Wir haben es getan!Umzug nach DK

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Lars J. Helbo
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Re: Hi

Beitrag von Lars J. Helbo »

Claudia48 hat geschrieben:Also ich finde es erstaunlich dass man - obwohl akut krank - erst auf einen Termin warten muss der Wochen in der Zukunft liegt. Wenn ich hier in D krank bin mit Grippe z. B. gehe ich sofort zum Hausarzt und nicht erst Wochen später. Dort ist es nicht nötig sich einen Termin geben zu lassen.
Hier ist aber auch ein kleiner Ungenauigkeit. Wer akut krank wird, kann natürlich auch sofort zu seinem Hausartzt gehen. Die Wartezeiten gibts danach, also z.B. bis Besuch beim Fachartzt oder im Krankenhaus. D.h. aber auch, daß Du zu diesem Zeitpunkt schon vom Hausartzt untersucht bist, und er hat entschieden, daß Du so lange warten kannst.

Davon abgesehen kann ich absolut nicht nachvollziehen, was es soll mit einer Grippe sofort zum Artzt zu laufen - damit es nur 1 Woche dauert statt den normalen 7 Tagen oder wie?
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Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Claudia!

Ich bin ja nun wirklich eine, die manches am dän. System nicht gut findet, vor allem nicht Wartezeiten bei Schmerzen (wie sie durchaus vorkommen, solange die Schmerzen eben nicht unbedingt lebensbedrohlich sind) !!!, und ich freue mich auch, wenn ich da auf Verständnis stoße, aber hier vermischst Du leider einiges.

Klar, mit den aktuen Augenschmerzen meiner Tochter hätte ich natürlich zum Hausarzt akut gekonnt - bei mehr Gejammer hätte ich es wohl auch getan, nur bin ich eh eine Abwarten...-evtl. homöopathisch-selbstbehandelnde-Mutter... bei Augen allerdings wiederum her nicht :wink: , jedenfalls... der hätte mich natürlich irgendwann auch nur an den Augenarzt verwiesen und ... den darf ich ja direkt kontaktieren, was sich als so oder so
äußerst
schwierig erwies.

Bei Grippe oder besser. Erkältung warte ich wirklich die normale Zeit ab.

Das ist natürlich immer eine Ermessensfrage, sollte aber in Dtld. eben auch wieder ein bißchen durch die Praxisgebühr "eingeführt" werden, weil es zur Genesung mancher normalen Krankheiten eben einfach "nur" Zeit und Ruhe bedarf.
(Und ich kenne auch Ärzte in Dtld., die mir schon gestöhnt haben, daß sie halt auch nicht Wunder vollbringen können und manche Patienten eben lieber mal selber was für sichtun als vom Arzt das Wundermittel erwarten.)

Gut, und die andere Sache ist:
Die Kinderwagen draußen haben nichts mit den aktuen Terminen zu tun.

Abhärtung beträfe in dem Sinne ja auch nur die Erkältungskrankheiten, und da sind dänische Kinder kaum mehr abgehärtet als andere -- wenn ich mir nur die Kinderkrankheit Nr. - Mittelohrentzündung - anschaue.
Die Kinder liegen ja auch warm - sie machen weder Kneipp- noch andere Kuren sondern sind ,mollig engepackt in ihrem Bettchen = Kinderwagen.

Allen anderen akuten Krankheiten kann man wohl kaum mit Draußenschlafen vorbeugen bzw. dagegen abhärten, oder?`

Also - bei aller Kritik an den langen Wartezeiten - manches von außen Kritisierte hat durchaus einen über die Grenzen hinaus machenden Sinn, das sollten wir nun aber auch ordentlich trennen.
Denn auch wenn ich bereits als Miesmacher verschrieen bin:
Alles ist eben absolut nicht schlecht hier, sondern sogar besser als in Dtld.

Gruß Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

---------------------------------------------------------Marcel Proust
...
Claudia48
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Beitrag von Claudia48 »

Also wir müssen bei Krankheit zum Arzt, schon allein wegen der Krankmeldung! Die ist auch umsonst und kostet nicht 500 Kronen wie in DK.
Desweiteren gehe ich auch nur zum Arzt wenn es nötig ist - ich bin gesund und habe im "hohen" Alter :oops: noch keine großén Beschwerden, nur was wäre wenn ich alt bin und in DK lebe? Dann gute Nacht.

Die Kosten der Arzneimittel sind wesentlich höher, ein Mittel kostete 25 Euro was ich hier für 8 Euro bekomme. Mein Freund zahlt 2000 Euro Steuern, das Preis-Leistungsverhältnis stimmt also nicht für sein Geld bekommt man dort nicht viel.

Ich mag die dänische Mentalität ansonsten sehr - die Menschen sind sehr freundlich und bodenständig und es ist schön immer in der Nähe des Meeres zu sein.

Ich kann mir auch vorstellen 2 Wochen im Monat dort zu arbeiten-habe Familie hier und würde gern pendeln. Aber da werde ich wohl keine Chance haben.

An Ursel - bin viel gereist und habe auch im letzten Jahr als Aupair längere Zeit in DK verbracht dadurch auch ein bisschen Einblick was dort so abläuft.

Naja, seit ich das mit den Ärzten weiss verging mir die Lust auszuwandern
denn so abenteuerlustig bin ich dann doch nicht :(
Ralph
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Re: Wir haben es getan!Umzug nach DK

Beitrag von Ralph »

Ich hol das hier mal wieder hoch...

Thomas Graap hat geschrieben:Moin Tom hier!
Wir haben es endlich geschafft.Ein kleiner Erfahrungsbericht.
Seit zwei Wochen sind wir in DK ( Wir sind 6 Personen 4Kinder meine Frau und ich und natürlich der Hund. Ich weiß Kruså ist nich so wirklich DK aber für uns der richtige Kompromiss.
Ich arbeite zur Zeit in Brande als Elektriker bekomme gutes Geld bin dafür aber auch 15 Stunden an 4 Tagen unterwegs. Ich werde über kurz oder lang versuchen etwas in der Nähe zu bekommen doch fürs Erste ist der Job schon O.K..
Die Behörden arbeiten im Moment etwas langsam ( ich glaube wegen der Gebietsreform ) und ich habe nur einen Tag in der Woch Zeit um Papierkram zu machen. Im Klartext ich bin noch nicht bei der Komune angemeldet meine Aufendhaltsgenehmigung werde ich Anfang der Woche bekommen so das ich mich Freitag anmelden kann. Zur Skat-Stelle war ich mit meinem Chef wegen der CPR die ich ein paar Tage später auch bekommen habe.
Ich schreibe heute etwas wirr, was mir leid tut. Es sind so viele Eindrücke die mich zur Zeit beschäftigen. Doch ich wollte mich wenigstens mal kurz melden weil mir das Forum meinen Weg auch erleichtert hat. Danke nochmal dafür an alle.
Es ist alles nicht leicht gewesen doch ich glaube es lohnt sich. Wer mit dem Gedanken spielt der sollte seinen Weg gehen;sich nicht bange machen lassen;zugreifen wenn ein Angebot kommt und sich ein wenig vom deutschen Denken verabschieden. Den Mut wüsche ich allen.

Gruß Tom und Anhang


Nix gegen eine muntere, wenn auch nicht wirklich neue Diskussion über
gesundheitspolitische Aspekte, aber threadtitel und Eingangsposting
zielten doch wohl in eine ganz andere Richtung.

Mich interessiert auch mehr, wie`s nun so bei Thomas und Familie weitergeht- ist doch auch schön,
wenn schon mal jemand hier über seine Erfahrungen als "Neudäne" berichten möchte, oder?

Mir ist auch klar, daß `ne Diskussion mal etwas vom Thema abdriftet, es wäre aber doch erfreulich,
wenn mann die ursprüngliche Absicht nicht ganz darin versinken sehen müßte.
Also Thomas- viel Glück in der "Fremde" :wink: , und berichte ruhig immer mal, wie`s so weitergeht bei euch!
Gruß Ralph
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Claudia48 hat geschrieben: Die Kosten der Arzneimittel sind wesentlich höher, ein Mittel kostete 25 Euro was ich hier für 8 Euro bekomme. Mein Freund zahlt 2000 Euro Steuern, das Preis-Leistungsverhältnis stimmt also nicht für sein Geld bekommt man dort nicht viel.
Diesen Zusammenhang verstehe ich nicht. Wenn jemanden viel an Steuern bezahlt, heißt das ja nur, daß er gut verdient. Die Leistungen des Gesundheitswesens in DK sind aber nicht besser für Besserverdienende. Es gibt keine Sonderstellung oder -Behandlung für "Privatversicherte".

Das wird auch der Grund für die Medikamentenpreise sein. Die Zuschüße für Medikamenten werden hier nicht mit breiter Hand an alle verteilt, sondern sie gehen an diejenige, die es tatsächlich brauchen. D.h. wer gut verdient und nur gelegentlich ein normales Medikament braucht, bekommt dafür keine Zuschüsse. Es gibt aber eine feste Obergrenze für die Eigenbezahlung als Prozent des Einkommens pro Jahr. D.h. wer viele medikamente braucht und wenig verdient, der bekommt dafür um so mehr an Zuschüssen.

Deshalb kannst Du hier von keinen Preis-Leistungsverhältnis sprechen.
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Claudia48
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Beitrag von Claudia48 »

Wenn man 2500 Euro verdient netto - so wie mein Freund - und jeden Monat 2000 Euro Steuern zahlt - er arbeitet bei einer Brotfabrik - dann aber monatelang warten muss..... dann bekommt man nicht viel für sein Geld.

Kann da jemand keine Kritik an DK vertragen?? Mein Mann bezahlt soviel Steuern im ganzen Jahr....

Die Medizin habe ich selber gekauft - frei in der Apotheke. Das gleiche Medikament bekomme ich hier für ein Drittel. :shock:
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Doch Kritik ist ganz in Ordnung. Sie sollte nur realistisch sein. Wenn Du vergleichen willst, dann sagt es sehr wenig, was ein einzelner an Steuern bezahlt. Man muß ja auch MwSt. Registrierungsabgabe etc. mitzåahlen und nicht zu vergessen in D die Beiträge für Krankenversicherung, Rente und darunter auch noch die sogenannte Arbeitgeberbeiträge. Beim Vergleich ist es daher viel sinnvoller, die sogenannte Staatsquote zu vergleichen, also der Anteil der Produktion, der von der Staat durch Steuern oder sonstige Abgaben verwaltet wird.

Dieser Staatsquote ist in DE und DK fast gleich hoch. Sie liegt in der Gegend um 47% vis 49%.

Dann muß man auch vergleichen, was damit gemacht wird. Hier gibt es zwei wesentliche Unterschiede.

Erstens wird in DK weniger für Gesundheit ausgegeben, aber mehr für Bildung und für Arbeitsmarktmaßnahmen. Zweitens wird in DK mehr an Sozialer Ausgleich - Umverteilungspilitik betrieben.

Für jemanden der keine Kinder hat, seine Ausbildung beendet hat, in ein guter Job ist und dann noch krank wird, ist das natürlich bescheiden.

Er hat nämlich kein Vorteil von den guten (und vorhandenen) Kindergärten, die Lehrmittelfreiheit in der Schule, die freie Schulwahl, die fehlende Studiengebühren, die höhere und längere Arbeitslosenunterstützung, die höhere Sozialhilfe oder die bessere Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen.

Aber er kann nicht jeden Fachartzt beliebig aufsuchen, er muß ins Krankenhaus fahren zum Röntgen und Ultraschall und er bekommt nicht großzügige Zuschüße für alle mögliche Medikamente.

Du mußt das aber alles in Zusammenhang sehen. Es ist natürlich schön, daß man in DE sofort zu jeden beliebigen Artzt gehen kann und auch noch eine "zweite Meinung" zur Krankheit einholen kann. Es ist praktisch, daß jeder Artzt alle Geräte da hat etc. Aber es kostet ein Schweinegeld. Und der Preis ist dann letztendlich überfüllte Klassen in der Schule, Studiengebühren und fehlende Maßnahmen gegenüber Arbeitslose, was zu weit geringere Flexibilität im Arbeitsmarkt und dadurch letztendlich höhere Arbeitslosigkeit führt. Das mußt Du aber alles in Zusammenhang sehen, wenn Du davon sprechen will, wo man viel oder wenig für sein Geld bekommt.

Davon mal abgesehen, dann mögte ich also festhalten, daß die freie Artztwahl (auch medizinisch) nicht unbedingt immer nur von Vorteil ist. Das ist aber eigentlich ein anderes Thema. Du solltest auch beachten, daß Du Preise für Medikamente so nicht vergleichen kannst. Es ist durchaus möglich, daß Du ein anderes Medikament mit der gleiche Wirkung viel billiger hätte bekommen können. Wenn Du einfach die Marke kaufst, daß Du aus DE kennst, dann wirst Du nämlich wahrscheinlich ein Überpreis bezahlen, weil diese Marke hier unüblich ist.
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Claudia48
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Beitrag von Claudia48 »

Also ich habe 3 erwachsene Kinder die auch in den letzten Jahren alle Schulbücher frei bekommen haben. Ferner konnten wir auch die Schule selber frei wählen.

Meine Tochter, nunmehr 26 Jahre hat eine Schule besucht für Physiotherapie und diese wurde mit Bafög bezuschusst. Das musste auch nicht zurückgezahlt werden.

Das Medikament wurde für DK hergestellt, es ist dort üblich und wurde vom Arzt telefonisch empfohlen, ich hatte eine Entzündung im Unterleib da ich aber selber bezahlt habe wurde ich von dem hohen Preis überrascht.

Sicherlich gibt es einiges was dort in dk besser ist, aber wenn es um die Gesundheit geht, wie auch auf einigen Seiten im Forum beschrieben - negativ mit 3 Jahren Warten auf eine Krebsvorsorge - dann werde ich mit Sicherheit nicht auswandern.

Meine Familie ohnehin nicht da sie ihre eigenen Wege gehen.

Der Vorteil von Geräten in allen Praxen ist dass man schnell die Diagnose bekommt und keine langen Wartezeiten in Anspruch nimmt. Bei den Gebühren von dänischen Ärzten 500 Kronen für eine Krankmeldung müssten die goldene Wasserhähne in ihrer Praxis haben, warum kaufen die keine Röntgengeräte??? :roll:

Ich hoffe dass alle die sooo begeistert sind von dem dänischen System nicht ernsthaft krank werden und monatelang unter starken Schmerzen leiden - so wie mein Freund - sodass er noch gezwungen war Tabletten zu nehmen die ihn kurzatmig machten und nicht ohne Nebenwirkungen.

Die gute Rente und alle finanziellen Vorteile kann man nur deswegen geben weil viele Dänen schon vorher sterben und nicht alt werden. Es gibt Wartelisten für Herzpatienten und Krebspatienten - das ist unmenschlich.
Die Ärzte sind verpflichtet zu helfen und zwar sofort in solchen Fällen. :!:
Mit freundlichem Gruss
Rørviger

Beitrag von Rørviger »

Claudia48 hat geschrieben:Also wir müssen bei Krankheit zum Arzt, schon allein wegen der Krankmeldung! Die ist auch umsonst und kostet nicht 500 Kronen wie in DK.
Desweiteren gehe ich auch nur zum Arzt wenn es nötig ist - ich bin gesund und habe im "hohen" Alter :oops: noch keine großén Beschwerden, nur was wäre wenn ich alt bin und in DK lebe? Dann gute Nacht.

Die Kosten der Arzneimittel sind wesentlich höher, ein Mittel kostete 25 Euro was ich hier für 8 Euro bekomme. Mein Freund zahlt 2000 Euro Steuern, das Preis-Leistungsverhältnis stimmt also nicht für sein Geld bekommt man dort nicht viel.

I
mit Verlaub, Claudia, in dieser Schilderung kann ich das Land, in dem ich seit Deutscher immerhin schon seit 36 Jahren lebe, überhaupt nicht wieder erkennen.

Ganz abgesehen dass es einfach nicht STIMMT, dass man bei akuter Krankheit seinen Arzt ohne Zeitbestelling nicht konsultieren kann, ganz im Gegenteil, die Akutbereitschaft bei eigenem Arzt und anderweitig hat für MEINE Familie immer hervorragend geklappt, und das _auch_ bei deutschen und anderem ausländischen Besuch, der bei uns zu hause plötzlich Arzthilfe benötigte.

* "Krankschreiben"
Ja, der Arzt verlangt eine Gebühr, wiel die dänische Ärzteschaft es ablehnt Arbeitgebern über den Gesundheitszustand von Lohnabhängigen unmittelbar berichten zu müssen. SO hängst das zusammen ! Bei sehr vielen Arbeitgebern, und in sehr vielen Tarifverträgen ist es darum so, dass man sich auf "Tro og Love" krankmeldet (Treu und Glauben...Was übrigens in DK auf vielen gebieten allgemeines Rechtsprinzip ist...so muss man oft auch nicht wie in Deutschland durch elend lange Wüsten von "notarielle" Beglaubigungen wandern, wenn man Behörden kontaktiert ;-)...rat mal, warum so viele Menschen aus Deutschland in DK heiraten)

Ist man dann LÄNGER als z.b. 14 Tage krank, verlangt der arbeitgeber dann eine ärztliche Bescheinigung (die aber dann NICHTS über die art der Krankheit aussagen darf, nur über den evt. Einfluss der Krankheit auf die Arbeitsfähigkeit), diese Bescheinigung wird dann vom Arbeitgeber BEZAHLT !

Dann wiederum gibt es Arbeitgeber, welche NIE eine ärztliche Bescheinigung verlangen !

*Arneimittelkosten

Das muss ich auch zurückweisen, es ist NICHT so, dass diese absolut höher sind als in D, da man ein progessives Zuschusssytem hat, bei mir, der ich aus diversen Ursachen verschiedene Arzneimittel benötige, ist es so, dass diese progressiv bezuschusst werden, übersteige ich einen gewissen Betrag muss ich nur noch ganz gering zuzahlen. Rentner und Bedürftige bekommen eine "Medizinkarte" und zahlen NICHTS !

Ausserdem sind die Primærpreise von Arzneimitteln generell niedriger als in D, da man NICHT der Pharmalobby so unbterliegt wie in D, das kann man alleine schon an der Zahl der zugelassenen Arzneimittel in den beiden Ländern erkennen. (Ich habe das schon mal in einem anderen Beitrag erklärt).

*Alter/Krankheit

ICH wurde vor 10 Jahren ziemlich schlimm krank. Musste ein halbes Jahr "krankfeiern". Dennoch bekam ich durch die ganze Periode meinen VOLLEN Lohn mit Zulagen, 3 Jahre danach wurde ich zu 50% arbeitsunfähig, man stellte mich auf "Flexlohn" ein, ich musste nur noch 50% Prozent arbeiten, bekam aber weiterhin den GANZEN Lohn.

Jetzt bin ich "alt", und ich möchte keinesfalls mit einem Leben in deutschland tauschen, denn dort ginge es mir NICHT besser, sondern wahrscheinlich ganz im Gegenteil.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Claudia48 hat geschrieben:Also ich habe 3 erwachsene Kinder die auch in den letzten Jahren alle Schulbücher frei bekommen haben. Ferner konnten wir auch die Schule selber frei wählen.
Bildung ist in D Ländersache, deshalb gibt es Unterschiede von Ort zu Ort. An manche Orten müssen die Eltern aber selber Schulbücher oder zumindest Hefte und Kopien selber bezahlen. Freie Schulwahl heißt nicht nur, daß Du frei zwischen Realschule und Gymnasium wählen kannst, sondern, daß Du nicht an eine Distriktschule gebunden bist und daß Du jeder Zeit Dein Kind in eine andere Schule des selben Typs schicken kannst - wenn Du z.B. mit den Lehrern unzufrieden bist. Oder daß Du die Zuschüsse der öffentliche Hand mitnehmen kannst, wenn Du Dein Kind in eine Privatschule shickst.

Ich habe auch aus D gehört, daß es Schulklassen mit mehr als 30 Schüler geben soll - sogar mit nur ein Lehrer! Ich habe gehört daß Unterrichtsstunden manchmal Monatelang ausfallen, weil ein Lehrer krank ist oder weil Lehrerstellen aus finanziellen Gründen nicht besetzt werden können. Ich habe gehört, daß es für Einwandererkinder, die unzureichend Deutsch sprechen kein Sonderunterricht gibt. Ich habe gehört, daß es Eltern gibt, die für ihr Kind von der Gemeinde kein Platz im Kindergarten bekommen können. Ist natürlich alles nur, was ich so gerückteweise gehört habe, und es ist natürlich schwer zu glauben, aber ....
Claudia48 hat geschrieben:Meine Tochter, nunmehr 26 Jahre hat eine Schule besucht für Physiotherapie und diese wurde mit Bafög bezuschusst. Das musste auch nicht zurückgezahlt werden.
Und was ist mit Studiengebühren an den Unis?
Claudia48 hat geschrieben: Sicherlich gibt es einiges was dort in dk besser ist, aber wenn es um die Gesundheit geht, wie auch auf einigen Seiten im Forum beschrieben - negativ mit 3 Jahren Warten auf eine Krebsvorsorge
Das hat doch niemanden bestritten. Das Gesundheitssystem in D ist extrem gut. Daher ist es auch sehr schwer zu verstehen, daß potentielle Auswanderer hier im Forum regelmäßig Kürzungen im Gesundheitssystem oder Praxisgebühren als ein Grund fürs Auswandern angeben.
Claudia48 hat geschrieben: Der Vorteil von Geräten in allen Praxen ist dass man schnell die Diagnose bekommt und keine langen Wartezeiten in Anspruch nimmt. Bei den Gebühren von dänischen Ärzten 500 Kronen für eine Krankmeldung müssten die goldene Wasserhähne in ihrer Praxis haben, warum kaufen die keine Röntgengeräte??? :roll:
Natürlich ist es ein Vorteil an jeder Ecke ein Gerät zu haben. Ich sage nur, daß dies ein Schweinegeld kostet, und mit ein Hauptgrund ist, warum die Beiträge für die Krankenkassen in D immer wieder steigen. Die Geräte sind nämlich teuer und wenn jede Praxis ihr eigenes Gerät haben soll, dann können sie unmöglich ausgelastet werden. (Dazu kommt, daß es ein kostentreibender Faktor sein könnte, wenn der Artzt, der die Untersuchung verordnet auch an der Durchführung dieser Untersuchung verdient).

Wenn man sich das leisten kann, ist das ja schön. Mir kommt es aber vor, als ob ich manchmal aus D Beschwerden über die Höhe der Beiträge höre.

(Das ein Artzt solche Geräte aus 500 Kronen Gebühr für eine Krankmeldung finanzieren sollte halte ich für wenig seriös.)
Claudia48 hat geschrieben: Die gute Rente und alle finanziellen Vorteile kann man nur deswegen geben weil viele Dänen schon vorher sterben und nicht alt werden.
Ja, die Lebenserwartung in D ist ein wenig höher als in DK. 1 Jahr für Männer und 2 für Frauen. Diesen Unterschied (zwischen Männer und Frauen) zeigt aber auch, wo die Hauptursache liegt. Es geht eigentlich nicht um fehlende Versorgung der Kranken sondern eher um die negative Auswirkung der Gleichberechtigung. Männer sterben unter anderem eher, weil sie Rauchen, Trinken und unter Streß leiden. In DK haben die Frauen in größerem Umfang diese schlechte Gewohnheiten übernommen.

Für die Staatsfinanzen spielt dies aber nicht eine so entscheidende Rolle, und es wird zumindest von der weit höhere Geburtenrate (1,8 statt 1,4) mehr als ausgeglichen (Kinder kosten wie Rentner dem Staate Geld).
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Rørviger

Beitrag von Rørviger »

Claudia48 hat geschrieben: Die gute Rente und alle finanziellen Vorteile kann man nur deswegen geben weil viele Dänen schon vorher sterben und nicht alt werden. Es gibt Wartelisten für Herzpatienten und Krebspatienten - das ist unmenschlich.
Die Ärzte sind verpflichtet zu helfen und zwar sofort in solchen Fällen. :!:
Tschuldigung, dieser Satz in ganz einfach QUATSCH, Unsinn, und beruht meiner Meinung nach auf unbewiesenen Wandergeschichten.

Nichts für Ungut, aber ich habe keinen Bock darauf, auch noch auf Sowas zu antworten und dagegen zu argumentieren.

nur Eins: Es gibt in DK eine "behandlingsgaranti" ! Diese wurde hier noch garnicht erwähnt.

Muss man zulange irgendwo im System warten, kann man frei eine Behandlung wählen, wo man reinkommen kann, AUCH im Ausland ! Di Kosten Müssen dann von der dänischen Sygesikring bezahlt werden.

.....

WARUM bist Du eigentlich so sichtlich sauer auf DK, Claudia ? Welche Laus ist Dir da über die Leber gefahren ? Ich erkenne nur, dass Du vielerarts gänzlichst mit dem falschen Zug abgefahren bist.

:(
Rørviger

Beitrag von Rørviger »

Ursel hat geschrieben: Alles ist eben absolut nicht schlecht hier, sondern sogar besser als in Dtld.

Gruß Ursel, DK
Eben :!:

:D
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Rørviger hat geschrieben: WARUM bist Du eigentlich so sichtlich sauer auf DK, Claudia ? Welche Laus ist Dir da über die Leber gefahren ? Ich erkenne nur, dass Du vielerarts gänzlichst mit dem falschen Zug abgefahren bist.
Wenn Du den Thread von Anfang an liest, dann siehst Du, daß Claudia ein Mann in DK hast, der offensichtlich Krank gewesen ist, und dabei einiges unter Wartezeiten für Untersuchungen etc. gelitten hat.

So was ist natürlich auch blöd. Bei einer Nachbarfamilie von uns hatte der Junge (damals 11) Schmerzen im Knie und mußte damit mehrere Monate warten. Das finde ich auch nicht in Ordnung. Genau so ist es nicht in Ordnung, daß wir über eine Woche brauchten um telephonisch an der Augenärtztin durch zu kommen und ein Termin für unsere Tochter zu bekommen.

Man muß das aber (selbst wenn das schwer ist) in einem größeren Zusammenhang sehen, wenn man von ein Preis/Leistungsverhältnis sprechen will.
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Rørviger

Beitrag von Rørviger »

Lars J. Helbo hat geschrieben:
Rørviger hat geschrieben: WARUM bist Du eigentlich so sichtlich sauer auf DK, Claudia ? Welche Laus ist Dir da über die Leber gefahren ? Ich erkenne nur, dass Du vielerarts gänzlichst mit dem falschen Zug abgefahren bist.
Wenn Du den Thread von Anfang an liest, dann siehst Du, daß Claudia ein Mann in DK hast, der offensichtlich Krank gewesen ist, und dabei einiges unter Wartezeiten für Untersuchungen etc. gelitten hat.

So was ist natürlich auch blöd. Bei einer Nachbarfamilie von uns hatte der Junge (damals 11) Schmerzen im Knie und mußte damit mehrere Monate warten. Das finde ich auch nicht in Ordnung. Genau so ist es nicht in Ordnung, daß wir über eine Woche brauchten um telephonisch an der Augenärtztin durch zu kommen und ein Termin für unsere Tochter zu bekommen.

Man muß das aber (selbst wenn das schwer ist) in einem größeren Zusammenhang sehen, wenn man von ein Preis/Leistungsverhältnis sprechen will.
OK.

ABER: Menschen haben einen Mund, den man aufmachen kann.

Das sollte man dann tun !

ICH würde mich NIE damit abfinden Schmerzen im Knie zu haben und dann Monate warten zu müssen.

Denn solche Wartezeiten sind nicht akzeptabel, da MUSS man protestieren, zur Not auch zuständige Politiker kontaktieren, und Du weisst in DK kann man das auch, und es hilft meistens auch. (Ohne dass das jetzt Nepotismus ist)
Claudia48
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Beitrag von Claudia48 »

Ich gebe diese Meinung über das Gesundheitswesen wieder - im Auftrag eines Dänen der sagt es ist einfach viel schlechter als früher.

Ausserdem meine persönliche Meinung dazu - nicht mehr oder weniger.

Ich weiss dass es Luxus ist wenn ich jederzeit entscheiden kann zu welchem Arzt ich gehen will und es auch bürokratisch wenn ein! Arzt immer erst aufgesucht werden muss der dann über die weitergehenden Maßnahmen entscheidet.

Es ist auch in DK nicht alles Gold was glänzt.

Wenn man mit einem Kind das Augenschmerzen hat solange auf einen Termin warten muss das ist einfach ein Skandal für mich.

Also bleibe ich lieber im Lande und fahre nur zeitweise nach DK.
Mit freundlichem Gruss
Antworten