Wie ich schon schrieb, so denke ich haben sich einfach die Zeiten geändert.
Ich habe mittlerweile über 15 Jahre Branchenerfahrung und bin seit 12 Jahren bekennend bei einem der Grossen

angestellt.
Zu meiner vollen Zufriedenheit übrigens. Und ich fühle mich weder als Abzocker noch als Betrüger.
In den vergangenen Jahren habe ich einiges erlebt und muss dazu sagen, dass sich die Fronten zwischen den Hauseigentümern und den Kunden leider verhärten, weil beide Parts immer mehr auf ihre Rechte pochen.
Das Menschliche bleibt, wie übrigens auch in anderen Branchen, auf der Strecke. Ich vermute das liegt unter anderem an der Wirtschaftskrise, die doch mehr an den Menschen nagt, als man unmittelbar vermutet.
1. Pochen die Urlauber mehr auf ihre Rechte, da sie ihr ´sauer verdientes´Geld bestmöglich anlegen wollen und möglichst viel Leistung, für möglichst wenig Einsatz herausbekommen möchten.
2. Wollen die Hauseigentümer, denen es schwer fällt ihre Häuser zu halten, da die Steuern hoch sind, die Preise, (aus ihrer Sicht) viel zu niedrig und die Urlauber viel zu viel kaputt machen und die Häuser unpfleglich behandeln, immer mehr Kontrolle und Sicherheit von Seiten der Vermittlungsbüros. Die Eigner fordern wesentlich höhere Kautionen und wollen mehr als die normalen ungefähr 70% der Mieteinnahmen (die sie jedoch hoch versteuern müssen.)
3. Haben die Vermittlungsbüros ihr Personal drastisch kürzen müssen um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Kontrolleure und das Reinigungsæpersonal das an den Wochenenden angestellt ist, hat unter der Woche Vollzeitjobs. Der Austausch einer einfachen Glühbirne ist für ein Büro schon ein gewisses finanzielles Wagnis.
Hierzu ein Beispiel.
Der Kunde kommt und sagt, ich bin nicht in den Urlaub gefahren, um eine Glühbirne zu wechseln.
Das Büro schickt einen Servicemann.
Die Glühbirne kostet einen Euro.
Der Zeitaufwand, bei ca. 25 Kilometer Entfernung zum Haus beträgt inklusive Wechsel der besagten Birne und Rückfahrt zum Büro je nach Verkehr ca 1 Stunde.
Der Verschleiss am Fahrzeug muss berücksichtigt werden.
Die Koordination im Büro, sprich Anruf beim Servicetechniker, der das Büro anfährt, Anruf beim Hauseigner, um zu erfragen ob eventuell Ersatzbirnen im Haus sind usw, betragen noch mal ca 10 Minuten.
Da kostet so einen Birnenwechsel schon mal lumpige 50,- Euro.
Wer soll die bezahlen?
Der Kunde? Nein, werden alle schreien.
Der Eigner? Nein, wenn man doch schon ein Büro beschäftigt, um das Haus zu vermitteln.
Das Büro? Ja, die bleiben auf den Kosten hängen, sind aber in den Augen der Kunden und Eigentümer die bösen Abzocker.
Früher haben die Kunden oft gerne mal selber den Besen geschwungen, oder eine Birne gewechselt, heute sind diese Zeiten vorbei, da wird auf Rechte gepocht.
Dann muss sich auch keiner wundern, wenn die ´Gegenseite´ (traurig eigentlich es so nennen zu müssen) auch die Register anzieht.