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Dänische Ärzte - Krankenhäuser – Kliniken: Wartezeiten.

Verfasst: 24.07.2006, 23:11
von Berndt
Es wurde hier im Forum mehrmals von den Unterschieden zwischen dem deutschen und dem dänischen Gesundheitssystem gesprochen. In DK fehlen den Deutschen z.B. oft die Kinder- und Frauenärzte.
Aus diesem Anlaß fallen mir eben ein paar Fragen ein:

Welche Behandlungen kann der deutsche Hausarzt normalerweise anbieten? Mir kommt vor, daß er viel allseitiger als der dänische ist, weil ihm in seiner Klinik viel mehr Apparaturen und Instrumente zur Verfügung stehen: Röntgen, Ultraschall, Endoskopie, Gastroskopie, Rektoskopie. Und ganz kleine Hautoperationen kann er manchmal auch durchführen.

Ich bin zum X’ten Mal persönlich von den langen Wartezeiten hier in DK berührt, diesmal wegen eines kleinen ”Dingsbums” hinter dem rechten Ohr, das mich stört, wenn ich meine Lesebrille trage 8) :arrow:

Am 22.5. > Mit der Stundenhilfe meines Arztes telefonisch einen Termin verabreden: Untersuchung eine Woche später (es war ja nicht so dringend :roll: ).
Am 29.5. > Gespräch mit meinem Hausarzt, der meinte, es sei besser an einen Facharzt überwiesen zu werden, und nicht einen Hautarzt, sondern einen Hals-Nasen-Ohren Arzt.
Am selben Tag - 29.5. - wurde dann zwecks Untersuchung ”des Problems hinter dem Ohr” beim Facharzt einen Termin vereinbart. Ich sollte mich am 18.7. in der Klinik einfinden.
Am 18.7. > Der Facharzt stellt nach einer gründlichen Untersuchung fest, daß er das Dingsbums nicht durch Frieren entfernen möchte, weil es in diesem Fall besser sei, es operativ zu entfernen.
Er bat mich am 29.8 wieder zu kommen. Ich müsse damit rechnen, daß der kleine Eingriff einschl. örtliche Betäubung ca. eine halbe Stunde dauern würde. - Und 8 Tage später sollten dann ein paar kleine Fäden entfernt werden.
Am 5.9. oder so > Wieder zum Facharzt um die Fäden entfernt zu bekommen.

Das Ganze hat dann mehr als 15 Wochen gedauert, weil mich die Ärzte einfach nur ”im System” weitergeschickt haben.
Ich hätte deshalb gerne gewußt, wie so was in D. normalerweise gehandhabt wird, und wie es mit den Wartezeiten aussieht.

(Ich wohnte vor vielen Jahren allerdings einige Zeit in Bonn, hatte aber außer gegelmäßiger Zahninspektion und der Entfernung meines Blinddarms nichts mit dem deutschen Gesundheitswesen zu tun, und erinnere mich leider nicht, ob ich je mit Kollegen darüber gesprochen haben, wie alles so lief.

Verfasst: 24.07.2006, 23:24
von Ursel
Hej Berndt!
Diese Hautodyssee wegen eines Dingsbums haben wir mit Tochter auch erlebt --- wir hatten das Dingbums beinahe vergessen, obwohl es si ja störte, als der Hautarzttermin endlich kam!
:roll: :roll:
Stell Dir mal vor, man ist an dem besagten Termin aus triftigem Grund verhindert --- dann geht alles von vorne los!

Und da bitten die Lehrer (nicht ganz zu Unrecht), Arzttermine nicht in die Schulzeit zu legen??? :?:
Das wagt doch keiner.

Keine Antwort auf deine Frage, aber interessierte Grüße an den Antworten - Ursel, DK

Verfasst: 25.07.2006, 09:21
von Michael1960
Hallo Berndt,

in D kommt es wohl ganz darauf an, ob Du "Privat" oder gesetzlich versichert bist. Bei uns in der Familie sind die Kinder und ich privat versichert, meine Frau ist in der gesetzlichen Kasse. Arztermine organisiert immer meine Frau und grundsätzlich läuft es nach folgendem Schema:
Anruf beim Arzt, kurze Schilderung des "Problems"...,Frage nach schnellst möglichem Termin
Antwort: so in 4-6 Wochen, wo sind sie denn versichert???
Antwort: privat
Antwort: Geht es morgen ?? wenn Sie eine Stunde Wartezeit mitbringen, können sie auch noch heute kommen.....

So läuft das hier und es gibt selten, sehr selten Ausnahmen. Da Du als "Privater" keine Überweisung brauchst, gehst du direkt zu dem Arzt, von dem du meinst, dass er dir helfen kann. somit dürfte die Entfernung eines "Dingsda" max 14 Tage dauern....., wahrscheinlich eher 2-3 Tage.
Wenn du "gesetzlich" versichert bist, dürfte die "Entscheidungsfindung", wer denn die Behandlung ausführt, beim 1. Besuch des Hausarztes feststehen. Wahrscheinlich würde er Dich an einen Facharzt für Chirogie überweisen, der das Dingsda ambulant entfernt. Dort sind dann aber mehrere Wochen Wartezeit keine Seltenheit......

Persönlich bin ich immer hin- und hergerissen...., auf der einen Seite freue ich mich, das meine Kinder gesundheitlich optimal versorgt sind (und dafür bezahle ich sehr,sehr viel Geld, im Prinzip mehr als ich überhaupt dafür ausgeben kann...). Und leider mussten wir in den ersten Jahren häufig davon gebrauch machen. Auf der anderen Seite finde ich diese 2-Klassengesellschaft nicht besonders fair......
Resümee: Die gesundheitliche Versorgung (in D )hat ihren Preis....., bezahlst Du wenig, bekommst Du wenig...., bezahlst du viel, bekommst du viel....
Tragisch finde ich es bei Kindern, was können die dafür...
Mag ja sein, dass alle Menschen gleich sind...., aber BEHANDELT werden diese im deutschen Gesundheitssystem unterschiedlich.

Gruss
Michael

Verfasst: 25.07.2006, 09:26
von andruschka
Hej Berndt

Hier mal die Seite auf Deutsch
Mein Vater hat ein Bauchaortenaneurysma, es wurde vor ca 6 Wochen festgestellt, nachdem der Hausarzt meinen Vater am gleichen Tag des Arztbesuches zum Facharzt geschickt hat.
Den Termin zum CT hatte er dann am 24 Juli, also 6 Wochen später. Die Besprechung zu der Situation findet am 18 August statt, danach bekommt er erst einen OP Termin.
Ich finde für so eine schwere Erkrankung, eine ungewöhnlich lange Wartezeit.

Auf einen Augenarzttermin wartet man in unsere Stadt in der Regel bis zu einen halben Jahr.
Ebenso beim Frauenarzt, Wartezeit für Routineuntersuchungen wie Krebsvorsorge, ca 4-5 Monate und wenn man dann doch nicht kann, weil ein andere wichtiger Termin dazwischen gekommen ist, dann warte man meistens noch mal 3 Monate.
Ich mach den Termin für meine Krebsvorsorge schon immer nachdem mein Termin war.

In den meisten Praxen wartet man trotz Termin bis zu 2 Stunden bis man dran kommt.
Die einzige Ausnahme macht meine Zahnärztin, dort bekomm ioch meisten innerhalb einer Woche einen Termin.

Besser als in DK, na ich weiß nicht, war in DK noch nicht beim Arzt.

Hilsen Dorit

Verfasst: 25.07.2006, 09:50
von Ursel
Hej Dorit!
Nur damit nicht der Eindruck entsteht, dieWartezeiten seien nur bei unwesentlichen "Dingsbums" so lang - nein, auch bei lebenbedrohlichen Krankheiten kannst Du so lange warten.
Und ein langer Diagnoseweg erschwert verlängert die an sich schon langen Wartezeiten durchaus, weil eben der Hausarzt NICHT die Apparaturen und Labore hat, die Berndt oben beschrieb.
D.h. :
erstmal lange aufHausarzttermin warten,der überweist ggf. an Facharzt/Krankenhaus, dort wird geröntgt o.ä., Patient wartet auf bescheid, welcher irgendwann an hausarzt geht, da brauchste wieder einen Termin für.
Besprechung der age beim hausarzt, Entscheidung: bejandlung im Krankenhaus (OP o.sonstiges): wieder Wartezeit.
So kann gut und gerne mehr als 1/2 vergehen.
Zwar gibt es inzwischen gesetzlich garantierte Fristen - Krebsbehandlung meines Wissens bei 6 Wochen bis Von Diagnose bis Behandlung, aber1. dauert es eben lange bis zur endgültigen Diagnose (s.o.) und 2. gibt es nicht genug Personal, nicht genug Kapazitäten für die Patienten - also Wartezeit länger als 6 Wochen.
Viele Dänen sind in derZwischenzeit oft genug nach Dtld. oder Schweden ausgewichen.

Einen krassen Wartefall habe ich in der Nachbarschaft bei einem Jungen im Alter meiner Tochter erlebt, der Schmerzen hatte und kaum laufen konnte --- auch dies hat die Wartezeit nicht um ein Jota abgekürzt!
Bis feststand, was ihm fehlte, lag der Knabe wochenlang buchstäblich flach.

Und sowas ist nicht erst seit einer "letzten Reform" so, sondern ist so, seitdem ich hierher komme bzw. hier lebe.
Inzwischen werden Notaufnahmen nachts oder ganz geschlossen, kleinere Krankenhäuser sowieso, manche sind nicht mehr mit Ärzten besetzt etc.

Die Diagnostik, die ich bei Deutschen lese, kommt uns hier oft sehr unbekannt vor, Dinge, die in Dtld. vor mehr als 20 Jahren bereits selbstverständlich waren, werden hier gar nicht gemacht --- die Voruntersuchungen bei Schwangerschaft oder die "kinderärztlichen" Untersuchungen weichen enorm von den dt. ab (nicht nur zum Vorteil, auch wenn man darüber diskutieren kann, inwiefern die soundsovielte Ultrabeschallung des Ungeborenen wirklich nötig ist) undundund.

Und dies alles, obwohl es DK wirtschaftlich gut geht!

Mag sein, daß Dtld. auf demselben Weg dorthin ist, hier kennt man es überhaupt nicht anders.

Gruß Ursel, DK, die froh ist, hier nicht ernsthaft krank zu sein - wobei ich meine diversen Netzhautablösungen in Dtld. als durchaus ernst betrachte und mich damit hier nicht optimal betreut weiß (und die für eine Brille in Dtld. gerade 400 Euro ( :!: ) weniger ausgegeben hat als hier in DK überhaupt nur möglich!) . Die war somit immer noch teuer genug,aber immerhin!

Verfasst: 25.07.2006, 10:11
von Kanelstang
Hej,

ich bin zwar nicht privat versichert, kann aber die gemachten Erfahrungen für mich nicht bestätigen.
Beim Gynäkologen oder Zahnarzt bekomme ich einen Termin innerhalb der nächsten 2 Wochen (Ausnahme: Urlaubszeit natürlich), bei "Not" (wie z.B. bei Schmerzen) noch am gleichen Tag oder spätestens am nächsten.
Wartezeit ist sehr unterschiedlich und einfach eine Frage der Praxis- Organisation, beim Gynäkologen muss ich manchmal 1,5 Stunden warten, beim Zahnarzt (der vermutlich sogar viel mehr Schmerzpatienten hat), nie mehr als eine Viertelstunde (manchmal würde ich lieber länger warten... :wink: )

Bei Fachärzten, wie z.B. Lungenfacharzt, musste ich einmal 3 Wochen auf einen Termin warten, das war das höchste der Gefühle.

Ansonsten gehe ich direkt zu den Ärzten, z.B. zum Orthopäden, ohne Umweg über den Hausarzt.
Beziehungsweise gehe ich bei orthopädischen Problemen zu einem Unfallchirurgen, da wartet man nämlich auch nur höchstens einen Tag auf einen Termin und kommt nach ca. 15 Minuten dran. Und der kennt sich ja nun auch zur genüge mit orthopädischen Geschichten aus :wink:

Der Kinderarzt nimmt die kleinen Patienten immer am gleichen Tag auf, aber da wartet man auch schnell mal 1,5 Stunden. :roll:

Nun, vielleicht habe ich Glück, dass ich noch keine wirklich schwerwiegenden Krankheitsbilder hatte, aber ich und auch mein Umfeld haben noch keine wirklich skandalösen Erfahrungen gemacht mit Wartezeit auf Termine, etc. .

Verfasst: 25.07.2006, 10:58
von andruschka
Hallo Ursel

ich weiß, gerade die Kurkliniken wie Damp und Bad Bramstedt profitieren von der Wartezeit bei Anspruch auf Rehabilitation in DK und es gibt soweit ich informiert bin Kooperationsverträgen zwischen DK und deutschen Kliniken, zwecks Behandlung und Rehabilitation dänischer Patienten.

Ich weiß auch von den Wartezeiten in DK, wollte nur die Situation hier mal beschreiben.
Wir sind, denke ich mal schon lange auf den Weg, in der kranken Politik (Gesundheitsreform) auf dem Weg zu den scandinavischen Systemen.

Während meines letzten Aufenthaltes in DK, sprachen wir im Freundeskreis, was Zahnersatz, Kronen etc. in DK und in Deutschland kosten.
Da fahren wir hier immer noch besser, obwohl Arbeitnehmer inzwischen ja extra Abzüge für Zahnbehandlungen haben. Bei 0,9 % mehr Lohnnebenkosten, können wir nicht jammern, wenn ich höre was eine Krone in DK kostet.
Genau so wie bei Brillen, letztes Jahr mußte meine Freundin eine neue Brille haben, ich ging mit und als ich die Preise sah, schlug es mich fast hin.
Es wäre wirklich günstiger gewesen und zwar um einiges, wenn sie sich die bei ihrem nächsten Aufenthalt in D geholt hätte.

Hilsen Dorit

die trotzdem lieber in DK zu Hause wäre als in D


:wink:

Verfasst: 25.07.2006, 11:55
von Michael1960
Hi Andruschka,

genau diese Erfahrungen haben mich damals zum Austritt aus der gesetzl. Kasse bewegt. Aber nicht nur das Verhalten der Ärzte war daran Schuld, sondern auch das der Kassen !!!
Damals kündigten viele Ärzte an, dass sie aus der kassenärztlichen Vereinigung austreten wollten und somit nicht mehr für gesetzlich Versicherte zur Verfügung gestanden hätten. In dieser Zeit (etwa 20 Jahre her) fing es mit den Wartezeiten an. Ich war Jungselle und bezahlte den Höchstsatz. Die alternative private Versicherung kostete damals etwa 30-40 Prozent des gesetzlichen Beitrags. Ich habe mich damals sehr schwer getan, die "Solidargemeinschaft" zu verlassen. Erst als ich mit einem Vertreter der gesetzlichen Kasse gesprochen hatte, stand die Entscheidung fest. Ich hatte ihn gefragt, warum sich die "Kassen" das Verhalten der Ärzte gefallen lassen und warum die Abrechnungen mit den Ärzten für die Versicherten nicht transparent gemacht werden. Kein "Kassenpatient" weiss, was SEINE Kasse für ihn zahlt und welche Kosten er verursacht. Es kam sehr erstaunliches dabei raus:
Die Kassen scheinen kein Interesse daran zu haben, die Kosten offenzulegen ! Bei jeder anderen Versicherung (Haftpflicht-, KFZ-Versicherung usw.) bekommt der Versicherte eine Mitteilung, was, wann und wieviel für ihn bezahlt wurde, nur bei den gesetzlichen Krankenversicherungen wird das nicht gemacht...., stellt sich die Frage nach dem "Warum" ???!!!!
Wenn ich mir überlege, dass die sog. "Praxisgebühr" in Höhe von 10,-€/Quartal dazu geführt haben soll, dass Patienten weinger häufig zum Arzt gehen.....
Was würde denn passieren, wenn die Beiträge um 20% gesenkt würden und gleichzeitig der Zuzahlungsanteil bei in Anspruchnahme erhöht würde...??!! Wahrscheinlich würden die Wartezeiten deutlich zurückgehen, weil weniger Patienten zum Arzt gehen würden.

Was ebenfalls erstaunlich ist, dass offensichtlich gesetzl. Krankenkassen weing Interesse haben, "schwarze" Schafe unter ihren Mitgliedern zu verfolgen. Wir hatten mal einen Mitarbeiter, der über mehrere Wochen krank gemeldet war, obwohl er in der gleichen Zeit einer (ähnlichen) Tätigkeit nachgegangen ist. Wir hatten mit der Kasse Kontakt aufgenommen und den "Mißbrauch" gemeldet. Die Kasse hat in diesem Fall so gut wie nichts unternommen. Auf den Hinweis, dass hier ein Mitglied zu unrecht Leistungen in Anspruch nehmen würde und somit die "Solidargemeinschaft" unnötig belaste, teil man uns inoffiziell mit, dass man das "Mitglied" eben auch als Kunden sehen würde und auch die gesetzlichen Kassen im Wettbewerb zu den anderen Kassen stehen.Aus diesem Grunde kämpfe man um jeden Kunden......
Wer kann soetwas verstehen????

Gruss Michael

Verfasst: 25.07.2006, 12:50
von isbjørn
Heisann,

ich finde es vøllig vertretbar, bei einer banalen und nicht bedrohlichen Erkrankung 1 - 2 Monate auf die Behandlung warten zu muessen.

Die Erwartungshaltung, dass von kleinsten Befindlichkeitsstørungen bis hin zu kuenstlichen Hueftgelenken alles umgehend und 24 h rund um die Uhr behandelt werden muesste, ist typisch deutsch und einer der Hauptgruende dafuer, warum unser Gesundheitswesen (in D) so teuer ist.

Ebenso halte ich den direkten Zugang zum Facharzt, ausgenommen einige wenige Spezialitæten, wie z.B. Frauenheilkunde, Augenheilkunde und HNO verkehrt.

Ein guter Allgemeinmediziner sollte in der Lage sein, alle gængigen Erkrankungen zu behandeln, solange keine besonderen Probleme auftreten. Und das ohne im Anfangsposting genannte techn. Ausstattung. Ein Ultraschallgeræt ist sicherlich sinnvoll, Endoskopien, wie im Ausgangsposting geschrieben, wird man sicher nicht beim Hausarzt finden, auch nicht in D und hausærztliches Røntgen wære eine Gefahr fuer die Allgemeinheit, abgesehen von abgelegenen und unzugænglichen Bergregionen in z. B. der Schweiz oder Norwegen.

Ich habe in DK erst einmal einen Arzt konsultiert und hatte null Wartezeit. Auch wenn ich das dænische System nicht kenne, kann ich mir nicht vorstellen, dass man dort bei akuten Notfællen nicht am selben Tag behandelt wird. Es wird doch sicherlich eine Notfallsprechstunde oder so etwas wie lægevakt geben, oder ?

Hilsen

isbjørn

Verfasst: 25.07.2006, 12:58
von AnjaAue
Zum Frauenarzt oder Augenarzt hole ich mir eine Überweisung vom Hausarzt. Einen Termin bekomme ich beiden sehr schnell. Wenn es ein Notfall ist, geht es auch sofort mit Wartezeit.
Orthopäden und Chirugen musste ich etwas länger suchen. Mein Orthopäde ist leider in Rente gegangen und so muss ich wieder mal suchen.
Zu den Wartezeiten ein Beispiel:
Vor zwei Jahren war mein Chirug im Urlaub. Ich hatte sehr starke Schmerzen im Bein. Jeden Chirugen oder den Orthopäden den ich angerufen habe, hat mir eine Wartezeit von 6 Wochen angeboten bis auf einer. Ein Chirug hat dann auch noch den Spruch gemacht, wenn Sie so starke Schmerzen haben, fahren Sie doch in die Notaufnahme des Krankenhauses.
Zur privaten Versicherung:
Ich bin selber privat bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert, weil eine andere Versicherung zu teuer geworden wäre und wir keine gefunden hätten. Außerdem ist die Beratung und Hilfe bei der Kasse sehr gut.
Mein Mann könnte noch nicht mal die gesetzliche Krankenkasse wechseln, weil ihn wahrscheinlich keiner nehmen würde.

Verfasst: 25.07.2006, 13:04
von isbjørn
AnjaAue hat geschrieben:Ein Chirug hat dann auch noch den Spruch gemacht, wenn Sie so starke Schmerzen haben, fahren Sie doch in die Notaufnahme des Krankenhauses.
Vøllig richtige Empfehlung !

Was hat denn der Hausarzt geraten, der vorher konsultiert wurde ? Konnte dieser nicht die adequate Behandlung vermitteln ?

Hilsen

isbjørn

Verfasst: 25.07.2006, 13:35
von geloescht20
Resümee: Die gesundheitliche Versorgung (in D )hat ihren Preis....., bezahlst Du wenig, bekommst Du wenig...., bezahlst du viel, bekommst du viel....
Falsch! Bezahlst du viel, bekommst du trotzdem wenig. Zumindest, wenn man gesetzlich versichert und knapp unter der Bemessungsgrenze liegt.
Und um sich privat zu versichern, sollte man jung, mänlich und gesund sein und nicht weiblich, Mitte 40 und evt. mit gesundh. Problemen.

Die Wartezeiten beim Augenarzt z.B. betragen für Kassenpatienten z.T. 4 Monate (und dann muss man die Hälfte der Untersuchungen auch noch aus eigener Tasche bezahlen), bei Privatpatienten vielleicht eine Woche.
Auf einen Gyn-Termin warte ich 2 - 4 Wochen, auf einen Termin beim Dermatologen 4 bis 8 Wochen.

Bei meinem sog. Hausarzt habe ich auch schon Stunden zugebracht, während andere nach 10 min verschwunden sind. Natürlich war ich da total sauer. Ich war aber auch schon mal sofort dran, wenn es erforderlich war und alle anderen mussten warten.
Wie heißt das so schön: die Reihenfolge bestimmt der Arzt? Als es mir mal richtig dreckig ging, habe ich ihn verstanden.

Ich selbst muss nicht wegen Überweisungen betteln. Ansonsten würde ich mich als entmündigter Patient fühlen. Ich habe aber schon ganz andere Dinge gehört, von Hausärzten, die sich anmaßen, alles zu können.

Na ja, ich muss zugeben, meine 3 Ärzte, zu denen ich regelmäßig gehe, kenne ich schon viele Jahre. Das macht sich natürlich bemerkbar.

Mit Krankenhausterminen kann man Glück haben, da spielt es schon eine Rolle, ob der eigene Arzt einen kennt, der einen kennt.
Ich hatte schon eine Wartezeit von fast 3 Monaten auf eine OP in der HNO-Klinik, als ich fast am Ersticken war. Auf eine Herzkathederuntersuchung habe ich dagegen nur 2, auf eine Biopsie 5 Wochen gewartet. Aber das kann man alles nicht pauschal sagen.
Und wie sich das jetzt ändert, nach den vielen Monaten Streik, darüber darf man gar nicht nachdenken.

Man hat zwar in den letzten Jahren "versucht" das Hausarztsystem auszubauen, aber gelungen ist es nicht, zumal die Gründe nur vorgeschoben sind.

Trotz der ganzen Mängel und Sparmaßnahmen, das Gesundheitssystem ist in D doch noch besser, als in DK.

Verfasst: 25.07.2006, 13:53
von isbjørn
Pitti hat geschrieben:Die Wartezeiten beim Augenarzt z.B. betragen für Kassenpatienten z.T. 4 Monate (und dann muss man die Hälfte der Untersuchungen auch noch aus eigener Tasche bezahlen), bei Privatpatienten vielleicht eine Woche.
4 Monate Wartezeit sind schon fast skandaløs, bei einigen Spezialitæten allerdings keine Seltenheit. Meiner Frau wurde auf Anfrage bei einem Kardiologen (in D) mitgeteilt, dass die Wartezeit 11 Monate betrægt.

Die Ærzte lassen die Pat. aber nicht aus Spass warten, sondern haben einfach nicht mehr Termine. Und es wird von den Krankenkassen genau festgelegt, wieviele Ærzte einer Fachrichtung sich in einem Bezirk niederlassen duerfen.

Hilsen

isbjørn

Verfasst: 25.07.2006, 14:21
von Michael1960
Pitti hat geschrieben:
Resümee: Die gesundheitliche Versorgung (in D )hat ihren Preis....., bezahlst Du wenig, bekommst Du wenig...., bezahlst du viel, bekommst du viel....
Falsch! Bezahlst du viel, bekommst du trotzdem wenig. Zumindest, wenn man gesetzlich versichert und knapp unter der Bemessungsgrenze liegt.
Und um sich privat zu versichern, sollte man jung, mänlich und gesund sein und nicht weiblich, Mitte 40 und evt. mit gesundh. Problemen.
Hallo Pitti,

bin fast Deiner Meinung, mit "bezahlst du viel, bekommst du viel.... " habe ich auf die private Krankenversicherung bezogen.
Als Beitragshöchstzahler in der gesetzlichen Kasse ohne Familie sieht es mit der gebotenen Leistung nicht so gut aus....(war auch ein Grund, warum ich damals gewechselt habe) Jetzt mit Familie (2 Kinder) sieht die Sache natürlich schon anders aus. Es belastet das Familienbuget schon erheblich. Das mit den "gesundh. Problemen" kann ich bisher nicht bestätigen (obwohl man ja manchmal was in der Presse liest, wo private Vers. nicht zahlen). Meine Kinder waren in den ersten 5 Jahren häufig (ernsthaft) krank und ich habe zigmal erlebt, wo wir bevorzugt behandelt wurden, sowohl beim Arzt, als auch im Krankenhaus. Mit "bevorzugt" meine ich nicht nur "Aufmerksamkeit", sondern vorallen die Reaktionszeiten und die gebotenen Möglichkeiten. Niemals habe ich gehört, dass eine notwendige Behandlung sofort durchgeführt wird und ich habe den direkten Vergleich: Die Behandlung der Hautkrankheit meiner Frau (Kassenpatienten) wird nicht entsprechend durchgeführt. Wir müssen permanet betteln, dass sie weitere Behandlungen bekommt. Lasertherapien, z.B., werden überhaupt nicht bezahlt. Für Privatpatienten gibt es keine keine Probleme !!!!!
Es liegt mir fern hier Werbung für private Versicherer zu machen, eher bin ich stinkesauer auf die gesetzlichen Kassen und teilweise auf die Ärzte.
Die gesetzlichen Krankenkassen, bzw. deren Mietglieder, halten das vorhandene Gesundheitssystem aufrecht und dementsprechend sollten sie behandelt werden. Warum lassen sich das die Kassen gefallen??? Wenn mir als Vertreter einer Kasse ein Arzt die Rückgabe der Zulassung androhen würde, wüsste ich genau was tun wäre:
die Zulassung annehmen und nie wieder erteilen !!!!! ich bin mir ziemlich sicher, dass sich die Rückgaben nach Veröffentlichung sehr,sehr in Grenzen halten würden, denn wieviele Praxen würden mit ausschließlich privat vers. Patienten überleben können ??!!!!!!

Gruss
Michael

Verfasst: 25.07.2006, 14:27
von Ursel
Hej isbjörn!
$ Monate Wartezeit beim Augenarzt sind skandalös??
Naja, hier dauert´s länger...
Und dann haben wir nicht einmal einen hier im Ort, sondern erst 20 Autominuten entfernt - ohne Chauffeur für mich gar nicht machbar.
Zahnarzt und Hausarzt gibt es durchaus je 2 Praktiken am Ort - wieso also eigentlich keinen Augenarzt?
Ichsehe doch genug Brillenträger um mih herum, und die Kinderaugenuntersuchung beim Hausarzt kann ich eigentlich auch selber durchführen... :shock:
Wenn da also Augenkrankheiten früh erkannt werden sollen, dann ... s.o.

Vorsorge ist übrigens auch ein sehr trauriges Kapitel in DK ...

Gruß Ursel, DK, froh, daß sie gesund ist (und wenn, dann am liebsten in Dtld. krank!)