Die Tafel

Handel, Karriere, Beruf, Branchen, Export, Import, Produkte, Messen, u.s.w
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Engel 81
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Beitrag von Engel 81 »

Lars,

selbst wenn das Rentenalter in Dänemark angehoben wird, wird es immer noch Berufsgruppen geben, die nicht in der Lage sind, dieses Rentenalter zu erfüllen. Dies wird sowohl in Dänemark als auch Deutschland der Fall sein.
Die körperlichen Belastungen, die manche Berufe mit sich bringen, werden dies nicht zu lassen.
Dann ist doch die Frage, wie sich die Staaten in diesem Falle dazustellen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es dann unbedingt ein Wohlfühl-Paradies in DK geben wird, in dem die Kommune den Lohnverlust ausgleichen wird.
Vielleicht braucht Ihr sie dann ja doch, die Tafel...
VG
HaiKai
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Beitrag von HaiKai »

Lars J. Helbo hat geschrieben:
Ronald hat geschrieben:Ältere Arbeitnehmer bekommen hier, wenn überhaupt, nur extrem schwer einen Job und fallen so viel zu früh in die soziale Abhängigkeit. Und wie lange sollen denn die Menschen Arbeiten? Glaubst du tatsächlich, dass man 50 jahre und länger auf dem Bau schuften kann oder mit 70 Jahren noch Augen lasern sollte?
Ich glaube, dass die Arbeitswelt sich ändern muss - und schon hat. In den 60'er Jahren war Arbeiten auf dem Bau etwas ganz, ganz anderes als heute und in 20 jahren wird es noch sehr viel anders sein.

Mit das was wir von der Lebenserwartung voraussagen können, wird der Rentenalter in DK in 2040 irgendwo zwischen 72 und 74 liegen (mit die Regelunden, die schon beschlossen sind) und ich denke Deutschland wird nachziehen müssen.
Für mein Verständnis: Was ist dein Beruf? oder bist du schon im efterloen? lehrer war es doch, oder?
Keep Calm... &
hanno
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Beitrag von hanno »

Hendrik77 hat geschrieben:
hanno hat geschrieben:Es bringt nicht darüber zu philosophieren was typisch Deutsch, oder typisch Dänisch ist.

Dann hoffen wir mal für Dänemark, das es diese Probleme die bei uns aktuell sind da nicht geben wird,
Hejsa !
Ich wäre da auch ganz vorsichtig als einzelner für bzw. über ein ganzes Volk zu sprechen,im Gegensatz zu anderen Usern hier im Forum.

Meine Wahrnehmung ist natürlich subjektiv und ich führe keine Statistiken aber glaubst Du wirklich das es in Dänemark keine Armut (im Alter),Obdachlosigkeit oder Drogenabhängigkeit etc. etc. gibt.
Der typische Däne sagt denjenigen vielleicht sie sollen zur Kommune gehen,aber das alleine macht keinen satt bzw. hilft den nicht wirklich weiter. Auch ist nicht jeder psychisch in der Lage die Gänge zum Amt zu leisten.
Ich finde die Tafeln,wo auch immer, sind eine gute u. sinnvolle Einrichtung :!:
Med venlig hilsen
Hendrik77

Selbstverständlich wird es in Dänemark auch Armut im Alter geben, sowie Menschen die durch den sozialen Raster gefallen sind.

Auch haben wohl Tafeln in Dänemark keine Bedeutung, weil sie nicht vorhanden sind.
Nur die Dänen werden noch einen Lernprozess durch machen müssen, wo sie lernen werden, das der Staat nicht alles regelt, sie sind nicht allein in Europa.

Nur die Probleme in Deutschland sind entstanden, weil wir zu einem Billiglohnland verkommen sind.
Wo viele Menschen von dem was sie verdienen nicht mehr leben können, geschweige dann auch noch vorsorgen auf die Rente.
Wo auch bei den Rentnern ihr Einkommen von hohen Energiepreisen, gestiegenen Nebenkosten und steigenden Mieten aufgefressen wird.

Nur diese Probleme wird es auch in Dänemark geben und da wird man froh sein, das es solche Einrichtungen wie Tafeln gibt, wenn man gelernt hat das der Staat nicht alles regelt, sondern das es Menschen gibt die sich auch privat einbringen um anderen zu helfen.
Zuletzt geändert von hanno am 21.11.2013, 11:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Engel 81 hat geschrieben:Die körperlichen Belastungen, die manche Berufe mit sich bringen, werden dies nicht zu lassen.
Dann ist doch die Frage, wie sich die Staaten in diesem Falle dazustellen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es dann unbedingt ein Wohlfühl-Paradies in DK geben wird, in dem die Kommune den Lohnverlust ausgleichen wird.
Vielleicht braucht Ihr sie dann ja doch, die Tafel...
Klar ist das eine Herausforderung. Aber wie kann dann die Lösung aussehen?

1. Sollen wir die Arbeitswelt ändern, die körperliche Belastungen entfernen (wie wir das schon in vielen Berufen getan haben)?

oder

2. sollen wir weiterhin die Leute schuften lassen, bis sie nicht mehr können, sie dann mit 62 in (mini-)Rente schicken und sie dann 40 Jahre lang von der Tafel versorgen lassen?
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Ronald
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Beitrag von Ronald »

Lars J. Helbo hat geschrieben: Mit das was wir von der Lebenserwartung voraussagen können, wird der Rentenalter in DK in 2040 irgendwo zwischen 72 und 74 liegen (mit die Regelunden, die schon beschlossen sind) und ich denke Deutschland wird nachziehen müssen.
Ich möchte deinen Lokalpatriotismus nur ungerne stören, aber Deutschland hat VOR Dänemark mit der Erhöhung des Renteneintrittsalters begonnen. Außerdem betrifft die Erhöhung auf 67 Jahre in Dänemark nur die Geburtenjahrgänge ab 1959. In Deutschland fallen alle ab 1952 geborene darunter.
In DK ist's also eine Renteneintrittsaltererhöhung light!
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

hanno hat geschrieben:Nur die Probleme in Deutschland sind entstanden, weil wir zu einem Billiglohnland verkommen sind.
Wo viele Menschen von dem was sie verdienen nicht mehr leben können, geschweige dann auch noch vorsorgen auf die Rente.
Wo auch bei den Rentnern ihr Einkommen von hohen Energiepreisen, gestiegenen Nebenkosten und steigenden Mieten aufgefressen wird.

Nur diese Probleme wird es auch in Dänemark geben und da wird man froh sein, das es solche Einrichtungen wie Tafeln gibt, wenn man gelernt hat das der Staat nicht alles regelt, sondern das es Menschen gibt die sich auch privat einbringen um anderen zu helfen.
Das erste sehe ich auch so (DE als Billiglohnland), ich sehe aber nicht dass das in DK kommen muss - und das ist vielleicht ein entscheidender Unterschied. In DK versucht man nicht um jeden Preis jeden Arbeitsplatz zu erhalten (mit Lohndumping und Zuschüsse). Das hat dazu geführt, dass Werften, Textilindustrie, Schlachthöfe und vieles mehr verschwunden oder ausgelagert wurde (in Fernost, nach Osteuropa oder nach DE).

Das ist auf mehrere Arten vielleicht wesentlich. Dadurch sind ja auch viele körperlich belastende Tätigkeiten verschwunden, womit eine höhere Rentenalter viel einfacher wird.

Wird wohl höchste Zeit das DE ein Mindestlohn bekommt?
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Dirk Os hat geschrieben:Es ist nur leider so, dass der Verfall des meschlichen Körpers und des Geistes nicht mit der verlängerten Lebenserwartung schritthält.
Das ist einfach nicht wahr. Heutige 70 jährige sind deutlich mehr fit als noch vor 30 Jahren.
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Ronald
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Beitrag von Ronald »

Lars J. Helbo hat geschrieben: 1. Sollen wir die Arbeitswelt ändern, die körperliche Belastungen entfernen (wie wir das schon in vielen Berufen getan haben)?

oder

2. sollen wir weiterhin die Leute schuften lassen, bis sie nicht mehr können, sie dann mit 62 in (mini-)Rente schicken und sie dann 40 Jahre lang von der Tafel versorgen lassen?
Mehr hast du nicht zu bieten?
Wie wäre es mit vernünftigen Löhnen?!
Engel 81
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Beitrag von Engel 81 »

Ich denke, Lars, es geht gar nicht darum, dass das Rentenalter erhöht wird. Sondern, dass es genügend Berufsgruppen in beiden Staaten gibt, die diesen köperlichen Anforderungen nicht gerecht werden können und dann in die Altersarmut rutschen.
Und NEIN, mit dem höheren Lebensalter ergibt sich ein höherer Pflegebedarf, der bislang nur unzureichend gedeckt wird und nebenbei noch schlecht bezahlt ist. Denn wird man nicht auslagern können. Können schon, nach Thailand halt...Aber das ist eine Berufsgruppe, die nicht ausgelagert werden kann. Und ganz ehrlich, frag doch mal einige Pflegekräfte im Forum, ob diese sich vorstellen können, bis 70 Ihren Beruf auszuüben...und was bleibt dann?
Dann kommen Tafel zum Tragen. Das wird der Staat nicht auffangen, weder hier noch in Dänemark.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ronald hat geschrieben:Ich möchte deinen Lokalpatriotismus nur ungerne stören, aber Deutschland hat VOR Dänemark mit der Erhöhung des Renteneintrittsalters begonnen. Außerdem betrifft die Erhöhung auf 67 Jahre in Dänemark nur die Geburtenjahrgänge ab 1959. In Deutschland fallen alle ab 1952 geborene darunter. In DK ist's also eine Renteneintrittsaltererhöhung light!
Es geht nicht nur um 67. Erstens sind die 67 in DE immer noch umstritten. Man wird sie wohl nicht kippen können, aber nach der Diskussion wird eine weitere Erhöhung politisch sehr, sehr schwierig.

In DK hat man das Problem mit eine sehr langfristige Lösung und eine eingebaute Automatismus gelöst (Koppelung von Rentenalter und Lebenserwartung) - was ich für politisch sehr schlau halte. D.h. in 2040 wird DK irgendwo zwischen 72 und 74 liegen. Kann die deutsche Regierung das auch durchsetzen?
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Beitrag von Engel 81 »

Lars J. Helbo hat geschrieben: Das ist einfach nicht wahr. Heutige 70 jährige sind deutlich mehr fit als noch vor 30 Jahren.
Und dennoch gibt es in Deutschland pro Jahr knapp 490000 Tumor-Erstdiagnosen (Deutsche Krebsgesellschaft/Stand 2012). Von denen sicherlich knapp die Hälfte, an den Folgen ihrer Erkrankung sterben wird. Die Zahl ist deutlich zunehmend, die Therapiemöglichkeiten weiterhin begrenzt.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Engel 81 hat geschrieben:Ich denke, Lars, es geht gar nicht darum, dass das Rentenalter erhöht wird. Sondern, dass es genügend Berufsgruppen in beiden Staaten gibt, die diesen köperlichen Anforderungen nicht gerecht werden können und dann in die Altersarmut rutschen.
Dann müssen wir ganz einfach die körperliche Anforderungen abbauen!

Wir müssen die Arbeit umlegen, automatisieren, Hilfsmittel schaffen etc. Dort hilft vielleicht auch der Mindestlohn. So lange die Löhne niedrig sind, lohnt es nicht Arbeitnehmer durch Maschinen zu ersetzen.
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Beitrag von Engel 81 »

Wie willst denn die Pflegekraft durch Maschinen ersetzen oder den Maurer ????
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Beitrag von Ronald »

Lars J. Helbo hat geschrieben:D.h. in 2040 wird DK irgendwo zwischen 72 und 74 liegen.
Überlass das Lesen der Glaskugel denen, die etwas davon verstehen.
Lars J. Helbo hat geschrieben:Kann die deutsche Regierung das auch durchsetzen?
Man bist du schlecht informiert. :roll:

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/08/04/deutschland-bereitet-sich-auf-rente-mit-70-vor/

Gruß
-Ronny
Zuletzt geändert von Ronald am 21.11.2013, 12:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Das tun wir doch schon. Überall werden schwere körperliche Tätigkeiten abgebaut und Maschinen/Hilfsmittel eingesetzt.
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