Hej Augalex,
so ganz oft ist Deine Frage eigentlich noch nicht im Forum aufgetaucht.
Normalerweise fragt die Mehrzahl der "Dänemark-Rookies" eher nach Orten in denen es nicht ganz so einsam ist.
Besonders Jütland ist generell recht dünn besiedelt, sieht man einmal von der Ostseeküste zwischen Grenze und Aarhus ab.
Die Nordseeküste zwischen Romø und Skagen ist bis auf touristische Zentren wie Blaavand, Henne, Søndervig, Skagen usw. äusserst ruhig, wobei es ein deutliches Nord-Süd-Gefälle gibt.
Ganz einsam ist es in vielen Bereichen des Limfjordes, dafür ist es dort aber auch sehr preiswert. (Faustregel : je weiter bis zur Nordsee - desto günstiger)
An der Ostsee kennen wir nur die Gegend rund um Ebeltoft ein wenig, Diernæs-Strand, und vom diesjährigen Urlaub her Rendbjerg-Strand.
(Ist aber nicht unser Geschmack)
Die Ferienhausgebiete unterteilen sich eigentlich in 2 generelle Typen.
Zum einen gibt es die typischen Dünenkolonien wie z.B. in Henne-Strand, auf Holmsland-Klit und den anderen bekannten Orten an der Nordsee.
Aber auch dort gibt es einige Unterschiede.
In Henne-Strand sind zum Beispiel die Ferienhäuser kreuz und quer, also eher ungeordnet und willkürlich in den Dünen verteilt, auf Holmsland-Klit sind Wege und Grunstücke eher nach dem berühmten Schachbrettmuster-System angelegt.
Allgemein aber gilt- je näher am Meer - desto teurer.
Dann gibt es noch Ferienhauskolonien wie Hennby, Jegum, Arrild, Kvie-Sø, Houstrup, Lodbjerg-Hede, Hemmet und unzählige mehr.
Diese liegen weiter weg vom Meer (zwischen 2 und 25 km), liegen z.T. in Waldgebieten, sind bei meist neueren Baujahrs, und bieten oft eine gehobenere Ausstattung zu günstigen Preisen.
Ein echter "Nordseedünen-Fan" würde dort aber wohl nie freiwillig Urlaub machen. (Wir schon!

)
Die übliche Größe der Ferienhausgrundstücke liegt zwischen 800 und 2000 qm, so das Kiddies und eventuell mitreisende Vierbeiner niemanden ernsthaft stören.
Dünengrundstücke sind nicht immer sichtbar abgegenzt, Grundstücke in FH-Gebieten weiter im Landesinneren sind z.T. mit Hecken oder Bäumen umgeben.
Allen Ferienhausgebieten gemeinsam ist die tourisische Infrastruktur.
Üblicherweise gibt es ein Zentrum mit Supermarkt, Spielplatz, Post, Restaurants, diverse Sport- und Freizeitangebote. (Minigolf, Reiten, Golf, Fahrradverleih usw.)
Im näheren Umkreis sind in der Regel auch einige Freizeit- und Erlebnisparks (Sommerland) , sowie diverse Angelmöglichkeiten zu finden.
Ich weiß, das hört sich für Euch vielleicht nach touristischem Trubel an, aber selbst in "Brennpunkten" wie Blaavand, Henne oder Søndervig geht es auch während der Hauptsaison noch recht beschaulich zu.
(Kein Vergleich mit Norderney, Cuxhafen, Timmendorf usw.)
Geschiebe und Gedränge kennen wir eigentlich nur von diversen Freizeitparks.
(Ganz besonders Legoland kann im Hochsommer schon mal furchtbar voll werden. Für diejenigen die dies jetzt vehement abstreiten werden, habe ich etliche Videos als Beweis.

)
Ein paar Bemerkungen noch zu den Ferienhäusern an sich.
Neuere Häuser (so ab Baujahr 1996) sind eigentlich immer die bessere Wahl.
Die älteren Häuser sind zwar normalerweise in gutem Zustand und meist wesentlich gemütlicher und individueller eingerichtet, haben aber oft so ihre Tücken.
Besonders die Betten spotten oft jeder Beschreibung.
Das die Doppelbetten im Elternschlafzimmer oft nur 1,40m bis 1,60m breit sind kann ja im Urlaub durchaus mal ganz nett sein, aber was wir dort teilweise (wie z.B. in diesem Sommer ) als Einzel- oder Etagenbett kennengelernt haben, dass gilt andernorts als versuchte Körperverletzung.
Das 5 cm "dicke" und 160cm lange Schaumstoffstreifen als Matratze bezeichnet werden ist an sich schon der Hohn, das Lattenroste eher selten sind ist auch nicht so prickelnd, aber wenn dann die 60-70cm "breiten" Etagenbetten noch nicht einmal über eine funktionierende Absturzsicherung verfügen, dann sträuben sich meine Nackenhaare.
Also besser darauf achten dass das Haus über vernünftige Schlafgelegenheiten verfügt.
Einige Vermittler geben die Anzahl der Federkernmatratzen netterweise an, bei den anderen besser auf aussagekräftige Innenfotos achten.
Falls Euer Kleinste(r) noch im Reisebett schläft, und Ihr dieses nicht mitschleppen wollt, dann ist es besser dieses beim Vermittler zu mieten.
In der Regel ist zwar in den Häusern mindestens ein Kinderbett vorhanden (selbst wenn dies nicht explizit angegeben ist), aber oft fristen diese ein jahrelanges "Dornröschendasein" im Redskab (Schuppen oder Geräteraum) und sind daher manchmal muffig oder gar schimmelig.
Was uns übrigens in diesem "Sommer" an der Ostsee besonders auffiel, ist das die Häuser dort eher Wochenendhäuser als Ferienhäuser sind.
In Rendbjerg und Diernæs lassen Blumenkästen, gepflegte Gärten und unter der Woche leerstehende Häuser vermuten, dass diese hauptsächlich von den Eigentümern selbst genutzt werden.
Für einen wochenlangen Urlaub sind sie daher nicht unbedingt eingerichtet. (Kaum Schränke oder Stauraum, und falls doch vorhanden sind diese dann mit privatem Krimskrams vollgestopft)
In Rendbjerg fehlte sogar der obligatorische Købmand im FH-Gebiet.
Die Häuser an der Nordsee sind dagegen wohl hauptsächlich zur Vermietung bestimmt, was man besonders an der relativ einheitlichen, praktischen, pflegeleichten, aber auch etwas unpersönlichen Inneneinrichtung der neueren Häuser merkt.
Unsere letzen beiden Ferienhäuser an der Nordsee sahen sich von innen und aussen zum Verwechseln ähnlich. (Offenbar liefern die Fertighaus-Fabriken die Inneneinrichtung gleich mit

)
So, jetzt habe ich mal wieder viel zu viel geschrieben, und Euch wahrscheinlich noch mehr verwirrt.
Aber, ganz egal wo Ihr auch hinfahren werdet, Dänemark wird mit Sicherheit genau das bieten was Ihr erwartet.
Viel Spass noch beim Stöbern im Internet, und versucht es doch auch einmal bei den kleinen Vermittlern oder Privatanbietern.
Es lohnt sich!
LG
Reimund,
der mal wieder nicht rechtzeitig aufhören konnte, weil heute der Admiral-Strand Katalog eingetrudelt ist, was ihn immer ganz kribbelig macht.
