Da haben die Lobbyisten nun wirklich alles in Gang gesetzt, was sie aufzubieten haben, und am Ende kommen gerade einmal 4 Prozentpunkte an Menschen dabei heraus, die man mit der ganzen Panikmache überzeugen konnte? Die Mehrheit in Form von satten 60 Prozent ist ja weiter gegen den Abschuss von Wölfen.
Herr Heydemann vom NABU SH schreibt:
Bestimmte Vertreter aus Landwirtschaft und Jagd versuchen schon seit längerem nicht ohne Erfolg, mit Polemik und Falschmeldungen gegen den Wolfsschutz im Besonderen und den Naturschutz im Allgemeinen Stimmung zu machen. Auch die Medien haben sich zunehmend von ihrer anfänglich sachlichen Berichterstattung abgewendet. Die Agrarlobby in den Landtagsfraktionen von CDU und FDP, die mit den Grünen die Landesregierung stellen, trommelt mittlerweile heftig gegen die 'Wolfspolitik' ihres grünen Koalitionspartners.
NABU Schleswig-Holstein: Abschuss von Wolf „GW924m“ Stellungnahme des NABU
Daraus wird ja auch deutlich, dass jedweder noch so schmerzliche Kompromiss von Seiten des Naturschutzes niemals Ruhe bringen wird. Es geht nicht um die Wölfe, nicht um die gerissenen Nutztiere, nicht um erfolgversprechende Maßnahmen, nicht um gebeutelte Tierhalter, nicht um Waldkindergärten, sondern ganz allein um
die Macht.
Wir erinnern uns - die breite Masse der naturliebenden Menschen soll im Sinne von Jagd und Landwirtschaft
"geistig umgedreht" werden:
Eine Gesetzesänderung, die das – zumindest fallweise – Töten von Wölfen erlaubt, führt nach Meinung des Referenten nur über die öffentliche Meinung.
„80 Prozent der Bevölkerung sind für den Schutz des Wolfes. Die müssen wir geistig umdrehen.“ Denn erst wenn Wölfe auch für Freizeitsportler, Touristen und Erholungssuchende
eine Gefahr werden,
könne ein Umdenken einsetzen. „Wir müssen der Bevölkerung ein Problem machen“, meint Lanschützer. Dafür sollten
Viehhalter und Bauernstand eine PR-Maschinerie in Gang setzen. Eine Diskussionsteilehmerin schlug in die gleiche Kerbe: „Erst, wenn es den ersten Zwischenfall mit Wölfen und Spaziergängern gibt, wird ein Umdenken einsetzen.“
Tiroler Tageszeitung, 01.06.2018: Den Wolf mit PR-Maschinerie bekämpfen https://www.tt.com/panorama/gesellschaf ... bekaempfen
Die Medien überbieten sich mit künstlich hochgepushten Sensationsstorys:
Trotzdem ist man wohl doch nicht sooo besonders erfolgreich, wenn weiterhin eine breite Mehrheit von 60 Prozent Wolfsabschüsse ablehnt (forsa, RTL) und 77,8% die "wachsende Zahl freilebender Wölfe"
nicht als persönliche Gefahr sieht (Civey, t-online).
Selbst in Gegenden mit besonders geringer Besiedlungsdichte, sehen
fast 75% keine Gefahr durch den Wolf (68,4% plus 5%, die keine Meinung zum Thema haben, siehe oben).
Als Gefahr für das eigene Leben nahmen vor allem Anhänger der AfD den Wolf wahr. (...)
Nahezu angstfrei waren Anhänger der Grünen, von denen weniger als fünf Prozent Sorgen vor einer Wolfsattacke teilten und über 90 Prozent dies zurückwiesen. Auch Anhänger der SPD und der Linken zeigten sich von der wachsenden Wolfspopulation wenig beunruhigt. Knapp unter zehn Prozent bei der SPD bzw. knapp darüber bei der Linken sahen für sich persönlich Gefahren durch das Raubtier. Bei der Union waren es immerhin knapp 26 Prozent, bei der FDP etwa 20 Prozent.
t-online, 05.12.2018: Jeder Vierte auf dem Land hat Angst vor dem Wolf https://www.t-online.de/nachrichten/pan ... -sich.html