Planung: Auswandern

Fragen und Tipps: Bürokratie, dänisches Recht, usw.
leandra

Planung: Auswandern

Beitrag von leandra »

Hallo zusammen!
Wir stehen ganz am Anfang unserer Planung nach Dänemark auszuwandern.
In etwa 2 Jahren soll es dann soweit sein.
Ich (32) beziehe EU-Rente. Mein Mann ist bei der Post angestellt. Er möchte dort auch gerne in diesem Bereich arbeiten.
Ich würde mich freuen wenn ihr mir hier im Forum oder per Mail mitteilen könnt,wie es Euch ergangen ist.
Da ich auch einen 6 Jährigen Sohn habe interressiert mich auch das Thema Schule.
Nach welchen Schritten plant man sowas ? Was muss man alles regeln?
Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten? Ich habe jede Menge Fragen...Würde mich über Ehrfahrungsberichte sehr freuen.
Liebe Grüße Leandra
Zuletzt geändert von leandra am 02.10.2003, 22:53, insgesamt 1-mal geändert.
Hansi

Beitrag von Hansi »

Hallo Leandra,

wie Du siehst, hast Du noch keine Antworten auf Deine Fragen erhalten. Vermutlich hängt das einfach damit zusammen, dass fast alle Deine Fragen hier schon mal gestellt wurden,
oder aber quer durch das ganze Forum gehen.

Für Jobs wurden hier schon viele Links aufgelistet, das alleine wäre schon eine ganze Liste. Für Schule ebenso.

Warst Du, oder ihr schon mal in DK in Urlaub ? Dann hast Du schon in etwa eine Vorstellung wie die Lebenserhaltungskosten dort sind. Im Prinzip gehts doch um 3 Dinge:

1.) Wo wohne ich (Eigentum, Miete, Gegend)?
2.) Wo arbeite ich, bzw. von was lebe ich ?
3.) Was brauche ich sonst noch (in Deinem Fall die Schule) ? Da stellt sich die Frage deutsche oder dänische Schule ?

Ich würde erst einmal einen Job suchen, da ist das Arbeitsamt Flensburg eine große Hilfe, weil die da extra eine Abteilung für haben. Dann ist das schon mal geklärt. Macht natürlich auch Sinn dafür dänisch zu lernen, sonst wird´s Dein Mann schwer haben ;-) oder aber hier
http://www.gramark.de/ auch für Jobsuche

Dann braucht ihr was zu wohnen - das findest Du hier:
http://www.edc.dk/
http://www.realgruppen.dk/
http://www.home.dk/

Wenn Du als Deutscher in Dänemark ein Haus kaufen willst, mußt Du dafür erst mal einen Job nachweisen, oder Rentner sein.

Tja, und dann würde ich mich mit der dänischen Mentalität befassen, sprich die Sprache lernen, nach DK in Urlaub fahren - einfach Land und Leute kennenlernen, vielleicht sogar dänische Freunde gewinnen, wie viele hier im Forum.

Ansonsten hilft Dir hier die Suchfunktion des Forums immer weiter

http://www.dk-forum.de/forum/search.asp

oder Du stellst gezielte Fragen.

In diesem Sinne - viel Glück

Hans (der in ein paar Jahren auch nach DK umsiedelt)

Bearbeitet von - Hansi am 08.10.2003 00:24:06
Zuletzt geändert von Hansi am 08.10.2003, 00:21, insgesamt 1-mal geändert.
Ursel
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Registriert: 22.02.2002, 11:23

Beitrag von Ursel »

Hej Leandra und Hansi!
Diese Frage wird ja tatsächlich oft gestellt und Antworten sind reichlich zu finden.
Es hilft sicher sehr, manches hier einfach mitzulesen, dann wißt Ihr etwas besser Bescheid.
Nur 2 oder 3 Anmerkungen zu Hansis Ausführungen:
Hauskauf ist eigentlich nur möglich,wenn man seinen 1. Wohnsitz in DK hat, d.h. die Sommerhausregelung wie z.B. in Spanien gibt es nicht,smile.
ABER: Wenn man bei einem Notar eine eidesstattliche Erklärung abgibt, daß man gedenkt, seinen 1. WS nach DK zu verlegen, dann geht es u.U. auch.
Natürlich wäre eine andere Voraussetzung, daß Ihr eine Arbeitsstelle nachweisen könntet, dann liegt es ja auf der Hand, daß Ihr mit 1. WS hierherzieht.

Zum Thema Sprache: Es schadet NIE, die Sprache des Landes, in das man zieht, vorher zu kennen. Ich habe jedoch des öfteren den Eindruck hier gewonnen,als stellten sich die meisten die (zugebenermaßen schwieriger scheinende) Sprache als Hauptproblem oder eins der schwierigsten Probleme vor.
Nach meiner Erfahrung + Beobachtungen ist die jedoch das allerkleinste Übel und kann sogar im Land "geklärt" werden, alldieweil es ja Gratis-Sprachkurse für diejenigen gibt, die eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen haben.
Ein viel größeres Problem ergibt sich, ebenfalls nicht nur aus eigenen Erfahrungen, durch die unterschiedliche Menthalität --- und die läßt sich selbst durch häufige Ferienreisen eben nicht so "lernen" wie Hansi und andere das zu denken scheinen.
Ohne Beispiele nennen zu wollen (jetzt), sollte es zu denken geben, daß ich viele und etliche andere, die ich kenne, fast 10 Jahre lang als kommende Schwiegertochter alle meine Ferien hier im Lande verbrachte, die Sprache immer mehr beherrschte und in eine dänische Familie integriert war. Als ich dann aber vor mehr als 12 J. hierherzog, lernte ich die Dänen erstmal richtig kennen, mit allen Vor- und Nachteilen und wundere mich über vieles heute noch, was einem Touristen NIE auffallen kann.
Dies schreibe ich nicht zur Abschreckung, sondern Klarstellung - bei einer (jeder) Auswanderung lauern die Probleme da, wo man sie wohl am wenigsten erwartet.
Trotzdem sind Reisen ins Land natürlich eine gute Vorbereitung, wenn man gedenkt, hierherzuziehen - keine Frage. Und werden Fragen nach Lebenshaltungskosten, Wohnmöglichkeiten, Infrastruktzur und evtl. sogar Arbeitsmöglichkeiten besser beantworten.

Thema Schule ist auch komplex, Ihr solltet versuchen, die beiden Schulsysteme - dänische Scuhle/dt. Schule (letztere gibt es natürlich dann nicht überall, was einen Wohnort von vornherein vorgibt/ausschließt) - vergleichen und dann erst entscheiden.
da Du schreibst, die Entscheidung fällt erst in ein paar Jahren, hängt es ja auch von der Schulsituation Deines Sohnes zu diesem Zeitpunkt ab, wie Ihr Euch entschließt.
Erstmal viele Grüße aus einem strahlend schönen, aber eiskalten DK mit Herbstferien!
Ursel
Zuletzt geändert von Ursel am 15.10.2003, 10:10, insgesamt 1-mal geändert.
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

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Hansi

Beitrag von Hansi »

Hej Ursel,

genauso, wie Du in Deinem vorletzten Absatz beschrieben hast, hatte ich es auch gemeint - als Vorbereitung, und besser als garnichts ist es alle mal. Ich hatte bei Leandra den Eindruck, sie wollte einfach so nach Dk, weil sie halt keine näheren Einzelheiten dazugeschrieben hat. Und das Jenteling wird sie so auch noch kennenlernen ;-)
Ich glaube man kann sich vermeintlich so gut vorbereiten wie man will, man wird immer Überraschungen erleben, mit denen man nicht rechnet. Und irgendwie ist das auch gut so. Als Tourist ist man eben Gast in einem anderen Land, mehr aber auch nicht. Obwohl wir mittlerweile einige dänscihe Freunde in ein paar verschiedenen Ecken von DK haben.

Ja, und die Sprache... Sicher kann man sie auch mit der Aufenthaltsgenehmigung sozusagen mit "erwerben", aber macht das wirklich Sinn ? Zunächst ins Land zu kommen und dann erst mal nichts zu verstehen ? Das ist meiner Meinung nach vergeudete Zeit. Man ist doch schon ein Stück weiter, wenn man wenigstens "technisch" versteht was der Gastgeber will oder möchte. Die "Untertöne" der Mentalität, also wie z.B. etwas gemeint ist, das bekommt man sozusagen eh erst später mit. So erging es mir zumindest in USA. Wenn ich aber zunächst mal garnix verstehe, dann entgehen mir auch bestimmt am Anfang wichtige Dinge, wo ich vielleicht, ich sage bewußt vielleicht, schon gegensteuern könnte. Au´ßerdem wäre das wieder typisch deutsche Mentalität zu erwarten, dass die Dänen, wenn ichs schon nicht verstehe, jetzt gefälligst deutsch mit mir reden. Das unterstütze ich nicht.

Kalt ? Brrr - und in diesem Land will ich mal wohnen ;-)

Hilsen
Hans
Zuletzt geändert von Hansi am 15.10.2003, 11:53, insgesamt 1-mal geändert.
Ursel
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Registriert: 22.02.2002, 11:23

Beitrag von Ursel »

Hej Hans!
Na, das sind wir uns ja (fast) einig.
Von der Haltung, daß wir deutschen mit der Haltung ins land kommen, jetzt sollten die Dänen mal ... habe ich aber nichts geschrieben, oder?
Bitte keine falschen Schlüsse aus meiner mail, die ich eigentlich gern so versanden wissen möchte,daß sie so manche Dinge ins richtige Licht oder besser die richtige Perspektive rückt.
(Schau auch mal, daß ich mit großen Buchstaben schrieb, es schade NIE, die Sprache des neuen Landes vorher zu können...)
Ich finde nur, man sollte die größten Probleme nicht dort sehen, wo sie gar nicht sind.
Und es ist ganz einleuchtend, daß Sprachprobleme erstens am Anfang einiges erschweren und zweitens von außen als erstes greifbarauftauchen, aber de facto kenne ich keinen, der hier lebt, der nach einigen Monaten die Sprache noch als größtes püroblem betrachtet - ganz im Gegenteil fangen dann oft die (inneren) (und damit meine ich eben z.B. Menthalitätsprobleme, die sich z.B. auch in anderer Haltung zu Häusern, Arbeitsverträgen etc. äußern, erst richtig an --- eil man halt glaubt, man sei mit Kenntnis der Sprache nun endlich auf der "sicheren" seite, smile.

Öh, mit "keinen" meinte ich oben natürlich die, die Sprache gelernt haben und sich bemühten sie zu lernen, wie auch immer.

Ja, es ist bitter kalt, die Sonne lacht zwar, aber mehr als 6 Grad zaubert sie auch jetzt um 12.00 Uhr nicht auf unser (in der Sonne befindliches) Thermometer. Hihi, überleg es Dir also lieber noch mal...
Viele grüße von Ursel, die ja auch gerne hier lebt!
Zuletzt geändert von Ursel am 15.10.2003, 12:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Allegra

Beitrag von Allegra »

Hallo Ursel!

Naja, wir haben eben (um 14 Uhr) 9 Grad, so sehr unterscheiden sich die Temperaturen meist nicht, es sei denn, man lebt in Süddeutschland. Bis eben war der Himmel auch strahlend blau, jetzt ziehen grad ziemlich dunkle Wolken auf :(

Du hast ja schon oft die kulturellen Unterschiede betont, mit denen Du auch nach so langer Zeit zum Teil noch Deine Probleme hast. Ich will diese Unterschiede auch gar nicht bestreiten - schlimm wäre es, wenn's sie nicht gäbe - bitte Dich aber, zu bedenken, daß nicht jeder das so stark empfindet wie Du. Ich habe eine Schwägerin, die vor Jahren ins Schwäbische gezogen ist und sich heute noch fremd dort fühlt. Sie hat immer noch das Gefühl, man stehe ihr als "Zugereister" distanziert gegenüber und kann viele Eigenarten der Leute gar nicht recht verstehen. Dagegen habe ich einige Bekannte, die alle paar Jahre umziehen und sich nach kürzester Zeit auch in exotischen Umständen zu Hause fühlen, die jeweilige Mentalität halt als gegeben hinnehmen und rasch Freunde finden.
Was übrigens das gelegentlich ins Feld geführte jantelov betrifft - nicht jeder wird das grundsätzlich negativ empfinden. Mir persönlich zum Beispiel ist es sympathisch - wobei ich die unangenehmen Begleiterscheinungen natürlich nicht leugne.

Noch ein Wort zum Lernen einer Sprache, bevor man ins betreffende Land auswandert: Ich fände es außerordentlich dreist, wenn jemand, der ein Umsiedeln Jahre vorher plant, sich beim Erlernen der neuen Sprache auf (noch dazu gratis angebotene) Kurse im neuen Land verläßt. Die sind doch wohl für andere Menschen gedacht (nämlich solche, die vorher keine Gelegenheit hatten, Dänisch zu lernen!). Von den Kosten abgesehen, die die Kurse verursachen, ist es für mich ein Gebot der einfachsten Höflichkeit, die Sprache eines Landes zu erlernen, in dem ich mal leben will!

Herzliche Grüße von
allegra (die die Mentalität der sie umgebenden Mitbürger manchmal auch ungläubig bestaunt ;) )
Zuletzt geändert von Allegra am 15.10.2003, 14:38, insgesamt 1-mal geändert.
Allegra

Beitrag von Allegra »

Habe gerade mal gegoogelt: Limburgerhof liegt klimatisch günstiger als wir, da könnte der Unterschied zu Dänemark schon spürbar sein...
Zuletzt geändert von Allegra am 15.10.2003, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.
Ursel
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Registriert: 22.02.2002, 11:23

Beitrag von Ursel »

Hej Allegra!
Alles, was Du schreibst stimmt.
Natürlich gibt es menschen, die werden, wie "vom Dänen" am liebsten gesehen, einfach zu "Neu-Dänen" und vergessen (fast) alles, was mal ihre Heimat war, und damit meine ich gar nicht nur die äußere Heimat, sondern Sprache, Kultur, etc. Ich kenne selbst so einen.
Ich habe aber, ganz besonders auch als Regionalkontakt für DK bei IDA, was ich einige Jahre war, doch die (für mich fast beruhigende Erfahrung, denn somit wußte ich, daß ich nicht völlig stur-deutsch oder sonstwie plem-plem, sensibel oder überempfindlich bin, smile) Erfahrung gemacht, daß es vielen Deutschen,die hier leben, auch so geht, in verschiedenen Stärlegraden, sicher.
Und daß mancher, der hier aus welchen gründen auch immer überseidelte, sich plötzlich "problemen" gegenübersah, die er gar nicht in Betracht gezogen hatte.
Denn wie bei jedem Umzug kümmert man sich vorher um Haus und Arbeit, kann sich über Essen und Versicherungen, Lebenshaltungskosten, Infrastrukktur, Schulwesen etc. informieren --- "verschwendet" aber kaum einen Gedanken daran, wie groß der Schritt letztendlich doch ist oder doch sein kann, je nachdem natürlich auch immer, warum man seine Heimat verläßt und wie lange man in ihr gelebt hat.
Ich behaupte ja auch nicht,daß es für jeden so kommt ---- aber ich möchte eben auch darauf aufmerksam machen, daß es mit den anderen Dingen nicht getan ist und noch so viele Reisen das Umleben und Um-Fühlen hier nicht lehren können.

Was die Sprache angeht, möchte ich nochmal betonen, daß ich niemals geschrieben habe (ansonsten zitiert mich gern!), daß mansich nicht damit im voraus befassen sollte; auch ich habe ja bereits als Gast angefangen.
Aber ich mache darauf aufmerksam, daß sie nicht - wie oft anscheinend angenommen - das größte, sondern eigentlicheins der kleineren pobleme ist, erstens weilsie eben doch nicht sooo schwer ist wie sie anfangs sich anhört und zumandern weil es Hilfen gibt.
Zum Verständnis der Menthalität der Dänen oder des Jantelov gibt es die weniger.
Und ob das nun Vorteile hat?
Sicher auch für einige, aber solange jemand wirklichen Individualismus (OBS: Ich meine NICHT Egoismus), Anderssein und Kritikfähigkeit schätzt, ist es eher ein Hindernis.
Im dänischen Teil, der an anderer Stelle ja als "besseres" Diskussionsforum für Menthalitätsunterschiede angesprochen wurde, wie ich sah, habensogar Dänen darauf hingewiesen, und in rein dänischen Foren oder mailinglisten mit Dänen im Ausland fühle ich mich mit dieser Meinung nicht so ganz allein.

So, nun aber genug zu diesem Thema.
Übrigens, Leandra, ich habe gesehen daß einige Reihen tiefer auch jemand zumThema Auswandern fragte, vielleicht schaut Ihr mal in diesen Thread ein, ob es da noch Neues interessantes gibt?
Sonnige Grüße aus DK,wodie Sonne schon wieder im Untergehen begriffen ist (naja, sie leuchtet noch, smil) --- Ursel
Zuletzt geändert von Ursel am 15.10.2003, 16:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Hansi

Beitrag von Hansi »

Hej Ursel,

möchte betonen, dass ich Dir das nicht unterstellt habe, und auch nicht angenommen habe, das mit der Haltung. Das war meine persönliche Meinung, die sich dadurch verstärkt, dass man das nicht nur in Dänemark erlebt, und ---- ich persönlich konnte das noch nie ab.
Aber, ich glaube Dir, dass die Sprache zu einem der kleineren Probleme wird, wenn man erst mal da ist, und man sich theoretisch zumindest auf viele Dinge vorbereiten kann. Gebe dir auch recht, dass es mit Sicherheit Dinge gibt, mit denen man überhaupt garnicht rechnet, weil man sie, falls man sie überhaupt kennt, nicht richtig einschätzen kann. Wir fahren zwischendurch immer mal wieder wo anders hin in Urlaub, aber wenn ich die DK-Grenze überfahre, komme ich mir immer wieder vor wie "zuhause".

Was ich eigentlich mit dem ganzen ersten Beitrag Leandra vermitteln wollte, war mein Eindruck (Eindrücke sind ja subjektiv) dass sie sich und ihre Familie soweit es geht, darauf vorbereiten sollte - mehr nicht. Ich hatte eben den Eindruck gewonnen, dass sie da vielleicht etwas vorschnell handelt. Aber - Eindrücke können auch täuschen. Sollte es so sein, entschuldige ich mich vorab für die Unterstellung.

@Allegra: Sonnenschein, 22° - das ist die Weltstadt Limburgerhof ;-)
heute um etwa 12:00 Uhr mittag

Viele Grüße
Hans
Zuletzt geändert von Hansi am 15.10.2003, 20:05, insgesamt 1-mal geändert.
Ursel
Mitglied
Beiträge: 3539
Registriert: 22.02.2002, 11:23

Beitrag von Ursel »

Hej Hans!
Wir waren doch längst einig, oder smile?!
Grüße aus dem nächtlichen DK von Ursel,die ihre Tochter gerade nochmal daraufeingestimmt hat, daß morgen der "Warzen-"entferntag gekommen ist, auf den wir seit einem Dreivierteljahr warten - sie hatte den natürlich längst wieder vergessen.
Acuh dies eine Sache, die man kennen muß: Das total andere Gesundheitssystem mit Wartelisten für die simpelsten Sachen.
Und da dies oft objektiv erfragbare oder im Internet zu findende Infos sind, ist es, genau wie Du schreibst, äußerst sinnvoll, sich vorherschlauzumachen - auch hier - die Anfrage von Leandra als solche werte ich ja auch als sowas.
Dazu gehören eben ganz bestimmt (!!!) auch alle die Dinge,die Du vorgeschlagen hast.
Alles klar???
Friedliche Grüße - Ursel
Zuletzt geändert von Ursel am 15.10.2003, 20:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Allegra

Beitrag von Allegra »

Hier standen heute nacht noch zwei weitere Beiträge (einer davon von mir). Wo sind die geblieben???
Zuletzt geändert von Allegra am 16.10.2003, 14:42, insgesamt 1-mal geändert.
tariq

Beitrag von tariq »

Hier die gute Nachricht: Wir sind in Deutschland derart an Formalitäten gewöhnt, dass wir es uns nicht vorstellen können, wie es ist in einem Land zu leben, wo alles sich mehr oder weniger von selbst regelt. Wir müssen in Deutschland Krankenversicherung, Haftpflichtversicherung, Rentenversicherung und noch tausend andere Dinge regeln, Personalausweis, Einwohnermeldeamt und all sowas. Das regelt sich in Dänemark in aller Regel in wenigen Minuten, Formalitäten gibt es so gut wie keine. Ich habe öfters erlebt wie Deutsche nach Dänemark gezogen sind und nach 3 Monaten ohne jeglichen Sprachkursus die Sprache fließend sprachen. Was ein 6-jähriges Kind anbelangt, beträgt die Lernzeit etwa 6 Wochen, dann kann das Kind fließend dänisch. Deutsche sind überall sehr beliebt (wenn sie in Dänemark wohnen und Dänisch sprechen). Darf ich mir noch die Freiheit nehmen und von mir aus behaupten, dass deutsche Frauen in Dänemark sogar noch besser ankommen als deutsche Männer. Es hat mit der Erziehung zu tun. Und jetzt die schlechte Nachricht: Das umgekehrte ist nicht so einfach. Ein Däne, der nach Deutschland auswandert, sieht sich in eine Menge Hickhack verwickelt, und versteht von alledem zunächst nur wenig. Ich wohne seit 17 Jahren in Deutschland und verstehe immer noch nicht alles, was sie von mir wollen. Nichts als Bestimmungen, Gesetze und Verordnungen. Wenn du nach Dänemark ziehst, wirst du wahrscheinlich zum letzten Mal in deinem Leben einen Anwalt gebraucht haben. In Deutschland brauchen wir ja alle halbe Jahre einen, wir stehen hier ja ständig vor Gericht wegen irgend einem belanglosen Kleinkram. In Dänemark kannst du ein Ding in einem Laden bestellen ohne Vorauszahlung, und du kannst die Wahre umtauschen lassen ohne Quittung und all sowas. Die Dänen sind wunderbar unkompliziert. Dafür herrscht auch nirgendwo Ordnung und nur wenige Dinge funktionieren so wie man sich es vorgestellt hatte. Nach einpaar Jahren in Dänemark hat man sich aber daran gewöhnt. Nur zu! Ich glaube fest daran, dass es in aller Regel leichter ist nach Norden auszuwandern als nach Süden...
Zuletzt geändert von tariq am 17.10.2003, 19:37, insgesamt 1-mal geändert.
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Tariq!
Was die Sprache angeht, gebe ich Dir 100% recht - Du hast es beser ausgedrückt als ich, das war es, als ich meinte, das sei nun wirklich das gerinsgte Problem.
Ansonsten möchte ich Dir schon widersprechen.
Vor 17 jahren kam ich nur als Gast in meine schwiegerfamilie, daher kann ich über die damaligen brüokratischen Vorgänge wenig aussagen, aber heutzutage findest Du auf vielerlei Niveaus unendlich viele Stolpersteine. In einer Familiensache, die sich inDtld. wirklich innerhalb der fam. regeln läßt, haben wir hier 7 Jahre lang mit diversen Anwälten verhandelt - Kpfschütteln bei allen Behörden in Dtld. über die dän. Vorgehensweise.
Wir habe n gerade auch dabei, aber nicht nur, die Erfahrung gemacht, daß es vielleicht weniger Gesetze als in Dtld. gibt (habe nie gezählt,smile), aber daß es sehr viele Verwaltungsparagraphen gibt, die sich verselbständigt haben.
Vor einigen Jahren wurde dies am Beispiel der in DK (zu) schnell und lang verhängten Iolationshaft im TV belegt; ebensolches gilt z.B. bei Adoptionssachen für die 3monatige Einweisung der Kinder ins Kinderheim; die Liste ist lang.

Eins stimmt, und das ist normal positiv: Es wird zuerst mal dem Bürger vertraut und dann erst Belege gefordert.
Es wird aber - und dies ist negativ - erwartet, daß man den Auskünften der Behörde blindlings vertraut und glaubt und nicht widerspricht --- leider ist die information oft aber sehr unzulänglich und oft sogar falsch.

Alles in allem: n DK wie in Dtld. gibt es eine funktionierende und machtausübende Bürokratie (ohne sie ginge es oft ja auch gar nicht, nicht, daß mich hier jemand mißversteht), aber sie unterscheiden sich grundlegend - und DARAUF muß sich ein Umsiedler einstellen!

Wieso sich Frauen in DK besser einfügen sollten als Männer, wüßte ich gern --- worauf stützt Du diese These?

Interessierte Grüße --- Ursel, die aus vielen hier nicht erwähnten Gründen sehr gern hier lebt
Zuletzt geändert von Ursel am 17.10.2003, 20:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Kiko

Beitrag von Kiko »

Ich muss hier auch mal kräftig wiedersprechen!! Obwohl ich EU-Bürger bin und das mit dem "Länderwechsel" ja inzwischen angeblich alles sooo einfach gehen soll, fand ich es ganz schön hart hier alle Hürden zu nehmen. Von meinen Erfahrungen her kann ich nur sagen, dass sich deutsche und dänische Bürokratie (leider) nicht viel nehmen. Wie Ursel auch sagt sind es oft unterschiedliche Dinge, die zu überwinden sind, aber Hürden gibt es in beiden Ländern.
Zuletzt geändert von Kiko am 17.10.2003, 21:24, insgesamt 1-mal geändert.
Hansi

Beitrag von Hansi »

Hej,

außer dass an der duetsch/dänischen Grenze kein Beamter mehr steht, war´s das dann mit den EU-Erleichterungen. Aber das halte ich sowieso für Visionen einzelner. Ob es in Dänemark einfacher ist mit der Bürokratie, vermag ich nicht zu beurteilen. Was ich schon life erlebt habe, war die Sache, die Ursel erwähnt hat, mit dem Vertrauen gegenüber dem Bürger. Was ich weiter positiv finde, ist die dänsiche Grundeinstellung zur EU. Wenn man genau hinschaut, wird sie einem bei jedem Kaufmann vermittelt. Einfach mal auf die Produkte in den Regalen achten. Und die Haltung zum Euro. Ich hoffe nur, dass die dänische Regierung an diesen beiden Dingen festhält bis zu unserem Umzug ;-) in ein paar Jahren.

Diese Hürden empfindet ja auch jeder persönlich anders. Was dem einen ein Problem darstellt, macht dem andern vielleicht viel weniger aus, oder umgekehrt.

In diesem Sinne
viele Grüße
Hans (der morgen mit dänischen Freunden zur Weinprobe geht)
Zuletzt geändert von Hansi am 17.10.2003, 22:56, insgesamt 1-mal geändert.