warum dänemark?

Fragen und Tipps: Bürokratie, dänisches Recht, usw.
iri

Beitrag von iri »

Ich weiss, es ist nicht das Thema, aber Du hast es ja nicht ruhen lassen :).

Kannst Du mir bitte diesen Absatz erklären?

, man sollte vielleicht auch nicht zu dünnhäutig sein wenn man sich im WWW bewegt, sonst läuft man oft in die Situation das man missverstanden wird, aber gut.

Oder meist du man läuft Gefahr beleidigt zu werden?

Es soll ja Leute geben, die sind gar nicht beleidigt. Sie weisen lediglich darauf hin was *nicht* zum guten Ton gehört. Ich z.B. ;)
Zuletzt geändert von iri am 29.03.2004, 22:38, insgesamt 1-mal geändert.
Andrea
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Beitrag von Andrea »

Warum DK ?
Ich denke fuer viele spielt die 'Heimatnähe' eine grosse Rolle, den guten Ruf den die skandinavischen Länder in D haben und die relative Problemlosigkeit bei der Verwirklichung fuer EU Buerger.
USA und Schweiz sind ohne Firma im Ruecken kaum zu machen, Ursel.. siehe Greencardlotterie und Schlangen bei der Visavergabe.
Die 'Heimatnähe' führt einen allerdings auch leicht in die 'Ähnlichkeitsfalle' man meint das DK, NL, B usw. ja um die Ecke sind und schlussfolgert fälschlich dass es sich in den Ländern auch ähnlich lebt.
Wenn man einen Umzug nach DK ähnlich angeht wie einen Umzug auf einen anderen Kontinent, kommt man damit viel besser klar als wenn man eben darauf baut bei Problemen mal so eben 'nach Hause zu können'....

Gruss Andrea
Zuletzt geändert von Andrea am 29.03.2004, 22:57, insgesamt 1-mal geändert.
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MichaelD
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Beitrag von MichaelD »

Also Andrea, das mit der Ähnlichkeitsfalle und dem fremden Kontinent ist doch wohl heftig übertrieben. Wenn du wie ich mal von Süddeutschland nach Preussen gezogen bist, dann ist der Weiterzug nach Dänemark nur einer in eine neue Region. Komm mir nicht mit Jantelov, das gibts z.B. im Hessischen Bergland auch noch - mehr als in Kopenhagen. Und das Misstrauen gegen Fremde ist in Brandenburg genauso zu Hause, wie auf dem Land in DK. Was die öffentliche Hand angeht, gibt es viele Unterschiede, aber wenn du mal in die Fänge des Berliner Einwohnermeldeamts geraten bist und mit westdeutschen Ämtern vergleichst, dann weisst du auch, welche Unterschiede zwischen Nord- und Südkorea sind.

@Petra und Andrea: Ja, auf bis zu neun Monate Sprachkurs bis zur Dansk Prøve 2 können wir uns einigen. Kosten der Sprachkurse allein dann ca. 6000 Euro insgesamt. Die Lebenshaltungskosten als absolutes Minimum noch einmal so viel (studentisches Niveau, Kopenhagen - teuer zum Wohnen, aber laufend Sprachkurse auf allen Niveaus.) Das ist nicht wenig, aber wenn man damit vergleicht, was andere zum Registrieren des Autos hinlegen, fast geschenkt.
Zuletzt geändert von MichaelD am 30.03.2004, 10:56, insgesamt 1-mal geändert.
Grüsse
Michael
iri

Beitrag von iri »

Einspruch Michael, Einspruch :)

Ich fand Andreas Vergleich recht treffend kann aber als gebürtige Preussin Deinen absolut nicht verstehen. :)

Ingrid - bereits seit 47 Jahren in "den Fängen" des Berliner Einwohnermeldeamtes ohne jegliche Probleme. :)
Zuletzt geändert von iri am 30.03.2004, 19:12, insgesamt 1-mal geändert.
Andrea
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Beitrag von Andrea »

Also Andrea, das mit der Ähnlichkeitsfalle und dem fremden Kontinent ist doch wohl heftig übertrieben. Wenn du wie ich mal von Süddeutschland nach Preussen gezogen bist, dann ist der Weiterzug nach Dänemark nur einer in eine neue Region. Komm mir nicht mit Jantelov, das gibts z.B. im Hessischen Bergland auch noch - mehr als in Kopenhagen. Und das Misstrauen gegen Fremde ist in Brandenburg genauso zu Hause, wie auf dem Land in DK. Was die öffentliche Hand angeht, gibt es viele Unterschiede, aber wenn du mal in die Fänge des Berliner Einwohnermeldeamts geraten bist und mit westdeutschen Ämtern vergleichst, dann weisst du auch, welche Unterschiede zwischen Nord- und Südkorea sind.

Hej Michael ,

ich weiss zwar nicht auf wievielen Kontinenten du gelebt hast aber warum es 'heftig übertrieben' ist verstehe ich wirklich nicht.
Auf das Jantelov beziehe ich mich weiss Gott nicht, da ich solche Erfahrungen in keinem Land bisher gemacht habe- fuer mich ist es ganz normal dass man Auslaendern und seien es nur 'Preussen' ein gesundes Misstrauen entgegenbringt.
Wenn fur dich DK nur eine weitere Region ist, fein, fuer mich ist es schon durch die Einstellung der Leute zu Staat, Steuern , Kirche und Krankenversicherung eine andere Welt.
Und mit meinem Ansatz jedes neue Land möglichst wenig mit D zu vergleichen und es auch als weiter entfernt zu betrachten als es den Kilometern nach ist, eben als waere ich auf einem anderen Kontinent komme ich gut im Ausland zurecht.
Leider ist eben gerade in DK ein fuer mich wichtiger Grundgedanke namlich : Leben und leben lassen nicht in die Tat umzusetzen.
( In D leider auch nicht immer und ueberall )

Du bist persoenlich ja auch ganz anders integriert in DK, da du einen einheimischen Partner hast, ich komme jedesmal zwar mit Familie aber ohne verwandtschaftlichen Kontakt im Ausland an und habe eben meine Strategien entwickelt um damit umzugehen.

Gruss Andrea, nicht mehr in DK...

Bearbeitet von - Andrea am 30.03.2004 22:16:40

Bearbeitet von - Andrea am 01.04.2004 22:39:07
Zuletzt geändert von Andrea am 30.03.2004, 20:24, insgesamt 1-mal geändert.
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MichaelD
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Beitrag von MichaelD »

Ich habe mal ein halbes Jahr in den USA gelebt und gearbeitet, und ich kann euch versichern, dass die Unterschiede zu Deutschland wesentlich grösser sind. Die Mentalität der Dänen ist nach meinen Erfahrungen der der Norddeutschen ähnlich. Leben und leben lassen? Du kannst ja mal versuchen, in einem deutschen Einfamilienhauswohnvorort dein Haus bunt anzumalen! Und die Vorschriften, die uns die Berliner Nachbaren wegen der Gefahren der "Verkeimung" machten, werden meine Frau und ich wohl auch nie vergessen. Oder die Erzählungen, was wir gestern in der Küche gemacht haben.

Ohne das Thema Berliner Behörden lang und breit auszutreten, kann ich euch versichern, dass ich diese in der Zeit 1995-97 als in einem Masse obrigkeitsstaatlich gesonnen erlebt habe, das ich weder in Westdeutschland, USA oder Dänemark festgestellt habe. Dass fängt mit der Erreichbarkeit an: Keiner nimmt das Telefon und die Öffnungszeiten werden nach Möglichkeit verheimlicht. Dokumentierungspflichten sind exorbitant, EU-Ausländer selbst mit gültigen Papieren werden von der AOK wie Dreck behandelt und das Einwohnermeldeamt ist schlichtweg unverschämt, rücksichtslos und hemmungslos drohend. Sorry, aber das sind meine Erfahrungen, die meiner Frau und die ehemaliger aus Westdeutschland übergesiedelter Kollegen.
Zuletzt geändert von MichaelD am 31.03.2004, 09:54, insgesamt 1-mal geändert.
Grüsse
Michael
iri

Beitrag von iri »

Hej Michael,

so hat jeder wohl seinen Platz wo's besonders schwer oder auffalend unfreundlich ist.

Die Berlier haben eine Art an sich, die generell schlecht ankommt. Habe so den Eindruck sie denken sehr oft laut und da ich selbst einer bin fällt es mir bestimmt nicht auf :).

Für mich trifft halt all das auf Dänemark zu und auch hier bin ich der Meinung, dass die Insel Fyn halt ganz besonders schlimm ist, da ich im Norden Dänemarks ja unheimlich freundlich behandelt worden bin. Es ist wohl auch oft Glück an welchen Menschen man gerät. Und sone und solche gibt's halt überall.

Hier drehe ich wohl gerade das Thema um. Warum nicht Dänemark. Drum höre ich lieber ganz schnell wieder auf.
Zuletzt geändert von iri am 31.03.2004, 10:01, insgesamt 1-mal geändert.
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej allesammen!
Also, wegen der unfreundlicheren Bürokratie Dtld. verlassen mag ja ein grund gegenDtld., aber noch nicht FÜR DK sein.
Denn hier gibt es durchaus auch Ignoranten, Bürokraten und schlicht und ergreifend unfreundliche Menschen in den Ämtern, zudem aber - und dies spräche dann eher gegen DK -ein Rechtssystem, das Klegen gegen solche Menschen schier unmöglich macht.
So erlebt.
Ich finde schon, daß Andrea Recht hat und man wder mit der rosaroten Touristenbrille wie mit der Einstellung, die Dänen seien wie die Norddeutschen hierherziehen sollte,sondern ileber so, als ob wirlich alles neu sei.
und dann -dies auch für Allegra - darf ich mich doch durchaus über einige Eigen-Arten wundern, Menthalitätsunterschiede dürfen mir nicht nur positiv im neuen Land, sondern auch mal sauer aufstoßen und ich muß Strategien der Anpassung ein des Einlebens finden, die zu mir und dem neuen Land passen.
Warum nun aber trotz allem DK?
Weil ich zunächst natürlich meinen Mann aus Dk habe und sich für somit immer für einen die Im-Ausland-leben-Frage stellte. Und nach 10 J. Dtld. war es ja auch fair, mal das Leben hier zu probieren.Zudem uns einige glückliche und auch unglückliche Umstände die Entscheidung leichter machten.
Warumwir bleiben, trotz engstirnigster Behandlung durch so manchen Statamt- und anderen Amtmenschen?
Weil die Im-Ausland-Frage ja wieder anstünde, und alles in Dtld. eben auch nicht rosig ist 8da sind wir wohl den DK-Touristen gegenüber imVorteil).
Weil meine Kinder hier allein räumlich ganz andere Chancen haben als wir sie uns in Dtld. moentan leisten könnten.
Weil das Schulsystem, wenngleich es für meine Große fast schon wieder leicht negativ wirkt, im großen und ganzen unsmehr zusagt als das deutsche Leistungsprinzip.
Überhaupt weil Kinder hier weinger gedrillt werden, von Anfang an.
Ich bleibe auch hier, weil es mir bei allen Erfahrungen doch mehr oder weniger gelungen ist, meine deutschen Wurzeln und heimat hier genauso zu leben wie die dänische neue Heimat und die dänischen Wurzeln, die zumindest meine Kinder ja haben und bekommen --- auch,weil es uns eben möglich ist, zwischen beiden Welten zu pendeln.
Tja,weil es momentan eben meine Heimat ist, ich keinen anderen Ort kenne, der mir momentan so vertraut ist und weil ich im Laufe der Jahre mehr oder weniger (das kommt auf den Bereich an), angekommen bin.

Aber als Ausgangspunkt stellt natürlich meine halb-dänische Familie mich in eine andere Situation als diejenigen,die allein oderals dt. Familie hierherkommen; sowohl die Begründung (warum DK?) als auch das (Ein-)Leben gestalten sich dann anders.

Sonnige Grüße aus demsonnigen Jütland - endlich frühling (?)! - Ursel
Zuletzt geändert von Ursel am 31.03.2004, 11:54, insgesamt 1-mal geändert.
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

---------------------------------------------------------Marcel Proust
...
Andrea
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Beitrag von Andrea »

Die Mentalität der Dänen ist nach meinen Erfahrungen der der Norddeutschen ähnlich.

Na dann bin ich wohl doch kein Norddeutscher...

Gruss Andrea
Zuletzt geändert von Andrea am 31.03.2004, 14:06, insgesamt 1-mal geändert.
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iri

Beitrag von iri »

Und ich komme dann wohl in 4 Wochen vom Regen in die Traufe.
Zuletzt geändert von iri am 31.03.2004, 14:14, insgesamt 1-mal geändert.
Andrea
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Beitrag von Andrea »

Hej Michael,

'Leben und leben lassen? Du kannst ja mal versuchen, in einem deutschen Einfamilienhauswohnvorort dein Haus bunt anzumalen! Und die Vorschriften, die uns die Berliner Nachbaren wegen der Gefahren der "Verkeimung" machten, werden meine Frau und ich wohl auch nie vergessen. Oder die Erzählungen, was wir gestern in der Küche gemacht haben.'

Habe ich irgendwo geschrieben, dass man in D 'Leben und Leben lassen ' leben kann ???
Sicher nicht, deshalb finde ich D auch nicht unbedingt erstrebenswert.
Ich vergleiche eben auch nicht dauernd nur mit D sondern schaue wo ich so leben kann wie ich das möchte.
Soviel Kontrolle wie in DK habe ich allerdings in D nie erlebt, zumal ja auch Datenschutz in DK klein geschrieben wird.

Gruss Andrea

Dies von mir zum Thema : Warum DK NICHT...

Gruss Andrea
Zuletzt geändert von Andrea am 31.03.2004, 21:24, insgesamt 1-mal geändert.
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MichaelD
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Beitrag von MichaelD »

Was sind eigentlich Eure transkontinentalen Erfahrungen, dass Ihr meint, DK sei so verschieden von D? Ich finde, ihr urteilt ein wenig kleinlich. Natürlich gibt es Unterschiede der Mentalität, wie überall. Aber es ist doch gerade der Vorteil DKs, dass die Auswanderung eher begrenzte Anpassungen abverlangt. An Ähnlichkeiten sehe ich z.B.:
Die hohe Wertschätzung von Arbeit, die Identität aus dem Beruf, die Vorsorge auf das Alter (z.B. in Form des Investitierens in ein Haus), die mässige Offenheit gegenüber Fremden/das Festhalten an alten Freunden, das Feiern in der Wohnung anstatt in der Öffentlichkeit, die Wertschätzung von Bildung, der Wunsch nach grosser sozialer Sicherheit organisiert vom Staat, stabile Arbeitsverhältnisse gerne als abhängig Beschäftigter, ein schwach ausgeprägter Ehrbegriff, demokratisch-egalitäre Grundüberzeugungen, Säkularität, mässige Religiosität, Gleichberechtigung der Geschlechter usw. usf. Es gibt Gradunterschiede, aber die Gleichheiten sind überwältigend!
Zuletzt geändert von MichaelD am 01.04.2004, 10:55, insgesamt 1-mal geändert.
Grüsse
Michael
Allegra

Beitrag von Allegra »

@MichaelD
Gut zusammengefasst.

@Andrea
"Leider ist eben gerade in DK ein fuer mich wichtiger Grundgedanke namlich : Leben und leben lassen nicht in die Tat umzusetzen und genau da faengt fuer mich der grosse Unterschied zwischen D und DK an. "
"Habe ich irgendwo geschrieben, dass man in D 'Leben und Leben lassen ' leben kann ???
Sicher nicht"

Wie paßt denn das zusammen?
Zuletzt geändert von Allegra am 01.04.2004, 12:36, insgesamt 1-mal geändert.
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Allegra!
--------------------------------------------------------------------------------
@MichaelD
Gut zusammengefasst.


Naja, Du mußt es ja wissen!


Sonnige Grüße aus Jütland - Ursel
Zuletzt geändert von Ursel am 01.04.2004, 16:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Allegra

Beitrag von Allegra »

Hej Ursel!

Weißt Du es besser? Dazu wäre vielleicht doch nötig, mal über den deutsch-dänischen Tellerrand zu schauen.

Übrigens - einige Beiträge hier wären erheblich leichter zu lesen, wenn Ihr Zitate kenntlich machen würdet (Anführungszeichen bieten sich an)!

Nichtsdestotrotz - herzliche Grüße,

allegra
Zuletzt geändert von Allegra am 01.04.2004, 19:29, insgesamt 1-mal geändert.