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Warum sind so wenige Dänen im Urlaub in Norddeutschland?

Wir haben Urlaubszeit in Deutschland, was ich zum Anlass nehme, die oben genannte Frage zu stellen.

Es ist auffällig, dass man trotz der Grenznähe zu Dänemark, in Norddeutschland so wenige Dänen sieht, die Urlaub machen.

Woran liegt das? Ist Norddeutschland als Urlaubsgebiet nicht attraktiv? Es gibt doch wunderbare Erholungsgebiete. Warum wird Norddeutschland nicht von Dänen bevölkert, sonder nur immer umgekehrt, Dänemark von Deutschen?

Was müßte sich in Norddeutschland ändern, damit es als Urlaubsgebiet von Dänen bevorzugt wird? Liegt es an den Deutschen, den Dänen, am Wetter, an der Gegend, an der Sprache, an der Kinderfeindlichkeit, am Preis oder was mag es sein?

Freundliche Grüße vmax

An die sprache jedenfalls nicht. Dänen fahren nach Spanien, Italien und Griechenland ohne die sprache zu beherschen.
Ich denke Norddeutchsland ist auf dem ersten blick Dänemark zu ähnlich. Wenn man im urlaub färht will man ja was anderes sehen. Und wen ein Däne, wer zum beispiel Fanö kennt sich ein mal nach Sylt wagt, dan wird es ihm ganz schnell zu viel: Kurtaxe kennt man als Däne nicht, am strand kan man nicht ohne zu bezahlen, zu viehle menschen un zu viel verkehr, ...
Dan doch lieber Spanien, Italien und Griechenland (oder Süddeutschland, Österreich oder die Schweiz). Als Däne denkt man Norddeutschland ist zum einkaufen oder durchfahren da.

P.s: Ich gehe gerne nach Norddeutschland. Hamburg, Schleswig oder Flensburg ist einen besuch wert. Aber and die nordseeküste nie, da lieber die Dänische.

Ich denke es liegt daran, dass Nordeutschland landschaftlich sehr ähnlich ist.
An der ´Kinderfeindlichkeit´ wohl nicht, denn Deutschland ist alles andere als kinderfeindlich.
Die meisten Dänen empfinden Deutschland als extrem kinderfreundlich. Von vielen Dingen können Eltern und Kinder hier nur träumen. Von der Kinderfreundlichkeit kann Dänemark von Deutschland eine Menge lernen.

Also hier im/am Harz sind viele Dänen zu sehen in der Ferienzeit! An der Sprache kann es also nicht liegen! Denke auch, dass Norddeutschland Dänemark zu ähnlich ist!

andersrum müsste es ja dann auch sein... das viele norddeutsche nicht in dk urlaub machen, weil es sich sehr ähnlich ist...

Ja vielleicht ist es so, dass Norddeutschland Dänemark sehr ähnlich ist. Doch egal ob man als Aktiv- oder Erholungsurlaub machen möchte, stelle ich mir vor, dass dass Allerwichtigste der Tapentenwechsel ist und den hätte man schon in einem Anderen Land und man müßte nicht tausende von km fahren um dies zu erreichen. Schon allein eine täglich ganz andere Ernährung oder die Vielfalt der Freizmöglichkeiten sind anscheinend kein echter Anreiz für einen Urlaub in Norddeutschland. Auch superschöne Erholungsorte wie Fehmarn, Rügen, Zingst etc. an der Ostsee oder Spiekeroog, Juist etc. an der Nordsee, oder Bremen, Cuxhaven etc. sind wohl wegen der Gleichartigkeit mit Dänischem nicht reizvoll genug.

Zur Kinderfeindlichkeit oder Kinderfreundlichkeit sollte man das Bild über Deutsche und Deutschland gerade rücken. Meiner Meinung nach ist da in Deutschland vielmehr Handlungsbedarf als in Dänemark. Ich sehe es genau umgekehrt und denke, dass die Dänen für Ihre Kinder vielmehr tun als Deutsche. Insbesondere beachte man die außerordentliche Kinderarmut in Deutschland. Aber eigentlich ist das ein Sonderthema, das man in einem besonderen Thread behandeln könnte. Hier geht ja um Urlaub und wenn man in Dänemark denkt, die Deutschen seien eher kinderfreundlich als kinderfeindlich ist das natürlich okay und würde eher dafür sprechen auch hier Urlaub zu machen.

Freundliche Grüße vmax

Wir erkundigen die Lage und wenn der Harry aus Nordstrand endlich weg ist, nehmen wir die verlorene Gebiete, zwischen Flensburg und die Ejder, zuryck.

Meiner Information nach reisen Dänen allgemein ziemlich viel in der Weltgeschichte herum, tummeln sich aber auch insbesondere gern in Skandinavien herum. Auch im eigenen Land / im eigenen Ferienhaus machen sie gern Urlaub. Wozu weit fahren, wenn man im Erholungsgebiet lebt, bzw. es gleich um die Ecke hat? Das weiß ich aus Unterhaltungen mit mehreren Dänen.

In Deutschland besichtigen sie demnach vorzugsweise Städte und unternehmen gern Tagesreisen mit dem Bus oder dem Schiff hierher.

Besonders reizvoll finden sie die Weihnachtsmärkte hierzulande. Lübeck kann davon ein Lied singen, die Dänen fallen tagtäglich busseweise über die Innenstadt her (wer einen Dänsich-Intensivkurs wünscht, braucht sich nur durch das dänische Gewühl zu drängeln ).

Also , hier in Ostfriesland sieht man viele Dänen .

runesfar hat geschrieben:Wir erkundigen die Lage und wenn der Harry aus Nordstrand endlich weg ist, nehmen wir die verlorene Gebiete, zwischen Flensburg und die Ejder, zuryck.

Hoffentlich aber Harry is Friese - und die sind zaeh und bauernschlau:

Der Grütztopf im friesischen Wappen
Adelbert Dreesen

Heiß tobt der Kampf, doch neigt sich schon die Schlacht,
Es weicht der Friesen Mut der Dänen Macht.
Erst einzeln, dann truppweise flieh'n sie erschreckt,
Bis an's Lager der wütende Kampf sich erstreckt.

Vom Lagerplatze aus der Friesen Frau'n
Der Männer Niederlag' mit Kummer schau'n;
Es bebt manches Herz dort in Angst und voll Qual,
Doch bereiten sie emsig den Kriegern das Mahl.

Schon kommen einzeln Fliehende vorbei;
Die Frauen weichen nicht von ihrem Brei.
Für Manchen, der draußen auch tapfer mitfocht,
Hatt' die Frau wohl vergebens die Grütze gekocht.

Die Friesen weichen alle Mann für Mann;
Sie hart verfolgend stürmt der Dän' heran.
Da stürzen die Frauen laut schreiend herbei,
Und bewerfen die Feinde mit siedendem Brei.

Da wird's den Dänen um die Ohren heiß,
Den kühnen Weibern winkt des Sieges Preis.
Bald weichet der Feind, selbst der Tapferste stutzt,
Und den siedenden Brei aus den Augen sich putzt.

Beschämt vom Heldenmut der tapfern Frau'n
Beginnen Friesen wacker drein zu hau'n.
Wem's Gesicht nicht verbrannt von der Weiber Brei,
Dem hau'n es die Streitäxt' der Männer entzwei.

Vor heißer Grütz' und derben Hieben sucht
Der Däne bald sein Heil in schneller Flucht.
Weil Friesinnen Feinde mit Grütze gehetzt,
Ward der Grütztopf in's friesische Wappen gesetzt

runesfar hat geschrieben:Wir erkundigen die Lage und wenn der Harry aus Nordstrand endlich weg ist, nehmen wir die verlorene Gebiete, zwischen Flensburg und die Ejder, zuryck.

Au wei, der Beitrag gibt Haue

Ein interessantes Thema.
Hatte vor kurzem auch so ein aha Erlebnis in Marstal. Unterhaltung mit dem (dænischen) Skipper nebenan. Er fragte mich, wo ich am næchsten Tag hinwollte.
Ich: Nach Kiel.
Er: Kiel? Ist das nicht furchtbar weit?
Ich: Nø, 27 Seemeilen quer rueber. Schøner Tagestørn.
Er: Echt? Ich hætte gedacht, das wære weiter. Bin da noch nie gewesen.
Ich: Oder halt in die Schlei. Mal sehen.
Er: Ja, die Schlei ist schøn.

Und tatsæchlich sieht man in der Schlei recht hæufig Dænen per Boot, wæhrend das in Kiel schon wirklich selten ist. Dabei ist Kappeln auch rund 25 Seemeilen von Marstal weg.

Marstal hingegen hat in der Urlaubszeit ca. 40-60% deutsche Bootsgæste.

Aber woran das liegt? Schwer zu sagen. Die gewisse Spiessigkeit deutscher Hæfen kann's nicht sein. Ansonsten wære die Schlei und Damp 2000 (ein Inbegriff der Spiessigkeit) nicht so beliebt bei Dænen.

Und wenn D und DK sich angeblich so æhnlich sind, warum fahren dann so viele Deutsche nach DK?

Hmmm *gruebel*

galaxina hat geschrieben:

runesfar hat geschrieben:Wir erkundigen die Lage und wenn der Harry aus Nordstrand endlich weg ist, nehmen wir die verlorene Gebiete, zwischen Flensburg und die Ejder, zuryck.

Hoffentlich aber Harry is Friese - und die sind zaeh und bauernschlau:

Ein wenig OT, aber hat jemand das Buch von Tom Buk-Swiety "Slagtebænk Dybbøl" gelesen?
http://www.saxo.com/dk/item/tom-buk-swienty-18-april-1864.aspx

Das war miene Urlaubslektuere und ich fand das Buch æusserst interessant. Man versteht danach besser, warum es zu dieser schlimmen, da sehr blutigen, Schlacht 1864 kam und das die Schuldfrage (was den Ausløser und den Ausgang betrifft) wesentlich komplexer ist, als manche Geschichtsschreiber es bislang darstellen wollten. Næchstes Jahr will er ein weiteres Werk ueber die Schlacht bei als schreiben. Bin gespannt.

Viele Dänen möchten Berge sehen.
Wenn es dann noch dazu schön warm ist und ein guter Rotwein zur Hand, ist's perfekt!

Micha - habe es im bibliotek bestellt. Wird meine sommerlekture.

Meine dänischen Freunde, die ein halbes Jahr in Rostock gearbeitet haben, vermuten zu dem Thema das Dänen einfach nicht wissen, wie schön Deutschland an manchen Stellen ist. Sie sagen, daß gerade für junge Familien Mecklenburg-Vorpommern ein Traum sein müsste (wegen gut ausgebauter Radwege und schönen Stränden), sie aber im Freundeskreis die einzigen sind, die davon wissen.

Ein anderer dänischer Bekannter hat gerade mit ein paar Freunden eine Woche MeckPomms Backsteingotik bereist und sie waren super-happy. Als Studenten waren sie von den Kulturschätzen, dem billigen Essen und Bier einfach begeistert.

Ich habe mal mit Dänen zusammen auf der schwäbischen Alb gearbeitet, danach sind sie dann ins Elsaß in Urlaub gefahren. Als wir uns wieder trafen haben sie gesagt, sie hätten lieber in Baden-Württemberg bleiben sollen, weil sie dort auch wunderschöne Landschaft, gutes Essen und guten Wein vorgefunden haben. Vor allem fanden sie in Ba_wü entspannend, daß sie nicht 1000 dänische bekannte getroffen haben (das Elsaß war da wohl eher anstrengend ).

Das fazit aller Dänen, die schon mal etwas von Deutschland gesehen haben war eigentlich: wenn mehr Dänen wüßten, wie schön es ist, sie würden alle hier reisen. Aber wie oben schon jemand schrieb: Deutschland ist das, wo man durchfährt, bevor man im Urlaub ankommt.

LG Fischgrete