Hej,
bin seit gestern abend wieder aus DK zurück und hatte viel Gelegenheit die seltsame dänische Spritpreisgestaltung kennenzulernen.
Den an allen Tanken reisserisch herausgestellten "Priskrig" kann ich absolut nicht nachvollziehen, da sich zum Wochenende alle Tanken trotzdem auf Einheitspreise von etwa 10 Kronen für den Liter 95 Oktan geeinigt hatten.
Verblüfft hat mich etwas anderes!
Meine Frau wollte letzte Woche unbedingt mal wieder nach Diernæs-Strand fahren, da sie dort als Kind oft Ihren Urlaub verbracht hatte.
In Rinkenæs kostete der Liter 95 Oktan bei Abfahrt 8,98 Kronen, in Apenrade 9,90 Kronen.
Auf der Rückfahrt habe ich dann in Gråsten an einer Automatentanke dann für 8,59 Kronen getankt.
Also 1,30 Kronen Unterschied in der gleichen Region am gleichen Nachmittag. Verblüffend, oder ?
Am nächsten Tag fuhren wir an die Westküste und haben dabei ein zweites Phänomen entdeckt.
Je weiter man von der Grenze entfernt ist, um so teurer wird das Benzin.
Was ja noch nachvollziehbar ist, da ja sonst alle grenznahen Dänen in Deutschland tanken würden.
Interessant ist allerdings dass in den stark von Deutschen frequentierten Gebieten (z.B. rund um Henne-Strand) offensichtlich noch zusätzlich ein bischen draufgeschlagen wird (so ca. 0,5 Kronen), so das am selben Tag der Preis an der Westküste (bei der gleichen Marke) etwa eine Krone höher ist als an der Ostsee-Seite.
Riecht schon ein bischen nach Abzocke, oder ?
Was aber angesichts der momentanen Preistreiberei auf den Weltmärkten wohl nur noch marginal ins Gewicht fallen dürfte.
Hohe Nachfrage in China und Indien hin oder her; es gibt definitiv ausreichend Öl auf dem Markt.
Keinesfalls die von den Multis künstlich herbeigeredete Verknappung mit der diese enormen Preisanstiege zu rechtfertigen wären.
Die testen derzeit lediglich aus, wie hoch sie den Preis ist den die derzeit (noch) boomende Weltkonjunktur noch verkraften kann.
Bevor die 100-Dollar-Marke nicht gefallen ist, geben die Multis in Ihrer Gier ohnehin keine Ruhe.
Fragt sich nur, ob es angesichts explodierender Energiepreise, eine weise Entscheidung war das z.B. in NRW nach und nach auch die letzten Zechen stillgelegt werden.
(Jawohl, Herr "Südstaaten-Präsident" Stoiber! Wir PISA-Deppen in NRW haben doch tatsächlich etwas , das die Bayern nicht haben! Ätsch!)
Deutschland hat bekanntlich genug Steinkohle um den eigenen Energiebedarf mühelos für
SEHR lange Zeit decken zu können.
Das man daraus auch hervoragenden Sprit machen kann, das haben die Südafrikaner von der Firma SASOL während des Witschaftsembargos eindrucksvoll bewiesen.
Rechnen müsste sich das eigentlich schon seit langem, fragt sich nur warum offensichtlich weder Wirtschaft noch Politik daran interessiert sind.

(Trotz der hunderttausenden Arbeitsplätzen die dadurch geschaffen würden)
Wie heisst es doch so schön:
Es gibt viel zu tun, aber keiner packt´s an!
Wetten dass nach der Wahl, trotz gegenteiliger Beteuerungen aller Parteien, die Mineralölsteuer wieder mal kräftig erhöht wird, um diverse Haushaltslöcher zu stopfen ?
Letztendlich ist es den Pferden (Steuerzahlern) zwar egal ob der Kutscher
die Peitsche in der rechten oder linken Hand hält, aber zumindest konnte man bisher hoffen, das die linke Hand nicht ganz so geschickt ist wie die rechte. Da musste das schwächere Pferd nicht die gesamten Prügel allein einstecken. (altes chinesisches Splichwolt, auf eulopäische Velhältnisse umgestlickt)
Trotzdem werden wir uns alle unseren geliebten DK-Urlaub nicht vermiesen lassen, auch wenn der Sprit 2006 2 Euro pro Liter kostet.
Venlig Hilsen
Reimund