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Auswandern weil mehr Lohn ?
Verfasst: 11.06.2007, 20:36
von michel01
Nach allem was ich hier gelesen habe und mir aufgefallen ist, geht es vielen nicht nur ums Geld . Denn in DE gehts mir als Facharbeiter und Alleinverdiener mit Steuerklasse 3 auch nicht viel schlechter. Aber obwohl ich erst einmal in DK war hatte ich das gefühl das ich als "Normaler Arbeiter"
nicht der letzte Mensch bin der es wagt auch noch Geld für Ordentliche Arbeit zu verlangen. Und mit drei Kindern bin ich hier auch nicht mehr willkommen.
Und sollte ich einmal Arbeitslos werden kann es mir passieren das ich auch noch Zwangsarbeit leisten muß. ( 1 Euro Sklave ) Also bin ich zu dem entschluß gekommen dieses Land in absehbarer Zeit zu verlassen, und DK ist doch ganz nett und die Sprache kann man wohl auch erlernen.
Ich wollte damit eigentlich nur erwähnen das es bei dem entschluss zu gehen nicht immer nur ums Geld gehen sollte. Vielleicht geht es anderen ja genau wie mir, oder ich bilde mir all das nur ein ?
Verfasst: 11.06.2007, 21:13
von Heidrun
Hallo !
Ich weiß ja nicht was du so als Facharbeiter und in welchem Berufszweig gut geld verdienst.Aber wir sind auch beide Facharbeiter aber mein mann hatte hier einen Stundenlohn im Bau von gerade mal 7,35 und ich arbeite für 3,45 ich weiß ja nicht.Wenn mann von 31 Tagen ,so ist es bei mir höchstens 2 frei hat ist das mehr als Sklaverei!Aber egal viel Glück beim Neuanfang! Denn Glück ,Mut und ganz viel Liebe werden es schon richten.
Gruß Heidi
Verfasst: 11.06.2007, 21:52
von nfdieter
Moin Heidi
aber mein mann hatte hier einen Stundenlohn im Bau von gerade mal 7,35
(brutto?)
das ist schon Ausbeuterei!
Wenn mann von 31 Tagen ,so ist es bei mir höchstens 2 frei hat ist das mehr als Sklaverei!
Genau

erstmal ist es gar nicht rechtlich erlaubt und zweitens empfinde ich so etwas als riesengroße Sauerei!
Das ist Deutschland, aber es geht ja "angeblich" bergauf....
Dieses ganze Politgeschwafel kann und will ich nicht mehr hören, könnte kotzen....
Aber zu diesen realen und eklatanten Mißständen wird hier in D lieber vorzugsweise geschwiegen oder eher gerne auf Statistiken verwiesen...
Ich kenne teilweise die Arbeitsverhältnisse auf der "Promi-Insel" Sylt, da fällt Dir dann wirklich gar nichts mehr ein...........
Dort herrscht noch richtige Sklavenarbeit, man sollte die Insel besser Sklaveninsel nennen!
Gruß Dieter
Verfasst: 11.06.2007, 22:09
von susanne k
Hallo Heidi
Der Mindestlohn auf den Bau ist aber höher,um die 12€ ungefähr.Man sollte doch bei der Wahrheit bleiben.
Verfasst: 11.06.2007, 22:41
von sankthansorm
Wegen des Geldes geht bestimmt niemand nach Dänemark. Da gibt es bestimmt andere Länder. Nur weil man in Dänemark "mehr" verdient, bleibt nicht "mehr" im Geldbeutel übrig, weil zum anderen die Steuern höher sind und und und. Nach Dänemark wandert man ganz bestimmt aus anderen Gründen aus.
Verfasst: 11.06.2007, 23:58
von Nicölsche
susanne k hat geschrieben:Der Mindestlohn auf den Bau ist aber höher,um die 12€ ungefähr.Man sollte doch bei der Wahrheit bleiben.
Wir haben noch keine Mindestlohnregelung in Deutschland! Meinem Mann haben sie als Vorarbeiter 10,- angeboten und als "normalem" Feinmechaniker 7,50 (brutto versteht sich) - und da ist nichts beschönigt oder gelogen, denn davon hätte ich nichts!
Genauso habe ich mich heute über die Nachrichten bei RTLII gewundert, wo die ca. Löhne von Ost -und Westdeutschland verglichen wurden......da wurde von einem Gehalt eines Call-Center-Agents von ca. 1600,- gesprochen (wenn ich es noch richtig im Kopf habe) - mir wurden in zwei unterschiedlichen Call-Centern 5,- brutto geboten!
Verfasst: 12.06.2007, 08:37
von MSturm1973
also das land muß man lieben nicht aus irgentwechen gründen wie arbeit, oder das gefühl ausgebeutet u werden.
ich kann mir nicht vorstellen das du dich hier einleben kannst mit der vorraussetzung.
man muss das land und die menschen lieben können, ihren humor verstehn die lebensweise in sich aufnehmen und es selber leben.
dann nur dann macht es sinn in ein andes land zu gehn, ob das DK schweden england oder sonstwo ist.
ich wünsche di, aber vie erfolg wenn du den schritt machst und das du hier mehr erfolg haben wirst.
mfg msturm1973
Verfasst: 12.06.2007, 09:17
von Daniel H.
susanne k hat geschrieben:Hallo Heidi
Der Mindestlohn auf den Bau ist aber höher,um die 12? ungefähr.Man sollte doch bei der Wahrheit bleiben.
Wie man sich doch irren kann! Mal geschaut wo Heidi herkommt? Wismar! Wo liegt das? In Meck-Pomm..sprich OSTEN! Was schlußfolgern wir daraus? Das die Angaben von Heidi durchaus richtig sind,da die Firma ihres Mannes sicher in keiner Gewerkschaft ist,wo es tariflichen Mindestlohn gibt! Heißt der Arbeitgeber kann machen was er will,und du bist so gut wie dran gebunden,weil deinen Job willst du ja nicht verlieren!
Genauso ergeht es mir,die Firma in der ich arbeite ist auch in keiner Gewerkschaft und schon wird der Lohn gemacht wie man lustig ist. Desweiteren hab ich wie Heidi auch nur 24 Tage urlaub im Jahr.
Da nützt es mir auch nichts,wenn wie letztens in den Nachrichten bekannt wurde,die Druckindustrie erst 3% mehr Lohn,und später nochmal 2,1% mehr bekommt..davon habe ich nichts,da eben in keiner Gewerkschaft!
Mal vorher überlegen was man schreibt,sonst müssen etwaige Trolle wieder verbannt werden...
Ich hatte ja in einem anderen Thread auch schon geschrieben,dass ich nen Angebot aus DK habe wo ich mich bewerben könnte,und wo ich am Ende (Netto) ungefähr 150% mehr Lohn hätte wie hier. Das alleine wäre sicherlich für viele ein Grund auszuwandern...
hilsen Daniel
Verfasst: 12.06.2007, 09:23
von reimund1012
Hej,
nur zur Info.
Die Baubranche ist einer der wenigen Wirtschaftszweige in der es bereits Mindestlöhne gibt.
(Alerdings keine 12 Euro

)
Und wenn im Osten oder Norddeutschland das Lohnniveau extrem niedrig ist und vom Aufschwung nichts zu sehen ist, so sollte man dies keinesfalls für ganz Deutschland verallgemeinern.
Bei uns im Sauerland gibt es schon wieder Regionen in denen die Arbeitslosenquote bereits wieder die 5-Prozentmarke unterschritten hat, und die Unternehmen suchen verzweifelt Fachkräfte aus allen Bereichen.
Der verdient ein Feinmechaniker locker 15 bis 18 Euro die Stunde.
Für mich ( und für alle Dänen, Amerikaner, Engländer etc. auch) ist absolut unverständlich das in Deutschland offensichtlich kaum jemand bereit ist für einen Job den Wohnort zu wechseln.
Da wird lieber lautstark gejammert und erwartet das der Staat da etwas unternimmt.
Gruß
Reimund
Verfasst: 12.06.2007, 09:53
von annikade
madeingdr hat geschrieben:Das die Angaben von Heidi durchaus richtig sind,da die Firma ihres Mannes sicher in keiner Gewerkschaft ist,wo es tariflichen Mindestlohn gibt! Heißt der Arbeitgeber kann machen was er will,und du bist so gut wie dran gebunden,weil deinen Job willst du ja nicht verlieren!
Genauso ergeht es mir,die Firma in der ich arbeite ist auch in keiner Gewerkschaft und schon wird der Lohn gemacht wie man lustig ist.
Öhm... Die Arbeitgeber sind in einem "Arbeitgeberverband" organisiert - oder auch nicht.
Die Gewerkschaft ist die Vertretung der Arbeitnehmer - auch wenns manchmal nicht so rüberkommt....
Gruß
/annika
Verfasst: 12.06.2007, 10:04
von MichaelD
Wenn man sich mit den Verhältnissen arrangiert, d.h. nicht protestiert, nicht Gewerkschaftsmitglied ist oder sich dort nicht engagiert, dann klingen Klagen hohl.
Wo es keine Gewerkschaftsaktivitet gibt , gibt es für Arbeitgeber auch keinen Grund sich an Tarifverträge zu binden.
Wer eine entsprechende Mentalität hat, wird sich wundern, wenn er nach DK zieht.
Gruss Michael
Verfasst: 12.06.2007, 11:39
von susanne k
Hallo
Quelle:
BAULINKS.de-Archiv
Link:
http://www.baulinks.de/webplugin/2006/1511.php4?url1=http://www.baulinks.de/webplugin/z_starta.txt&url2=http://www.baulinks.de/webplugin/z_ende.txt
Zitat:
Neue Mindestlöhne ab 1. September 2006
(1.9.2006) Ab heute (1. September 2006) gelten neue, höhere Mindestlöhne im Baugewerbe. So sieht es der Tarifvertrag zur Regelung der Mindestlöhne im Baugewerbe vor. Für Facharbeiten erhöht sich der Mindestlohn West von 12,30 Euro auf 12,40 Euro, der Mindestlohn Ost bleibt mit 9,80 Euro unverändert. Die Mindestlöhne gelten zwingend für alle in Deutschland tätigen gewerblichen Arbeitnehmer unabhängig davon, ob der Arbeitgeber tarifgebunden ist oder nicht.
"Mit den höheren Mindestlöhnen wird ein wesentlicher Beitrag zu mehr Wettbewerb und stabiler Beschäftigung erreicht. Schmutzkonkurrenz und illegale Beschäftigung werden zurückgedrängt", sagt Dietmar Schäfers, stellvertretender Vorsitzender der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und zuständig für das Bauhauptgewerbe. "Mindestlöhne sind für jede geleistete Arbeitsstunde zu zahlen. Unbezahlte Stunden darf es im Baugewerbe nicht geben", betont Dietmar Schäfers.
Besonders wichtig sei das Prinzip des "Lohns der Baustelle". Arbeitnehmer, die aus den östlichen Bundesländern nach Westdeutschland kommen, haben Anspruch auf mindestens den Mindestlohn West. Durch die Mindestlöhne gebe es keinen Grund mehr, den Wettbewerb auf dem Rücken der Arbeitnehmer auszutragen. Unternehmer, die sich gesetzeswidrig verhalten, müssten vom Wettbewerb ausgeschlossen werden, fordert der stellvertretende IG BAU-Chef.
Verfasst: 12.06.2007, 12:40
von Nicölsche
Ah ok, daß es in der Baubranche Mindestlöhne gibt, ist mir entfallen - dann entschuldigt bitte!
reimund1012 hat geschrieben:Und wenn im Osten oder Norddeutschland das Lohnniveau extrem niedrig ist und vom Aufschwung nichts zu sehen ist, so sollte man dies keinesfalls für ganz Deutschland verallgemeinern.
Nein, so war MEIN Posting auch nicht gemeint - es war nur eine allgemeine Info, wie es bei uns im Norden teilweise aussieht!
Für mich ( und für alle Dänen, Amerikaner, Engländer etc. auch) ist absolut unverständlich das in Deutschland offensichtlich kaum jemand bereit ist für einen Job den Wohnort zu wechseln.
Nein, das kann ich auch nicht verstehen - wir sind schon von Hamburg nach München über Niedersachsen nach Schleswig-Holstein gezogen und ich freue mich darauf, daß wir uns jetzt in Dänemark nieder lassen, wo wir hoffentlich bis "zum Schluß" bleiben werden!
Verfasst: 12.06.2007, 12:41
von Frechdachs
Hallo
Ja ist richtig, Das Baugewerbe in Deutschland ist eines der wenigen bereiche in denen es bereits einen minestlohn gibt.
Dieser wurde eingefuehrt umdas deutsche baugewerbe vor dumpingpreisen aus demausland zu schuetzen.
Sie læiegen in Westdeutschland bei 12,40 und in den neuen bundeslaendern bei 9,80.
Diese Mindestloehne sind unabhaengig davon zu zahlen ob der arbeitgeber mitglied in einem arbeitgeberverbannt ist oder nicht.
Dies sind gesetzliche mindestloehne.
Jeder arbeitgeber der sein personal unter diesen loehnen bezahlt begeht eine ordnungswidrigkeit. Und mehr nicht.
Jetzt ist es natuerlich eine sache was Gesetz ist, bzw die gewerkschaft fordert.
Wenn niemand gewerkschaftsmitglied ist und auch niemand klagt gibt es eben keinen klaeger und die firmeninhaber koennen machen was sie wollen.
Auch ist es wichtig ob firma ihr gewerk im bauhauptgewerbe angemeldet hat oder eben im baunebengewerbe taetig ist.
Dies macht zwar fuer die arbeit auf der baustelle nichts aus hat aber rein rechtlich doch schon enorme auswirkungen.
Das baunebengewerbe ist naemlich nicht an den mindestlohn gebunden!!!
Was ich davon halte das sich viele arbeitnehmer, um ein paar euro zu sparen, aus der gewerkschaft abgemeldet haben. Habe ich an anderer stelle hier im forum schon geschrieben.
Was hindert euch daran in die gewerkschaft einzutreten!! Die angst vor kuendigung?
Besprecht euch mit einem gewerkschaftssekretaer, es gibt genug mittel und wege eine kuendigung zu umgehen.
Aber das auszufuehren wuerde jetzt den rahmen sprengen.
Ergo: Nur wer es einem Arbeitgeber erlaubt das er ausgebeutet wird, kann auch ausgebeutet werden.
Sicherlich es wird viel stress geben, aber auch der geht vorbei. Und die ruhe in der Familie durch den hinzugewonnen wohlstand machen das wieder mehr als wett.
unglaeubige gruesse
frechdachs
Verfasst: 12.06.2007, 15:13
von susanne k
Hallo Frechdachs u.Michael
Ich habe mal in einer Firma gearbeitet, da sagte der Boss, wer in die Gewerkschaft eintritt oder ein Betriebsrat gründen will,wird gekündigt es stehen ja genügend Leute,die den Posten haben wollen.So einfach ist das hier nicht,was nützt es von der Gewerkschaft vertreten zu werden, wenn man keine Arbeit mehr hat.
Hallo madeingdr
Ich habe gesehen wo Heidi herkommt,ich hatte mal mit jemanden gesprochen der bei einer Baufirma aus den neuen Bundesländern arbeitet und sie vorwiegend in den alten Bundesländern arbeiten.Er sagte mir er verdiene 12,xx €, da bin ich ausgegangen das es dort der Mindestlohn ist,erst als ich den obengenannten Beitrag gefunden habe,kenne ich die genauen zusammenhänge.