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Verfasst: 22.02.2007, 13:28
von Berndt
Hej Ursel.

Homöopatische Mittel: --> Wir verwenden auch weitgehend homöopatische Mittel im Alltag, und haben das Glück, in einem Reformhaus - "Drogeri 1" fast alle Mittel kaufen zu können (einiges sogar von D herbeigeschafft).
Mein voriger Arzt sagte allerdings dazu: der Glaube versetzt Berge.
Da unser Hund wegen chronischen Halskatarrhs auch Naturmedizin bekommt, und zwar mit guter Wirkung, mußte ich ja antworten: mag sein, aber der Hund weiß es ja nicht :!:

Ich habe inzwischen zufällig herausgefunden, daß viele Ärzte in unserer Gegend tatsächlich auch Akupunkturbehandlung befürwortet, u.a. mein Arzt und zwei weitere in der Nähe, die sogar auch als Akupunkteure ausgebildet sind.
Wie sieht das in D aus :?:

Vergleich von Gesundheitssystemen

Verfasst: 22.02.2007, 15:21
von Rørviger
Jetzt hat man hier lange diskutiert und MEINUNG gesagt.

Das ist gut so.

Nur, persönliche Erfahrungen sind zwar nützlich, aber sie beschreiben kaum das eigentliche RESULTAT eines Gesundheitssystems.

Um die Systeme korrekt beurteilen zu können, wäre es nötig zu MESSEN.

Das kann man auch, und zwar z.B. an Sterberaten, Säuglingsterblichkeit, Zufriedenheitsmessungen u.ä.

WHO, OECD u.v.a. haben solche Statistiken.

Und nach meinem besten Wissen ist es nunmal so, dass man in DK eine grössere Lebenserwartung sowie eine geringere Säuglingstserblichkeit als in D hat, aucxh ist wohl der allgemeine Gesundheitszustand der Bevölkerung generell besser.

Ich habe jetzt keinen Bock, relevante Statistiken auszugraben, aber, solle es Jemand wünschen, könnte ich mal eine Recherche machen.

Ausserdem ist es darüberhinaus so, dass dänische medizinische Forschung international einen sehr grossen Impact hat, welches man z.B. im Science Citation Index messen kann, insbesondere auf Gebieten wie Endokrinologie, Gynäkologie...Deutsche Medizinische Forschung ist doch leider arg ins Hintertreffen geraten, welches _auch_ durch die deutschen, immer noch sehr hierarchischen Strukturen, begründet ist.

.....

Ich sehe das jetzt mal von der "anderen", NichtPatienteseite :wink:

Ausserdem bitte ich mal zu bedenken, warum so viele deutsche Assistenzärzte nach DK kommen (besonders in letzter Zeit), ja natürlich auch, weil in DK auch Arztmangel herrscht, aber _auch_ weil diese jungen
Ärzte den Wechsel nach DK als "Befreiung" auffassen, nicht nur, weil sie einen erheblich besseren Obulus vom Arbeitgeber erhalten, sondern auch, weil das Arbeitsklima extrem besser ist, weil die Sturktur nicht so hierarchisch, sondern "flacher" und demokratischer ist, und auch, weil hier in DK nicht der Titel primär zählt, sondern eher das Können.

Verfasst: 22.02.2007, 15:44
von Ursel
Hej!

Tja, so ganz zufrieden sind aberselbst die Dänen langsam nicht mehr mit ihrem Gesundheitssystem, denn gerade jetzt ist doch in den Nachrichten, wie wenig die Krankenhäuser in den letzten 20-30 Jahren renoviert wurden; wieviele Patienten nach Flensburg und Schweden etc. ausgelagert werden, um dort Strahlenbehandlung zu bekommen (besonders für Krebspatienten würde mich eine Deiner Sterblichkeitsstaistik mal interessieren); etc.
Und wenn es heißt, daß primär die akuten Paztienten mit lebensgefährlichen Krankheiten drankommen, sehe ich das natürlichauch ein, kann aber dennoch nicht gut finden, daß ein Nachbarjunge mit Schmerzen im Fuß wochenlang im System hin- und hergeschoben wird, werden muß, weil Hausarzt-Termin :arrow: Krankenhaus-Röntgen/Termin :arrow: Hausarzt-Warten auf Bescheid vom Krankenhaus, Warten auf Termin zur Besprechung desselben :arrow: Wieder Krankenhaus-Termin zur Behandlung .
Meine (dänische) Nachbarin der Junge selbst waren durchaus nicht zufrieden.

Ebenso wenig eine Bekannte, die sich ihrer Knieschmerzen letztendlich durch eine OP in einem privatkrankenhaus entledigte, reichlich auch auf eigene Kosten --- die Wartelang empfand sie, schmerzgebeutelt, aber sicher nicht lebensgefährlich bedroht, als Zumutung! u Recht, wie ichf finde.

Daß ich die einzige bin, die versucht, für ihr nicht lebensbedroht erkranktes, aber doch über Schmerzen amAuge klagendes Kind einen Augenarzttermin zu bekommen, bezweifele ich auch.

daß die andere Tochter mehr als 9 Monate zur Entfernung von 2 einfachen warzenähnlichen Gebilden warten mußte (und da ist die Wartezeit für den Termin beim Hausarzt, der ja überweisen muß, gar nicht eingerechnet) - bei einem Arzt 30km entfernt... finde ich auch nicht unbedingt in Ordnung oder zufriedenstellend.

Ich war und bin mit nachweisbarer Sicherheit auch nicht die einzige, deren Netzhautuntersuchung - z.B. i nden Schwangerschaften - eher unter ferner liefen behandelt wurden (wenn denn überhaupt - ich mußte sie nämlicherstmal ansprechen... und dann traf ich weitverbreitet bei allen Ärzten und Hebamme auf Staunen...)
Daß ich nur noch lebe, weil mein Notfall in Dtld eintraf, hat mir mein Hausarzt - mit Erklärung - betsätigt; ich hätte ja "nur" das subjektive Gefühl dafür gehabt.

Daß das System nicht gut ist, dafür kann ich etliche Beispiele bringen.
ich finde allerdings aber auch das deutsche System nicht gut - und bin wie Berndt für einen Kompromiß zwischen den beiden.

Daß ich dennoch mit Hausarzt und mancher Behandlung sehr zufrieden hier bin, ändert eben nichts daran, daß trotzdem sehr viel im Argen liegt und sogar unterträglich ist; das hat erst neulich im Morgenfernsehen der zuständige Minister auch eingeräumt.

Vielleicht würde nsich in Dtld. ja einige der beklagten Wartezeiten verringern, wenn man nicht die hundrtsebensundzwälfte Ultraschalluntersuchung in der Schwangerschaft etc,. machen würde --- dort kann man sicher eniges sparen --- hier sehe ich das nicht so ... da ist man wohl eher schon auf dem ersparten Niveau... und dennoch sind die Wartezeiten immens lang, die Kränkenhäuer überbelegt und die Krankenschwestern klagen über eine Verschlechterung des Arbeitsklimas!

Also - Statistiken, gern.
Sie werdena ber auch oft genug erst aus subjektiven Erfahrungen gemacht (bes., wenn nach der Zufriedenheit gefragt wird)

Gruß Ursel, D -- immer noch mit Schneegestöber! :D

Verfasst: 22.02.2007, 17:02
von Berndt
(Beitrag gelöscht).

Verfasst: 22.02.2007, 17:41
von annikade
Ursel hat geschrieben:Vielleicht würde nsich in Dtld. ja einige der beklagten Wartezeiten verringern, wenn man nicht die hundrtsebensundzwälfte Ultraschalluntersuchung in der Schwangerschaft etc,. machen würde --- dort kann man sicher eniges sparen ---
Hej,

beliebig viele Ultraschalluntersuchungen werden von der Krankenkasse gar nicht bezahlt, obwohl das vielleicht sogar wünschenswert wäre:
Vorgesehen sind in der Regel "nur" drei Ultraschalluntersuchungen und zwar in der Frühschwangerschaft, in der 20.-23. SSW und in der 30. SSW.
Frauen ohne Risikofaktoren und ohne auffällige Schwangerschaftsverläufe haben kassenrechtlich keinen Anspruch auf weitere Ultraschalluntersuchungen. [url=http://www.frauenarzt-infos.de/Praenatal/Ultraschall.htm]Hab ich hier gelesen.[/url]

Gruß

/annika

Verfasst: 24.02.2007, 18:17
von prixthehorse
Rørviger hat geschrieben:
prixthehorse hat geschrieben:Hi an alle,
also ich kann auch etwas zu diesem leidlichen thema arzt hier sagen :( also erstmal finde ich die deutschen ärzte um einiges besser und gründlicher, sorry ist halt meine erfahrung....
Also, Tanja, ich glaube kaum, dass Du es SO generell ausdrücken kannst oder darfst, wirklich nicht.

Ich wohne seit Jahrzehnten in DK und meine eher das Gegenteil ! :wink:

1) Darfst Du nicht vergessen, dass das dänische Gesundheitssystem ein gänzlich ANDERES ist.

2) Ist der Umgangston zwischen Arzt und Patient in DK auch (gottseidank) ein gänzlich anderer als in D.
[Hier pflegt man mit seinem Hausarzt auf DU und Vornamen zu sein, und der Arzt läuft auch nicht in weissem Kittel durch die Gegend mit Stetoskop in der Brusttasche)

Da mein Vater mal vor Jahren hier im Urlaub einen Astmaanfall bekam, war er total über die Nettigkeit der dänischen Ärzte sowie die unkomplizierte effektivität beeindruckt. (Ist Exemplarismus, ich weiss ;) )

3) NEIN, deutsche Ärzte sind KEINESWEGS generell gründlicher, absolut nicht, sie haben vielleicht grössere Praxen mit massenhaft MASCHINEN drin, die TEUER sind, andere Unterschiede gibt es de facto nicht.



eigentlich wollte ich ja nichts mehr dazu schreiben, weil man in diesem forum nicht seine EIGENE meinung zu bericht bringen kann ohne gleich von der seite angemacht zu werden, aber dazu muß ich mich nochmal äußern....

1) ich habe nie behauptet das das system das gleiche ist hier in dänmeark sondern einfach nur meine erfahrungen beschrieben und die hab ich gemacht ob ich hier 1 woche bin oder 100 jahre.......

2) ich weiß nicht bei welchem arzt du in deutschland warst, aber eins kannst du mir glauben mein ton mit meinem alten hausarzt war um einiges persöhnlicher als hier..........weißer kittel und stetoskop sieht man nur im krankenhaus....

3) das kann man wohl so und so sehen, kommt wohl stark drauf an in welche praxis und zu welchem arzt du gehst... ist übrigens hier genauso... zb war ich beim zahnarzt hier in dänemark und wie der ausgestattet war sowas hab ich noch nie gesehen (das neueste vom neueste)


zum eigentlichen thema gynäkologe mal wieder zurück zukommen: ich war beim g im hamlet und war sehr zufrieden....


und ursel kann ich nur zustimmen, wenn du mit den dänen über ihr gesundheitssystem redest, schimpfen sie sehr darüber und versichern sich noch oft zusätzlich. (drück dir die daumen das du mit deiner tochter endlich einen termin bei einem augenarzt bekommst)

Verfasst: 12.06.2007, 09:30
von joe100
Hej,

habe diesen thread noch einmal hervorgeholt, da er passt, aber meine Fragen nicht beantwortet:

Geht mir rein um die medizinische Betreuung/System in DK:

1.) was macht typischerweise eine 17-jährige, die vor der Frage Pille ja/nein steht ?

Zum Hausarzt ?

Gibt es hierzu Alternativen, wenn sie nicht zu ihrem Hausarzt möchte ?


2.) braucht sie irgendwelche Vollmachten der Eltern ?

3.) Kosten der Pille in DK ?

Danke og hils
Dieter

Verfasst: 12.06.2007, 10:08
von Vilmy
Hej,

ich kan nur Frage 1 beantworten, und die heisst, ja, zum Hausarzt; da gibt es keine Alternative.

Sie kann höchstens den Hausarzt wechseln, aber das kostet.

Gruss, vilmy

Verfasst: 12.06.2007, 10:39
von evi jensen
hej,
ja, die pille muss man selber zahlen, wie alle anderen medikamente auch, es sei denn man kommt über einen bestimmten betrag im jahr hinaus, dann gibt'sfür das was drüber ist nen kleinen zuschuss, aber mit der pille alleine kommt man da nicht drüber
hejhej evi

Verfasst: 12.06.2007, 11:03
von Lars J. Helbo
Ich habe die Antwort auf Frage 2 gefunden:

http://www.beskyt-dig.dk/Default.aspx?ID=98

Sie braucht keine Vollmacht von den Eltern, und der Artzt hat Schweigepflicht - auch gegenüber den Eltern.

Dagegen vermute ich, daß die Eltern zustimmen sollen, wenn sie den Artzt wechseln will ?

Wegen Frage 3 schau mal hier:

http://www.medicinpriser.dk

Einfach Produktname unter "Lægemiddel" eingeben. Rechne mit etwa 40 Kr/Monat. Vergleich evtuel hier:

http://www.euromedicin.dk/index.php?id=171&tx_euromed_pi1[group]=9416d4abb33580be93d90198ce991130

Verfasst: 12.06.2007, 11:48
von joe100
Hej,

ich danke euch für die Antworten.

Ich gehe mal davon aus, dass der Hausarzt eine ganz normale gynokologische Untersuchung auf dem Stuhl machen wird, so wie es bei uns hier in D der Frauenarzt machen würde.

Ohne diese Untersuchung wird (sollte??) sie die Pille ja nicht bekommen.

Ebenso gehe ich davon aus, dass er ihr die Begleiterscheinungen erklären wird; über Sorgen und Ängste (dicker werden, Kopfschmerzen....) sprechen wird.

Problem ist halt nur, wenn zum Hausarzt nicht das beste Vertrauensverhältnis besteht.

Hils
Dieter

Verfasst: 12.06.2007, 11:57
von pipeline
In Schottland besteht ein Gesundheitssystem, das dem daenischen sehr aehnlich ist, und hier sieht das so aus, dass fuer gynaekologische Sachen zwar grundsaetzlich Hausarzt Ansprechpartner ist, man aber
a) um Behandlung durch eine weibliche Aerztin bitten darf, wenn es um sowas geht wie Krebsvorsorge etc und
b) es sogenannte "family planning clinics" gibt, wo vor allem spezialisierte Fragen angesprochen werden, man aber auch von vornherein fuer gynaekologische Fragen um Ueberweisung bitten darf

Ich weiss nicht, ob es solche Einrichtungen auch in DK gibt? Mir flatterte naemlich vor ein paar Tagen auch die Aufforderung zur Krebsvorsorgeuntersuchung ins Haus (hierzulande auch nur alle 3 Jahre), aber ich will das nicht unbedingt jetzt noch hier machen lassen, wo ich in 4 Wochen evtl schon weg bin - wird nur kompliziert, wenn wirklich was sein sollte, die "Verantwortung" hin und herzuschieben.

Gestern war ich zur Implanon-Entfernung in einer der family planning clinics - und hatte mal wieder prompt einen deutschen Arzt erwischt, der das bei mir gemacht hat! Juhuuuu - man hatte waehrend des ganzen Prozederes sehr viel zu schwaetzen, so dass ich kaum drueber nachgedacht habe, als mir das Blut den Arm runterlief - normalerweise mach ich bei sowas total schlapp und mir wird schlecht. Gestern gar nicht! :D

Verfasst: 12.06.2007, 13:15
von Vilmy
Hej,
ein paar Zusatzantworten:
Krebsvorsorge auch hier alle drei Jahre (zumindest in Syddanmark);
den Hausarzt/die Hausärztin sucht man sich ja selbst aus. deshalb kann man ja auch wählen, ob Mann oder Frau. Oder man geht in eine gorsse Praxiz (in meiner sind 5 Ärzte) udn wählt dann darunter aus.
Family planning clinic? Nicth da, wo du hinziehst, pipeline :D :? .

Gruss, vilmy

Verfasst: 12.06.2007, 13:58
von pipeline
Vilmy, in meinem Falle passt das scho... ich plane ja auch nix, ich lass nun auf mich zukommen - wenn's in meinem Alter noch "passieren" sollte freu ich mich und glaub wieder an den lieben Gott ( :wink: ), wenn nicht, auch gut... mehr Kohle fuer den Lebensabend! :)
Und bei Aerzten hab ich es mir abgewoehnt, waehlerisch zu sein... hatte noch mit keinem ein Problem, auch wenn ich in den meisten Faellen nicht gross rumgewahlt sondern den naechstbesten genommen hab. Meine Hausaerztin hier ist mehr ein Muttchen - da glaubt kein Mensch dass die Frau Medizin studiert hat! :D

Verfasst: 12.06.2007, 16:58
von Rørviger
Vilmy hat geschrieben:Hej,

ich kan nur Frage 1 beantworten, und die heisst, ja, zum Hausarzt; da gibt es keine Alternative.

Sie kann höchstens den Hausarzt wechseln, aber das kostet.

Gruss, vilmy
Nicht ganz,

Dänische Hausärzte, die übrigens ansonsten meiner Meinung nach überdurchschnittlich gut sind (wirklich!...und ich kann mir dieses Urteil aus diversen Gründen erlauben :wink: ), schreiben auch gerne eine Überweisung an einen praktizierenden Gynäkologen, wenn man die Untersuchung beim persönlichen Hausarzt absolut nicht will...oder leiden kann.

Ganz abgesehen davon gibt es viele dänische Hausärzte, die eine gynäkologische Spezialarztausbildung haben... man muss nur fragen und/oder nachschlagen. :D