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Quiz-Fragen – Allgemeines Wissen

Verfasst: 16.10.2004, 16:41
von Berndt
Um in Sachen Deutschland und deutsche Verhältnisse (noch) tüchtiger zu werden, sehe ich fast immer die Fernsehsendungen, wo 2 Personen in einem Quiz teilnehmen, z.B. in ARD.
Es fällt mir ein, daß sie in ihrem allgemeinen Wissen oft große Lücken zeigen, besonders wenn es um ausländische Verhältnisse geht (obwohl es ja bekannt ist, daß die Deutschen sehr bereist sind).
Die verschiedenen Paare sind entweder unglaublich unsicher, bevor sie antworten, oder aber sie wählen falsch, bzw. bitten darum, die Frage tauschen zu dürfen, weil sie überhaupt nichts davon wissen.
Einige Beispiele, wo diese Lücken an den Tag gelegt werden: Sorbonne? - > Universität in Paris.
- Hauptstadt am Öresund? - > Kopenhagen. - Blaue Grotte? -> Auf der Insel Capri. – Waterloo? -> liegt in Belgien.
Da es wohl nur teilweise auf Nervosität zurückzuführen ist, könnte es mit der Größe Deutschlands zusammenhängen, da man ja eigentlich reichlich zu tun hat, alles über sein eigenes Land zu lernen, und dabei vergißt man, daß es auch außerhalb seines Landes eine Welt mit Sehenswürdigkeiten usw. gibt.
So schlimm wie in den U.S.A ist es allerdings nicht. Dort glauben die meisten, daß die ”Staaten” einfach die Welt sind.
In einem kleinen Land wird man vielleicht manchmal von einer Art Klaustrophobie erfaßt und sucht deshalb in verschiedener Weise oft in andere Himmelsrichtungen zu gucken?
Ein philosophischer (filosofischer?) Gruß - Berndt

Verfasst: 16.10.2004, 23:24
von runesfar
Na ja, meine liebling war die antwort an eine frage über wo der Amazonas fluss mündet. Die Atlantik kann es nicht sein....es ist zu weit südlich!!

Und diese - nicht von ein quiz. Ein par junge deutsche sind wieder in Berlin nach eine fahrradurlaub in Norwegen. "Die Norweger könnten sicher ganz reich sein, wenn sie nur härter arbeiten".

Verfasst: 17.10.2004, 00:06
von Pe
Hej hej Berndt,

ich glaube nicht, dass die Dänen an Klaustrophobie leiden, sondern mehr über ihren eigenen Tellerrand hinausblicken als die Deutschen.

Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel Wissen mein dänischer Freund über z.B. deutscher Politik, Geschichte und Kultur hat,...wie selbstverständlich er die nicht synchronisierten englischen oder deutschen Filme, Nachrichten und Berichte sieht und wie groß das Interesse an Allgemeinbildung ist.

Ich habe manchmal den Eindruck, dass im Gegensatz dazu die Deutschen ihre eigene Suppe zerkochen, ...viel zu beschäftigt mit Mekkern...um auf andere Kulturen zu achten.

Sicher sind nicht alle Deutschen so....(hihi,...nicht dass sich jemand hier persönlich angegriffen fühlt), aber tendenziell scheint sich dieser Trend in Deutschland weiter zu verbreiten.

Nicht zuletzt die Pisa-Studie zeigt doch, dass Deutschland, was die Sprache, Schrift und das Allgemeinwissen angeht, auf dem absteigenden Ast ist.

Ich arbeite seit über 20 Jahren mit Jugendlichen und bin zunehmend erschrocken über deren Bildungslücken und vor allem über die vielen Rechtschreibfehler bei einfachsten Sätzen oder Wörtern.
Ich kann nur hoffen, dass die deutsche Bildungspolitik grundlegend überarbeitet wird und die Politiker erkennen, dass sie nicht an unseren Kindern sparen dürfen.

Das war "mein Wort zum Sonntag"...
viele Grüße von Pe

Verfasst: 17.10.2004, 12:51
von ninni1
<<Ich arbeite seit über 20 Jahren mit Jugendlichen und bin zunehmend erschrocken über deren Bildungslücken und vor allem über die vielen Rechtschreibfehler bei einfachsten Sätzen oder Wörtern.
Ich kann nur hoffen, dass die deutsche Bildungspolitik grundlegend überarbeitet wird und die Politiker erkennen, dass sie nicht an unseren Kindern sparen dürfen.
>>

Weh dem, der glaub, Dänemark sei da viel anders. Bzw ANDERS ja - vom Schulsystem her - aber wenn's um Rechtschreibung geht, kann es nicht viel schlimmer sein als hier.

Einer von fünf (einheimisch-)(!) dänischen Schulabgängern kann nach der 9. Klasse nicht ordentlich lesen und schreiben.

Im Alltag kenne ich extrem wenige Leute, die einen Text schreiben können, der fehlertechnisch akzeptabel ist (nicht fehlerfrei, sondern ohne Primitivfehler wie Beugungsfehler oder Zusammenschreibung von Substantiven).

Es ist erschreckend.

Ich weiss nicht, wo ich meine Kinder zur Schule schicken soll wenn ich mal welche haben sollte...

Gruselgrüsse
ninni1

Verfasst: 21.10.2004, 16:24
von antonietta.stockem
Ist das wirklich so?? bei uns in Deutschland, ist die Welt schon anders.. da wird echt totalen Wert drauf gelegt. Mein Sohn zb. wohnt im Saarland bei seinem Vater..(er wollte es damals so, es hat sich so ergeben.) Das Allgemeinwissen von Ihm ist schon Höher als von denen hier NRW-- merkwürdig.. aber so isses..
Ich lass mich einmal überraschen wenn wir in DK wohnen.

Verfasst: 21.10.2004, 19:52
von saedis
naja - ich würde auch in diesem bereich nicht pauschalisieren - kann auch mit "gegenwert" bieten:

sohn einer freundin kam dieses jahr in NRW zur schule - geht da jetzt seit anfang september in die erste klasse - und kann (bzw. SOLLTE) bereits 12 buchstaben schreiben und lesen (aber bitte in "lautsprache") und bis 20 zählen, schreiben, plus und minus rechnen.

er sitzt abends zu hause und weint - er will nicht mehr zur schule gehen. der junge sitzt unter einem totalen druck - und das bereits nach knapp 6 wochen? na prost mahlzeit...

ich denke schon das die systeme in D und DK unterschiedlich sind, ja, wobei in D einfach mehr druck auf die kinder ausgeübt wird - und das halt ich nicht für den richtigen weg.

@ ninni:

"Einer von fünf (einheimisch-)(!) dänischen Schulabgängern kann nach der 9. Klasse nicht ordentlich lesen und schreiben."

kannst du mir das bitte belegen? welche "studie" oder whatever schreibt das? interessiert mich einfach...

Verfasst: 21.10.2004, 22:00
von Pe
>> er sitzt abends zu hause und weint - er will nicht mehr zur schule gehen. der junge sitzt unter einem totalen druck - und das bereits nach knapp 6 wochen? na prost mahlzeit... <<

Hallo Tina,
ich denke, dass das ein allgemeines Problem unserer Bildungs- und Familienpolitik ist.
Wer nimmt sich denn heutzutage noch Zeit für ein Kind? Wer spielt mit den Kindern?
Viele Eltern sind doch froh, wenn die Kinder "beschäftigt" vor dem Fernseher/ PC/ Playstaion sitzen und jeder seine "Ruhe hat".

Das ist sicherlich nicht überall so,...ich kenne viele Familien, in denen an Werten und Normen festgehalten wird, die gemeinsam spielen, Ausflüge machen, lesen, singen und bei einer gemeinsamen Mahlzeit den Alltag reflektieren. Ich kenne Lehrer, die sich engagieren, jeden Schüler als Individuum sehen und gezielt auf diese eingehen.

Trotzdem sind in den Kindergärten und Schulen dermaßen viele sozial auffällige Kinder, dass die Pädagogen meist mehr damit beschäftigt sind für Ruhe zu sorgen, als Wissen zu vermitteln. Kinder, die etwas zurückhaltender oder sensibler sind, fallen untendurch; Schwächen werden stigmatisiert, Defizite werden nicht behoben, Fähigkeiten kaum gefördert.

In DK ist sicher auch nicht alles rosig, aber in Sachen Pädagogik könnten wir uns sicher einiges von den Dänen abgucken.
Nicht ohne Grund fahren viele Forum-Mitglieder so gerne in dieses kinderfreundliche Land.

Gruß von Pe

Verfasst: 21.10.2004, 22:01
von ninni1
@saedis Das tauchte im Sommer in den Zeitungen auf. Nur als kleine Notiz - die grossen Überschriften bekam dieselbe Studie, nur mit Betonung auf Ausländer... Denn darüber, dass die Einheimischen ihre eigene Sprache nicht ordentlich können, mag ja keiner so richtig diskutieren... da ist's viel skandalöser wenn das Wort Einwanderer im Spiel ist... Ich schau mal, ob ich noch was drüber finde.
:-)
ninni1

Verfasst: 21.10.2004, 22:12
von ninni1
@saedis nochmal - Jetzt habe ich mal schnell gesurft...

Unsere werte SChulministerin hat es schon vor einem Jahr erwähnt... aber vor kurzem tauchte es mal wieder in den Zeitungen auf.

Link:
http://presse.uvm.dk/nt/indlaeg/2003/fornyjv.htm?menuid=600510

Zitat:
De seneste års hovedrysten og trækken på skuldrene, som har været de seneste års svar på bekymringen over det faglige niveau i folkeskolen, er blevet afløst af en reel forståelse for, at eleverne mangler basale kundskaber og færdigheder. Jeg tror vi kan takke de dårlige danske placeringer i en stribe internationale færdighedsundersøgelser op gennem 1990’erne for at det nu er blevet stuerent at tale om styrkelse af fagligheden. Især fordi det viste sig, at næsten hver femte elev forlader den danske folkeskole uden brugbare læsefærdigheder. Hvilket i sagens natur er helt uacceptabelt.

:-)
ninni1

Verfasst: 21.10.2004, 22:23
von ninni1
... ich kann's nicht lassen...

Kurze Übersetzung des Zitats von eben: u.a. die Pisa-Studien haben erwiesen, dass das dänische Volksschulniveau zu wünschen übrig lässt... blabla... u.a. die Sache mit fast einem von fünf, deren schriftlichen Fertigkeiten nicht ausreichend sind... blabla...
Fazit der Sache: Die werte Frau Tørnæs nahm sich vor, die Volksschule umzukrempeln: sie soll den Schülern endlich wieder was beibringen.

Jetzt - ziemlich genau ein Jahr später, wo die Budgets für das nächste Jahr geplant werden - stösst sie von allen Seiten auf Widerstand.
Weshalb? Weil sie die Budgets der Ausbildungsgebiete beschneidet. Toll. Z.B. hier in Ballerup werden 40 Volksschullehrerjobs abgeschafft.
Damit sollen die übrig bleibenden die Schüler NOCH besser als vorher lehren? Na dolle...

Na, jetzt geh ich mal lieber ins Bett, bevor ich mich vollends aufrege... ;-)
Gute Nacht!
ninni1

Verfasst: 21.10.2004, 22:48
von saedis
"ich kenne viele Familien, in denen an Werten und Normen festgehalten wird, die gemeinsam spielen, Ausflüge machen, lesen, singen und bei einer gemeinsamen Mahlzeit den Alltag reflektieren."

und genau aus so einer familie lebt das o.g. kind - gerade deshalb macht mich das ja stutzig/traurig...

@ ninni: hey, nicht aufregen - wollte nur wissen woher deine aussage kommt *zwinker*

Verfasst: 21.10.2004, 23:03
von Pe
>> und genau aus so einer familie lebt das o.g. kind <<

Hej Tina,
so traurig wie es ist, aber leider habe ich manchmal den Eindruck, dass gerade diese Kinder die größten Schwierigkeiten haben, weil sie ihre Ellenbogen nicht einsetzen (wollen).
Kinder mit gutem Sozialverhalten sterben aus und leiden am meisten unter den vorherrschenden Strukturen.
Gerade deshalb sollten wir diese Kinder beachten, sie stärken und ihnen ein gutes Vorbild sein.

Gruß von Pe

Verfasst: 22.10.2004, 10:57
von Kaneel
Hej,das ist ein interessantes Thema,ich glaube das manche Eltern auch schuld daran sind,das man von einem erstklässler so viel verlangt.Den wenn ich sehe, das in meiner nachbarschaft, bereits einem gerade in den kindergarten gekommenem kind,das buchstaben schreiben und sprechen von mami beigebracht wird,dann ist es kein wunder das immer mehr druck auf unseren kindern lasstet.Und leider gibt es auch immer weniger gute Lehrer, an den Schulen die erkennen wenn ein kind etwas ruhiger und introvertierter, ist als die anderen und dieses dann trotzdem unterstützen.Sieht ganz so aus als wenn wir auf japanische verhältnisse zusteuern! Hej,hej Kaneel!

Verfasst: 22.10.2004, 12:47
von antonietta.stockem
Meine Tochter geht auch seit 6 wochen in die schule und es gefällt ihr nicht, Hausaufgaben zu machen. Ich versuche jedes mal zu erklären, warum es wichtig ist, H zu machen, aber es klappt leider nicht immer, Auch meinte sie, das es total langweilig wär.. Wie soll ich denn mit dieser Aussage meiner 6 jährigen Tochter anfangen??

HILFE

Verfasst: 22.10.2004, 19:58
von andi
Hej
Mein Sohn ( 13 1/2 ) sagt das immer noch, ich warte täglich auf Besserung......

Hilsen, ein ratloser Andi