Danmark in Rezession - was bedeutet das?
Danmark in Rezession - was bedeutet das?
Guten Tag,
Gestern habe ich in einigen daenischen Zeitugen gelesen: Danmark ist in Rezession. Mehrere Banken kønnen bankrott gehen (z.B., hier http://politiken.dk/newsinenglish/ECE1318239/expert-more-banks-may-fall/). Was bedeutet das?
Vor 5 Jahre habe ich mich gefragt, wie das Land (ohne Bodenschaetze, ohne Industrie, mit ueberteuerten Arbeitskraft, und und und) ueberhaupt prosperieren kann.
Aber jetzt fragt man sich: wie wird die Rezession sich zeigen? Wird Krone nicht 0.14 sondern 0.05 Euro kosten? Werden daenische Staatsdiener Lohnreduktion akzeptieren muessen? Was kann man noch erwarten?
Gruss
Leo[url][/url]
Gestern habe ich in einigen daenischen Zeitugen gelesen: Danmark ist in Rezession. Mehrere Banken kønnen bankrott gehen (z.B., hier http://politiken.dk/newsinenglish/ECE1318239/expert-more-banks-may-fall/). Was bedeutet das?
Vor 5 Jahre habe ich mich gefragt, wie das Land (ohne Bodenschaetze, ohne Industrie, mit ueberteuerten Arbeitskraft, und und und) ueberhaupt prosperieren kann.
Aber jetzt fragt man sich: wie wird die Rezession sich zeigen? Wird Krone nicht 0.14 sondern 0.05 Euro kosten? Werden daenische Staatsdiener Lohnreduktion akzeptieren muessen? Was kann man noch erwarten?
Gruss
Leo[url][/url]
Die Krone ist fest an den Euro gebunden. Das heißt, der Wechselkurs bleibt stabil. Das muss dann natürlich finanziert werden und das wird normalerweise durch die Zinshöhe geregelt. 2008, als das heftig ins Schwanken geriet, haben vor allem die Leute mit Hauskrediten diese Rechnung mit einer saftigen Zinserhöhung ausgleichen müssen. Ähnlich wird es sicher bei weiteren Rezessionen sein.
In der Liste werden allerdings auch schon Banken totgeredet, bei denen eine Pleite volkswirtschaftlich gesehen, keine sehr einschneidenden Konsequenzen hätte. Die "Leidtragenden" sind nämlich in erster Linie die Aktionäre der Banken. Es gibt aber eine ganze Reihe angeschlagener Banken, die haben nur einen einzigen Aktionär, der dann pleite geht. Die Kunden werden allgemein von anderen Banken mit mehr oder weniger ungünstigen Konditionen aufgefangen. Die zahlen zwar auch letztendlich die Zeche mit aber das hält sich sehr in Grenzen. Außerdem gibt es ja auch gewisse Einlagensicherungsmechanismen, die allerdings Obergrenzen haben. Da trifft es dann diejenigen, die nicht gerade als arme Schlucker zu bezeichnen sind. Volkswirtschaftlich gesehen würde ein neuerliches aufleben der Krise natürlich wieder weitere Arbeitslosigkeit mit sich bringen und neue Sparpakete auf den Plan rufen. Bis die EU aber ein Rettungspaket für DK schnüren würde, müsste das BNP eine doch sehr heftige Talfahrt machen. Da sind ganz andere Kandidaten wesentlich weiter oben auf der Abfangliste platziert.
Hilsen Hina
In der Liste werden allerdings auch schon Banken totgeredet, bei denen eine Pleite volkswirtschaftlich gesehen, keine sehr einschneidenden Konsequenzen hätte. Die "Leidtragenden" sind nämlich in erster Linie die Aktionäre der Banken. Es gibt aber eine ganze Reihe angeschlagener Banken, die haben nur einen einzigen Aktionär, der dann pleite geht. Die Kunden werden allgemein von anderen Banken mit mehr oder weniger ungünstigen Konditionen aufgefangen. Die zahlen zwar auch letztendlich die Zeche mit aber das hält sich sehr in Grenzen. Außerdem gibt es ja auch gewisse Einlagensicherungsmechanismen, die allerdings Obergrenzen haben. Da trifft es dann diejenigen, die nicht gerade als arme Schlucker zu bezeichnen sind. Volkswirtschaftlich gesehen würde ein neuerliches aufleben der Krise natürlich wieder weitere Arbeitslosigkeit mit sich bringen und neue Sparpakete auf den Plan rufen. Bis die EU aber ein Rettungspaket für DK schnüren würde, müsste das BNP eine doch sehr heftige Talfahrt machen. Da sind ganz andere Kandidaten wesentlich weiter oben auf der Abfangliste platziert.
Hilsen Hina
"Alle Menschen haben das gleiche Recht zu denken, aber die wenigsten machen Gebrauch davon.“ Curt Goetz
Da DK sich per Referendum nicht an den Euro gebunden hat, sind die Euro-Staaten nun auch nicht verpflichtet DK zu unterstützen.
Dieses hatte die eine Partei damals, wie sie gegen den Euro Mobil gemacht hatte nicht bedacht.
DK ist jedoch per Vertrag an eine Stabilität zur DM gebunden, was ja heute Euro ist, somit muß DK sich drum kümmern, das die Währungsstabilität zum Euro bestehen bleibt.
Kritiker mögen es nun als Einseitigkeit betrachten - mag sein, aber es gab die Chance sich an den Euro zu binden, dann könnten sie jetzt auch sobald es erforderlich ist, unter den "Euro-Rettungsschirm" kriechen, nun aber wird der sehr wohl, da er stark von anderen Staaten wie Griechenland und Island belastet wird, wohl nicht weiter ausgebreitet werden können, wie über den Euro-Staaten.
Das Referendum zum Euro wurde, wie man nun erkennen wird, wohl dann doch falsch abgestimmt - tja - auch eine Entscheidung - aber - DK hat noch genug Nordseeöl, so schnell würde ich da keine Probleme sehen, zumal offshore nun auch noch dazu kommt.
Joe
Dieses hatte die eine Partei damals, wie sie gegen den Euro Mobil gemacht hatte nicht bedacht.
DK ist jedoch per Vertrag an eine Stabilität zur DM gebunden, was ja heute Euro ist, somit muß DK sich drum kümmern, das die Währungsstabilität zum Euro bestehen bleibt.
Kritiker mögen es nun als Einseitigkeit betrachten - mag sein, aber es gab die Chance sich an den Euro zu binden, dann könnten sie jetzt auch sobald es erforderlich ist, unter den "Euro-Rettungsschirm" kriechen, nun aber wird der sehr wohl, da er stark von anderen Staaten wie Griechenland und Island belastet wird, wohl nicht weiter ausgebreitet werden können, wie über den Euro-Staaten.
Das Referendum zum Euro wurde, wie man nun erkennen wird, wohl dann doch falsch abgestimmt - tja - auch eine Entscheidung - aber - DK hat noch genug Nordseeöl, so schnell würde ich da keine Probleme sehen, zumal offshore nun auch noch dazu kommt.
Joe
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Wahrscheinlich wird die Kronen bald nicht mehr 0.14 Euro kosten sondern 0.30 Euro oder sowas, und zwar wenn der Euro kaputtgeht. Und selbst wenn die Währung erhalten bleiben würde, wird der Euro sicherlich langfristig weniger wert sein als er das jetzt ist.
[url=http://tinyurl.com/nxuq7ft]Tipps für Dänemark[/url]
Berichte: [url=http://tinyurl.com/3vwu8gu]Hvide Sande[/url] [url=http://tinyurl.com/cernsru]Römö[/url] [url=http://www.facebook.com/pages/Ausflugtipps-Forum/179304175455093]FACEBOOK[/url] mehr siehe [url=http://tinyurl.com/6xh42t2]Karte[/url]
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Die ganze Europæische Wirtschaft haengt an Deutschland. Wenn EURO gefallen ist, wuerde das bedeuten dass Deutschland es nicht mehr halten kann. Dann geht auch Kronenach unten.Also, Krone wird nie 0.30 EURO sein. (Es sei denn, Daenemark wird wie Bahrein, mit Øl-Verkauf leben, wenn Deutschland in Krise steht).
Aber jertzt ist Krone auf jedem Fall ueberbewertet (man sieht es wenn man ein Bier fuer 7 EURO kauft, und betrachtet das Bier fuer 3 EURO als Schnaeppchen).
Aber jertzt ist Krone auf jedem Fall ueberbewertet (man sieht es wenn man ein Bier fuer 7 EURO kauft, und betrachtet das Bier fuer 3 EURO als Schnaeppchen).
Berserker hat geschrieben:Hej,
wieso keine Bodenschätze.
DK exportiert Erdöl.
Gunnar
seit 2004 (ca. 19 mill Tonnen) geht die Erdölförderung zurück ! 2010 waren noch ca.12 mill Tonnen
Vielleicht wird es sich eines Tages lohnen die Lagerstätten in und um Grönland anzuzapfen aber im Moment ist es noch zu teuer
silvio
Also ne Arbeitslosenquote von 5,9 % bedeutet in Dänemark schon Rezession !!!
Und Deutschland erlebt gerade einen Aufschwung und hat ne aktuelle Arbeitslosenquote von 6,9 % !!!
Wegen den Währungen
Die dänische Krone schwankt seit mindestens 3 Jahren genau zwischen 7,44 Kronen pro Euro und 7,47 Kronen pro Euro !
Die schwedische Krone im gleichen Zeitraum zwischen 8,80 Kronen pro Euro und 11,20 Kronen pro Euro !!!
Und diese ist doch auch angeblich an den Euro gebunden und schwank viel mehr. Also ich würde doch die dänische Krone als sehr stabil ansehen !!!
Und Deutschland erlebt gerade einen Aufschwung und hat ne aktuelle Arbeitslosenquote von 6,9 % !!!
Wegen den Währungen
Die dänische Krone schwankt seit mindestens 3 Jahren genau zwischen 7,44 Kronen pro Euro und 7,47 Kronen pro Euro !
Die schwedische Krone im gleichen Zeitraum zwischen 8,80 Kronen pro Euro und 11,20 Kronen pro Euro !!!
Und diese ist doch auch angeblich an den Euro gebunden und schwank viel mehr. Also ich würde doch die dänische Krone als sehr stabil ansehen !!!
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@Norway und alle anderen hier
Ich bin sher schockiert über die neuesten Zahlen aus Dänemark. Trotzdem muss ich mal sagen, dass sich Dänemark über lange Zeit einen überdimensional aufgeblähten Sozialstaat leistet und geleistet hat. -Nein, ich bin kein Ultraliberaler, geschweige denn ein Marktradikaler. Ich sehe mich eher im linksliberalen Spektrum. Aber sind wir doch mal ehrlich: Elfterlønen sowie ein Arbeitslosengeld, dass 4 Jahre lang ausbezahlt wird- Muss das den wirklich sein? Warum beteiligt ihr Dänen Euch in Afghanistan und in Lybien? -Habt ihr es nötig in solchen Pulverfässern mitzumischen?
Angesichts dessen, dass wir Menschen nunmal immer älter werden, muss logischerweise das Renteneintrittsalter erhöht werden. Aber was ist mit den teilweise utopisch hohen Löhnen, für einfache Anlerntätigkeiten? Das gleiche war auch im NOKIA-Werk in Nordrhein-Westfalen der Fall- Leute, die den ganzen Tag lang nur Mobiltelefone zusammengebaut haben- aber satte 3000Euro Lohn kassiert. Dass dies nicht nur in Deutschland nicht funktioniert, sondern auch auch nicht in Dänemark ist doch klar. Das machen die DONG DONGS (mein Schmähwort für die Chinesen, ich mag sie nicht) viel billiger. Wie gesagt, ich schätze die Familienzuwendung, die Unterstützung für Studenten und Bedürftige sowie die kostenfreie Bildung des dänischen Staates sehr.
Aber es muss auch alles in einem gesunden Rahmen bewegen!!
Liebe Dänen, denkt mal bitte darüber nach!
So nun, habe ich über Euch ein wenig geflucht.
Betrachtet man die Deutschen Wirtschaftskennzahlen, so sieht alles prächtig aus.
ABER:
Ich weiß nicht; Die Tatsache, dass ein nicht unbedeutender Teil der Arbeitnehmer in Deutschland auf Transferleistungen angewiesen ist zeigt doch, auf Kosten welcher Leute das gute deutsche Wirtschaftswachstum erst möglich ist. Ich möchte Deutschland keineswegs in schlechtes Licht stellen, aber trotzdem. Was mich aber am meisten stört, sind die oftmals geschönten Arbeitslosenzahlen, d.h. eine Vielzahl von Betroffenen wird gar nicht mehr erfasst. Ich schätze, dass es in Deutschland in Wirklichkeit mehr als 5 Millionen Arbeitslose gibt!
Ist das in Dänemark auch so?
Ich denke mal, dass Dänemark als kleines Land mit einer kleineren Bevölkerungszahl auf solche Probleme schneller reagieren kann als Deutschland.
UND: Das ist das Eigentliche, in Dänemark werden meines Erachtens nach solche Probleme, wenn auch in den Medien zum Teil übertrieben, offen und ehrlich angesprochen. Das heißt, das Volk wird nicht von seinen Politikern so verarscht wie in Deutschland. Das sieht man auch schon bein der Migrationsproblematik. Sagen Sie als Deutscher mal etas, was politisch nicht korrekt ist und sie bekommen Probleme!!
Trotzdem kommt Dänemark nicht um Reformen herum; wird diese aber auch gut meistern. Die Senkung des Topskat war übrigens ein Schritt in die richtige Richtung.
Angesichts dessen, dass wir Menschen nunmal immer älter werden, muss logischerweise das Renteneintrittsalter erhöht werden. Aber was ist mit den teilweise utopisch hohen Löhnen, für einfache Anlerntätigkeiten? Das gleiche war auch im NOKIA-Werk in Nordrhein-Westfalen der Fall- Leute, die den ganzen Tag lang nur Mobiltelefone zusammengebaut haben- aber satte 3000Euro Lohn kassiert. Dass dies nicht nur in Deutschland nicht funktioniert, sondern auch auch nicht in Dänemark ist doch klar. Das machen die DONG DONGS (mein Schmähwort für die Chinesen, ich mag sie nicht) viel billiger. Wie gesagt, ich schätze die Familienzuwendung, die Unterstützung für Studenten und Bedürftige sowie die kostenfreie Bildung des dänischen Staates sehr.
Aber es muss auch alles in einem gesunden Rahmen bewegen!!
Liebe Dänen, denkt mal bitte darüber nach!
So nun, habe ich über Euch ein wenig geflucht.
Betrachtet man die Deutschen Wirtschaftskennzahlen, so sieht alles prächtig aus.
ABER:
Ich weiß nicht; Die Tatsache, dass ein nicht unbedeutender Teil der Arbeitnehmer in Deutschland auf Transferleistungen angewiesen ist zeigt doch, auf Kosten welcher Leute das gute deutsche Wirtschaftswachstum erst möglich ist. Ich möchte Deutschland keineswegs in schlechtes Licht stellen, aber trotzdem. Was mich aber am meisten stört, sind die oftmals geschönten Arbeitslosenzahlen, d.h. eine Vielzahl von Betroffenen wird gar nicht mehr erfasst. Ich schätze, dass es in Deutschland in Wirklichkeit mehr als 5 Millionen Arbeitslose gibt!
Ist das in Dänemark auch so?
Ich denke mal, dass Dänemark als kleines Land mit einer kleineren Bevölkerungszahl auf solche Probleme schneller reagieren kann als Deutschland.
UND: Das ist das Eigentliche, in Dänemark werden meines Erachtens nach solche Probleme, wenn auch in den Medien zum Teil übertrieben, offen und ehrlich angesprochen. Das heißt, das Volk wird nicht von seinen Politikern so verarscht wie in Deutschland. Das sieht man auch schon bein der Migrationsproblematik. Sagen Sie als Deutscher mal etas, was politisch nicht korrekt ist und sie bekommen Probleme!!
Trotzdem kommt Dänemark nicht um Reformen herum; wird diese aber auch gut meistern. Die Senkung des Topskat war übrigens ein Schritt in die richtige Richtung.
Mit freundlichen Grüßen
Armin Bürger
Armin Bürger
die sind dann in der unterbeschäftigtenquote mit erfasst, normale arbeitslosenquote liegt momentan bei 6,9, die unterbeschäftigtenquote bei ca 10%, wobei die arbeitslosenquote in deutschland ja nun regional auch extrem unterschiedlich ist, gibt es im osten teilweise arbeitslosenquoten zwischen 15 und 20%, so sind es hier im raum stuttgart um die 2%, hier fordern teilweise diplomingenieure mit gerade 5 jahren berufserfahrung in bewerbungsgesprächen jahresgehälter deutlich jenseits der 60.000€ und bekommen diese auch tatsächlichIch schätze, dass es in Deutschland in Wirklichkeit mehr als 5 Millionen Arbeitslose gibt!
Hej Armin,
DK nannte sich ja recht stolz Wohlfahrtsstaat und tut es im Grunde immer noch, auch wenn sie ganz klar sagen, dass an der Feste gesägt wird. Dass hier in viele soziale Bereiche ordentlich Geld reingepumpt wurde, wobei das natürlich von Kommune zu Kommune recht unterschiedlich ist, denn das meiste obliegt deren Hoheit, ist nicht zuletzt der eigenen Wirtschaftskraft und dem dänischen Demokratieverständnis, das eine sehr lange Tradition hat, geschuldet. Beide Fakten glänzen nun nicht mehr so optimal. DK ist von einem der reichsten Länder auf Platz 13, wenn ich mich nicht irre (bin jetzt zu faul nachzuschauen) abgerutscht. Viele Dänen glauben aber immer noch, DK steht mit ganz weit oben. Wer will es den Dänen aber verübeln, dass sie die dicke Marie dafür verwendeten, Wohltaten zu vollbringen - ob man nun meint, dass es immer an der richtigen Stelle war, ist eine andere Sache, es waren demokratische Entscheidungen - oder statt dessen das Geld in unsinnigen Autobahnbaumaßnahmen, Flughafenausbauten, fettere Einkommen für die ohnehin sehr hohe Anzahl an kommunalen, regionalen und staatlichen Bediensteten steckten usw. Ich sehe das Wohlfahrtssystem nicht unbedingt negativ, wenn es auf demokratischer Basis geschaffen ist, auch wenn mir einzelne Punkte dabei recht unverständlich sind. Sind die Leute aber satt und zufrieden, werden sie zwar manchmal auch fauler aber es ist Ruhe im Stall und man versinkt nicht in kollektive Depression
.
Nun sieht es aber für dänische Verhältnisse etwas anders aus und nun bewahrheitet sich das dänische Sprichwort, wenn die Krippen leer sind, beißen die Pferde. Wenn man kein Geld hat, das man ausgeben kann, muss man gezwungenermaßen auch irgendwo den Rotstift ansetzen und das wurde spürbar getan. Dass das alles immer irgendjemanden trifft, der damit ganz sicher nicht glücklich ist, ist eine Logik. Entsprechende Reaktionen gibt es ja dann auch. Es ist also nicht mehr alles so ruhig und beschaulich in diesem Land. Irgendwo trifft es die meisten und die ach so glücklichen Dänen, sind manchmal nicht mehr so glücklich. Aber ich halte das für eine doch verhältnismäßig normale Umgangsweise mit einer Krise, einen mehr oder weniger erfolgreichen Weg. Wir werden sehen. Das kann man aber bei Ländern wie Griechenland, Spanien, Portugal usw. nicht unbedingt behaupten. Das Ergebnis haben wir schon gesehen, noch bevor da überhaupt ein Sparprogramm erdacht wurde. In sofern würde ich einschätzen, dass DKs fetten Jahre zwar vorbei sind aber sie nagen noch lange nicht am Hungertuch und das wird auch noch ein wenig dauern. Bis dahin gibt es ja noch die Chance, sich darauf einzustellen.
Was ein Arbeitslosengeld von 4 Jahren betrifft, so war das wirklich ziemlich einmalig. Es gab sogar Zeiten, da waren es 7 Jahre. Aber das waren alles die fetten Jahre, mit einer geringen Arbeitslosenquote. Der typische Arbeitslose war nach spätestens 3-6 Monaten wieder in Lohn und Brot, denn da wurde notfalls auch immer kräftig nachgeholfen. Langzeitarbeislosigkeit betraf insgesamt nur 5000 Leute und das waren, wie ich mal in einem dementsprechenden Interview gehört habe, in einem nicht unerheblichen Maße Künstler oder Leute, die meinten, einer zu sein, die aber oft auch zwischendurch immer mal wieder den einen oder anderen Kurzzeitjob hatten. Dazu kommen natürlich die üblichen Problemfälle, die es immer gibt. Manche Leute sind eben regelrecht nicht in der Lage einer regelmäßigen geordneten Arbeit nachzugehen. Leute, die das aus gesundheitlichen Gründen nicht hinbekommen, werden ja dann anders sozial aufgefangen.
In dem Moment, als die Arbeitslosenquote stieg, ging aber auch gescheiterweise die Zeit der Arbeislosengeldzahlung runter. Es gibt aber einen gravierenden Unterschied zu ALG in Deutschland. In DE bekommt man ALG 1 in der Regel ein Jahr lang. Danach ALG 2. Das bekommt nicht jeder, da wird das Familieneinkommen zugrunde gelegt. Wer aber ein klein Häuschen hat und noch ein paar EUR auf dem Konto und ein Auto, das etwas in die Jahre gekommen ist, der hat zumindest da nicht viel zu befürchten. In DK gibt es nach dem Arbeitslosengeld überhaupt keine Schonung - kein Häuschen, kein Spargroschen, kein Auto. Alles, was also irgendwie Geld ist oder geldwert ist oder Geld kostet, muss erstmal radikal verbraucht oder abgeschafft werden, bevor man sich ins soziale Netz Dänemarks fallen lassen darf.
Hilsen Hina
DK nannte sich ja recht stolz Wohlfahrtsstaat und tut es im Grunde immer noch, auch wenn sie ganz klar sagen, dass an der Feste gesägt wird. Dass hier in viele soziale Bereiche ordentlich Geld reingepumpt wurde, wobei das natürlich von Kommune zu Kommune recht unterschiedlich ist, denn das meiste obliegt deren Hoheit, ist nicht zuletzt der eigenen Wirtschaftskraft und dem dänischen Demokratieverständnis, das eine sehr lange Tradition hat, geschuldet. Beide Fakten glänzen nun nicht mehr so optimal. DK ist von einem der reichsten Länder auf Platz 13, wenn ich mich nicht irre (bin jetzt zu faul nachzuschauen) abgerutscht. Viele Dänen glauben aber immer noch, DK steht mit ganz weit oben. Wer will es den Dänen aber verübeln, dass sie die dicke Marie dafür verwendeten, Wohltaten zu vollbringen - ob man nun meint, dass es immer an der richtigen Stelle war, ist eine andere Sache, es waren demokratische Entscheidungen - oder statt dessen das Geld in unsinnigen Autobahnbaumaßnahmen, Flughafenausbauten, fettere Einkommen für die ohnehin sehr hohe Anzahl an kommunalen, regionalen und staatlichen Bediensteten steckten usw. Ich sehe das Wohlfahrtssystem nicht unbedingt negativ, wenn es auf demokratischer Basis geschaffen ist, auch wenn mir einzelne Punkte dabei recht unverständlich sind. Sind die Leute aber satt und zufrieden, werden sie zwar manchmal auch fauler aber es ist Ruhe im Stall und man versinkt nicht in kollektive Depression

Nun sieht es aber für dänische Verhältnisse etwas anders aus und nun bewahrheitet sich das dänische Sprichwort, wenn die Krippen leer sind, beißen die Pferde. Wenn man kein Geld hat, das man ausgeben kann, muss man gezwungenermaßen auch irgendwo den Rotstift ansetzen und das wurde spürbar getan. Dass das alles immer irgendjemanden trifft, der damit ganz sicher nicht glücklich ist, ist eine Logik. Entsprechende Reaktionen gibt es ja dann auch. Es ist also nicht mehr alles so ruhig und beschaulich in diesem Land. Irgendwo trifft es die meisten und die ach so glücklichen Dänen, sind manchmal nicht mehr so glücklich. Aber ich halte das für eine doch verhältnismäßig normale Umgangsweise mit einer Krise, einen mehr oder weniger erfolgreichen Weg. Wir werden sehen. Das kann man aber bei Ländern wie Griechenland, Spanien, Portugal usw. nicht unbedingt behaupten. Das Ergebnis haben wir schon gesehen, noch bevor da überhaupt ein Sparprogramm erdacht wurde. In sofern würde ich einschätzen, dass DKs fetten Jahre zwar vorbei sind aber sie nagen noch lange nicht am Hungertuch und das wird auch noch ein wenig dauern. Bis dahin gibt es ja noch die Chance, sich darauf einzustellen.
Was ein Arbeitslosengeld von 4 Jahren betrifft, so war das wirklich ziemlich einmalig. Es gab sogar Zeiten, da waren es 7 Jahre. Aber das waren alles die fetten Jahre, mit einer geringen Arbeitslosenquote. Der typische Arbeitslose war nach spätestens 3-6 Monaten wieder in Lohn und Brot, denn da wurde notfalls auch immer kräftig nachgeholfen. Langzeitarbeislosigkeit betraf insgesamt nur 5000 Leute und das waren, wie ich mal in einem dementsprechenden Interview gehört habe, in einem nicht unerheblichen Maße Künstler oder Leute, die meinten, einer zu sein, die aber oft auch zwischendurch immer mal wieder den einen oder anderen Kurzzeitjob hatten. Dazu kommen natürlich die üblichen Problemfälle, die es immer gibt. Manche Leute sind eben regelrecht nicht in der Lage einer regelmäßigen geordneten Arbeit nachzugehen. Leute, die das aus gesundheitlichen Gründen nicht hinbekommen, werden ja dann anders sozial aufgefangen.
In dem Moment, als die Arbeitslosenquote stieg, ging aber auch gescheiterweise die Zeit der Arbeislosengeldzahlung runter. Es gibt aber einen gravierenden Unterschied zu ALG in Deutschland. In DE bekommt man ALG 1 in der Regel ein Jahr lang. Danach ALG 2. Das bekommt nicht jeder, da wird das Familieneinkommen zugrunde gelegt. Wer aber ein klein Häuschen hat und noch ein paar EUR auf dem Konto und ein Auto, das etwas in die Jahre gekommen ist, der hat zumindest da nicht viel zu befürchten. In DK gibt es nach dem Arbeitslosengeld überhaupt keine Schonung - kein Häuschen, kein Spargroschen, kein Auto. Alles, was also irgendwie Geld ist oder geldwert ist oder Geld kostet, muss erstmal radikal verbraucht oder abgeschafft werden, bevor man sich ins soziale Netz Dänemarks fallen lassen darf.
Hilsen Hina
"Alle Menschen haben das gleiche Recht zu denken, aber die wenigsten machen Gebrauch davon.“ Curt Goetz
- Lars J. Helbo
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- Registriert: 23.06.2002, 22:08
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Rezession ist abgesagt:
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Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
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