25örefan hat geschrieben:Allerdings wird in Bezug auf „die“ Jagd und „die“ Jäger auch hier unberechtigt pauschalisiert. Jagd und Jäger sind ein Teil unserer Gesellschaft, der in sich genauso inhomogen ist wie auch andere Teile derselben.
Wo haben wir "unberechtigt pauschalisiert"??? Im Gegensatz zu Dir hat Hinnerk gründlicher gelesen:
Die jungen Mitteleuropäer hat geschrieben:Manchem hiesigem Jäger scheint das egal zu sein - Hauptsache schießen.
Hinnerk hat geschrieben:Stimmt. Natürlich gilt das nicht für alle Jäger. Deshalb ist das "Manchem" schon richtig. Allerdings ist die Zahl der Jäger, die man eher mit einer Wehrsportgruppe vergleichen könnte recht groß.
25örefan, würden wir uns unterhalten, würden wir Dich bitten, uns einfach mal zuzuhören, anstatt stereotype Feindbilder zu bedienen. Wir finden es enttäuschend, dass Du Dich in der Wolfsdebatte auf ein Niveau begeben hast, das in den einschlägigen sozialen Netzwerken gepflegt wird, die Du hier auch schon als "Quellennachweis" angeführt hast.
Wenn Du uns schon auf diese Weise angehen musst, dann halte Dich bitte an das von uns Geschriebene und dichte uns nicht ungerechtfertigt Pauschalisierungen an.
Und welche Beispiele wir für unsere Systemkritik anführen, ist immer noch unsere Sache. Wenn wir zwei Interessengruppen benennen, die jeweils Minderheiten darstellen (beide unter einem Prozent Bevölkerungsanteil) und deren Interessen mit anderen Gesetzen jeweils im Widerspruch stehen, lassen wir uns die politische und gesellschaftliche Debatte, die wir für notwendig erachten, nicht von Dir verbieten.
Ob ein Hobby, für das sich jeder Normalbürger ohne Jagdschein vor dem Tierschutzgesetz verantworten müsste, noch zeitgemäss ist, ist eine solche notwendige Debatte. Der "vernünftige Grund" für das Töten von Tieren steht nicht in Stein gemeißelt, sondern unterliegt einer juristischen Definition, die der Gesetzgeber anpassen kann, wenn sich dafür Mehrheiten finden. Derzeit sehen wir eine Diskrepanz zwischen jagdlicher Tradition und moderner Wildbiologie. Die Gesellschaft verharrt ja nicht auf den biologischen Erkenntnissen zu Zeiten des Reichsjagdgesetzes, sondern hat in mehr als 70 Jahren vielfältiges wissenschaftliches Wissen hinzugewonnen, das es erforderlch macht, manche Teile der Gesetzgebung einer gründlichen Überprüfung zu unterziehen - ob Dir das persönlich jetzt passt oder nicht. Die Rückkehr der Wölfe hat die Diskrepanz zwischen Tradition und Moderne noch erhöht, weil Rotkäppchen plötzlich wieder auferstanden ist, während die moderne Wissenschaft ganz andere Erkenntnisse über den "bösen" Wolf gewonnen hat. Die Wolfsdebatte macht es besonders deutlich, wie ungeeignet das Revierjagdsystem eigentlich ist und warum ein Wolfsmanagement nur bundesland- und nachbarländerübergreifend durch Wolfsexperten funktionieren kann, deren Entscheidungen auf reinen Fakten und nicht auf Minderheiteninteressen beruhen.
25örefan hat geschrieben:Solange sich eine eine Interessengruppe etc. an bestehende Gesetze hält, verhält sie sich in dem betreffenden Rechtsraum nicht eigenmächtig.
Hält sie sich uneingeschränkt an bestehende Gesetze? Stellst Du auf den Videos von der illegalen Wolfstötung, die DR veröffentlicht hat, keine Verletzung bestehender Gesetze fest? Und was ist mit den 33 illegal geschossenen Wölfen in Deutschland und den Reaktionen darauf in den sozialen Medien?
Die jungen Mitteleuropäer hat geschrieben:Seit 1990 war allein in Deutschland in 33 Fällen tot aufgefundener Wölfe eine illegale Tötung ursächlich - wobei die Dunkelziffer wesentlich höher sein dürfte, da das berühmte "Schießen, Schaufeln, Schweigen" oder auf dänisch "skyd, grav, ti" ja ganz ungeniert in den sozialen Medien propagiert wird.
Wenn aber ausgerechnet Menschen, die sich in durchaus beachtlicher Zahl weigern, unsere Gesetzgebung anzuerkennen und Selbstjsutiz für eine Art Grundrecht halten, legal Waffen besitzen dürfen und auch deren Verbände sich nicht immer deutlich und mit Ausdruck gegen solche Taten abgrenzen, ist es überfällig, dieses Treiben gesellschaftlich, politisch und juristisch trocken zu legen.
Wenn Du die Debatte über ein veraltetes Hobby als Diskriminierung der Jäger als homogene Masse empfindest, entspricht das lediglich Deiner persönlichen Empfindung oder ist vielleicht auch einfach nur kalkulierte Absicht, die aber mit unseren tatsächlichen Formulierungen nichts gemein hat.
Übrigens: Bei Boizenburg hat aktuell ein Jagdrevierinhaber mit seinem SUV einen Motocrossfahrer überfahren, der illegal den Waldweg benutzt hat. Der NDR berichtete gestern über ein Shetlandpony, das während einer Drückjagd in Niedersachsen in unmittelbarer Nähe seiner Koppel ein Auge verloren hat. Jagdunfälle führten demnach "immer wieder zu Streit und rechtlichen Auseinandersetzungen".
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenb ... i5000.html
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... 12106.html
Ohne jetzt eine Bewertung der Gesetzlichkeit vorzunehmen, stellen solche Fälle schwere Eingriffe in die Rechte, das Leben, die Gesundheit und das Eigentum anderer Menschen dar.
Natürlich ist die gesellschaftliche Debatte notwendig, ob das Hobby einer Minderheit die massiven Beeinträchtigungen Dritter rechtfertigt.