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Hauskauf, spezifische Fragen

Verfasst: 01.01.2008, 03:22
von loachapoka
Ich hoffe, ich habe meine Hausaufgaben gut gemacht, und bei der Suche nach Antworten in den zig Hauskaufstraengen nichts ueberlesen. Auf die meisten Fragen habe ich so Antworten gefunden, danke an die fleissigen Schreiber. Auf folgende Fragen habe ich allerdings noch keine Antwort gefunden und wuerde mich ueber alle Antworten freuen:

1) Wir sind noch in Kanada und wuerden aber am liebsten schon alles fuer einen Hauskauf von hier aus arrangieren um dann beim Umzug im Mai gleich ins Haus zu koennen, statt nochmal lokal mieten und umziehen zu muessen. Wir suchen schon fleissig am Netz nach Haeusern und meine Frau muss im Februar arbeitsmaessig nach Dtld und kann dann auch hoch nach Daenemark fahren, die Haeuser unserer engeren Wahl anschauen. So weit, so gut, nur wie weit kommen wir in diesem Prozess, ohne schon in Daenemark zu wohnen? Offensichtlich duerfen wir den allerletzten Schritt (die Grundbucheinschreibung oder so aehnlich?) erst machen, wenn wir vor Ort und einzugsbereit sind. Gibt es aber davor schon Schritte, die wir nicht machen duerfen werden, ohne dort zu sein, wie Vorvertrag etc. Erschwerend kommt hinzu, dass meine Frau Kanadierin ist, also den Kauf erst recht nicht machen darf. Machen wir uns da Illusionen und sollten lieber jetzt erstmal nach einem Mietobjekt suchen und dann Vorort erst versuchen ein Haus zu kaufen?

2) Mein Vertrag ist auf 3 Jahre, das ganze kann aber womoeglich laenger laufen, es kann aber auch sein, dass wir schon frueher wieder wegziehen wollen. Jetzt habe ich schon gelesen, dass wir das Haus verkaufen muessen, wenn wir wegziehen und noch nicht 5 Jahre in Daenemark gelebt haben. Was heisst das aber praktisch? Wie lange darf der Verkauf dauern? Was wenn man es nicht losbekommt?

Verfasst: 01.01.2008, 08:36
von pipeline
Hallo!

Ersteres doch sehr sehr spezifisch, und die wenigsten hier werden da im Erfahrungsschatz graben koennen.
Da ihr fuer den Hauskauf ohnehin einen Anwalt benoetigt, wuerde ich an eurer Stelle einfach von Kanada aus per Internet (gulesider, oder google) nach eben einem solchen suchen. Der wird sich da im Paragraphendschungel am besten auskennen, als wenn hier Laien dir irgendwelche Bruchstuecke von Reglementierungen zusammenpfluecken und ein Puzzle draus machen, das im Endeffekt nur eine Halbwahrheit ist.
Zu zweitens denke ich, hast du auch die Moeglichkeit, das Haus, so es nicht sofort verkauft ist, an eine Bank oder Building Society abzustossen, natuerlich mit einer Finanzeinbusse verbunden, die verkaufen das dann selber weiter. Aber ich denke, wenn ihr DK verlasst und das Haus noch nicht verkauft ist, macht des auch nix, solange es zum Verkauf steht und nicht genutzt wird (was immer schade ist, in so einem Fall aber als unumgaenglich eingestuft werden koennte). Aber mit Vorsicht geniessen, ich bin Laie, so ganz genau weiss ich das nicht ---> Anwalt suchen! :wink:

Verfasst: 01.01.2008, 10:11
von Lars J. Helbo
Ich gehe davon aus, dass Du Deutscher bist (irgendwie wäre es doch immer hilfreich so was zu schreiben, oder sein Profil ordentlich auszufüllen, statt zu erwarten, dass wir hier als Ratekünstler auftreten). In dem Fall darfst Du als EU-Bürger ein Haus kaufen, wenn Du darin wohnen willst. Du kannst auch im Voraus den Kauf abschließen. Man wird dann vielleicht eine notariell beglaubigter Erklärung von Dir verlangen, in dem Du auf Treu und Glauben versicherst, dass Du die Absicht hast, in dem Haus zu wohnen. Wenn Du schon den Arbeitsvertrag hast, sollte das aber eigentlich kein Problem sein.

Nein, Pipeline, Banken dürfen keine Einfamilienhäuser aufkaufen. Sie können zwar durch Zwangsversteigerungen gezwungen werden, welche zu übernehmen, aber in dem Fall müssen sie so schnell wie möglich wieder verkaufen - so haben wir unseres bekommen :wink:

Ja, wenn Du nicht in DK 5 Jahre lang gelebt hast, musst Du das Haus wieder verkaufen. Praktisch heißt es, dass Du ein Makler mit dem Verkauf zu einem angemessenen Preis beauftragen musst.

Verfasst: 01.01.2008, 17:52
von Vilmy
Hej Lars,
ein kleiner Vokabeltip: "tro og love" = an Eides statt.

Frohes neues Jahr!
vilmy

Verfasst: 02.01.2008, 17:12
von lukalotte
Klasse und danke!
Genau die Frage lag mir auch schon länger im Magen, ob man ein Haus kaufen kann, obwohl man (wie auch?) noch keine Meldeadresse in DK hat. Wir wollen nämlich auch nicht übergangsweise in eine Mietwohnung - wegen Kaution, Renovierung durch eine Malerfirma bei Auszug, außerdem quasi zweimal Umzugskosten. Daher gleich Haus kaufen - haben wir beschlossen.

Aber nun mal noch eine Frage hinterher:

Warum wird immer mal wieder ein Anwalt empfohlen? Dass man einen Notar braucht, leuchtet mir ja noch ein - aber Anwalt?
Außerdem: Wie hoch sind dann etwa die Kosten, die man neben dem Hauskauf einplanen muss für Notar, Eintragung ins Grundbuch (falls es sowas gibt) usw.?

Schon mal vielen Dank für Eure Antworten!
Hilsen
Lukalotte

Verfasst: 02.01.2008, 18:46
von Lars J. Helbo
Notar und Anwalt ist in DK eigentlich das gleiche :wink:

Allerdings versuchen die Anwälte in den letzten Jahren ein etwas größeren Marktanteil zu bekommen. Sie wollen nicht nur als Notare, sondern auch als Berater für den Käufer arbeiten.

Das Argument ist, dass der Makler eigentlich Vertreter des Verkäufers ist. Der Notar ist neutral (was sich ja auch bei der Bezahlung zeigt). Und die Anwälte wollen nun (neben ihre Notar-Tätigkeit) die Interessen des Käufers wahrnehmen.

Ich bin da allerdings etwas skeptisch. Der Makler ist zwar formal Vertreter des Verkäufers. Die Dänen ziehen aber oft um. Für den makler ist jede Käufer ein Verkäufer (und somit Kunde) der Zukunft.

Außerdem hat man ja als Käufer auch noch der Beratung der Bank. Die werden schon überprüfen, ob die Papiere in Ordnung sind. Viel wichtiger ist daher nach meiner Meinung statt ein Anwalt ein guter Handwerker, den man kennt und vertraut und der das Haus überprüfen kann.

Verfasst: 03.01.2008, 16:46
von loachapoka
Tut mir leid, Lars, ja ich bin Deutscher, meine Frau ist Kanadierin. Danke fuer die hilfreichen Antworten.

@ lukalotte, Lars hat da mal einen hilfreichen Link gepostet, der von damals allerdings jetzt nicht mehr geht. Hier ist der neue: http://www.globalpropertyguide.com/Europe/Denmark/Buying-Guide
Die Kosten sind beim Kauf extrem niedrig und beim Verkauf (wenn man als Verkaeufer die Maklergebuehren bezahlt) immer noch vergleichsweise niedrig.

@ pipline
Klar werde ich mich ultimativ an direkte Quellen halten, aber fuer die jetzige Strategie hilft es sehr, sich hier erstmal Infos zu holen und nach ein paar Wochen lesen, weiss ich auch recht gut, auf wen und was man sich hier sehr gut verlassen kann. Es ist ja auch nicht immer so, dass man unbedingt von einem Buerokraten oder Anwalt die richtige Antwort bekommt. Ist mir bei meinen vielen internationalen Umzuegen schon oft genug passiert, dass ich von "Autoritaetspersonen" falsche Auskuenfte bekommen habe, ob das nun ueber Einwanderungsbestimmungen, Steuern oder sonstwas war.

Verfasst: 03.01.2008, 17:21
von diana201074
hej,
muss denn ein hauskauf immer über einen makler geschehen? unsere jetzigen vermieter wollen das haus, das wir gemietet haben, verkaufen und haben uns gefragt, ob wir es evtl. kaufen wollen. wie würde das dann ablaufen?

hilsen
diana

Verfasst: 03.01.2008, 18:10
von loachapoka
Soweit ich mich erinnere, wird hier im Forum davon abgeraten, das ohne Makler zu machen und es scheint auch recht unueblich zu sein in Daenemark. Einmal sind Makler dort nicht so teuer wie z.B. in Dtld (siehe link oben) und zum anderen muss sich jemand mit dem ganzen Verkaufskram eben richtig auskennen. Es geht um viel Geld und Fehler koennen teuer sein. Wenn jemand allerdings die Zeit investieren will, das alles selbst zu erforschen, statt es einem Spezialisten zu ueberlassen, geht es, so weit ich weiss, theoretisch schon. Ob es sich allerdings lohnt, sich solch spezialisiertes Wissen anzueignen, fuer etwas das man sehr selten macht, ist eine andere Frage.

Verfasst: 03.01.2008, 18:25
von Vilmy
Richtig, und den Makler bezahlst du auch nur sehr indirekt (sozusagen im Kaufpreis). Die Maklerrechnung geht an den Verkäufer, nicht an dich.

Ausserdem gibt es Notare/Anwälte, die auf Haushandel spezialisiert sind (z.B. skødekontoret) und die hdaher genau wissen, was wann wie in welcher Reihenfolge abläuft.

Gruss, vilmy

Verfasst: 03.01.2008, 18:35
von Lars J. Helbo
In einem Fall wie bei Diana, wo man sich dem Verkäufer schon gefunden hat und sich mit ihm geeinigt hat, dann könnte man allerdings auf den Makler verzichten und ein Anwalt nehmen. Das könnte dann günstiger werden, weil er nur die Papiere machen muss. Er muss ja nicht das Haus schätzen und Werbung betreiben.

Verfasst: 03.01.2008, 18:36
von Vilmy
Klar, ich hatte da eher an loachapoka gedacht, der von Übersee ein Haus sucht.

Gruss, vilmy