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was verdienen eigentlich helle, willi und co?
Verfasst: 20.05.2008, 21:25
von sven estridsson
hallo liebe forumsgemeinde,
nachdem unsere politiker ja heute beschlossen haben mal ausnahmsweise ihre diäten nicht zu erhöhen, habe ich mich gefragt was denn dänische politiker so verdienen, und nein ich habe noch nicht gegoogelt und nein ich habe auch nicht die suchfunktion benutzt, habe ich im übrigen noch nie...aber egal, vielleicht weiss das ja jemand hier...
Risum teneatis, amici! andersen
Verfasst: 20.05.2008, 23:09
von Lars J. Helbo
http://www.folketinget.dk/UserFiles/1FD5DDEF-92B4-4032-A4C4-71B53FFFAB2D/Informationsark/s%E5_meget_tjener_et_folketingsmedlem.pdf
Verfasst: 20.05.2008, 23:25
von reimund1012
Hallo,
der "großzügige Verzicht" unserer Abgeordneten auf die umstrittene Diätenerhöhung ist doch nur Augenwischerei und Leuteverdummung.
Unsere Volksver(t)räter verzichten ja keineswegs auf die schon beschlossene "reguläre" Erhöhung von ca. 9 Prozent, sondern nur auf den selbst sich genehmigten "Extrabonus" , der aus die "mageren" 9 Prozent auf stattliche 16 Prozent "aufstocken" sollte.
Woran man wieder sehen kann, dass die fiesesten Lügen nicht die wissentlichen Falschaussagen, sondern das geschickte Weglassen von Informationen sind.
Im Grunde genommen habe ich sogar etwas Verständnis für unsere Abgeordneten.
Selbst 10000 Euro im Monat sind eigentlich nicht viel für so einen Fulltime-Job.
Es steckt ja wesentlich mehr dahinter als sich im Reichstag langweiliges Geschwafel anzuhören und dann brav die Hand zu heben wenn es die Parteidisziplin verlangt.
Jeder gewiefte Rechtsanwalt oder leitender Angestellte verdient wesentlich mehr, obwohl er kürzere Arbeitszeiten hat.
Aber genau dort liegt der Hase im Pfeffer:
Weil man nämlich als gewiefter Freiberufler wesentlich mehr verdienen kann als als Parlamentarier, hat die WIRKLICHE Elite absolut kein Interesse daran sich in den Reichstag (oder gar die Landesparlamente)wählen zu lassen.
Also, wer wird Politiker ?
Genau ! Meist diejenigen, die bestenfalls zum intellektuellen Mittelmaß gehören.
Ich persönlich bin der Meinung das auch 15000 Euro im Monat vertretbar wären, wenn man dadurch wirklich fähige Leute ins Parlament bekommt.
Allerdings müssten dann im Gegenzug sämtliche "Nebeneinkommen" in diversen Aufsichtsräten rigoros verboten werden.
So wie es im amerikanischen Repräsentantenhaus gehandhabt wird.
Wer dort erwischt wird das er auf irgendeiner "Lohnliste" steht, der wird in Schimpf und Schande weggejagt.
Schliesslich soll ein Volksvertreter die Interessen der Bevölkerung seines Wahlkreises vertreten, und nicht die nur Interessen diverser Konzerne von denen er "gesponsort" wird, oder sich den Löwenanteil seiner vom Volk bezahlten Arbeitszeit um seine Anwaltskanzlei oder Firma kümmert.
Insofern wäre es zwar hochinteressant mal zu erfahren was man so als Abgeordneter oder Minister im Folkething auf die Tatze bekommt, aber vielleicht noch viel interessanter wäre es mal zu erfahren wie es dänische Parlamentarier mit ihren Nebeneinkünften halten.
Gruß
Reimund
Verfasst: 21.05.2008, 08:09
von lillebaek
Ich habe auch die "Bild-Kampagne" und das Gehetze gegen "die nimmersatten Politiker" in Deutschland verfolgt. Ich kan nur eins sagen: Wass soll dieses EWIGE Gemecker????
In Dänemark interessiert sich doch die wenigsten dafür was die Politiker verdienen - die sollen nur angemessen(hoch, wie ich finde) bezahlt werden und ENDE IM GELÄNDE. Wenn der deutsche Bundestag sich nicht mit solchen Kleinkram beschäftigen müssten, könnte der ja vielleicht die richtige Probleme des Landes anpacken.
In Dänemark versucht ja zur Zeit EkstraBladet ein Hetz gegen den Finanzminister anzufangen, weil er wohl etwas Unordnung in einigen Belegen hatte. Vielleicht ist mein Medienbild etwas gezerrt, weil ich ja in Deutschland wohne, aber ich glaube das EkstraBladet so ziemlich alleine mit dieser Kampagne da steht - mein subjektiver Gefühl ist, dass die meisten Dänen so in etwa denken: "Nah, ja, alles war nicht in Ordnung, kann ja mal für jeden passieren, und der hat es ja zurückbezahlt. Kommen wir weiter".
In Deutschland kann mich nur die Hysterie vorstellen wenn einen Minister sowas ähnliches gemacht hätte....nah ja, noch ein Interessanter Unterschied zwischen den beiden Ländern

Verfasst: 21.05.2008, 08:54
von annikade
reimund1012 hat geschrieben:Weil man nämlich als gewiefter Freiberufler wesentlich mehr verdienen kann als als Parlamentarier, hat die WIRKLICHE Elite absolut kein Interesse daran sich in den Reichstag (oder gar die Landesparlamente)wählen zu lassen.
Vielleicht lassen sie sich ja lieber in den Bundestag wählen.
Gruß
/annika
Verfasst: 21.05.2008, 09:14
von reimund1012
Hallo @ Annika,
danke für die Belehrung !
Selbstverständlich ist der BUNDEStag gemeint, der allerdings im REICHSTAGSgebäude seiner Tätigkeit zum Wohle des deutschen Volkes tätig ist.
(Respektive tätig sein sollte)
Zumindest steht es so draussen an der Fassade.
Ich schätze mal da hat wohl jemand Probleme mit dem Wort "Reich".
Keine Ahnung warum dieses Jahrtausende alte deutsche Wort in DE anscheinend immer ausschliesslich mit einer 12-jährigen dunklen Periode assoziert wird.
Die Dänen haben jedenfall keine Probleme in Einem KönigREICH zu leben.
Gtuß
Reimund
Verfasst: 21.05.2008, 09:30
von sven estridsson
hallo reimund, alter monarch,
die dänen haben ihren "reichstag" (Rigsdag) 1953 abgeschafft...
nur für dich so als information....
bis später, andersen
Verfasst: 21.05.2008, 10:31
von MichaelD
Mmm. Wenn das Thema in D viel grösser ist als in DK, liegt es wohl am massiveren Gefühl, dass Kompetenzen missbraucht werden. Und wenn seriöse Wissenschaftler regelmässig bestimmte Ordnungen (Gehalte nach Austritt, Pensionsrechte, Kostennachweisregellungen, Steuerverhältnisse) kritisieren, so ist das Gefühl offenbar nicht unbegründet.
Ich meine, dass die Stellung eines Parlamentariers mit der eines Gruppenleiters in der freien Wirtschaft (mit einer befristeten Anstellung) vergleichbar ist. Dann kann man schon zweifeln, ob die Gehälter in D nicht überzogen sind.
Die teilweise hohe Stundenbelastung ist Ausdruck dessen, dass Beruf und Hobby/Freizeitgestaltung ineinander übergehen. Vor Parteifreunden saufend zu proklamieren und ein bisschen zu diskutieren, ist doch keine Arbeitszeit! Für extrovertierte Menschen ist das so erholsam wie für andere jätend zu meditieren. Und beides hat periodisch mit der Arbeit zu tun.
Nebeneinkünfte dagegen haben mit der Sache nichts zu tun, die haben auch alle möglichen anderen Leute.
Verfasst: 21.05.2008, 15:37
von Lars J. Helbo
Ich finde schon, dass die Nebeneinkünfte (indirekt) etwas mit der Sache zu tun haben.
Viele dieser Nebeneinkünfte (Posten) bekommen die Politiker ja nur, weil sie eben Politiker sind. Dann muss man doch erstens fragen, wo der Grenze zu Einflussnahme/Bestechlichkeit geht. Zweitens könnte man die Möglichkeit solche Posten zu bekommen als ein Teil des Gehalts sehen.
Außerdem ist der Umfang der Nebenverdienste wichtig, wenn man für die Berechtigung des Gehalts argumentieren will. Oft werden hohe Politikergehälter ja damit begründet, dass die Politiker eine extrem lange Arbeitszeit haben und dass sie mit kurzer Frist entlassen werden können.
Beide Argumente klingen aber extrem hohl, wenn ein Politiker Nebeneinkommen hat, die ein normaler Vollzeitberufstätigkeit entsprechen.
Verfasst: 21.05.2008, 19:14
von nachbar29
ich mache mir keine gedanken darüber was alle anderen ( auch die volksvertreter ) verdienen . ist mir ehrlich gesagt egal . ich kann sowieso nichts dagegen machen . ich kann nur etwas für mich selbst tun um soviel zu verdienen das ich nicht nach dänemark auswandern müßte . irgendwer hat hier auch einen schönen absatz drin . ich weiß nur nicht wo ich das gelesen habe . und der geht: wer glaubt das volksvertreter das volk vertreten der glaubt auch das zitronenfalter zitronen falten . da ist was wares dran . also mein tipp: macht euch nicht soviel gedanken was andere machen . gr nachbar
Verfasst: 21.05.2008, 19:30
von Anton
Hej,
das ist Ronas Signatur, die mir auch gefällt.
Und aus Endes Sicht kann ich nur zustimmen:
Bedenk`ich`s , möcht`ich lieber kein
Zitronenfalter werden , nein!
Kein blasser und kein gelber.
Ach, der Beruf ist ganz veraltet!
Denn , seht ihr, heutzutage faltet
doch jeder seine Zitronen selber.
Wie auch immer - mit oder ohne öffentliche Rechenschaftspflicht;-).
Anton
Verfasst: 21.05.2008, 20:04
von annikade
reimund1012 hat geschrieben:Hallo @ Annika,
danke für die Belehrung !
Da nicht für!
reimund1012 hat geschrieben:Selbstverständlich ist der BUNDEStag gemeint, der allerdings im REICHSTAGSgebäude seiner Tätigkeit zum Wohle des deutschen Volkes tätig ist.
(Respektive tätig sein sollte)
Zumindest steht es so draussen an der Fassade.
Ja fast. Da steht seit 1916 "Dem Deutschen Volke" dran.
Das Gebäude sollte dem Deutschen Volke gewidmet sein.
reimund1012 hat geschrieben:Ich schätze mal da hat wohl jemand Probleme mit dem Wort "Reich".
Echt? Wer denn?
Es ging lediglich um die Bezeichnung des Parlaments.
Da hattest Du dich wohl aus Versehen vertan.
Gruß
/annika
Verfasst: 21.05.2008, 21:21
von udo66
Lieber Politiker gut bezahlt als unterbezahlte Deppen im deutschen Parlament.
Was die Geschaeftle nebenbei angeht sollte man dort Grenzen setzen.
Was sind denn die Gehaelter von Politikern im Gegensatz zu den Abfindungen einiger Mangager, die sogar noch Misserfolg hatten und
trotzdem einzeln mehr Abfindungen bekommen haben als die gesammelten 10 Jahresgehaelter aller Parlamentare zusammen.