H77 schrieb
Oben zitierter Satz hat nichts mit Interpretation zu tun. Der Nachweis das Virus Erbgut im Körper vorhanden ist sagt alleine nichts darüber aus wie infektiös die Person ist.
Auch das ist Interpretation, wenn Du mein Zitat verkürzt wiedergibst.
Habe ich etwas über den Grad der Infektosität (= wie infektiös)der über den Test verifiziert werden könnte wiedergegeben?
Nein, nicht über dass wie hoch- oder niedriggradig infektiös ein Infizierter ist, gibt der Test Auskunft, sondern darüber, dass die Person überhaupt den Virus oder Fragmente dessen in sich trägt und dadurch die Infektion weitergeben kann.
Ob sie es dann wirklich tut, hängt von vielen weiteren Faktoren ab.
Wäre dem nicht so, wären die Tests entgegen internationaler wissenschaftlicher Anerkenntnis wertlos und ein positiver Test dürfte keine Konsequenzen (z. B. Quarantäneanordnung, Einreiseverbot etc.) nach sich ziehen.
Und wie anders als auf Basis positiver PCR-Tests identifiziert man denn differenzialdiagnostisch Coronavirus-Infizierte ?
Aufgrund der Krankheitssymptome ja wohl kaum, denn die sind denen anderer Erkrankungen insbesondere des Lungen- und Bronchialsystems ähnlich.
Über die Viruslast eines positiv Getesteten (=
wie infektiös er ist) und damit über den Grad wie stark er die Infektion weitergeben kann, sagt der Test zunächst einmal nichts aus und anderes habe ich auch nicht wiedergegeben.
Um die Viruslast und damit den Grad der Infektiosität eines Infizierten zu bestimmen, bedarf es weiterer Methodik(Ct- Wert):
...die hohe Sensitivität [des PCR-Tests] führt auch dazu, dass zahlreiche Menschen ein positives Testergebnis bekommen, obwohl die Infektion bei ihnen schon so weit fortgeschritten ist, dass sie kaum mehr Viren im Körper haben - und auch niemand anderen mehr anstecken können.
Einen Hinweis auf die Virusmenge, die ein Patient in sich trägt, gibt der so genannte Ct-Wert. Er zeigt an, wie viele Runden die PCR laufen muss, bis Virus-Erbgut entdeckt wird. Bei einem Patienten mit viel Virusmaterial im Körper schlägt der Test häufig schon nach 10 bis 15 CT-Runden an, sagen Labormediziner. Wenn die PCR aber mehr als 30 Runden braucht, um Virusmaterial zu entdecken, ist ein Patient sehr wahrscheinlich gar nicht mehr ansteckend. Der Webseite des Robert Koch-Instituts zufolge lässt sich aus den Proben von Menschen mit einem Ct-Wert von mehr als 30 in Laborversuchen kein Virus mehr vermehren.
...
Dass Personen mit einem Ct-Wert von über 30 überhaupt in Quarantäne müssen, stellt auch Virologe Dittmer in Frage. Gleichwohl könne man eine Entscheidung darüber auch nicht vom Ct-Wert alleine abhängig machen. Denn erstens müsse man sicherstellen, dass die Probe richtig entnommen wurde, zweitens müsse man klären, ob der positiv getestete Patient sich in der Phase einer ansteigenden oder absteigenden Infektion befinde. Doch diese letzte Frage lasse sich nur klären, indem man bei Patienten mit einem Ct-Wert von mehr als 30 kurz darauf einen zweiten Test mache.
RKI: Wert ist nur ein "analytisches Detail"
Ob und wie viele Gesundheitsämter in Deutschland von den Laboren überhaupt Ct-Werte erfahren, kann auch das Robert Koch-Institut (RKI) nicht beantworten. Auf Anfrage teilt das RKI lediglich mit: "Wir gehen davon aus, dass die Laboratorien bei fraglichen Ergebnissen das weitere Vorgehen mit dem Gesundheitsamt klären." Immerhin, so das RKI, sei der Ct-Wert "ein analytisches Detail, das die Interpretation des Testergebnisses unterstützt". Allerdings sei der Wert nur ein Faktor in der Beurteilung. Ein Ct-Wert über 30 könne bei der Entlassung aus der Quarantäne "als Kriterium herangezogen werden", so das RKI.
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Ich denke, dass die Ernsthaftigkeit der Coronathematik sowohl unter unter Laien als auch Fachleuten keine gegenseitigen Anfeindungen erlaubt und freue mich weiterhin auf einen regen Meinungsaustausch via konträre Ansichten und Hinweise, auch wenn es nicht immer zu einhelligen Ergebnissen kommt.
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https://www.tagesschau.de/investigativ/ ... s-101.html