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Familie mit drei Kindern,nach Dänemark
Verfasst: 19.03.2007, 15:23
von monk
Hallo ihr lieben hier!
Bin gerade neu angemeldet und habe jetzt seit einiger Zeit mich hier über alles was mit Dk zu tun hat informiert, und finde es echt super das hier nicht nur die schönen Seiten des Lebens gezeigt werden,man findet hier auch die einem zum Nachdenken anregen.
Wir sind eine 5köpfige Familie und ziehen es in betracht nach Dk auszuwandern.
Meine Kinder sind 2,6 und7 und ich habe hier in Deutschland absolut keine Möglichkeit arbeiten zu können,da ich früher Reiseleiterin war und das ja nun mal flach fällt mit den Kindern.
Mein Mann ist Zimmerermeister, arbeitet zur Zeit aber im Hafen,da er hier in Deutschland als Zimmerer höchstens etwas als Geselle gekriegt hat und dann immer 4-5 Monate im Winter arbeitslos war.
Er wäre glücklich wenn er in Dk wieder in seinem Beruf arbeiten kann und ich wäre auch dankbar wenn ich es mir dort"leisten" kann arbeiten zu gehen,wobei es für mich nicht mal eine Rolle spielen würde ob ich im Verkauf als Kellnerin oder auch Putzfrau arbeiten würde.
Wie man in den Dänischen Stellenanzeigen ja sieht dann ist ein großer Bedarf an Zimmerleuten da.
Wißt ihr ob 150 DK ein normaler Lohn ist (pro Stunde), kann mir jemand sagen ob es für einen deutschen Zimmerermeister ein anderes Wort gibt, da sich die Zimmerleute in Dk ja schon mit Gesellenbrief Mester nennen?
Habe mir ausgerechnet das uns bei diesem Lohn nach abzug von 41% Steuern ca. 2000,-Euro bleiben,und wir hier in D 1750,-netto haben.
Wir haben hier in D ein Haus und würden es dan in Dänemark auch so machen das wir uns ein Haus kaufen,aber erst wenn die ales abgesichert ist.
Wir geben uns jetzt noch Zeit,da wir ja auch die Sprache erstmal richtig lernen möchten,aber trotzdem wäre ich euch dankbar für ein paar Info´s,da es sein kann,das sich evtl ein Arbeitgeber bald melden wird und mein Mann dort probearbeiten fährt.
Viele Grüße
Monk
Verfasst: 19.03.2007, 16:53
von Lars J. Helbo
In DK gibt es keine Meisterprüfung im deutschen Sinne. Deshalb wird da nicht unterschieden. Es gibt zwar das Wort mester (z.B. tømrermester), d.h. aber, daß derjenige selbständig ist, sein eigener Betrieb hat. Jeder kann sich aber als selbständiger Tischler (tømrermester) niederlassen, dazu muß man nicht mal Geselle sein.
Es kommt also weniger auf die Papiere an und vielmehr darauf, was man kann.
Verfasst: 19.03.2007, 18:06
von monk
Na, das ist ja was.Danke für die schnelle Antwort.
Da du ja in Dk scheinlich lebst, köntest du mir sagen ob es einfach ist als Frau dort eine Arbeit zu bekommen,auch wenn man etwas anderes macht als man gelernt hat?
Falls wir hier unsere Zelte abbrechen,ist es mein großer unsch endlich wieder zu arbeiten,was hier in Deutschland für mich Luxus wäre,da ich nur arbeiten würde für die Kinderbetreuung.
Viele Grüße
monk
Verfasst: 19.03.2007, 18:33
von Lars J. Helbo
Ein Job wirst Du schon finden. Ob das lohnt weis ich nicht. Ein Kind bei Dagplejemor und zwei in Skolefritidsordning ist insgesamt nicht billig, wenn dann noch ein Zweitauto notwendig wird?
Verfasst: 19.03.2007, 21:49
von monk
Hoffe natürlich nicht das wir ein 2 tes Auto brauchen werden,da eins ja schon nicht billig ist.Durch die Arbeitszeit meines Mannes wäre es vielleicht ja auch machbar das ich dann evtl.Nachmittags arbeite oder am Wochenende jobbe für den Anfanh.Da bin ich sehr flexibel was die arbeit angeht und am Anfang kann man sich da sicherlich an den Gedanken gewöhnen, eben zu jobben,es ist ja kein zuckerschlecken,aber in Deutschland geht ja nichtmal das,da er vor 19 Uhr nicht zu Hause ist und morgens um 6 Uhr losfährt.
Arbeitszeit in Dk wäre von 7-15 Uhr, was sich dann natürlich als paradisisch entpuppt.Selbst mit Überstunden wär noch etwas Freizeit da.
Viele Grüße
Danke Yvonne
Verfasst: 19.03.2007, 22:27
von reimund1012
Hej @ Lars,
Lars J. Helbo hat geschrieben:Es kommt also weniger auf die Papiere an und vielmehr darauf, was man kann.
Jetzt bin aber auch ich mal ganz neugierig geworden.
Gibt es in Dänemark wirklich keine Meisterbetriebe vergleichbar mit denen in Deutschland ?
Immer wenn durch Henne Sations By fahre sehe ich immer zwei Firmenschilder :
Leif Kircheiner und Eigil Lauritzen , beides autorisierte Handwerksmeister.
Ich war immer der Meinung das "autorisiert" beziehe sich auf einen "richtigen" Meisterbetrieb, was ja bei sicherheitsrelevanten Arbeiten ja auch unbedingt nötig ist.
In Deutschland ist der "Meisterzwang" in etlichen Handwerksberufen mittlerweile ja auch schon abgeschafft worden, aber in allen Bereichen wo es auf Sicherheit ankommt läuft ohne den berühmten Brief an der Wand nichts.
Ist ja auch logisch, denn bisher ist wohl noch niemand von einer schlecht verklebten Fliese erschlagen worden, aber wenn der Elektriker herumpfuscht dann kann es ganz schön gefährlich werden.
LG
Reimund
(der hofft das sich jetzt nicht jeder schon einmal eine Steckdose montiert hat, meint er könnte sich jetzt in Dänemark als Elektriker selbstständig machen)
Verfasst: 19.03.2007, 22:53
von Lars J. Helbo
Ja Autorisationen gibt es schon, aber nur in einige wenige Berufe. Wenn ich richtig erinnere eigentlich nur bei Elektriker, Abwasser und VVS.
Elektrische Installationen müssen immer von ein "elektroinstallatør" ausgeführt werden. Das ist aber eigentlich das selbe wie ein gelernter Elektrikergeselle.
Für Abwasser gibt es den Begriff "Autoriseret kloakmester". Wie das geht steht hier: http://www.teknologisk.dk/byggeri/484 - Kurz gesagt ist es eine Zusatzausbildung für Handwerker (normalerweise Maurer). Sie besteht aus 200 Stunden Teorie und 2 Wochen Praktik, sowie eine Prüfung.
Autoriseret VVS-installatør ist - wenn ich das jetzt richtig durchblicke - so ähnlich wie bei den Elektrikern. Mit den Details kenne ich mich aber nicht aus.
Bei solche Sachen wie Tischler und Maurer kann dagegen im Prinzip jeder arbeiten. Die Frage ist dann aber natürlich, ob man Kunden bekommt. Aber ist ja eine andere Sache.
Verfasst: 19.03.2007, 22:54
von Vilmy
Reimund,
du hast den Nagel auf den Kopf getroffen; leider ist aber der Kreis der autorisierten Berufe zu klein. Als Zimmerer brauchst du kein Meister zu sein, aber ein schlecht gebauter Dachstuhl lässt mich auch grausen.
Gruss, vilmy
Tippfehler gefunden
Verfasst: 19.03.2007, 23:05
von Ursel
Hej Reimund und Vilmy!
Womit das, was manchmal als pingelige deutsche Bürokratie und Übergründlichkeit abgetan wird, doch seinen Sinn bekommt.
Gute Nacht - Ursel, DK
Verfasst: 19.03.2007, 23:09
von Vilmy
Hej Ursel,
nun bin ich nicht diejenige, die jemals gesagt hat, dass die dänische Bürokratie nicht auch pingelig sein kann.
Gute Nacht,
vilmy (pingelig von Berufs wegen)
Verfasst: 19.03.2007, 23:14
von reimund1012
Hej,
vielen Dank für die Infos.
Da bin ich aber heilfroh das ich weiterhin ohne Angst Sauna und Whirlpool und Heizungsanlage geniessen kann.
Gute Nacht
Reimund
Verfasst: 20.03.2007, 09:24
von annikade
Lars J. Helbo hat geschrieben:Elektrische Installationen müssen immer von ein "elektroinstallatør" ausgeführt werden. Das ist aber eigentlich das selbe wie ein gelernter Elektrikergeselle.
Hej Lars,
ich hätte da eine Nachfrage:
Was geschieht denn, wenn ein "Nicht-Elektroinstallatør" Elektroinstallationen ausführt?
In dem konkreten Fall soll ein "Mess- und Regeltechniker" - also auch ein Elektriker - auf Fanø eine Außenbeleuchtungsanlage reparieren. (Das heißt, mein Freund macht das demnächst bei seinem Vater.

) Es gab einen Kurzschluss. Der Insel-Elektriker hat den Kurzschluss zwar abgeklemmt, hat aber keine Zeit, um sich mit diesem niederen Fall weiter zu beschäftigen.
"Darf" er diese Arbeiten ausführen? Geht es hier nur um Versicherungsschutz, oder gäbe es noch sonstige Konsequenzen?
Gruß
/annika
Verfasst: 20.03.2007, 09:35
von Ursel
Hej Vilmy!
Habe ich auch nirgends geschrieben oder gemeint !
Ging so mehr an die, die generell über blöde Verwaltungsvorschriften (in Dtld.) meckern, ohne sie zu hinterfragen.
manche sind wirklich blöde, andere machen eben doch Sinn!
Sogar für den, der sie beachten muß
Einen sonnigen Tag wie bei uns - Ursel, DK