleiben konnte, entweder hat der Mann zu wenig verdient oder die Scheidung kam schneller als gedacht!!!
Als Krankenschwester habe ich oft gesehen wie die Kollegen ihren kleinen Mäusern schon um 5:50 gebracht haben um den Dienst um 6:15 antreten zu können, das hat richtrig weh getan(Betriebskindergarten). Aber was sollten die machen. Die Omas waren meisten selber Berufstätig oder wohnten zu weit weg.
Auf der station wo ich jetzt arbeite habe ich in den letzen 6 Jahren 1x erlebt das eine Familie sich dafür enschied, das der Pappa arbeitet ( mein Kollege) und die Frau ist 8 Jahre zu Hause geblieben.
Ich finde es gut das dieses Thema ab uns zu im Forum diskutiert wird. Die Unterschiede , glaube ich, sind doch nicht so groß.
Ganz liebe Grüße von Laila aus Hamburg
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Leila!

Eine Freundin, die vor wenigen Jahren in Kopenhagen lebte, hat da aber andere Efahrungen.
Bist Du sicher daß es sich nicht um Mütter im (Barsels-)orlaov handelt?
Sobald die Kinder etwas größer (max 1 jahr) sind, sind die meisten Mütter hier in DK doch berufstätig.
Sprichst Du von Kopenhagen vor 18 Jahren oder heute?

Heute kam ein Bericht im Regionalfernsehen, daß man Jütländer wieder zurück aus Kopenhagen nach Jütland locken will.
Die befragten Jütländer, die Sjælland "emigriert" :wink: waren, wollten jetzt nicht wieder zurück nach openhagen: zu hektisch, zu tressig.
Eine junge Familie (in der sicher beide berufstätig waren), sprach dennoch davon, daß man sich in Jütland eben ein Haus leisten könne und wie ein typischer Däne leben könne...

Und wenn die Unterschiede wirklich nicht meh so groß sind - und sei ees nur in Kopenhagen - dann hat sich da sicher nichts zum Guten geschoben und es fehlt m.E. genau das, was wir hier meinten. die Wahlmöglichkeit...

Gruß Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
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egern
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Beitrag von egern »

@rørviger
Die Vorbildfunktion kann man auch in Zweifel ziehen...

Hier ein Auszug aus der Webpräsenz des Deutschen Historischen Museums:


"Ein staatlich festgelegtes "Programm für die Erziehungsarbeit in Kinderkrippen" regelte den Umgang zwischen Erzieherinnen und Kleinkindern bis ins Detail. Kleinkindliche Einzelinteressen und -bedürfnisse gingen in dem geregelten, disziplinierten Tagesablauf und angesichts der Betonung des Kollektivs zumeist unter. Ein DDR-Kinderpsychologe kritisierte im "Neuen Deutschland" (Juni 1990): Die vorwiegend fertigkeitsorientierte Krippenpädagogik mache "das Kind zum Objekt programmierter, plangebundener, teilweise dressurähnlicher, also insgesamt autoritär gesteuerter Einwirkungen.""

http://www.dhm.de/ausstellungen/lebensstationen/ddr_3.htm

Die Frage ist daher auch, wie man ein neues System ohne Bruch gestalten hätte können.

Gruß Christina
runesfar

Beitrag von runesfar »

Egern - als Ich hierher, nach Berlin, zum ersten mal kam, wohnte Ich lange in die WG von Runes mor. (Damals wusste Ich nicht das Ich sowas später sagen würde...aber das ist eine andre geschichte).

Die bewohner waren alle ehemalige Bürgerrechtler und waren, im wendezeit, ziemlich prominent......also keine Freunde die ZK und der Staatsrat.

Die waren alle recht ablehnend gegenüber viele dinge in der DDR, aber niemals über die Kindergarten-zeit. Im gegensatz. Einer hat mir direkt gesagt - "In der KITA war Ich glücklich" - und das hat er tatsächlich gemeint.
lillebaek

Beitrag von lillebaek »

Ein Aspekt was nocht nicht angesprochen wurde, was aber sehr wichtig ist, ist wie die(wenige) Mütter in DK, die zu Hause ihre Kinder gross ziehen, es mit den "A-Kassen" regeln. Stehen die dann "nicht zur Verfügung" für den Arbeitsmarkt um dagpenge/Arbeitslosengeld zu bekommen? Oder kriegt mann dann in DK gar nichts vom Staat ausser Kindergeld? Ich frage weil ich nicht weiss, wie das geregelt wird! Es is ja, wie früher erwähnt, der Aussnahmefall...

Meine Meinung dazu: ich finde es völlig in Ordnung, wenn man(frau) vom Arbeitsmarkt zurückzieht, dann sollte man aber auch kein(im vergleich mit Deutschland) üppigen Dagpenge/Arbeitslosengeld beziehen, weil man ja dann nicht für den Arbeitsmarkt zur Verfügung steht(es geht wohl auch kaum in DK heut zu Tage, wo der Bedarf nach Arbeitskraft so gross ist)
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej lillebäk!

Genau, außer dem Kindergeld, das alle ja bekommen, bekomme ich NICHTS!
Ich stehe dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung.
Und war diese Balanciererei auch leid, wie ich die Gelder beziehen KÖNNTE, wenn ich mal zu einemKursus, mal eine Vikarstelle etc. haben würde...
Etliche Däninnen, die ich kennengelernt habe, beherrschen das recht gut, um so eben doch bei ihren Kindern bleiben zu können.
das war früher nicht einfacher als heute, wei les eben immer Kurse u.ä. gab - auf eine Art gut um die Arbeitslosenwirklich ajour zu halten, auf der anderenseite eben recht stressig und hin bis zur unsinnigkeit, wenn man sich manche Kurse manchmal anschaute, die dann absolviert wurden/werden mußten, nur damit die Bezüge weiterliefen.

Gruß Ursel, DK
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Kaellepot
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Beitrag von Kaellepot »

Ich bekomme ausser Kindergeld auch 0.
Kein Erziehungsgeld und als ich nun eine Riesterrente
abschliessen wollte, konnte ich das auch nicht, da
das rentenversicherungsgebunden ist.
(mein Mann hätte für echt viel Geld eine abschliessen müssen,
damit ich Zugang zu Riester hätte).
Und ich dachte, Riester wäre genau das Stück für Frauen,
die vielleicht mal ne Zeit nicht arbeiten.

Als Mama die zu Hause ist, hast Du heutzutage leider
nicht mehr die Akzeptanz. Du bekommst vielmehr
Nachteile. Aber die Wahl lässt man Dir ja dennoch.


So - das musste ich einfach noch loswerden.
Schönen Tag noch!
joe100
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Beitrag von joe100 »

Hej,

ich gehöre zu denen, die das Eva-Prinzip gelesen haben (zumindest bis zur Buchmitte, dann wiederholte sich zuviel) und die Aussagen der Frau Hermann nachempfinden können.

Auch fand ich die -umfagnreichen - waren es 6 Seiten ?? - Berichte im Ekstrabladet am Wochenende über das Wohlstands Internat nahe Kopenhagen ein erschreckendes Beispiel dafür, wenn Eltern ihre Kinder irgendwann mangels Zeit/Lust/Interesse/Eigenverwircklichung oder was auch immer abschieben.

Am allerwichtisten ist doch, dass man - ob nun unter Arbeit oder daheim Erziehende - Entwicklungen seines Kindes mitbekommt, erziehend einwirkt, und das Kind in den Mittelpunkt der Familie rückt.
Natürlich ist das mit Karriere verbindbar, und zwar in beiden Ländern gleichwohl.

Kein Verständis habe ich aber, wenn Karriere wichtiger als das Kind sein soll. Diesen Umstand darf es für Vater und/oder Mutter nicht geben.

Hils
Dieter
lailadk

Beitrag von lailadk »

hej Ursel
nein ich meine nicht im Barsel, zB.meine Schwester . ihre Kinder sind 3 und 6 . Sie ist zuhause, obwohl ihr Freund sehr wenig verdient und die nur in eine Andelslejlighed wohnen.
Das Mütter die zuhause sind nur vom Kindergeld und EheMann leben finde ich ganz schlimm, die sparen denn Staat auch einiges, beanspruchen keine Kindergartenplatz zB
Gruß von Laila
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Leila!

Tja, bislang habe ich eigentlich keine dänische Mutter getroffen, die länger als 2 Jahre (hochgegriffen) bei den Kindern war. Und durch meine Kinder - nicht allein im KIGA etc. - kenne ich viele Mütter! Aber schön, wenn es das auch noch gibt! :D
Und wie untypisch ich lebe, macht mir meine Umgebung immer wieder klar, von Anfang an.

KIGA-Platz habe ich durchaus beansprucht, denn ein Kindergarten ist nicht nur Betreuung, sondern auch viel Stimulation, und ab 3 Jahren drängen die meisten Kinder sehr deutlich nach einem größeren Radius und größerer Herausforderung, als nur 1-2 Personen (Eltern) geben können. daher finde ich den aus ganz anderen Gründen, um der Kinder willen, sehr wichtig-.
Und in Dk sind die KIGAs auch wirklich in der Regel sehr gut - wobei es da natürlich auch Unterschiede gibt.
Wir denken jedenfalls sehr gern an die Zeit zurück!

Gruß Ursel, DK
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lillebaek

Beitrag von lillebaek »

95% aller dänische Kinder ab 3 Jahre werden ausserhalb vom eigenem Heim betreut.

http://nyhederne.tv2.dk/article.php/id-6188939.html?forside
Kaellepot
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Beitrag von Kaellepot »

ich glaube ab 3 Jahre, da sagt auch keiner was.
Aber ab einem Jahr oder früher ist eher das Problem vieler......
Vilmy
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Beitrag von Vilmy »

@kællepot
Und warum soll da einer was sagen? Du darfst doch auch Zuhause bleiben; da dürfen andere doch wohl arbeiten gehen/oder müssen...

Glaubst du nicht, dass es vor allem auf das Kind ankommt. Es gibt so viele richtige Lösungen, nicht nur eine oder zwei.

Gruss vilmy
geloescht20

Beitrag von geloescht20 »

Die vorwiegend fertigkeitsorientierte Krippenpädagogik mache "das Kind zum Objekt programmierter, plangebundener, teilweise dressurähnlicher...
@egern
Was für einen theoretischen Schwachsinn hast Du da ausgegraben? Auf dem Papier stand so manches, aber das da habe ich nie gehört.
Meine Kinder wurden in der DDR durchaus liebevoll und individuell betreut. Wer so was schreibt, hat überhaupt keine Ahnung von der ehem. DDR. Kommt da vielleicht der Neid auf ein funktionierendes Betreuungssystem durch?

Ja meine Kinder wurden auch fremdbetreut und sie sehen den Kontakt zu den anderen heute als Bereicherung an.

Danke Sandra, für dein Statement vom 20. Ich kann Dir da nur zustimmen.
egern
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Beitrag von egern »

@ pitti

Nein, ich bin nicht neidisch auf eine Institution der DDR, war ich auch nie. Aber ich bin froh, dass du und deine Kinder so positive Erfahrungen gemacht haben. Und du wirst ja auch am Besten urteilen können, wie jemand aus der DDR eine Institution des Staates einschätzen konnte. Deshalb danke ich dir vor allem für deine sachliche und ausgewogene Kritik.

Beste Grüße,
Christina
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