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				Kein schriftlicher Arbeitsvertrag in Dänemark ??
				Verfasst: 22.04.2010, 19:13
				von kalinka
				Mein Mann arbeitet schon seid 10 Jahren in einer Firma.
Jetzt ist diese von einer größeren "geschluckt" worden. Nachdem im Dezember saisonbedingt alle für drei Monate entlassen wurden, stellte man wieder ein....aber...zu einem geringeren Stundenlohn, weil die Zuschläge von der neuen Firma nicht getragen werden.
Entweder man ist damit zufrieden oder man hat eben Pech gehabt. 
 
Dabei stellten wir fest, dass mein Mann und auch seine Kollegen, außer die Deutschen, keinen schriftlichen Arbeitsvertrag haben.
Zwar bekommt man jedes Jahr eine schriftliche Kündigung, aber wie in Deutschland einen Vertrag mit Stundenlohn etc. gibt es nicht.
Meine Frage ist: Ist es denn in Dänemark üblich ??
 
			 
			
					
				
				Verfasst: 22.04.2010, 19:52
				von breutigams
				Ohne Vertrag läuft eigentlich gar nichts.
Dann hat man nicht mal was in der Hand für die Gewerkschschaft.
Hilsen  Peter
			 
			
					
				
				Verfasst: 22.04.2010, 19:59
				von kalinka
				Aber dort hat niemand nen Arbeitsvertrag und die Gewerkschaft TIB weiß dies. Auch Mitarbeiter welche 20 Jahre im Betrieb sind haben keinen.
Wir dachten, dies sei so üblich. Denn den Deuschen hat man einen gegeben.
Der Lohn steht nur auf dem Lohnzettel und der ist von der Gewerkschaft abgesegnet. 

 
			 
			
					
				
				Verfasst: 22.04.2010, 20:12
				von Otis
				Hm, eigentlich gibt es da auch in DK immer einen Arbeitsvertrag. Ich habe das noch nie gehört/ gesehen. 
 
Schon lustig! 
 
Gruss
 
			 
			
					
				
				Verfasst: 25.04.2010, 10:00
				von Jan_K
				man bekommt doch als deutscher ohne arbeitsvertrag nichtmal eine aufenthaltsgenehmigung, geschweige denn einen kredit oder so
			 
			
					
				
				Verfasst: 25.04.2010, 10:19
				von kalinka
				Wir haben alles das bekommen, eben nur mit den Lohnabrechnungen der letzten 5 Monate. Nach dem Arbeitsvertrag hat noch nie jemand gefragt, deshalb hatten wir auch bisher nie bemerkt, das wir keinen hatten. Bis, ja bis jetzt der Lohn einfach runter gestuft wurde 
 
Da hat man doch nix mehr in der Hand, mit dem man rumwedeln könnte und sagen:... damals hattet ihr doch geschrieben.
 
			 
			
					
				
				Verfasst: 25.04.2010, 16:23
				von Frechdachs
				Hallo
Zum einen bist du erst mal an keine gewerkschaft gebunden. es gibt eine federfuehrende die die lohnverhandlungen uebernimmt, vertreten kann dich aber auch jede andere.
Sicher hast du ein anrecht auf einen schriftlichen arbeitsvertrag. Und wenn dein  man seit jahren einen festen stdlohn hat kann ihn die neue firma nicht einfach runterstufen. Arbeitsvertrag hin oder her. Wer in der firma ist der tilidsman? Hat der das abgesegnet?
Und was heisst man bekommt zwar jedes jahr eine kuendigung? Jedes jahr gekuendigt und anschliessend wieder eingestellt? so das kein dauerhaftes arbeitsverhaeltniss entsteht?
Sollte dies so sein ist das ganz klar gegen das gesetz.
Aber ehe ich hier weiterschreibe solltest du erst mal die genaueren umstaende beschreiben
frechdachs
			 
			
					
				
				Verfasst: 25.04.2010, 18:01
				von kalinka
				Danke Frechdachs für Deine Antwort.
Im Winter steht der Betrieb der Dachspears herstellt, ziemlich still. Manchmal gibt es Kurzarbeit (Arbeitsteilung), eine Woche arbeiten, eine Woche frei. Aber manches Jahr wird auch schon mal für drei Monate gekündigt, wegen Arbeitsmangel.
Trotzdem wurde der Lohn bisher so gezahlt, als wenn mein Mann schon zehn Jahre Betriebszugehörigkeit hätte, also immer etwas mehr Geld auf die Qualifikation jedes Jahr.
Diese Zuschläge sollen jetzt alle wegfallen und es wird ein Pauschallohn gezahlt, egal wie lange man in der Firma ist.
 Viele sind wieder auf Arbeit gekommen, da die Zeiten doch überall schlecht sind.
Was genau die Männer verdienen sollen, weiß Keiner so genau. Aber der Tillings-mann ist krank. Jeder ist froh erst einmal zu arbeiten.
 Die Einbuße wird für alle im Monat etwa 2000 Kr. netto betragen. 
Die Abrechnung wird eigendlich eine Überraschung. Denn niemand weiß genau wieviel Stundenlohn das nun werden soll.
			 
			
					
				
				Verfasst: 01.05.2010, 17:28
				von kalinka
				Das Endresultat:
Die Mitarbeiter wurden vor die Allternative gestellt:
Entweder ihr verzichtet auf Zuschläge etc. oder wir machen den Betriebsteil dicht. Der Tilligsmann sagte ja. 
Also arbeiten alle für weniger Lohn, weil jeder Angst um seinen Job hat.
So einfach geht das in der dänischen Wirtschaft.
Und einen Arbeitsvertrag hat mein Mann trotz Nachfrage nicht.
			 
			
					
				
				Verfasst: 03.05.2010, 15:42
				von Hina
				Jan_K hat geschrieben:man bekommt doch als deutscher ohne arbeitsvertrag nichtmal eine aufenthaltsgenehmigung, geschweige denn einen kredit oder so
Doch, bekommt man. Ich arbeite schon lange mit festem Monatslohn bei der Kommune und habe bis heute keinen schriftlichen Arbeitsvertrag. Bei der Statsforvaltning muss man dann ein entsprechendes dafür vorgesehene Formular abgeben, das der Arbeitgeber ausfüllen muss, was meiner auch brav machte. Nur bekommt man dann beim Skat nicht gleich seine CPR, sondern muss brav ein paar Wochen warten, bis sie einem zugeschickt wird. Mein Arbeitgeber rückt grundsätzlich keine Arbeitsverträge raus, solange man keine CPR hat, danach aber scheinbar auch nicht, trotz regelmäßiger Nachfrage 

. Naja, diskutieren braucht man darüber eher nicht, man kann sich nur wundern. Ansonsten gelten alle Regelungen der Tarifverträge. Dass und wann man tatsächlich eingestellt wurde, kann man den Lohnzetteln entnehmen. Da steht alles relevante drauf.
Hilsen Hina