Sandwurm hat geschrieben:Wie schon andernorts geschrieben finde ich die Haltung der Wolfsstreichler total absurd!
Hendrik77 hat geschrieben:Der Begriff "Wolfstreichler" ist absurd und trägt nicht zur Versachlichung einer Diskussion bei.
Hendrik77
Ronald hat geschrieben:
Warum ließt man diesen Satz von dir nicht beim Begriff "Wolfhasser"?
Wenn schon über derartige Begriffe gestritten wird, dann muss auch dieses auf den Tisch:
Kairos hat geschrieben:Ob die Entnahmen nun über das Jagdrecht oder Ausnahmegenehmigungen erfolgen macht ja unter dem Strich keinen Unterschied und die Anzahl der Entnahmen wird Gott sei dank nicht unerheblich sein.
(Fettschreibung durch mich)
Auch wenn da jetzt evtl. argumentiert wird dass dies eben die Jägersprache ist oder aus der Politik kommt sollte doch klar sein, was mit der „Entnahme“ gemeint ist, nämlich nichts anderes als abschießen bzw. töten. Oder glaubt jemand im Ernst daran, dass bei einer entsprechenden Gesetzesnovelle jeder „entnommene“ Wolf auf einem Gnadenhof bis zu seinem Ende verweilen darf oder evtl. Naturschützer diese Tiere einfangen um sie irgendwo in der sibirischen Taiga wieder auszusetzen?
Aber so ist das. Für nicht schön klingende Bezeichnungen werden verharmlosende und verniedlichende Wortschöpfungen erdacht, die beim Bürger besser ankommen und entsprechende Handlungsweisen dann auch eher akzeptiert werden.
Wie war es denn in den 1980er und 1990er Jahren, wo spezielle „Müllschiffe“ mit Dünnsäure und versch. Chemikalien und auch Müll hinaus aufs Meer fuhren, um dort ihren Industriedreck zu versenken? Da war auch schnell eine Verniedlichung dieser Tätigkeit erdacht.
„Verklappung“ nannte man das. Das kommt wohl von Klappe auf, Müll raus, Klappe zu.
Und Müll im Allgemeinen wird ja nicht verbrannt oder auf auf die Mülldeponie gekippt sondern entsorgt. Allein dieser Begriff ist bereits so in unserer Alltagssprache angekommen, dass wir uns überhaupt keine Gedanken mehr über die Sinnhaftigkeit des Begriffs
„entsorgen“ machen. Früher sagte man z.B. ganz einfach „das kannst du wegwerfen“.
Zumeist kommen derlei Begrifflichkeiten aus der Politik. Politiker sind ja nun mal bekannt für ihre Phantasien. Ansonsten wären sie ja keine. So wird da nicht von Abschiebungsgefängnissen gesprochen sondern vornehm von
"Unterbringungseinrichtungen". Oder wie wäre es mit
„Kompetenzzentrum für aufenthaltsbeendende Maßnahmen“? Gehts noch? Und warum sprechen wir plötzlich von Menschen mit Migrationshintergrund?
Für derartige unschönen Tätigkeiten und Begriffe gibt es unzählige Verharmlosungs- und Verniedlichungsformen. Für mich ist das eine Verdummung des Bürgers. So eben auch der Begriff der „Entnahme“, der hier von Wolfsgegnern ja auch gern verwendet wird.