Die jungen Mitteleuropäer hat geschrieben:Touri hat geschrieben:Da ja schon mehrfach ausführliche Zitate von der "Wolfszone" angeführt wurden, ist es vielleicht nicht ganz uninteressant zu wissen, dass für diese Seite ein Jäger verantwortlich ist ( siehe Impressum).
Richtig, entweder wird aus dem von einem Jäger geschriebenen Blog "Wolfzone.de" zitiert oder aus dem Jagdmagazin "Outfox-World".
Das nennen wir mal einen klassischen Fall von Echokammer und Filterblase...
Interessant.
Und wie nennen „wir“(DJM?) die entgegengesetzten Informationen von und durch Nabu und Co?
Etwa nicht „Filterblase“?
Und was ist „richtig“ und was ist „falsch“?
Ist etwa nur etwas dadurch richtiger, weil es von und vom Nabu zitiert wird und falsch weil es von wolfzone. de zitiert wird?
Man siehe doch nur mal die Beantwortung der Frage, ob selektiver Abschuss von Wölfen zum Schutz von Weidevieh und zum Fernhalten vom Mensch abschreckenden Charakter hat oder nicht.
Der Nabu und auch der WWF verneint dies in seinen Publikationen und behauptet sogar, das Gegenteil, nämlich dass es nichts nützt und sogar die Risszahlen in die Höhe treiben soll. Dies wird vielfach von komprisslosen Wolfsfreunden ungeprüft nachgesprochen und so gegen selektiven Abschuss ins Feld geführt.
Nun wird von wolfzone.de genau dies hinterfragt, die wissenschaftlichen Studien dazu beleuchtet und aufgezeigt, dass Nabu und Co es mit der Interpretation dieser Studien wohl im Eigeninteresse ihrer Argumentation nicht so genau nehmen.
Zur Verdeutlichung sei folgendes hier nochmal zitiert:
Noch weniger zielführend sind in diesem Zusammenhang Beiträge wie eine vorliegende Pressemitteilung des WWF, in der es wörtlich heißt: „Zudem verweist der WWF auf eine Studie aus den USA wonach das Töten von Raubtieren in fast der Hälfte der untersuchten Fälle zu einer Zunahme der Nutztierrisse geführt hat.“
Wer so etwas publiziert, sollte beim Lesen dieser Arbeit: „Predator control should not be a shot in the dark“ (Treves, krofel et al., 2016) wenigstens die dritte Seite erreicht haben, bevor er zu derartigen Fehlsch(l)üssen kommt. Abgesehen davon, dass die Verfasser in aller Deutlichkeit auf die geringe Menge an verwertbaren Quellen hinweisen, befindet sich hier eine Übersicht, nach der Arbeiten zum Erfolg von Maßnahmen gegen Braunbär, Schwarzbär, Puma, Luchs, Kojote und Wolf ausgewertet wurden.
PEINLICH: Eine Zunahme von Schäden durch letale Maßnahme wurde dabei nur in Arbeiten bezüglich des Kojoten und des Pumas festgestellt. Die Qualität der zitierten Arbeit soll hier in keiner Weise kritisiert werden, aber sie für derart unqualifizierte Verallgemeinerungen zu missbrauchen, ist einfach ungehörig und entspricht kaum dem Selbstverständnis eines WWF als renommierte Umweltschutzorganisation.
Nur ist der WWF mit diesem wenig überzeugenden Standpunkt nicht alleine. Der NABU zitiert auf seinen Seiten eine weitere Studie aufs den USA: „Effects of Wolf Mortality on Livestock Depredations" (Robert B. Wielgus, Kaylie A. Peebles, 2014), diese zeige, dass die Übergriffe auf Nutztiere in einem Gebiet nach der Bejagung der Wölfe zunehmen.“
Diese Arbeit, die nach Veröffentlichung im Original über Presseveröffentlichungen und Übersetzung bereits eine merkwürdige Metamorphose durchmachte, hier in der wolfszone gewürdigt, hat nun an ihrem Ursprung eine böse Abfuhr erhalten:Wolf Lethal Control and Livestock Depredations: Counter-Evidence from Respecified Models (Poudyal et al. 2016)
Die ursprünglich ermittelten Ergebnisse, aufgrund derer nicht nur der NABU sie gerne zitiert hat, haben einer kritischen Nachprüfung nicht standgehalten.
Siehe hier:
[url]http://www.wolfszone.de/000main/texte/Postfaktische%20Debatten.html[/url]
Es macht keinen Unterschied, ob man in Gebiete mit historischen oder neuen Wolfsvorkommen und Weidetierhaltung schaut. Dort, wo es zumindest in Grenzen funktioniert und die Schäden in einem erträglichen Maß bleiben, beschränkt man sich nicht auf den passiven Herdenschutz. Wo immer sich Wölfe an geschützten Nutztieren vergreifen, werden sie geschossen. Das ist ein für den eingefleischten Wolfsschützer zwar grausames, aber ein durchaus vernünftiges Regulativ, weil das Wolfsrudel, oder städtisch ausgedrückt, die „Wolfsfamilie“ sehr wohl bemerkt, wann und wo ein Rudelmitglied auf der Strecke blieb. Diesen Zusammenhang verstehen Wölfe mit Sicherheit besser als diejenigen, die meinten, aus zweifelhaften Studien interpretieren zu müssen, dass die „Entnahme“ von Wölfen Nutztierschäden noch verstärken würde. Nur gut, dass diese Studie genau durch das gleiche Institut widerlegt wurde (mehr dazu hier), was von interessierter Klientel nur ungern wahrgenommen wird.
[url]http://www.wolfszone.de/000main/texte/herdenschutz.html[/url]
Kann/ darf man Obigem nur deshalb nicht folgen, nur weil es auf der manch einem nicht genehmen Seite wie wolfzone.de nachzulesen ist?
Da müssen schon stichhaltigere Argumente kommen als bloße Vorurteile.
Nun war ich ja auch nicht immer meiner heutigen Auffassung. Ganz im Gegenteil.
Dies hat sich allerdings nach langer Beschäftigung mit dem Thema geändert, wobei ich, wie wiederholt hier betont, kein Wolfsgegner bin, ich bin nur eben kein kompromissloser Wolfsbefürworter.
Auch maße ich mir kein Urteil darüber an, ob meine Auffassung grundsätzlich richtig oder die anderer grundsätzlich falsch ist, zumal diese Entscheidung über falsch und richtig nicht in Stein gemeißelt vom Himmel fällt, (gefallen ist) sondern in einer gesellschaftlichen Übereinkunft als Prozeß getroffen wird. Und diese Entscheidung kann je nach Entwicklung der Situation heute so und morgen anders ausfallen.
Wir werden sehen, wie die Zukunft darüber entscheidet und jedem steht das gleiche Recht zu, dazu seine Auffassung darzulegen und andere für „seine“ Sache zu gewinnen und den Ausgang der Entscheidung zu beeinflussen.