Libyen

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galaxina
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Beitrag von galaxina »

Den Jugoslawienkrieg fand ich um einiges fragwuerdiger und bedauerlicher.
Einig sollten wir uns in dem Punkt sein, dass das System Gaddafi ein Rohrkrepierer gewesen ist.
Hellfried
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Beitrag von Hellfried »

silvio67 hat geschrieben:
Lars J. Helbo hat geschrieben:Irgendwie kann ich nicht verstehen, dass Du als Deutsche so denkst. DE hat doch auch eine (oder sogar 2) Diktaturen gehabt und wurde davon befreit. War das den so schlimm?

Warum gönnst Du andere Völker nicht das selbe?

Oder meinst Du, dass die Libyer dafür zu blöd sind? Brauchen sie - im Gegensatz zu Euch - einen "starken Hand", der sie unter Kontrolle halten kann?

Klar wissen wir nicht, ob die Libyer es wirklich schafft eine Demokratie aufzubauen. Im Osten Deutschlands hat das ja auch nicht im ersten Anlauf (1945) geklappt. Aber ich denke, sie sollten zumindest die Chance haben - und das haben sie jetzt bekommen - TROTZ deutscher Widerstand!


Natürlich gönne ich anderen Völkern Demokratie, nur leider kannst du in der arabischen Welt keine Demokratie nach westlichen Vorstellungen
installieren.
Focus online schreibt heute "Scharia soll neues Recht in Libyen werden "

ich denke das sagt alles !!!

Ach noch ein Tip bevor du hier Deutschland als Vergleich heranziehst ,lese bzw.bilde dich erstmal in Sachen deutsche Geschichte.
Vor diesem Hintergrund war es dann wohl doch nicht so abwegig, dass sich Deutschland damals der Stimme enthalten hat!

Wenn dort wirklich die Scharia zum Gesetz werden sollte, werden sich dann vor allem manche Frauen noch nach der Gaddafi-Zeit zurücksehnen!
Ralph
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Beitrag von Ralph »

galaxina hat geschrieben:Den Jugoslawienkrieg fand ich um einiges fragwuerdiger und bedauerlicher.
Einig sollten wir uns in dem Punkt sein, dass das System Gaddafi ein Rohrkrepierer gewesen ist.
Nö!!! Da sind wir nicht einig. Gaddafis System war, verglichen mit fast allen anderen "Systemen" im Nahen Osten und in Afrika, eines der bestentwickelten, liberalsten, ökonomisch stärksten und sozialsten! Nach westlichen Kriterien war es natürlich ein " Schurkenstaat" aber Gaddafi war trotzdem nicht mehr als ein Schurke unter Schurken- und lange genug gut genug um mit ihm Geschäfte- wirtschaftlicher und politischer Art- zu machen. und nicht zu vergessen- er hat Milliarden gezahlt für Wiedergutmachung nach Terroranschlägen! Das wird der Westen nicht so bald mehr erleben... al Kaida zahlt nix... (und bekam nun sogar jede Menge Ausrüstung geschenkt...

Als "Rohrkrepierer" wird sich in der Geschichtsschreibung evtl. der Natoeinsatz festschreiben...
galaxina
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Beitrag von galaxina »

Von den RGW-Staaten war die DDR auch mit am erfolgreichsten. Trotzdem moechte ich nicht von Honecker und seinen Nachfolgern regiert werden.
Ralph
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Beitrag von Ralph »

na, du hast auch schon mal besser argumentiert! Aber um deinen Gedanken mal fortzuführen...- Sollen wir jetzt bedauern, daß "der Osten" nicht viel früher schon durch einen Natoüberfall demokratisiert wurde?

Seine "Mauern" muss ein Volk wohl besser selbst niederreißen- sonst fehlt auf Dauer halt die Anerkennung und Legitimation für das Neue. Diplomatische und politische Unterstützung dabei wäre ganz sicher der bessere Weg.Aber schauen wir erstmal nur ein Stückchen weit über den Zaun- in Tunesien hat ein freies Volk gewählt. Demokratisch sozusagen, aber `ne Demokratie nach unserem Verständniss wird es dort wohl doch nicht werden...
Hellfried
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Beitrag von Hellfried »

galaxina hat geschrieben:Von den RGW-Staaten war die DDR auch mit am erfolgreichsten. Trotzdem moechte ich nicht von Honecker und seinen Nachfolgern regiert werden.
Es gibt durchaus ehemalige RGW Staaten in denen es den Leuten heute weit schlechter geht als zu Zeiten des Sozialismus!

Das Glück einen reichen Nachbarstaat zu haben, der für Wohlstand und Aufbau der Infrastruktur sorgte, hatten diese Länder nicht.

Meine Cousine war 16 Jahre mit einem Bulgaren verheiratet und der erzählte mir, dass für die meisten Leute dort, der System-Change, der direkte Weg in bitterste Armut war!

Ähnlich war es auch in Rumänien, Russland und anderen ehemaligen Ostblockstaaten.

In Libyen und auch Tunesien zeichnet sich die Errichtung islamistischer Regime ab und gegen das Leben was dann dort vor allem Frauen erwarten dürfen, waren die Vorgänger-Diktaturen das reinste Paradies.
Tatzelwurm
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Beitrag von Tatzelwurm »

ja Hellfried,

wär sich im Sozialismus ausgeruht hat,
kann nicht erwarten, dass dies beim Kapitalismus genau so ist.

@Sievers og Hendrik
Was nützt es wenn ihr euch hier die Köpfe heiß redet und irgendwelche
Weisheiten aus irgendeiner Zeitung verbreitet, ob die Islamisten
nun wirklich die Führung übernehmen bleibt abzuwarten.
Wenn ihr es das ändern wollt, Koffer packen und die Richtigen
unterstützen. Nehmt den Danebrog und die Deutschlandfahne und zeigt denen,
die ihr noch vor einem Jahr für Terroristen gehalten habt, den Weg in die Demokratie und den Kapitalismus.
Klugsche......... kann jeder.
Tunesien hat demokratisch gewählt, na und.
Was kommt raus, eine Afrikanische oder europäische Demokratie.??????
Ich weiß nicht was da unten wirklich vor sich geht.
Deshalb kam von mir ein abschliesendes
AMEN und INSCHALLAH.

Detlef
Schmeichler sind wie Katzen,
vorne lecken, hinten kratzen.

Wenn jeder Scheinheilige wie eine 60-Watt-Birne leuchten würde, könnte man nachts nicht mehr ohne Augenbinde schlafen.
Hellfried
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Beitrag von Hellfried »

Tatzelwurm hat geschrieben:ja Hellfried,

wär sich im Sozialismus ausgeruht hat,
kann nicht erwarten, dass dies beim Kapitalismus genau so ist.

Detlef
Also zumindestens im Sozialismus der DDR hat sich der Großteil der Arbeitnehmer nicht einfach nur ausgeruht sondern großteils härter und länger und teilweise unter schlechteren Bedingungen gearbeitet als im Westen.

Dass die Wirtschaft damals dennoch den Bach runterging, lag an der Steinzeit-Planwirtschaft und den starrköpfigen Ideologen an der Staatsspitze, die vom Funktionieren einer Wirtschaft Null Ahnung hatten.
Ralph
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Beitrag von Ralph »

endlich haben die neuen Demokraten angefangen aufzuräumen: http://www.drs.ch/www/de/drs/tagesthema/252042/301466.mutmassliches-massaker-an-ghadhafi-anhaengern.html Nicht schön, aber das wird den neuen Ölverkäufern doch jetzt keiner übel nehmen wollen, oder? Immerhin kann ab jetzt die bewaffnete Zivilbevölkerung gut schlafen und sich an der neuen Sicherheitslage erfreuen.
Sandsturm(geloescht)

Beitrag von Sandsturm(geloescht) »

Hellfried hat geschrieben:Also zumindestens im Sozialismus der DDR hat sich der Großteil der Arbeitnehmer nicht einfach nur ausgeruht sondern großteils härter und länger und teilweise unter schlechteren Bedingungen gearbeitet als im Westen..

Ja nee, is klar....Ihr guten....

Anscheinend hält sich dieses Gerücht nach über zwanzig Jahren immer noch :roll:


Wir in Westeuropa haben uns an den Fingern rumgespielt, für 35 Stunden Woche plädiert (was ich schon damals für einen Schwachsinn hielt), und die Arbeit und der Wohlstand (wer ihn denn hatte) kam von alleine.
Wir haben nicht für 60 Mark gewohnt, keine Kinderbetreuung bis ins letzte gehabt und der Staat hat mehr denn je die Hand aufgehalten.
Wohlstand hieß nicht Trockner, VollWSM, Auto und 20 VHS mit Pornos :!:
Könnte kotzen wenn ich höre das die armen OStdeutschen es ja so viel schlechter hatten und soooooooo viel mehr arbeiten mußten.

Aber gut,.................... reg mich nur auf .
Ist Geschichte...........uns hat auch niemand gefragt.
Ralph
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Beitrag von Ralph »

und siehe da - http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-10/gadhafi-zynismus-westen
selbst "Die Zeit" findet eine neue Sicht der Dinge.
Und ob ein Natogeneralsekretär Rasmussen wirlich "stolz auf das Geleistete" sein kann, wenn er mal hiermit konfrontiert wird? http://gleichklangpolitik.com/2011/09/16/libyen-die-welt-schweigt-zu-ethnischen-sauberungen/

Und damit zurück zum Eingangsposting- War die deutsche Weigerung, sich aktiv am militärischen Eingreifen zu beteiligen letzten Endes doch richtig? Hatte man vllt. längst erkannt wohin die Reise gehen könnte? Wie auch immer, wer in diesem Krieg so massiv mitgewirkt hat (und das haben US- Amerikaner,Briten, Franzosen und auch Dänen) der trägt auch Verantwortung für das, was in Libyen derzeit geschieht!
Sandsturm(geloescht)

Beitrag von Sandsturm(geloescht) »

Ralph hat geschrieben: Wie auch immer, wer in diesem Krieg so massiv mitgewirkt hat (und das haben US- Amerikaner,Briten, Franzosen und auch Dänen) der trägt auch Verantwortung für das, was in Libyen derzeit geschieht!
Genauso ist es...und da kann jeder froh sein, daß es nicht unsere Komiker in Berlin sind.
Deutschland hatte noch nie eine so unfähige Regierung und Kanzlerschaft wie jetzt.
Was das Merkelchen nicht lernt, lernt das Merkel nimmer mehr. DA prägt die Jugend.


Wir haben weiss Gott wichtigere Baustellen als Libyen und das ganze Zeug da.
sievers
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Beitrag von sievers »

Sandsturm hat geschrieben:
Hellfried hat geschrieben:Also zumindestens im Sozialismus der DDR hat sich der Großteil der Arbeitnehmer nicht einfach nur ausgeruht sondern großteils härter und länger und teilweise unter schlechteren Bedingungen gearbeitet als im Westen..

Ja nee, is klar....Ihr guten....

Anscheinend hält sich dieses Gerücht nach über zwanzig Jahren immer noch :roll:


Wir in Westeuropa haben uns an den Fingern rumgespielt, für 35 Stunden Woche plädiert (was ich schon damals für einen Schwachsinn hielt), und die Arbeit und der Wohlstand (wer ihn denn hatte) kam von alleine.
Wir haben nicht für 60 Mark gewohnt, keine Kinderbetreuung bis ins letzte gehabt und der Staat hat mehr denn je die Hand aufgehalten.
Wohlstand hieß nicht Trockner, VollWSM, Auto und 20 VHS mit Pornos :!:
Könnte kotzen wenn ich höre das die armen OStdeutschen es ja so viel schlechter hatten und soooooooo viel mehr arbeiten mußten.

Aber gut,.................... reg mich nur auf .
Ist Geschichte...........uns hat auch niemand gefragt.
tschuldigung, habe mich gerade übergeben!
Schöne Grüße Jürgen

---------------------------------
Keine Sperre für's Bärchen.
dennis3110

Beitrag von dennis3110 »

Hej ,

was hat die DDR Diskussion hier überhaupt verloren?! Lag die DDR in Nordafrika? Sind die ehemaligen Bewohner der DDR Araber , Berber oder ähnliches? Wurde Libyen ferngesteuert vom großen roten Bruder?

Bei manch einem Kommentar sehe ich wirklich keinen Zusammenhang.

Zurück zum Thema Libyen ,

wer oder was dort als nächstes das Zepter in die Hand nimmt wird sich zeigen. Bislang bekleckern sich manche Ströme des Übergangsrats nicht unbedingt mit Ruhm und Ehre. Denn wer es schon nötig hat ehemalige Despoten zur Schau zu stellen hat m.M. nach nicht unbedingt die Bedeutung von einer zivillisierten Demokratie verstanden.

Im weiteren war/ist Libyen der höchstentwickelte Staat Afrikas. Ich wünsche der nun freien Bevölkerung das dies so bleibt ,und man sich nicht von manchen Hardlinern einlullen lässt ,sondern einer demokratisch gewählten Regierung, die die Interessen der gesamten Bevölkerung mehr oder weniger deckt , den Ablauf anvertraut.

Soviel dazu.

Dennis
galaxina
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Beitrag von galaxina »

dennis3110 hat geschrieben: Denn wer es schon nötig hat ehemalige Despoten zur Schau zu stellen hat m.M. nach nicht unbedingt die Bedeutung von einer zivillisierten Demokratie verstanden.

Im weiteren war/ist Libyen der höchstentwickelte Staat Afrikas.

Dennis
Ich werde heute eine Kerze ins Fenster stellen fuer den grossen Libyschen Fuehrer, der dem Land trotz Petromilliarden eine AL-Quote von ca. 30% hinterlaesst.