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Nachname der Königlichen Familie?

Verfasst: 17.03.2008, 22:39
von Kay68
Hat die königliche Familie einen Nachnamen?
Ich bin der Meinung das nicht, meine Frau meint doch, leider konnte ich nichts finden.

Vielen Dank für eure Hilfe.

Verfasst: 17.03.2008, 22:50
von pipeline
Margrethe heisst "Schleswig-Holstein-Sonderburg-Gluecksburg" mit Nachnamen.
Ihre Soehne heissen De Laborde de Montpezat mit Nachnamen (und damit ist das der kuenftige Name der daenischen Koenigsfamilie) .

Verfasst: 17.03.2008, 22:59
von Kay68
Mange tak :D

Verfasst: 17.03.2008, 23:55
von runesfar
Tut mir leid - aber es ist nicht wahr:

Die haben keine Nachnamen. Und auch nicht de labrador de montpellier.

http://kongehuset.dk/publish.php?dogtag=k_dk_familien_kronprinsen

Tatsächlich hat Frederik mehrmals probleme mit der fehlende Nachname gehabt - z.b. als er in ausland studierte und die computer-systeme die fehlende nachname nicht acceptierten.

Für diese fälle hat er die Namen Frederik Henriksen benutzt.

Verfasst: 18.03.2008, 06:53
von pipeline
Aber natuerlich haben sie den. Den hat jeder. Es ist nur nicht einer, den man einfach so benutzt, weils eben was langeres und hochadeliges ist. Es ist daher unter Koenigs weltweit ueblich, sich solche kuenstlernamen wie uin diesem Falle Henriksen zu konstruieren.

[url]http://www3.dcs.hull.ac.uk/cgi-bin/gedlkup/n=royal?royal01610[/url]
[url]http://www3.dcs.hull.ac.uk/cgi-bin/gedlkup/n=royal?royal00610[/url]

Verfasst: 18.03.2008, 07:54
von JasperKK
Das ist kein Nachname im eigentlichen Sinne.
Der Schwager der Königin, der ehemalige König der Griechen, hat deshalb auch Probleme, einen Pass zu bekommen, wenn ich mich richtig erinnere.

Verfasst: 18.03.2008, 08:24
von pipeline
Das ist die Familie, aus der die Koenigin stammt. Und woher bekommt Mensch seinen Nachnamen? Von der Familie, aus der er stammt...

Nicht jeder Adelige hat eben das grosse Glueck, auf einpraegsame, kurze Adelsgeschlechtsnachnamen wie Wettin, Bernadotte oder Windsor hoeren zu koennen.

Verfasst: 18.03.2008, 08:52
von Iskatten
Den kongelige danske familie hat KEINEN Nachnamen, aber diverse Adelstitel.

Bein diversen Inkognitoreisen geben sie sich jedoch einen bürgerlichen Namen und besitzen auch Pässe mit diesen ;-)

So hat sich Dronning Margrethe II Margrethe Frederiksen genannt. ;-) Stimmt ja auch.

Lebte sie hingegen in Deutschland, würde sie "von Oldenburg-Glücksburg" heissen. :wink:

Verfasst: 18.03.2008, 08:54
von Vilmy
Hallo,

um dieses langeweilige Theme zu beenden: [url]http://www.kongehuset.dk/[/url]


Zur Theorie, dass jeder den Nachname der Famile bekommt: nein, das ist ja der springende Punkt: die dänische Königing steht ausserhalb der normalen Gesetzgebung. Wems gefällt...


Gruss, vilmy

Verfasst: 18.03.2008, 09:42
von Lars J. Helbo
pipeline hat geschrieben:Das ist die Familie, aus der die Koenigin stammt. Und woher bekommt Mensch seinen Nachnamen? Von der Familie, aus der er stammt...
Typisch deutsch-amerikanischer Unsinn :D

Ja, es stimmt, dass in DE der Nachname gleich der Familienname ist. Das ist aber eine deutsche Tradition, womit Du in DK nix anfangen kannst.

Um die Ursprungsfrage vorweg zu nehmen. Die königliche Familie hat keine Nachnamen (Punkt aus!). Die Königin heisst Margrethe Alexandrine Þorhildur Ingrid - weder mehr noch weniger. "Schleswig-Holstein-Sonderburg-Gluecksburg" ist ein (Herzog-)Titel und kein Name.

Der Kronprins heißt Frederik André Henrik Christian (und keineswegs "Frederick de Laborde de Monpezat" :roll: - erstens ist der Vorname hier falsch geschrieben, zweitens war dies der Nachname seines Vaters, den der bei der Heirat aufgegeben hat).

Wenn die Königlichen im Ausland incognito reisen wollen, dann benutzn sie manchmal erfundene Nachnamen als Tarnung. Der Vater der jetzige Königin nannte sich dabei meistens "Frederik Graf von Rosenborg". Der jetzige Kronprins nannte sich z.B. am Harvard University "Frederik Henriksen".

Um zu verstehen, warum das so ist, sollte man vielleicht etwas über dänische Namensgeschichte erklären. Der erste Namensgesetz in DK gab es 1526. Dabei wurde festgelegt, dass adelige Personen der Nachname des Vaters erben sollte. Das galt aber nur für adelige (weit unter 1% der Bevölkerung). Alle andere bekamen bei der Taufe nur ein Vornamen. Später konnte man dann ein Patronym und/oder ein Rufnamen anhängen.

Beispiel: mein Ur-Ur-Großvater wurde 1771 geboren. Bei der Taufe wurde er Morten genannt (kein Nachnamen). Später im Laufe seines Lebens taucht er dann mit drei verschiedene Nachnamen auf: 1. Christensen, weil sein Vater Christen hieß. 2. Juelsgaard, weil die Familie auf ein Hof Namens Juelsgaard wohnten, als er geboren wurde. 3. Bording, weil die Familie als er ein paar Jahre alt war in dem Ort Bording gezogen ist, wo er dann aufgewachsen ist.

Und die typische (unsinnige) Frage eines deutschen oder amerikanischen Genealogen ist dann immer: "Aber was ist nun sein richtiger Namen? Ist es Christensen, Juelsgaard oder Bording?" Und die Antwort dazu ist weder noch. Sein richtiger Name ist Morten - alles andere ist nur etwas, was er genannt wurde um ihn bei verschiedene Gelegenheiten von andere Mortens zu unterscheiden.

Erst 1828 gab es ein Namensgesetz für nicht-adelige. Dabei wurde vererbte Familiennamen eingeführt. Der Gesetz war aber extrem unpopulär und die Bevölkerung hat alles mögliche unternommen um den Gesetz zu umgehen. Daher hat sich die Verwendung von Familiennamen erst um 1880 durchgesetz (und 1970 fing man dann wieder an sie abzuschaffen).

Verfasst: 18.03.2008, 09:57
von Lars J. Helbo
Vilmy hat geschrieben: um dieses langeweilige Theme zu beenden: [url]http://www.kongehuset.dk/[/url]
Also ich finde das Thema überhaupt nicht langweilig :wink: und vor allem ist der Unterschied bei der Namenstradition ein gutes DE-DK Thema. Als die feste Familiennamen in DK eingeführt wurden, war es nämlich ein Import aus DE.

1771 gab es in den Herzogtümern ein Namensgesetz nach deutschem Vorbild. Der Mann hinter diesen Gesetz war Johann Friedrich Struensee, geboren in Halle 1737, ab 1769 Leibarzt des Königs und 1771 Geheimkabinetsminister. Es war schon damals geplant ein ähnlicher Gesetz im Königreich einzuführen. Bevor es dazu kommen konnte wurde Struensee aber 1772 abgesetzt und hingerichtet. Danach wurde alles, was er befürwortet hatte erst mal aufs Eis gelegt und deshalb bekamen wir erst den Namensgesetz in 1828.

Verfasst: 18.03.2008, 10:41
von Vilmy
Tja, Lars, so verschieden sind die Interessen glücklicherweise.

Namensgesetzgebung interessiert mich, aber als eingefleischte Republikanerin sind mir die Namen von Personen wie der dänischen Königsfamilie sehr egal.

Mein Respekt für alle Menschen gebietet mir, natürlich alle Namen korrekt zu behandeln, aber interessieren tut es mich nicht. Könnte mir auch nicht einfallen, über "Königs" oder kendisser herzufallen, um zu bewundern oder Autogramme zu sammeln. Ganz davon abgesehen würde ich wahrscheinlich kaum jemanden erkennen.

Wollte nur die Spekulationen mit korrekten Informationen auf den rechten Weg bringen.

Gruss, vilmy

Verfasst: 18.03.2008, 10:59
von sprioles
JasperKK hat geschrieben:Der Schwager der Königin, der ehemalige König der Griechen, hat deshalb auch Probleme, einen Pass zu bekommen, wenn ich mich richtig erinnere.
Es wird aber behauptet, dass er und auch andere Mitglieder der griechischen Königsfamilie dänische Diplomatenpässe hätten, also können sie wahrscheinlich überall reisen. Ob sie immer noch eine Genehmigung für die Einreise nach Griechenland brauchen, weiß ich aber nicht.

Verfasst: 18.03.2008, 11:26
von micha_i_danmark
Lars J. Helbo hat geschrieben:Der Gesetz war aber extrem unpopulär und die Bevölkerung hat alles mögliche unternommen um den Gesetz zu umgehen. Daher hat sich die Verwendung von Familiennamen erst um 1880 durchgesetz (und 1970 fing man dann wieder an sie abzuschaffen).
Hallo Lars, das klingt interessant. Was heisst, man hat diese ab 1970 wieder abgeschafft?

Verfasst: 18.03.2008, 11:47
von Lars J. Helbo
Damit meine ich, dass im Jahre 1970 der erste von einige neue Namensgesetze kam, die nach und nach eine kräftige Liberalisierung auf dem Gebiet mit sich geführt haben. Der letzte davon ist am 1.4.2006 in Kraft getreten und damit wurden sogar die Patronyme als Möglichkeit wieder eingeführt.