Aalborg

Fragen und Tipps: Bürokratie, dänisches Recht, usw.
Wikinger1971
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Aalborg

Beitrag von Wikinger1971 »

Hallo zusammen,

ich habe eventuell die Möglichkeit innerhalb meiner Firma, durch einen internen Wechsel, einen Job in Aalborg zu bekommen.

Meine Frau und ich waren schon öfters in Dänemark und könnten es uns wirklich sehr gut vorstellen mit unserer 4-jährigen Tochter dorthin zu gehen. Dänemark hat sich in den letzten Jahren zu unserem absoluten Lieblingsland gemausert.

In diesem Forum gibt es sicherlich einige User, die Aalborg kennen und uns einige Informationen geben können. Wir waren bisher eher im Grenzbereich Flensburg --> Dänische Grenze Unterwegs. Ich selber war früher schon in Sjælland (Inseln Møn und Bogø und im Großraum Kopenhagen/Roskilde) und in Sønderjylland (Tønder und Insel Rømø) unterwegs. Den nördlichen Teil von Jylland kenne ich allerdings nicht.

Es kann sehr gut passieren, dass wir nach Dänemark gehen, ohne uns vorher dänische Sprachkenntinisse anzueignen. Da mein evtl. künftiger Job im internationalen Messebereich liegt, ist Englisch die Hauptsprache.

Klar ist natürlich, dass man sich die Landessprache schnellstens aneignen sollte, wenn man solch einen Schritt geht. Das würden wir natürlich auch sofort angehen. Aber in unserem Fall könnte es so laufen: Learing on the job (in meinem Fall) und learing in real life (im Fall der ganzen Familie).

Gerade für meine Frau und auch unsere kleine Tochter würde es anfangs sicher nicht so einfach werden. Würde sie denn dort im Notfall mit Deutsch weiterkommen, solange sie die Landessprache nicht beherrscht?

Ich freue mich schon auf Eure nützlichen und interessanten Tipps und Hinweise zum Thema Aalborg.

Vielen Dank & Viele Grüße
Jörg
Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

also gerade so weit weg von der grenze würde ich nicht damit rechnen, dass man mit deutsch sehr weit kommt, ist ja auch nicht gerade eine tourihochburg, aber bei deiner tochter würd ich mir die wenigsten gedanken machen, die wird im kindergarten von ganz alleine zig mal schneller dänisch lernen als du oder deine frau im job oder in der sprachschule
runesfar

Beitrag von runesfar »

Du hast die beste Lehrer schon mit - deine Kind. Dadurch kriegst du auch anschluss an die dänische Eltern. Aber fall du nacj Aalborg ziehst würde Ich vielleicht überlegen irgendwo draussen eine Wohnung zu finden. ZB in Arden, wo die Mieten deutlich billiger sind und die Verkehrsverbindungen excellent sind.
ergoulli
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Beitrag von ergoulli »

Hej,
wir sind letztes Jahr nach Dänemark ausgewandert und haben es bis jetzt nicht bereut. Obwohl nicht alles so leicht ist...
wir wohnen auch im norden, genauer gesagt in saltum. ich habe in aalborg gearbeitet und bin jeden tag mit dem bus gefahren. ihr solltet auf jeden fall dänisch lernen, das braucht man. eure tochter wird dänisch im kindergarten lernen, man solltre sich bei der wahl des kiga auch auf sein bauchgefühl verlassen. unsere tochter (6) hat nach einem guten halben jahr alles verstanden und quasselt super dänisch, sogar mit dialekt :P
in aalborg gibt es die vuc (www.vucnordjylland.dk), da kann man auch fernkurse belegen. Sonst ist auch www.irsam.dk gut zum lernen.
es ist hier im norden wunderschön, die dänen sind sehr freundlich und offen, allerdings knüpft man fast nur kontakte, wenn man den ersten schritt wagt und etwas von sich erzählt...
also, viel glück bei eurem vorhaben
mieten solltet ihr tatsächlich eher etwas ausserhalb, die busverbindungen sind ganz erträglich.
hilsen
Ulrike
Hina
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Beitrag von Hina »

Hej Jörg,

hat denn Deine Frau auch schon einen Job in Aussicht? Wenn nicht, wäre es doch sinnvoll, wenn sie in der Zeit, wo Eure kleine im Kindergarten in Windeseile Dänisch lernt, auch im Tageskurs auf der Sprachschule Dänisch lernt. Der wird bis zu drei Jahre lang (so lange braucht man aber nicht) von der Kommune bezahlt und Ihr braucht nur einen kleinen Eigenanteil beisteuern. Meist sind es im Tageskurs in der Woche 2-3 Tage mit 12-18 Wochen-Stunden. Da lernt man wirklich sehr schnell und nicht nur die Sprache. Das ist auch eine Art Integrationsunterricht und erleichtert einem auch so das Zurechtfinden mit Behörden, Job usw. Auf den Schulen sind auch Konsulenten, mit denen man Briefe, Formulare usw. durchgehen kann und die einem auch helfen, einen Job oder Ausbildung zu finden. Das würde ich unbedingt nutzen. Und wenn Dir nicht abends die Puste ausgeht, würde ich einen Abendkurs da belegen. Das ist lange nicht so anstrengend, als wenn Du selbst versuchst die Feinheiten der Sprache ausfindig zu machen. Sprechen lernt jeder nach einer gewissen Zeit aber etwas halbwegs richtig aufs Papier bringen, ist etwas ganz anders. Da hapert es bei den meisten sehr.

Für die Kindergartenkinder gibt es übrigens auch Sprachunterricht, das geht dann aber automatisch. Und Ihr werdet Euch wundern. Euer Kind wird vielleicht 2 Tage dort fremdeln und das wars dann :D. Ich bin jedes mal wieder erstaunt, wie schnell die ausländischen Kinder bei uns im Kindergarten Anschluss haben und in welch rasantem Tempo sie Dänisch lernten. Manchen fällt es sogar etwas schwer, gerade wenn sie noch recht klein sind, ihre Muttersprache vernünftig zu sprechen. Es wird aber dringend empfohlen, zu Hause grundsätzlich nur Muttersprache mit den Kindern zu reden. Zum einen, damit sie diese auch gut beherrschen, zum anderen, weil man selbst als Sprachanfänger in Dänisch nicht gerade zur Sprachförderung für das Kind beitragen kann. Also, lasst Euch auf keine Diskussionen in Dänisch ein. Sie wird es sehr schnell versuchen :wink:.

Hilsen Hina
Jan_K
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Beitrag von Jan_K »

da kann man auch fernkurse belegen
also davon würde ich eher abraten, man kann zwar vokabeln etc in eigenregie büffeln, aber sprachtraining mit anderen und einem lehrer, der einen korrigiert oder fragen beantwortet sind dadurch auf keinen fall zu ersetzen
Wikinger1971
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Beitrag von Wikinger1971 »

Hallo zusammen,

vielen, vielen Dank für alle die nützlichen Hinweise.

Selbstverständlich würden wir uns umgehend um einen Sprachkurs etc. kümmern. Ich würde anfangs in meinem Job sicherlich gut mit Englisch durchkommen, aber das Erlernen der Dänschen Sprache ist langfristig doch unerlässlich. Meine Frau würde sich da auch voll reinhängen. Bei unserer Tochter mache ich mir da eigentlich die wenigsten Sorgen.

Wir müssen jetzt halt schauen, ob sich dieser interne Wechsel realisieren läßt, und ob die Kollegen in Dänemark einem Kollegen aus Deutschland, der noch nicht die Landessprache spricht, eine Chance geben.

Auch in Dänemark ist sicherlich nicht alles Gold was glänzt, so blauäugig sind wir nicht, aber wir würden uns doch eine deutliche Verbesserung unserer Lebensqualität versprechen. Auch für unsere Kleine ist das sicherlich ein guter Schritt und eine Chance für Ihren weiteren Lebensweg.

Jetzt muss ich mich aber erstmal über alle Dinge, die das alltägliche Leben in Dänemark betreffen, informieren. Z.B.

- Krankenversicherung (auch/gerade für den Ehepartner, wenn er nicht in Arbeit ist),
- Kosten für ärtzliche/zahnärztliche Behandlungen
- Rentenversicherung
- Arbeitslosenversicherung (man weiß ja nie...)
- Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
- Soziales allgemein
- Höhe der monatlich zu entrichtenden Steuern
- Einkommenssteuererklärung
- Kindergärten in der Region. Wie hoch sind die Kosten für einen Kindergarten ungefähr, ist das regional unterschiedlich? Wie lange ist die Betreuungszeit in Kindergärten?
- Sind die Schulen kostenfrei und wie lange werden die Kinder betreut (halbtägig/ganztägig)
- etc., etc., etc.

Gibt es hier im Forum vielleicht einen Thread, in dem alle wichtigen Punkte, die man über das Leben in Dänemark wissen muss, kompakt erklärt sind?

Ihr seht, es sind noch sehr viele Fragen offen, die natürlich geklärt werden müssen, bevor man so einen Schritt geht. Ich werde natürlich auch die SuFu nutzen, aber es wäre super, wenn mir jemand, der diesen Schritt (mit Familie und Kindern) schon gegangen ist, vielleicht kompakt all diese Fragen beantworten könnte (z.B. per PN oder hier im Thread).

Vielen Dank schonmal für Eure Antworten!!!

Gruß
Jörg

P.S.
hyggeligt Moose
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Beitrag von hyggeligt Moose »

Moin,

wie wäre es den mit dem Worktrotter-Ratgeber?
http://www.dk-forum.de/forum/ftopic22284.html
Livin' easy livin' FRI
Hina
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Beitrag von Hina »

Hej Jörg,

in Kurzform:

- Krankenversichert ist man automatisch, sowie man seinen Wohnsitz in der Kommune anmeldet. Das Gesundheitswesen ist steuerfinanziert.
- Ärztliche Behandlung ist kostenlos, Zahnarzt muss zu ca. 2/3 selbst bezahlt werden, Medikamente bis zu 520 kr. jährlich, danach Zuschüsse von 50-85 %. Zur Kostensenkung kann man eine private Zusatzversicherung abschließen, ca. 100 kr. im Monat.
- Rente ist steuerfinanziert, von vielen Firmen gibt es zusätzliche Pensionszuschläge.
- Arbeitslosenversicherung ist freiwillig. Dazu muss man Mitglied bei der Gewerkschaft werden
- ohne Arbeitslosenversicherung bekommt man eine Beihilfe von der Kommune, da darf man dann aber wirklich nichts mehr haben. Hat man noch keine permanente Aufenthaltsgenehmigung riskiert man auch, bei längerer Arbeitslosigkeit, aus DK rausgeschmissen zu werden, da der Grund des Aufenthaltes entfallen ist.
- Lohnfortzahlung im Krankheitsfall im allgemeinen nur bei Monatslohnempfängern. Stundenlohnempfänger eher nicht. Ansonsten gibt es Krankengeld von der Kommune.
- Monatliche Steuern: 8 % Arbeitsmarktbeitrag vom Gesamtbrutto, dann 3500 kr. Freibetrag (wenn Ehefrau nicht arbeitet das Doppelte) vom Rest ca. 40 % Steuern
- Einkommensteuererklärung wird online gemacht. Da alles automatisch an das Finanzamt gemeldet wird, bestätigt man eigentlich nur. Es gibt nur ganz wenige Positionen, die man steuerlich absetzen kann.
- Kindergärten sind unterschiedlich. Bei uns z.B. Vollzeit knapp 1500 kr., nur Vormittags knapp 900 kr., in Aarhus sicher teurer. Geöffnet ist von 6 bis 17 Uhr.
- Schule kostenfrei, Freizeitbetreuung (SFO) kostet bei uns für Vollzeit, also morgens und nachmittags knapp 1700 kr., nur nachmittags 1350 kr., 6-17 Uhr Betreuung möglich. Freizeitbetreuung geht bis zur 4. Klasse.
-Auto mit nach DK nehmen - Schock: Auto ist innerhalb von 14 Tagen anzumelden und eine Abgabe von ca. 180 % des Wertes zu bezahlen. Ein wenig billiger könnte es werden, wenn man sich ein Auto in DK kauft.

Hilsen Hina
Wikinger1971
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Beitrag von Wikinger1971 »

Hallo zusammen,

vielen Dank für die vielen Informationen und Tipps.

Meine Frau und unsere Tochter sind momentan noch auf Heimtaurlaub in Schleswig-Holstein. Danach werden wir "Kriegsrat" halten und schauen, ob ein Schritt nach DK für uns in Frage kommt.

Meiner Frau sind soziale Kontakte sehr, sehr wichtig. Sie sitzt gerne bei uns im Cafe um die Ecke und hat lieber viele schöne, mal tiefgründige, mal weniger tiefgründige Gespräche, anstatt stundenlang z.B. vor der Glotze zu sitzen. Das könnte Anfangs natürlich sehr schwierig für sie werden, da sie ja erst noch die Sprache lernen müßte. Das sehe ich auch als größtes Problem bei unseren Überlegungen an. Sie wäre natürlich gewillt so schnell es geht Dänisch zu lernen, aber das würde natürlich auch eine Weile dauern, bis sie so sicher ist, um "unfallfrei" Dänisch zu sprechen. Es ist ja nicht damit getan, dass ich einen Job habe, die Familie müßte auch zurecht kommen.

Sind denn viele Deutsche in Aalborg ansässig, an die man sich zum Einleben halten könnte (natürlich auch danach :D )? Optimal wären Familien mit Kindern.

@ Hina: Werden die Kinder ab der 5. Klasse nicht mehr Nachmittags betreut? So wäre es ja für Frauen extrem schwierig eine Arbeit zu finden.

Viele Grüße
Jörg
evi jensen
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Beitrag von evi jensen »

hej,
die kinder werden ab der 4. klasse nicht mehr betreut., es gibt aber oft einen klub ein bis zwei mal die woche. die schule ist in der regel um 13.00 oder 14.00 uhr aus, so lange sind die kids also nicht alleine zuhause.
mein ältester ist nun 10 und ist bis jetzt in die sfo gegangen, das ist nun schluss. aber schon das letzte halbe jahr liess ich ihn selbst entscheiden, ob er den bus nachhause nehmen will, oder in die sfo will, das war kein problem.

jetzt in den ferien langweilt er sich etwas, aber hauptsächlich, weil alle seine freunde zur zeit im urlaub sind. gestern hat er vor lauter langeweile aufgeräumt und die betten gemacht :mrgreen:

morgens bieten viele kommunen in der 4. klasse noch morgenpasning an. bei uns wäre das aktuel zwei mal die woche - ich weiss noch nicht, ob ich das mache, da auch die buskarte viel teurer geworden ist. so werde ich eben daniel wecken, wenn ich aus dem hasu gehe, und er weiss dann dass er eine halbe stunde später losradeln muss.

ich habe allerdings schon oft erlebt, dass deutsche schockiert sind, wenn sie hören, dass man in dk von den kindern erwartet, dass sie ein paar stunden alleine sein können im alter von 10 jahren. sind eben unterschiedliche mentalitäten.

hejhej, evi
Hina
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Beitrag von Hina »

Hej Jörg,

wenn Deine Frau gerne viele Kontakte hat, dann ist doch die Tagessprachschule für sie genau das richtige. Jede Schule macht das ein wenig anders aber in der Regel kommen da erstmal 12-18 Stunden die Woche zusammen, meist verteilt auf 3 Tage. Viele Schulen haben auch noch zusätzliche Angebote, so dass man sich oft die ganze Woche an der Schule rumtreiben kann. Dort kommt man zu reichlich Kontakten und eben nicht nur mit Ausländern. Das Schulpersonal sind überwiegend Dänen und sie kann dort einen Lektiehjælper (Hausaufgabenhelfer) bekommen, dann hat sie ihren "persönlichen Dänen". Mit dem macht man allerdings selten wirklich Hausaufgaben. Da das Freiwillige sind, oft Pensionäre, die nicht unbedingt Lehrer waren, haben die eher Schwierigkeiten, einem zu erklären, warum etwas in der Sprache so und so ist :wink:. Die meisten fungieren eher als allgemeine Gesprächspartner. Zu empfehlen wären auch regelmäßige Besuche in der Bibliothek. Dort lernt man übrigens auch nette Leute kennen.

Auf jeden Fall wird Deine Frau merken, wenn sie wirklich alle Angebote annimmt, wie schnell sie sich schon mit anderen Leuten unterhalten kann. Voraussetzung ist natürlich, dass es eine Sprachschule ist, die nicht einfach nur Geldschneiderei betreibt und nur darauf bedacht ist, die Leute so schnell wie möglich da durchzuprügeln (die bekommen ihr Geld nicht nach Zeit, sondern nach bestandenen Modultests), sondern sich die Zeit nehmen, den Leuten wirklich die Sprache, Kultur, Geschichte, Gepflogenheiten usw. beizubringen.

Was die Kinderbetreuung angeht, hat ja Evi schon alles geschrieben. Die 4. Klasse wird schon nicht mehr rundum betreut. Aber gerade in den größeren Städten dürfte es ausreichend Freizeitangebote geben, so dass sich die Sprösslinge nicht die ganze Zeit selbst überlassen sind. Und zum Sportverein werden sie es ja sicher auch noch ohne Mamas Hilfe schaffen, zumal die sich meist in den Schulen treffen :wink:. Dänische Kinder werden von Anfang an, also schon im Kindergarten zu großer Selbständigkeit erzogen. Das ist für viele Deutsche wirklich ein Problem, weil sie immer Angst um ihre Kinder haben und ihnen nicht über den Weg trauen.

Hilsen Hina
Wikinger1971
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Beitrag von Wikinger1971 »

Hej Hina,

vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag.

Ich denke auch, dass eine Tagessprachschule in unserem Fall am sinnvollsten ist. Was kostet das denn?

Das mit der Kinderbetreuung ist mir aber immer noch nicht ganz klar.
Ich habe z.B. bei [url]http://www.ambberlin.de[/url] Folgendes gelesen

Wussten Sie, dass…
mehr als 76% der dänischen Frauen am Arbeitsmarkt teilnehmen?
Damit liegt Dänemark gemeinsam mit den anderen nordischen Ländern an der Spitze der EU.


Wenn die Kinder "nur" bis zur 4. Klasse bzw. bis 10 Jahre betreut werden, was machen Sie dann danach. Sicherlich ist es gut und absolut auch in unserem Sinne unser Kind so zu erziehen, dass es früh selbstständig wird. Aber sind dann die Kinder der 76% Frauen ab der 5. Klasse nach der Schule, bis zum Nachmittag bzw. bis die Mutter nach Hause kommt, alleine zu Hause oder gibt es ab der 5. Klasse auch Nachmittagsbetreuungen für Kinder?

Gerade das mit der Kinderbetreuung ist für uns hier in Deutschland ein großes Ärgernis. Wir müssen hier regelrecht kämpfen, um für unsere Kleine eine Nachmittagsbetreuung im Kindergarten zu bekommen. Meine Frau möchte eben gerne wieder Arbeiten gehen, aber bei den aktuellen Betreuungszeiten für unsere Tochter findet sie nichts...rein gar nichts. Überall wird absolute (zeitliche) Flexibilität verlangt, die man mit einem Kind nun mal nicht bieten kann.

Gruß
Jörg
evi jensen
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Beitrag von evi jensen »

hej,
die kinder sind ab der 4. klasse nachmittags alleine zuhause, abgesehen von freizeitaktiviteten oder klub (in der regel 2 mal die woche)

aber schon das letzte halbe jahr der dritten klasse melden viele ihre kinder aus der sfo ab, weil sie es höchstens noch für ein paar stunden die woche hernehemen, und dafür ist das dann zu teuer. in daniels klasse sind 25 kinder, aber es waren zum schluss nur noch 8 in der sfo.

hejhej, evi
Hina
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Beitrag von Hina »

Hej Jörg,

die meisten Frauen gehen hier arbeiten. Wenn man nur von ethnisch Dänischen Frauen ausgehen würde, liegt der Prozentsatz sicher noch höher. Der Großteil, der wegen Kindern zu Hause bleibenden Frauen sind Ausländer. Aber nicht alle arbeiten volle 7 Stunden. Manche arbeiten z.B. 5 oder 6 Stunden. Das ist aber alles sehr unterschiedlich.

Sehr viele Kinder sind am Ende der vierten Klasse auch bereits 11 Jahre alt. Die Schule beginnt hier mit der 0. Klasse, der børneheveklasse. In der 5. Klasse gibt es keine Freizeitbetreuung an den Schulen mehr, was aber nicht bedeutet, dass es nicht noch viele Freizeitangebote gibt. Ich sehe bei uns an den Schulen recht viele größere, die am Nachmittag noch die großzügigen Schulbibliotheken nutzen, um ihre Hausaufgaben zu machen, die Sporthalle ist immer belegt, Instrumente werden auch gelernt, weil die Musikschule meist integriert ist, es gibt großzügige Computerräume, wo auch immer Betrieb ist. Die Schulen haben auch Freianlagen für Sport und Spiel. Nur gibt es eben keine direkte Betreuung durch Pädagogen mehr.

Hilsen Hina
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