Fähre nach Bornholm

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burmanyilmaz
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Re:

Beitrag von burmanyilmaz »

Versteh nicht, was du mit "so einem Schinken" meinst...Was gibt es denn, auch anhand der Fotos, an der Ausstattung auszusetzen? Dass das Schiff voll ist und man oft als letzter an Bord kommt, finde ich auch ärgerlich, aber ob dus glaubst oder nicht: Bis auf das Bild vom Blauen Salon (fast leere Fahrt im Herbst) sind alle Fotos während der Hochsaison aufgenommen worden, als die Fähre ausgebucht war. Wer sich ein bisschen Mühe gibt und das Restaurant findet, kann hier wie ich finde und wie die Bilder meiner Meinung nach auch zeigen, sehr angenehm sitzen. Diese Fotos sind von einer Nachtüberfahrt im Juli 2006 und von einer Tagesfahrt diese Pfingsten...
Christian.dk
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Beitrag von Christian.dk »

wir konnten lediglich direkt unter der völlig überdrehten Klimaanlage vor der Rezeption Platz nehmen...alles andere voll. Restlos! Selbst auf dem Boden lagen die Leute rum.

Wir musste uns dann eine Kabine nehmen....
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burmanyilmaz
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Beitrag von burmanyilmaz »

Gut, da gebe ich dir recht, da hätte ich mich auch sehr geärgert! Mich wundert es allerdings, dass das Schiff so voll war, denn ich habe gerade in Bornholms Tidene gelesen, dass die Nachtfähre nur selten ausgebucht ist, weil die deutschen Touristen wegen der ungünstigen Zeit einen anderen Weg wählen bzw. abbestellen...Warum man das Verhältnis zu Autos und Passagieren nicht ordentlich koordiniert, verstehe ich auch nicht...aber dass der Service bei Bornholmstrafikken sehr nachgelassen hat, ist auch mir sehr negativ aufgefallen. Und besser wirds wohl nie wieder...
In diesem Sinne,
lg!
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livogaard
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Beitrag von livogaard »

Hej !

Das Bodenpersonal zum einweisen der Fahrzeuge ist mir eher negativ aufgefallen , ziemliche "Rülpse " sind dabei , auf Bornholm wie auf Rügen .
Mir hat mal einer eine Abfuhr gegeben (sehr unfreundlich) , weil ich zu nah an seine Füße gefahren bin . Aber mal selber ein paar Zentimeter zurücktreten , das ging bei ihm auch nicht . Vom Bordpersonal kann ich eigentlich nichts negatives sagen , waren immer freundlich .
Ansonsten , was sind schon 3,1/2 Stunden für die Überfahrt , wir fahren immer außerhalb der "Saison" mit Bornholmtrafikken und da ist es bis jetzt nur einmal vorgekommen das die Fähre richtig übervoll war .
Med hilsen
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Scandi-Fan
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Jetzt geht es bald los

Beitrag von Scandi-Fan »

Guten Morgen,

in 4 Wochen geht es endlich los, dann sollten wir zu dieser Zeit schon auf der Fähre von Sassnitz nach Rønne sein. 8)

Ist vlt. schon jemand zurück von Bornholm und kann noch einen Tip für die Anreise nach Sassnitz geben bzgl. Baustellen oder so?
Wir fahren um 11.25 von Sassnitz. Bis 10.55 soll man ja durch den Check-In sein. Wir haben eingeplant um 10 Uhr am Hafen zu sein.
Ist das ausreichend? Oder kann man noch etwas einplanen, was die Fahrzeit verzögert.

Lt. Routenplaner haben wir 332 km vor uns und 6h Fahrt, da wir mit Trailer fahren. Wir wollten so morgens gegen 4 Uhr aufbrechen, um dann um 10 Uhr in Sassnitz zu sein. Der Verkehr dürfte ja nicht so gross sein. Die meisten Ferien sind ja auch am 30.08. auch schon beendet.

Jetzt haben wir bei Bornholmstrafikken gesehen, dass die Dueodde am 30.08. um 11.25 ausgebucht ist. Wir haben ja unser Ticket :P
Was erwartet uns da? Ich habe ja gelesen, dass die Sitzplätze auf den neuen Schiffen nicht ausreichen, wenn diese ausgebucht sind!?
Wird man dann in einer Kabine untergebracht?

Vlt. hat jemand in dieser Saison Erfahrungen gemacht, die er vlt. mitteilen möchte.

Bis dann..

Schönen Gruss Scandi-Fan
frosch
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Anreise/Povl Anker/Bornholms Traffiken/Ystad Route

Beitrag von frosch »

Zuerst mal zum Scandi Fan: Bei Hamburg mußt Du Dich wegen einer Großbaustelle auf 6-12 km Stop-Go einstellen. 1 Std Reserve ist für die Strecke knapp, aber Du schreibst nicht von wo Du kommst.
Wir mußten - Anfang+Ende Juli - wieder die Povl Anker benutzen, eine Zumutung! Die Fähre war restlos überbucht, alle Durchgänge von Gepäck von Jugendgruppen versperrt, keine Sitzplätze - die Zustände spotteten auch jeder Sicherheitsrichtlinie.
Mitte Juli ist der Fährverkehr Ystad-Rönne fast zusammengebrochen, weil die Schnellfähre Villum Clausum defekt war; Abfahrtsverzögerungen von mehr als 4 Std, überfülltes Terminal und km-lange PKW Schlangen in Rönne waren die Folge; soviel zu Bornholms Traffiken.
Warum wir trotzdem die Trelleborg-Ystad-Route benutzen? Von uns aus (Osnabrück) sind es rund 550 km nach Saßnitz mit dem PKW, aber nur 300 nach Travemünde. Wegen der ungünstigen Abfahrtzeiten in Saßnitz müßten wir eine Übernachtung einkalkulieren. Die Rückfahrt am Sonntag von Saßnitz kann immer noch Stunden dauern.
Bei Travemünde-Trelleborg übernachten wir auf dem Schiff, sparen gut 200 km Autofahrt und geniessen mit M/S Peter Pan und Nils Holgersson wirklich schöne und nie überfüllte Fähren. Die Rückfahrt erfolgt (wg. Übernachtung auf dem Schiff) am Montag und so vermeiden wir den Sonntagsstau. Kalkuliert man auf der Strecke nach Saßnitz noch eine zusätzliche Übernachtung ein und die Mehrkosten für 2x200 km mehr Autofahrt, ist der Preisunterschied zu Travemünde-Trelleborg-Ystad-Rönne nicht mehr erheblich.
Hellfried
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Re: Anreise/Povl Anker/Bornholms Traffiken/Ystad Route

Beitrag von Hellfried »

frosch hat geschrieben:Zuerst mal zum Scandi Fan: Bei Hamburg mußt Du Dich wegen einer Großbaustelle auf 6-12 km Stop-Go einstellen. 1 Std Reserve ist für die Strecke knapp, aber Du schreibst nicht von wo Du kommst.
Wir mußten - Anfang+Ende Juli - wieder die Povl Anker benutzen, eine Zumutung! Die Fähre war restlos überbucht, alle Durchgänge von Gepäck von Jugendgruppen versperrt, keine Sitzplätze - die Zustände spotteten auch jeder Sicherheitsrichtlinie.
Mitte Juli ist der Fährverkehr Ystad-Rönne fast zusammengebrochen, weil die Schnellfähre Villum Clausum defekt war; Abfahrtsverzögerungen von mehr als 4 Std, überfülltes Terminal und km-lange PKW Schlangen in Rönne waren die Folge; soviel zu Bornholms Traffiken.
Warum wir trotzdem die Trelleborg-Ystad-Route benutzen? Von uns aus (Osnabrück) sind es rund 550 km nach Saßnitz mit dem PKW, aber nur 300 nach Travemünde. Wegen der ungünstigen Abfahrtzeiten in Saßnitz müßten wir eine Übernachtung einkalkulieren. Die Rückfahrt am Sonntag von Saßnitz kann immer noch Stunden dauern.
Bei Travemünde-Trelleborg übernachten wir auf dem Schiff, sparen gut 200 km Autofahrt und geniessen mit M/S Peter Pan und Nils Holgersson wirklich schöne und nie überfüllte Fähren. Die Rückfahrt erfolgt (wg. Übernachtung auf dem Schiff) am Montag und so vermeiden wir den Sonntagsstau. Kalkuliert man auf der Strecke nach Saßnitz noch eine zusätzliche Übernachtung ein und die Mehrkosten für 2x200 km mehr Autofahrt, ist der Preisunterschied zu Travemünde-Trelleborg-Ystad-Rönne nicht mehr erheblich.
Also ich buche immer nur die Povl Anker ab Saßnitz. Im Restaurant findet sich immer ein Platz und das Mittags-Buffet ist preiswert und lecker.

2006 bin ich auf der Rückfahr mal mit einer der "Dueodde" gefahren. Die Fähre ist zwar neu aber es gibt kaun Platz und auch kein vernünftiges Buffet. Da ist mir die "alte" Povl Anker tausendmal lieber und ich achte nun immer darauf auf der Hin - und Rückfahrt nur diese Fähre zu buchen!
Scandi-Fan
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Beitrag von Scandi-Fan »

Zu Frosch:

Danke für den Tip mit der Großbaustelle in HH, die kenne ich täglich, da ich in HH arbeite.

Zum Glück, müssen wir nach Sassnitz nicht über HH fahren.

Wir starten effektiv im Landkreis mit DAN, fahren die B191, A24, A14, A20 und dann B96.
Ich denke hier werden wir wohl staufrei durchkommen. Fahren ja auch zu einer frühen Zeit los!

Aber da die Dueodde nun ausgebucht ist, werden wir uns wohl oder übel auf ein sehr volles Schiff einstellen müssen. Ist ja nur die Hinfahrt. Zurück gehts mit Villum Clausen nach Ystad und dann von Trelleborg mit Scandlines heimwärts!

Gruss Scandi-Fan
frosch
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Schimpfende Bornholmer

Beitrag von frosch »

Also warum schimpfen die Bornholmer, also die Einheimischen, über Bornholms Traffiken (BT)?
Nicht weil die Villum Clausen (VC) die Jens Kofoed ersetzt hat; die Povl Anker fährt ja noch und wurde nicht ersetzt; sie wurde allerdings gerade verkauft und wird vorr. 2011 abgelöst.
Die VC als Schnellfähre seit 1999 eingesetzt, hat zunächst eine "scheinbare" Kapazitätserhöhung gebracht, einfach weil sie nur die halbe Überfahrtszeit benötigt. Gleichzeitig hat sich damit die Fahrtzeit Rönne-Kopenhagen auf ca.3 Std verkürzt. Haken an der Geschichte:
1. Die VC ist technisch anfällig, ab bestimmten Windstärken und Wellenhöhen muß sie langsamer fahren oder den Betrieb einstellen. Nur leider bläst es oft um Bornholm!
BT wurde erst nach zwei oder drei Unfällen der VC durch die Sicherheitsbehörden gezwungen, bei Starkwind langsamer zu fahren.
2. Mit der Anschaffung der VC hat BT versäumt, Reservekapazitäten bereit zu halten. Folge: Ausfälle ziehen erhebliche Wartezeiten, versäumte Anschlußtermine, Frachtausfälle, verdorbene Waren etc. nach sich.
3. BT wird schlecht gemanaged, und reagiert bei problematischen Situationen nicht angemessen. Jüngstes Beispiel: Mitte Juli wurde die VC beschödigt und konnte nur noch mit ca. halber Kraft fahren. Auf einen Anruf bei BT wurde mitgeteilt, daß die 14:15 Fähre gegen 15:30 fahren wurde. Tat sie aber nicht, die Passagiere schimmelten bis 18:30.
Auf der Webseite von BT gab es tagelang keine aktuellen Informationen zu den Verspätungen.
4. Das Fährterminal in Rönne ist viel zu klein, wenn 1-2 Fähren verspätet sind, wird es absolut chaotisch. BT weiß das seit Jahren und unternimmt - nichts!
5. Der absolute Höhepunkt der Verärgerung wurde erreicht, als BT die Nachtfähre Kopenhagen-Rönne aus Kopenhagen zurückzog und in das 45 km entfernte Provinznest Köge verlagerte. Nicht nur daß die Reisezeiten sich um 1 Std verlängerten, statt mitten in Kopenhagen anzukommen, heißt es nun (für Nicht PKW-Fahrer) das Gepäck zur Bahn zu schleppen, und einmal mehr umzusteigen. Für Geschäftsreisende bedeutet das oft genug, daß späte oder frühe Anschlüsse zum Flughafen oder Kopenhagen HbF nicht mehr klappen. Einziger Grund für die Verlagerung: BT spart Hafengebühren.
Die Bornholmer haben monatelang protestiert, alles ungerührt an BT abgeprallt.
6. Die Preise sind einfach zu hoch für die gebotene Leistungen.
7. BT mißachtet regelmäßig Sicherheitsbestimmungen (siehe Punkt 1); in der Hochsaison sind Fähren regelmässig so überfüllt, daß Gänge und Treppen durch Reisende und Gepäck versperrt sind. Das würde im Falle eines Unglücks zu einer Katastrophe führen, interessiert bei BT aber offenbar niemand.
So, das sind noch nicht alle Punkte, aber das genügt wohl erst einmal um meine Aussage zu unterstreichen: Das einzige was am Bornholm Urlaub nervt, ist BT!
burmanyilmaz
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Beitrag von burmanyilmaz »

Also, warum die Bornholmer schimpfen, hat schon zum Teil die Gründe, die du nennst; trotzdem hat es auch die Gründe, die ich vorher schon mal angeführt habe:
Seid die Jens Kofoed verkauft wurde und Povl Anker nur noch Ersatzfähre ist, ist der Verkehr absolut unzuverlässig geworden. Es reicht ja nicht, dass die Schnellfähre störanfällig und untauglich bei hohem Wellengang ist, auch die beiden neuen Fähren Hammerodde und Dueodde müssen bei hohem Seegang den Betrieb einstellen.

Die "Povl Anker" ist von den Bornholmern zum "Bornholmer des Jahres" gewählt worden, (ein Wettbewerb, der von Danmarks Radio jedes Jahr veranstaltet wird), der Vorschlag wurde letztendlich von D.R. abgewiesen, da nur ein Mensch (und eben kein Schiff) einen solchen Titel erhalten kann.

Noch Fragen? Ich denke, die Bornholmer wissen, was sie an ihrem alten, soliden Schiff haben...Ich würde mich freuen, wenn auch ein paar andere Leute hierzu ihre Meinung kundtun würden.

Mfg,
Marcel
myrrh59
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Verkehr auf Rügen

Beitrag von myrrh59 »

Hi!

Wir sind letze Woche Donnerstag mit der Hammerodde um 11.15 in Saßnitz angekommen. Richtung Saßnitz gab es einen sehr langen Stau. Also nicht nur die Baustellein HH beachten sondern den Verkehr auf Rügen Richtung Anleger.
Warte mal bis der Tunnel gebaut wird. Dann ist es mit der Ruhe auf der Insel endgültig vorbei und man wird sich die "seelenverkäufer" von BT zurückwünschen.


Gruß
Thomas (noch 11 Monate bis Bornholm...)
frosch
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Tunnel nach Bornholm

Beitrag von frosch »

Da hab ich wenig Sorge, daß es je einen solchen Tunnel geben wird.
Das ist lediglich ein noch größenwahnsinnigeres Projekt, als das der Brücke nach Fehmarn.
Mal kurz überlegen: Ystad-Rönne ist rund 23 km weiter als Dover-Calais.
Der dortige Tunnel hat sich bis heute nicht gerechnet. Der dortige Verkehr übertrifft aber den für Bornholm prognostizierten um ein Mehrfaches.
Also wer sollte je einen Tunnel nach Bornholm finanzieren?
Also mach Dir auch keine Sorgen, ist halt eine der Schnapsideen, die vor allem im Sommerloch gerne aufgewärmt werden.
burmanyilmaz
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Re: Anreise/Povl Anker/Bornholms Traffiken/Ystad Route

Beitrag von burmanyilmaz »

frosch hat geschrieben: Wir mußten - Anfang+Ende Juli - wieder die Povl Anker benutzen, eine Zumutung! Die Fähre war restlos überbucht, alle Durchgänge von Gepäck von Jugendgruppen versperrt, keine Sitzplätze - die Zustände spotteten auch jeder Sicherheitsrichtlinie.

Da kann aber die Povl Anker nichts für, sondern Bornholmstrafikken, die seit ihrer Privatisierung ähnlich wie die Deutsche Bahn bei uns nur noch auf Profit aus sind und den Service kontinuierlich abbauen. Es wird schon lange nicht mehr versucht, die Anzahl der Reisenden auf die Anzahl der Plätze an Bord anzupassen.
Trotzdem mal die Frage: Hast du auch mal ins Restaurant geschaut, ob da noch Platz war? Wo hast du denn dann die Überfahrt verbracht?
Kennst du überhaupt die neuen Fähren und deren Platzverhältnisse?

Ich bin seit vorgestern wieder aus Bornholm zurück und bin insgesamt 4x mit der Fähre gefahren; die Eindrücke dieses Mal sind bei mir sehr gemischt...bei Gelegenheit kann ich ja mal ausführlich berichten.
frosch
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Hallo burmanyilmaz

Beitrag von frosch »

Also auf der Hinfahrt (6.7.08 ) haben wir zusätzlich eine Kabine gebucht, denn es war nirgends ein Sitzplatz zu finden. Restaurants, Ruheraum etc, alles zum Bersten voll!
Deswegen saßen ja die Kiddies, also die Jugendgruppen überall in den Gängen und auf der Treppe, und zwar so, daß es äußerst mühselig war, sich überhaupt noch auf dem Schiff zu bewegen.
Wir haben außerdem noch das Pech, daß wir Fahrräder auf dem Auto haben und immer als letzte auf die Fähre gelassen werden, wenn definitiv selbst alle Busbesatzungen schon auf dem Dampfer sind.
Bei der Ankunft in Rönne mußten wir wirklich über andere Passagiere herüberklettern, um überhaupt auf die Treppe zum Fahrzeugdeck zu gelangen.....:-(
Der Ehrlichkeit halber: Auf der Rückfahrt sind wir das erste Mal seit 5 Jahren auch mit Rädern auf dem Dach sehr früh auf die Fähre gelassen worden und haben Sitzplätze gefunden; die Poul Anker war aber auch nicht so voll, wie auf dem Hinweg.

Einmal sind wir auf der Strecke Ystad-Rönne mit der Dueodde gefahren, die war so voll, das das Personal von sich aus die Kabinen geöffnet hat, weil da schon Mütter mit Kleinkindern auf dem Fußboden und der Treppe saßen, in Ermangelung andere Sitzgelegenheiten. In dem Fall mußten wir für die Kabine nix bezahlen, bei der Poul Anka waren es 35 Euro für eine Zweibett-Kabine (Außen); Vierbett-Kabine gabs nicht laut Auskunft des gestreßten Personals.

An einem ausführlichen Bericht wie Deine Fährerfahrungen sind, wären wohl alle hier im Forum gespannt.
burmanyilmaz
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Beitrag von burmanyilmaz »

So, denn mal meine Erfahrungen von diesem Sommer:
Also ersteinmal: Was du von deiner Überfahrt erzählst, ist eine Unverschämtheit sondergleichen und ich bin mir sicher, dass da auch gegen die Vorschriften verstoßen wurde! Was die Povl Anker angeht, tut es mir persönlich immer weh, sowas zuhören, weil ich mit diesem Schiff schon über Kopenhagen gefahren bin, als ich gerade laufen gelernt hatte; damals war es eine wunderbare Reise und der Service war super. Die Vorstände von B.T. könnte ich manchmal lynchen dafür, was sie aus der Schiffsreise nach Bornholm gemacht haben....

Nun aber zu meinen Erlebnissen diesen Sommer: Ich bin einmal von Sassnitz hin und zurück gefahren, sowie einmal von Ystad, beides mal mit der Povl Anker. Meine Eindrücke: Total unterschiedlich. Dass es sich um dasselbe Schiff handelte, musste man wirklich glauben.

Die Hinfahrt (nachts) über Sassnitz war schon ein "Erlebnis"; Wir wurden (Abfahrt 3:30) schon um 2:00 eingecheckt und konnten als erste an Bord.
Sofort die große Enttäuschung: Das Restaurant war zu, und zwar nicht nur geschlossen, sondern mit Brandschutztür verrammelt, sodass man nicht einmal erkennen konnte, dass es dahinter überhaupt noch einen Raum gibt, es sei denn, man kennt das schiff...Die Cafeteria achtern hatte offen, aber ein unverschämtes Angebot: Bier aus Plastikbechern, Kaffee, Brötchen mit Honig und Marmelade und sonst NICHTS!

Wir holten uns sofort eine Kabine, weil wir uns ausruhen wollten und dachten, dass dies wohl der beste Ort war, um die Überfahrt zu verbringen. Da wir schlechte Erfahrungen mit den Kabinen in der Schiffsmitte gemacht hatten (Lärm) bestanden wir darauf, eine Kabine im vorderen Schiffsteil zu bekommen. Zuerst hieß es, diese gäbe es nicht, dann, nach einigem Nachhaken, dass sie nicht verfügbar wären und nach längerer Diskussion - ich hatte angemerkt, dass es sehr wohl die von mir erwähnte Kabine gäbe und konnte sogar die Nummer nennen - holte die nette Rezeptionistin (vorher hatte sie sich noch umgeschaut ob ihre Kollegin nicht zusieht) aus einer "Geheim-Kiste" den Schlüssel für eine Vierbett Außenkabine ganz vorne heraus.
Wir haben in dieser geräumigen Kabine wunderbar geschlafen und sind ausgeruht angekommen. Allerdings habe ich vor dem Ablegen noch mal einen Blick auf den Hafen geworfen und festgestellt, dass um 3:30 IMMER NOCH beladen wurde. Dass die, die als letzte an Bord kommen, sauer sind, dass sie keinen Platz bekommen, verstehe ich gut. Über die unter der Hand rausgeschlagene Super-Kabine haben wir uns persönlich sehr gefreut, jedoch waren wir die einzigen, die uns so freuen konnten, da ja nicht jeder über diese Insider-Infos verfügt. Der Service, das müssen wir leider jedes Jahr aufs neue feststellen, lässt kontinuierlich nach.

Doch es sollte noch von der Rückfahrt übertroffen werden:
Die Povl Anker sollte um 22:00 fahren, der Check In war für 21:00 avisiert. Soweit sogut, aber erst um 21:30 gings an Bord und obwohl das Schiff vorher 6 Stunden im Hafen gelegen hatte, war an Bord niemand vorbereitet. Die Rezeption (jetzt ja aus Personalspar-Gründen an der Shop-Kasse) war zu, ebenso die Cafeteria - das Restaurant sowieso getarnt und für Unwissende nicht zu entdecken. Die unfreundliche und gestresste Mitarbeiterin öffnete den Shop 10 minuten vor Abfahrt, wieder die gleiche Diskussion um die Kabine. Als wir ihr von der 4-Bett außen von der Hinfahrt erzählten (der Schlüssel lag sichtbar an der Kasse), meinte sie, diese Kabine würde renoviert. Wir haben dann nach weiterer ewiger Diskussion zwei 2-Bett-Kabinen bekommen und konnten die Dame mit Mühe davon abhalten, uns noch einen vierten Unbekannten (Anmerkung:wir reisen nur zu dritt) in meine Kabine zu stecken.

Verärgert über diesen Umgang mit uns langjährigen Bornholmern machten wir uns auf in unsere Kabine. Das beste lag noch vor uns: Als morgens der Wecker klingelte, war die Fähre bereits im Hafen! Laut der o.g. Dame würden wir eine Viertelstunde vor Ankunft geweckt, doch anscheinend hatte sie vergessen, rechtzeitig den Weckruf zu starten (Ups...). Wir machten uns in aller Eile fertig und kamen als allerletzte aufs Wagendeck um unser einsames Auto dort stehen zu sehen (Die Autos hinter uns hatten schon einen Bogen um uns gemacht ;-) ). Auf die
missbilligenden Blicke des Personals reagierten wir gelassen-spöttisch...So einen miesen Service hatten wir noch nie!

Nun aber das absolute Gegenbeispiel:
Wir haben, da wir sehr lange auf der Insel waren, einen Tagesausflug nach Ystad gemacht, an einem stürmischen Tag, an dem an Strand nicht zu denken war.
Wir fuhren morgens ans Terminal und die "Povl Anker" lag bereits vor Ort.
Wir checkten als Fußpassagiere ein und kamen rechtzeitig aufs fast leere Schiff. Obwohl nur ein paar Männeken (etwa 8 Autos, 1 Bus und 1 LKW, keine Fußpassagiere) mitfuhren, hatte alles bereits eine halbe Stunde vor Abfahrt geöffnet. Im Restaurant gab es für DKK 79,- ein wunderbares Frühstücksbuffet (zugegeben, das war früher auch mal besser, als es noch richtiges Rührei gab und kein Pulver, aber man kann immer noch für angemessenes Geld sehr ordentlich essen) und wir aßen uns im fast leeren Restaurant satt. Das Schiff war sehr sauber; es war kurz vorher frisch gereinigt worden, man konnte den Reiniger noch riechen.

Obwohl nur so wenig Passagiere an Bord waren, war das ausgeruhte und freundliche Personal immer bemüht, am Büffet frische und warme Sachen nachzulegen. Da sehr starker Seegang herrschte und nicht alle Passagiere seefest waren, legten die Mitarbeiter während der ganzen Fahrt immer neue Kotztüten nach und waren bemüht, den anderen Passagieren zu helfen, wenn es mal gar nicht mehr ging.

Auf der Rückfahrt war es etwas voller, es ging aber alles in allem. Wir hatten einen guten Platz im Salon und als wir nachmittags wieder ankamen, waren wir direkt traurig, dass dieser schöne Ausflug schon zuende war.



Tja, so unterschiedlich kann es gehen. Ich habe jedenfalls den Eindruck gewonnen, dass B.T. das Wohl der Passagiere auf der Sassnitz-Route einen feuchten Dreck interessiert und das Schiff nur als Touristenfrachter benutzt wird.
Ich persönlich bin ein großer Fan der "Povl Anker", da ich das schiff noch aus besseren Tagen kenne; daher ärgere ich mich ganz besonders, wenn diese an und für sich tolle Fähre als Massenkutsche missbraucht wird.

Ich hoffe, der Bericht zeigt euch, dass es auch anders gehen kann. Man muss nur wissen, wie und wo...

in diesem Sinne,

liebe Grüße,
Marcel
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