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Störche in Dänemark ausgestorben

Verfasst: 18.07.2008, 09:19
von annikade
Bedauerlicherweise ist nun also der Weißstorch in Dänemark für ausgestorben erklärt worden.
[url=http://www.dof.dk/index.php?id=nyheder&s=nyheder&m=visning&nyhed_id=517](dänisch hier[/url] und [url=http://politiken.dk/indland/article533977.ece](hier)[/url], [url=http://bergenhusen.nabu.de/m03/m03_03/01700.html](deutsch hier)[/url]
Scheint doch nicht sehr weit her zu sein mit dem Naturschutz in Dänemark. 8)
Die dänische, intensiv betriebene Landwirtschaft soll nicht ganz unschuldig daran sein.

Schade. Denn überall anderswo [url=http://www.nabu.de/m05/m05_03/07771.html]vermehren die Störche sich[/url].

Gruß

/annika

Verfasst: 18.07.2008, 12:26
von dina
hej annika,

stimmt nicht so ganz, http://www.dagbladetringskjern.dk/apps/pbcs.dll/article?AID=/20080706/DRS/886004098

nur eine Woche nach dieser Nachricht wurde dieses Storchenpar gesichtet.

LG Tina

Verfasst: 18.07.2008, 12:28
von annikade
dina hat geschrieben:hej annika,

stimmt nicht so ganz, http://www.dagbladetringskjern.dk/apps/pbcs.dll/article?AID=/20080706/DRS/886004098

nur eine Woche nach dieser Nachricht wurde dieses Storchenpar gesichtet.

LG Tina
Das ist bekannt.
Aber es gibt bereits seit Jahren keine Jungtiere.

/a.

Verfasst: 18.07.2008, 12:34
von udo66
vielleicht kommen ja mal ein paar Stoerche aus Afrika zurueck, demnaechst... :P

Verfasst: 18.07.2008, 12:41
von annikade
Aus dem Zensus 1996:

1996 existierten in Dänemark nur noch 6 Brutpaare.
Folgende Ursachen sind hauptsächlich für diesen massiven Bestandszusammenbruch bis fast zum Aussterben verantwortlich:
Zerstörung geeigneter Habitate durch die Trockenlegung von Feuchtgebieten und die Intensivierung der Landwirtschaft, Dürreperioden in den Überwinterungsgebieten und durch menschliche Aktivitäten verursachte Sterblichkeit (Stromtod, Kollision mit Freileitungen).
Der Trend in der modernen Landwirtschaft Dänemarks läßt nicht viel Hoffnung für die Zukunft des Weißstorchs.
Wahrscheinlich wird die Art während der nächsten 10 Jahre in Dänemark endgültig aussterben.


/a.

Verfasst: 18.07.2008, 13:49
von galaxina
Die Stoerche werden wohl entlaufenen Katzen und Hunden zum Opfer
gefallen sein. Auf die durchschnittliche Reproduktionsrate der daenischen Frau hat dieses im uebrigen keinen Einfluss: Diese liegt immer noch deutlich ueber dem bundesdeutschen Durchschnitt.

Verfasst: 18.07.2008, 13:52
von goeddoek
So traurig, wie das ist - so viele Rebhühner, Rehe ( kommen bis auf unsere Terrasse :!: :D ) Schnepfen und Bekassinen :!: :!: wie hier auf Lolland habe ich seid meiner Kindheit nirgendwo gesehen :!:

Ich will hier keine Lanze für die Landwirtschaft brechen, aber kann es nicht einfach so sein , dass durch die merkbare Erderwärmung ( auch in Dänemark) einfach die Biotope für Störche fehlen ?

Verfasst: 18.07.2008, 14:27
von annikade
goeddoek hat geschrieben:Ich will hier keine Lanze für die Landwirtschaft brechen, aber kann es nicht einfach so sein , dass durch die merkbare Erderwärmung ( auch in Dänemark) einfach die Biotope für Störche fehlen ?
Dann scheint die Erderwärmung sich aber nur auf Dänemark zu beschränken.
Oder wie erklärt es sich sonst, dass die Storchenpopulation nur dort derartig geschrumpft ist?

/annika

Verfasst: 18.07.2008, 15:28
von Helen
galaxina hat geschrieben:Die Stoerche werden wohl entlaufenen Katzen und Hunden zum Opfer gefallen sein.
Ja, genau! Hunde und Katzen sind immer die Verantwortlichen, wenn Gefiederte dezimiert werden. Deshalb interessiert es mich brennend, seit wann genau Hunde u. Katzen fliegen können. Hab ich da was verpasst? Kannst Du mir dazu Auskunft geben? Sind unsere eigenen Hunde u. Katzen entwicklungsgestört, weil sie noch nicht fliegen können? Fragen über Fragen... .

Stoerche moegens heiss...

Verfasst: 18.07.2008, 15:39
von udo66
Da brat mir doch einer einen Storch..!

Verfasst: 18.07.2008, 15:41
von tysk-pige
Wenn Katzen und Hunde fliegen könnten, wären sie vielleicht auch vom Aussterben bedroht...

Mal im Ernst, die Hochspannungsleitungen sind für die Störche wirklich bedrohlich. Über das Aussterben habe ich folgende Links gefunden, da wird u.a. das beschrieben

[url=http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/cstuecke/10250/index.html]SOS Störche[/url]

[url=http://afrika.heim.at/Berichte/Storch.htm]Die Störche kommen zurück[/url]

[url=http://www.zooderminis-lexikon.de/WStorch.pdf]Storch[/url]

Verfasst: 18.07.2008, 16:42
von galaxina
fyi:
Storchenschutzgebiet Ebneter Schloss: Hunde an die Leine

"Storchenschutzgebiet" und "Hunde sind an der Leine zu führen", können Spaziergänger seit wenigen Tagen rund um den Ebneter Schlosspark auf Schildern lesen. Nikolaus von Gayling, Gastgeber der beiden geflügelten Ebneter Neubürger "Otto" und "Olga" hat die Schilder aufstellen lassen, um die Vögel vor Hundeattacken zu schützen. Besorgte Ebneter hatten ihm mitgeteilt, dass vor einigen Jahren an der Dreisam ein Storch von einem Hund totgebissen wurde.

Bereits beim "Storchenbesuch" der Ebneter Kindergartenkinder hatte Hagen Späth vom Verein SOS Weißstorch Breisgau darauf hingewiesen, dass freilaufende Hunde eine große Gefahr für die Schreitvögel darstellen. Durch ihr relativ hohes Gewicht und ihre weiten Schwingen brauchen die Störche einigen Anlauf und eine passende "Startbahn", bis sie vom Boden abheben können. Einem jagenden Hund können die Vögel so schlecht entkommen. Wird ein Storch verletzt oder getötet, ist auch das Leben der Jungstörche im Nest gefährdet. Der überlebende Elternteil schafft es in der Regel nicht, alleine genügend Nahrung heranzuschaffen, die Jungen verhungern. Hundebesitzer werden daher gebeten, ihre Vierbeiner gut im Auge zu behalten und in Storchengebieten - nicht nur in Ebnet - an die Leine zu nehmen. Übrigens: Störche stehen unter strengem Naturschutz, selbst der Besitz einer Feder ist verboten.
BZ

Verfasst: 18.07.2008, 20:38
von Helen
Danke für Deine Ausführungen, galaxina. Solche Maßnahmen - besonders im Storchenschutzgebiet - sind gut und richtig, ohne Frage.

Dies sollte aber niemanden dazu verleiten, "entlaufene Hunde und Katzen" für das Storchsterben verantwortlich zu machen. Das ist genauso kurzsichtig, wie z.B. die Behauptung, freilaufende Katzen wären für den Rückgang von Singvögeln verantwortlich. Das sind "Argumente" für Menschen, die Hunden- und/oder Katzen eher ablehnend gegenüberstehen. Solche Verallgemeinerungen nutzen der bedrohten Tierart aber nichts. Sind unproduktiv und schlichtweg falsch.

Schau doch mal in die Links von Annegret (danke) rein. Sehr informativ, was die Feinde des Storches angeht.

Verfasst: 18.07.2008, 20:49
von goeddoek
annikade hat geschrieben:
goeddoek hat geschrieben:Ich will hier keine Lanze für die Landwirtschaft brechen, aber kann es nicht einfach so sein , dass durch die merkbare Erderwärmung ( auch in Dänemark) einfach die Biotope für Störche fehlen ?
Dann scheint die Erderwärmung sich aber nur auf Dänemark zu beschränken.
Oder wie erklärt es sich sonst, dass die Storchenpopulation nur dort derartig geschrumpft ist?

/annika
Wie Du vielleicht am Fragezeichen ( sieht so "?" aus :wink: ) am Ende des Satzes bemerkt hast, habe ich eine Frage gestellt.
Ich habe keine Erklärung dafür.
Du vielleicht ?

Ist es denn tatsächlich so, dass NUR in Dänemark die Störche vom Aussterben bedroht sind ? Bis zum letzten Jahr sah es in Nordwestdeutschland auch sehr schlecht für Meister Adebar aus ?

Gerne würde ich hier lesen, das ich mich irre :wink: :mrgreen:

Biodiversitaet = Bio - vielfalt = Artenvielfalt

Verfasst: 19.07.2008, 07:20
von udo66
Weltweit ist jede achte Vogelart vom Aussterben bedroht. Dies belegt eine Studie State of the world's birds von BirdLife International. Demnach gelten 1.211 Vogelarten als gefährdet, 80 davon als extrem gefährdet und rund 77 Arten stehen kurz vor dem Aussterben. Als Ursache gelten vor allem die intensive Landwirtschaft und die Abholzung tropischer Regenwälder. Aber auch das Trockenlegen von Feuchtgebieten, Versteppung und die zunehmende Verstädterung bedrohen viele Arten.


Einem Storch wurde ein unsicherer Hochspannungsmast zum Verhängnis.
(oder auch durch Zufall mal ein Hund)

Auch in Europa nimmt die Biodiversität kontinuierlich ab. So leiden vor allem die Vögel der Felder und Wiesen unter der Intensivierung der Landwirtschaft. „In einigen Teilen Deutschlands sind ehemals typische und häufige Arten wie Rebhuhn, Kiebitz oder Feldlerche bereits ganz verschwunden", sagte NABU-Vogelexperte Hermann Hötker. Wie auch eine aktuelle NABU-Studie zeigt, finden sich über zwei Drittel der in der Agrarlandschaft heimischen Feldvögel auf der Roten Liste wieder. Neben der Landwirtschaft wird europäischen Vögeln unsichere Hochspannungsmasten und deren Leitungen zum Verhängnis. Viele Großvögel wie Störche, Uhu, Adler oder Gänsegeier verenden durch Stromschlag.

:idea:
Und ohne Feuchtbiotope keine Froesche mehr, die wohl Hauptnahrung der Stoerche sind. (muesste man nochmals pruefen)


Ich glaube die Landwirtschaft in Osteuropa und Suedeuropa war nicht so intensiv wie die in Norddeutschland und DK.

Sonst tun Umweltgifte, Abbau von natuerlichen Reservaten und unnoetige Jagd im Wintergebiet (Afrika u. Asien) ein Uebriges.