Hallo,
meine Erfarung nach ca. 20 Jahren DK-Urlaub ist etwas anders als die der "Nachtfahrer".
Ohne jetzt eine Diskussion ankurbeln zu wollen, die diverse Forentrolle oder "Mimosen" , die gerne selber kräftig austeilen aber nichts einstecken können zum Anlass nehmen können um da wieder eine Mücke zum Elefanten aufzublasen, bin ich schon lange davon ab mir die Nacht um die Ohren zu schlagen und mit vor Müdigkeit halb zugefallenen Augen um den Schlüssel zu betteln.
Meiner Ansicht nach sind die Angst des Deutschen vor dem "berüchtigten Stau vor dem Elbtunnel" und die daaus folgende, immer panikartigere Züge annehmende Tendenz zum immer früheren Losfahren nämlich eher kontraproduktiv und verschieben die "Stauzeiten" auf immer einen immer früheren Zeitpunkt.
Bin mal gespannt wann die ersten DK-Urlauber bereits Freitag nachmittag losfahren.
Ich versuche daher immer azyklisch zu fahren, d.h. ich versuche nicht wie die Masse der Urlauber VOR dem Stau loszufahren, sondern ganz entspannt den Stau "auszusitzen".
Wer zwingt mich denn eigentlich mich spätestens um 15 Uhr in die endlose Schlange der "Schlüsseljäger" einzureihen ?
Also versuche ich doch lieber meine Reiseplanung so einzurichten das ich nach Möglichkeit zwischen 17 und 18 Uhr dort auflaufe.
Und wenn es mal zeitlich nicht so genau klappt, so hat doch mittlerweile jedes Vermittlungsbüro ein funktionierendes System wie man trotzdem an den Schlüssel kommt entwickelt.
Dann holt man halt die Formalitäten am Sonntag morgen ganz entspannt beim Brötchenholen nach.
O.K. dann sind oft genug schon die ersten "Genervten" zur Stelle die meinen irgendwelche Reklamationen bezüglich schlecht gereinigter Häuser und ähnlichen weltbewegenden Mängeln vorbringen zu müssen, aber besser als die endlosen Schlangen ab Samstag mittag sind die allemal.
Man kann es sich schönreden wie man will, der Samstag ist so oder so eien "verlorener Tag" .
Aber es ist doch wirklich eine Überlegung wert , ob man sich am Samstag morgen noch in aller Ruhe ausschläft, möglichst entspannt und ohne Termindruck auf die Reise in Richtung Norden geht, anstatt nach ein paar Stunden Schlaf mitten in der Nacht loszufahren und dann möglicherweise völlig übermüdet den halben Tag wie Falschgeld im Urlaubsort herumzulaufen.
Die "Tipps", wie schon mal zum Strand, zum Essen oder beim Einkaufen zu verbringen sind nämlich auch nicht so prickelnd.
Eher eine Notlösung, denn wer lässt schon gerne das vollgepackte Auto irgendwo unbeobachtet herumstehen oder ärgert sich den ganzen Tag mit dem quengelnden, weil übermüdetetn Nachwuchs herum ?
Und für mitreisende Vierbeiner gilt das Gleiche.
Ich kenne keinen Hund der gerne lange Autofahrten macht, und deshalb sind die meisten Vierbeiner recht dankbar wenn sie sich nach der Fahrt erst einmal in Ruhe das neue Heim kenenlernen dürfen anstatt stundenlang durch hektische Urlaubsorte geschleift zu werden.
Was ich übrigens immer recht lustig finde ist die Tatsache das heute praktisch JEDER ein NAVI im Auto hat, aber die wenigsten Urlauber dieses auch wirklich nutzen.
Sorry, aber wozu hat man TMC-Stauumfahrung und Alternativrouten, wenn dann doch alle schön brav auf der Autobahn bleiben und die altbekannte Strecke fahren ?
Irgendwie ist scheint das genauso eine nicht logisch nachvollziehbare Marotte der Deutschen zu sein, wie das obligatorische Einreihen in die endlose Schlange vor den Zapfsäulen am Rastplatz "Hüttener Berge".
Wenn mir laut Verkehrsfunk oder TMC zum Beispiel vor dem Elbtunnel Ungemach droht, dann fahre ich hat weiter über die A1 Richtung Lübeck und dann ab Kreuz Bargteheide wieder Richtung Norden.
Und wenn dort immer noch Stau droht, dann bleibe ich halt notfalls bis zur Grenze auf der Bundesstrasse.
Lieber mit einem Schnitt von 60 oder 70 km/h entspannt vorankommen, als sich 30 km im Stau herumzuärgern.
Und landschaftlich ist das sowohl in Schleswig-Holstein als auch in Sønderjylland interessanter als die langweilige Autobahn.
Wobei immer wieder auffällt das die Staus komischerweise immer an der deutsch-dänischen Grenze urplötzlich aufhören.
Ich denke mal das liegt ganz einfach daran das in DK alle relativ gleich schnell fahren, und daher die "Staus aus dem Nichts" eher selten sind.
Mit dem angeblich weniger dichten Verkehr in DK hat das absolut nichts zu tun, denn im dichtbevölkerten Holland funktioniert das nämlich interessanterweise genauso gut.
Aber, wie gesagt, fahrt alle möglichst schon mitten in der Nacht los, dann habe ich nämlich die Autobahn am Nachmittag fast für mich alleine.
Und wenn dann mal irgendwann einmal so zwischen 17 und 20 Uhr ein ganz entspannter baumlanger Hüne mit "Richard-Gere-blonden Haaren" im Nebenhaus einziehen sollte, dann schaut mal ob der nicht zufällig ein Auto mit "MK-Kennzeichen" und Forumsaufkleber fährt.
Gruß
Reimund