Trinkgelder in DK

[Jan_K]

wie schaut es eigentlich in DK mit trinkgeldern in der gastronomie, im taxi oder beim friseur aus? soweit ich weiss sind in DK in diesen branchen nicht solche ausbeutergehälter üblich wie in deutschland (die meisten jüngeren hotelfachleute, köche oder friseure gehen hier in deutschland ja ohne trinkgeld mit deutlich unter 1000€ netto nach hause und das in der gastronomie oftmals noch mit massenhaft schlecht- oder unbezahlten überstunden), diese dienstleistungen sind ja in DK dann auch dementsprechend teurer, inwieweit sind dort trotzdem trinkgelder üblich und wenn ja in welcher höhe? sind dort vielleicht in anderen branchen trinkgelder üblich, wo hier keine gezahlt werden bzw keine angenommen werden dürfen (z.b. pflegepersonal)

[adi]

Huhu,

also in ner Bar / im Café gibt man idR kein Trinkgeld.
Man bestellt idR an der Bar und nimmt sich von da seine Getränke selber mit und bekommt Essen dann an den Tisch geliefert.

Im Restaurant gibt man schon Trinkgeld - wir machen es nach Ermessen.

Frisör weiss ich nicht - habe ich bisher immer ohne Trinkgeld gemacht.

Generell ist der Stundenlohn eines Kellners / Frisörs hier auch höher als in Deutschland.

[Jan_K]

was heisst denn nach ermessen? in einigen ländern finanzieren sich die kellner ja komplett übers trinkgeld, da sind dann 10-15% üblich, hier in deutschland rundet man idR pro gast um 0,50-1€ auf, daher ist ermessen ohne irgendwelche anhaltspunkte ein bisschen blöd

[Bine 61]

Als ich das erste Mal in DK beim Frisør war, wollte ich ihm Trinkgeld geben. Der hatte das glatt abgelehnt.
Mein Mann ( han er dansker ) hatte sich køstlich amysiert, denn beim frisør gibt man in DK kein Trinkgeld.

Dafuer sind die Preise z.t sehr heftig. Ich komme eben gerade vom Frisør, Das hat mich fuer waschen,schneiden, trocknen 250 Dkk gekostet und ist auch angemessen. Vor 6 Wochen war ich bei einem anderen Frisør und hatte fuer w., s., t. 498 Dkk bezahlt.

Zum Friseur noch folgendes, mir ist aufgefallen, dass in DK sehr oft Mænner im Friseursalon beschæftigt sind. Das hængt sicherlich auch mit dem høheren Lohnniveau zusammen. Ausserdem verdienen angestellte Mænner und Frauen beim Friseur gleich viel. habe ich auch eben erfragt

Ansonsten halte ich mich in Restaurants an die Faustregel, ca. 10% der Rechnung als Trinkgeld zu geben. Es wird allerdings nicht von den Kellnern "erwartet".

Trinkgeld wird eigentlich ausschliesslich im Restaurant oder in seltenen Fællen an Taxifahrer gezahlt. Handwerker bekommen nichts da sie, nach Aussage meines Mannes, genug verdienen.
Das ist in Deutschland ja etwas anders. Da bekommt z.B. der Elektriker Trinkgeld.

mfG Sabine

[Joerg]

Soviel ich weiß, gibt man in Dänemark keine Trinkgelder, weil die Gehälter ausreichend sind.

Hilsen

Jørg

[Jan_K]

also 10% find ich im restaurant auch schon ganz ordentlich, wenn man bedenkt, dass in ländern, wo das servicepersonal nur vom trinkgeld lebt, ca 15% gezahlt werden, 10% sind ja in deutschland schon in etwa das maximum (wird hier aber in der regel zwischen küche und service aufgeteilt), wenn ich mir aber anschaue, dass ein koch, der hier in D 900€ netto verdient in DK am monatsende mal eben das doppelte überwiesen bekommt, dann kommt mir das doch recht viel vor, zumal restaurantbesuche in DK ja auch aufgrund der höheren gehälter teurer sind als in D

und was heisst bei taxifahrern in seltenen fällen? gibts nur bei sonderleistungen wie koffer ins haus tragen o.ä. trinkgeld?

[Bine 61]

In seltenen Fællen heisst, der Taxifahrer bekommt fast nie etwas.
Taxifahren ist hier irre teuer.

Taxis werden in Kopenhagen und Umgebung nicht von armen Studenten gefahren. Niemand ist hier auf ein verstecktes 2. Einkommen in Form von Trinkgeld angewiesen. Wenn Mann mehr Geld haben møchte, als er mit einem Job verdienen kann, sucht er sich einen steuerpflichtigen Zweitjob. Frau uebrigens auch....
Der Busfahrer von nebenan, geht nebenbei noch putzen.

[Lars J. Helbo]

Trinkgeld in DK Restaurants und Cafes wurden am 1. Oktober 1969 abgeschaft. Seit diesem Tag sind sie im Preis mit 15% enthalten.

[Kristian Thy]

Ich gebe niemals - niemals - Trinkgeld in Dänemark. Auch nicht im Restauranten.

[Jan_K]

@bine

das hab ich mir schon gedacht, aber das liegt ja sicherlich neben dem höheren verdienst der fahrer auch mit daran, dass die fahrzeuge in der anschaffung doppelt so viel kosten wie in D


@lars

das ist doch mal ne definitive aussage, mange tak

[breutigams]

Also wer von Euch ist denn so bescheuert

und verschenkt sein Geld .

Für mich bleibt da nur kopfschütteln und

laut lachen zurück.

Peter

[fejo.dk - Henrik]

Trinkgeld kann man ja nicht so einfach abschaffen, das entscheidet der Kunde und das Personal nimmt es natürlich in Restaurants dankend an. Aber Trinkgeld soll nicht die Regel sein, sondern die Ausnahme, wenn die Erwartungen mehr als erfüllt wurden. Die 15% sind ja, wie Lars schreibt, schon drin.

[Jan_K]

@breutigams

in der deutschen gastronomie ist es ja nunmal mit einkalkuliert, ansonsten könnte man von den miesen gehältern in der branche ja kaum überleben, wenn es wie in DK fester bestandteil der preiskalkulation ist sieht das ganze natürlich anders aus

[Otis]

Also ich finde, es kommt auf die Situation oder auf die Person an.
Manchmal ja, aber meistens lass ich mir auf den Pfennig wieder rausgeben.

[Dagmar P.]

Auch hier sind die Gehälter in der Servicebranche nicht gerade fürstlich, aber deutlich höher als in Deutschland. Ich habe hier auch schon bei Vorstellungen erlebt, dass ein relativ niedriges Grundgehalt genannt wurde, mit der Bemerkung: dazu kommt ja noch ca. xy Trinkgeld pro Monat bzw. Umsatzprozente ( Verhandlungsbasis)
In den Restaurants, die ich kenne, geben alle im Service das Trinkgeld in eine Gemeinschaftskasse, und es wird wöchentlich oder täglich aufgeteilt. Viele im Service "verlassen" sich auf diesen Zusatz, weil sie nämlich sonst mit dem Gehalt nur ganz knapp über die Runden kämen. Aus diesem Grund zahlen manche Unternehmen auch nur strikt das Grundgehalt, das bei ca. 19000 - 21000 Dkk liegt.
Allerdings spreche ich nur von sog. gehobeneren Restaurants mit richtigem Service, also ohne Kasse am Eingang und teilweiser Selbstbedienung.