Hej Aphe,
Dein Urlaubsbericht ist einfach klasse. Kann das sehr gut nachfühlen, vor allem das mit der Beständigkeit und dem Auftanken.
Wie geht ihr mit den Urlaubs-Abschiedsgefühlen um?
Außer meinem Ritual, dem Haus, dem Strand, dem Meer still auf Wiedersehen zu sagen, habe ich noch keine „Verarbeitungsmöglichkeit“ gefunden. Es fängt schon auf dem Rückweg mit „Neid“ an, wenn ich die Autos mit Urlaubern auf den Straßen in „umgekehrter“ Richtung fahren sehe..............., also die, die dem Urlaub entgegenfahren...
Hej Lukas,
das Abschiednehmen von DK ist auch für uns jedesmal ein Drama, und leider haben auch wir kein Heilmittel dagegen. Meist gelingt es mir, die Gedanken daran zumindest bis zum letzten Tag zu verdrängen. Hatte auch schon Urlaube, wo ich schon früher ganz traurig wurde. Das ist dann doppelt schade.
Am letzten Abend sind wir meist schon ziemlich still und in uns gekehrt. Jeder hängt so seinen Gedanken nach. Ich gehe dann immer wieder raus auf die Terrasse und versuche alles ganz intensiv in mich aufzusaugen - den Wind, die frische Luft, die Brandung, die Gerüche, eben die ganze Situation. Leider gelingt das nicht wirklich. Nur sehr selten, kann ich mir diese glücklichen Momente wirklich intensiv gedanklich zurückholen.
Das geht dann den ganzen Abend so. Ich sage bestimmt hundertmal innerlich "Tschüß" und schwöre mir, daß ich wiederkomme. Das letzte mal Reingehen und Türzumachen ist dann jedesmal wie ein Stich ins Herz. Deshalb gibt es auch mindestens immer 3-5 letzte Male. Ich kann mich einfach nicht losreißen.
Irgendwann läßt es sich nicht mehr länger rauszögern und es geht ab ins Bett, und eigentlich habe ich dann schon gedanklich den Urlaub beendet. Am nächsten Tag kommt nur noch das Saubermachen und ein ganz bewußt schneller Abschied. Ich habe mich dann aber schon soweit mit dem Urlaubsende abgefunden, daß ich dann weder an einem leckeren DK-Frühstück noch am Blick durchs Fernrohr aufs Meer noch Spaß habe. Ich sehe kaum noch hin und tue halt, was getan werden muß.
Ist die Hütte sauber - irgendwie ist das auch schön, weil wir "unserem" Haus damit etwas Gutes tun, und schließlich kommen wir ja nächstes Jahr wieder - rechnen wir noch den Strom ab, und schließen von aussen ab. Der Moment ist hammerhart! Ein letzter Blick noch von der Terrasse aufs Meer - diesmal aber schon nur noch von aussen betreten, und nicht mehr aus dem Haus heraus. Ich schaue dann immer nochmal durchs Fenster ins Haus, wie ich das während des Urlaubs oft mache, aber diesmal mit dem Wissen, daß ich es so schnell nicht mehr von der anderen Seite sehen kann. Das tut weh. Tja, und dann sagen auch wir Tschüß zum Haus, zum Meer und zu allem, was uns dort lieb ist. Der einzige Trost ist, daß wir wiederkommen und manchmal schon die Buchungsbestätigung in der Tasche haben. Aber im Prinzip bin ich dann im wahrsten Sinne des Wortes untröstlich. Mir tut das selbst immer super leid, aber ich kann es einfach nicht ändern. Diese Wehmut gehört wohl genau so dazu wie die Freude bei der Ankunft. Irgendwie ja auch schön, daß uns dieser Ort so intensiv berührt.
Dann gehts zur Schlüsselabgabe. Wir sind natürlich wie immer viel zu früh dran. Aber jetzt wollen wir auch weg. Nichts hält mich jetzt noch hier. Ein letztes Mal der Dünenweg, ein letztes Mal der Ausblick von der einen oder anderen liebgewordenen Stelle. Marina kann sich meist ein Tränchen nicht verkneifen. Ich schaffs meist irgendwie, aber ich könnte heulen wie ein Schloßhund. Ich verstehs selbst nicht, weil wir es zu Hause auch schön haben. Aber so ist es halt. Und irgendwie ist das Gefühl sogar schön. Wie gesagt, wir kommen ja wieder, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Wäre ich ein Chow Chow, ich würde in diesem Moment auch bei der kleinsten Kleinigkeit beißen, meiner Hilflosigkeit ein Ventil geben. Naja, es hat ihm nichts geholfen, und für uns Menschen wäre es auch keine Lösung.
Tja, und dann nichts wie ab auf die Autobahn und so schnell wie möglich weg. Früher sind wir oft noch von Løkken bis Blokhus über den Strand gefahren statt auf der Landstraße. Heute kann ich das irgendwie nicht mehr. Wir nehmen ganz gegen die Gewohnheit die Autobahn schon ab Hjørring oder Brønderslev. Neidisch auf jedes Auto, daß uns entgegenkommt, sind wir natürlich auch, aber das ist ungerecht und bringt ja auch nichts. Nein, die sollen auch einen so schönen Urlaub haben wie wir. Nur würde ich auch am liebsten wieder umdrehen und mich einreihen.
Die Stimmung wird dann meist ab Alborg langsam besser und man fügt sich irgendwie in sein Schicksal. Kann halt nicht immer Urlaub sein. Aber wenn ich wüßte, ich könnte nicht wieder zurück, mir würde es das Herz zerreissen. Das weiß ich genau.
Grüße an alle DK-Sehnsuchtsgeplagten
Dirk