Hej allesammen!
Sprach(en)probleme oder -fragen interessieren mich ja immer
Also --- geträumt habe ich immer nur und bis heute auf deutsch, soweit ich das weiß; und wenn es dänisch wäre, dann offenbar so, daß es mich niemals belastet hat.
ich definiere mich aber auch sehr über meine Muttersprache, das ist sozusagen mein Element, in dem ich mich gern bewege. In keiner anderen Sprache bin ich so zuhause, werde es jemals sein.
Und als mein dänischer Mann und ich damals in Dtld. zusammenzogen, war die Haussprache DEUTSCH auf seinen Wunsch, weil er es halt verbessern woltle --- vorher hatten wir auch jahrelang eine englischsprachige Beziehung.
Beim Umzug nach DK wäre es nun logisch gewesen, daß ich zum besseren Lernen der dänischen Sprache mit ihm aufs Dänische umschaltete, haben wir aber nicht gemacht - ich war irgendwie zu bequem, Sachen wie "Bring mal schnell den Mülleimer raus" auf dänisch zu suchen (sowas lernt man ja nicht unbedingt im voraus

)
Vielleicht ist MEIN Dänisch deshalb nicht so perfekt wie es sein könnte, aber da ich weiß, es wird niemals muttersprachlich sein, macht mir das nichts. Ich spreche fließend dänisch, die Leute verstehen mich und ich kann alles sagen, in jeder Situation, was ich will - gut, mehr will ich nicht.
Dafür aber, und dies gebe ich allen jungen Paaren zu bedenken, wachsen meine Kinder wirklich leicht zweisprachig auf.
Die Forschung und nicht nur meine eigene Erfahrung zeigt, daß Kinder, in denen die Familiensprache die nicht-Umgebungssprache ist, wesentlich besser und leichter Zugang zu eben dieser Sprache finden.
Man stelle sich das halt auch nur praktisch vor:
Besonders wenn, wie in DK, beide Eltern arbeiten, hört das Kind tagsüber NUR Dänisch; kommt es dann noch Hause und hört dort beim Abendessen und allen gemeinsamen Aktivitäten mit Vater und Mutter auch nur Dänisch, kann die Nicht-Umgebungssprache Deutsch sehr leicht zu kurz kommen, weil sie nur noch auf die wenigen Momente beschränkt ist, die das Kind allein mit dem deutschmuttersprachlichen Elternteil zusammen ist.
Die Erfahrung anderer zeigt, daß es dann oft zumindest sehr, sehr schwer ist, dem Kind wirklich Deutsch beizubringen.
Und wer von einer einmal eingeführten Familiensprache auf eine andere schalten will - der Kinder zuliebe z.B. - der merkt auch, daß dies schwer bis unmöglich ist. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier
(Familiensprache bedeutet, daß die Eltern untereinander die Nicht-Umgebungssparche sprechen, zum Kind gewandt aber jeweils ihre eigene Sprache.)
Ein bißchen weg vom Thema, aber als Gedankenanstoß für alle, die sich jetzt - noch kinderlos - für eine der beiden Sprachen entscheiden wollen/müssen.
Gruß Ursel, DK - deren gutes Englisch leider doch ziemlich zur Mishcung aus Dänisch-Englisch mutiert ist, seitdem Dänisch meine 1. Fremdsprache wurde und Englisch auf Patz 2 verdrängte, was AUCH daran liegt, daß wir in den letzten Jahren mit den Kindern weniger englischsprachigen Besuch bei uns hatten als früher kinderlos.