Kommentar abgeben: Gedanken eines Dänischlehrers
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Zuletzt geändert von admin am 13.04.2003, 16:48, insgesamt 1-mal geändert.
- Lars J. Helbo
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Das sind ja einige sehr interessante Themen 
Was die Sprache angeht bin ich aber nicht ganz einig. Ich habe selber von 1985-90 in Deutschland Dänisch unterrichtet. Am Anfang war ich (wie meine Schüler) auch der Meinung, das große Problemm sei die Aussprache. Meine Erfahrung ist aber, daß das mit der Zeit kommt.
Wo es wirklich schwierig wird - und wo manche aufgeben - ist bei den "kleinen Wörtern". Man kann ja ein Text lesen, obwohl man Wörter, wie på, hos, ved, for nicht kennt - die ergeben sich nämlich aus dem Zusammenhang, und die längere Wörter sind dem Deutschen meist sehr ähnlich. Deshalb glauben viele, daß sie keine Vokabeln lernen müssen und dann geht es bei den kleinen Wörter schief.
Die kleinen Wörter sind außerdem schwierig, weil ihre Bedeutung oft nicht mit deutsche Wörter übereinstimmen - på taget, på væggen, på tide....
Was der Unterschied zwischen DK und D angeht. Ja, die Dänen waren immer sehr tolerant gegenüber alle, die genau so sind wie sie selber. Das sind sie immer noch. Früher gab es aber nur wenige, die anders waren und daher konnte man die Intoleranz schleckt erkennen. Sie war aber immer da, sie hieß nur Jantelov.
Der große Unterschied ist aber nicht eine Frage von Toleranz. Nein es geht um etwas ganz anderes. Die Deutschen sind in der Glücklichen Lage, daß sie eine Vergangenheit haben, woraus man etwas lernen kann. Dieses Glück haben die Dänen nicht. Daher verstehen sie im allgemeinen nicht die Gefahr, die von eine zu starke Staatsmacht ausgehen kann und daher begreifen sie nicht die Bedeutung von Datenschutz oder zivilen Ungehorsam. Daher gibt es auch in DK keine Verwaltungsgerichte. Hier gibt es wirklich Unterschiede.

Was die Sprache angeht bin ich aber nicht ganz einig. Ich habe selber von 1985-90 in Deutschland Dänisch unterrichtet. Am Anfang war ich (wie meine Schüler) auch der Meinung, das große Problemm sei die Aussprache. Meine Erfahrung ist aber, daß das mit der Zeit kommt.
Wo es wirklich schwierig wird - und wo manche aufgeben - ist bei den "kleinen Wörtern". Man kann ja ein Text lesen, obwohl man Wörter, wie på, hos, ved, for nicht kennt - die ergeben sich nämlich aus dem Zusammenhang, und die längere Wörter sind dem Deutschen meist sehr ähnlich. Deshalb glauben viele, daß sie keine Vokabeln lernen müssen und dann geht es bei den kleinen Wörter schief.
Die kleinen Wörter sind außerdem schwierig, weil ihre Bedeutung oft nicht mit deutsche Wörter übereinstimmen - på taget, på væggen, på tide....
Was der Unterschied zwischen DK und D angeht. Ja, die Dänen waren immer sehr tolerant gegenüber alle, die genau so sind wie sie selber. Das sind sie immer noch. Früher gab es aber nur wenige, die anders waren und daher konnte man die Intoleranz schleckt erkennen. Sie war aber immer da, sie hieß nur Jantelov.
Der große Unterschied ist aber nicht eine Frage von Toleranz. Nein es geht um etwas ganz anderes. Die Deutschen sind in der Glücklichen Lage, daß sie eine Vergangenheit haben, woraus man etwas lernen kann. Dieses Glück haben die Dänen nicht. Daher verstehen sie im allgemeinen nicht die Gefahr, die von eine zu starke Staatsmacht ausgehen kann und daher begreifen sie nicht die Bedeutung von Datenschutz oder zivilen Ungehorsam. Daher gibt es auch in DK keine Verwaltungsgerichte. Hier gibt es wirklich Unterschiede.
Zuletzt geändert von Lars J. Helbo am 13.04.2003, 20:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
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Ja, das sind interessante Themen.
Wie du ja bereits weiβt, bin ich anderer Meinung, was die Aussprache angeht. Du schreibst, daβ „die kleinen Wörter“ schwierig zu lernen sind. Aufgrund der Beispiele, die du nennst, gehe ich davon aus, daβ du die Präpositionen meinst.
Ja, ganz richtig, die dänischen Präpositionen sind nicht ganz problemlos. Auf dieses grammatische Phänomen weise ich deshalb in meinem Artikel auch hin.
Aber nach wie vor meine ich,daβ die Aussprache das Hauptproblem darstellt. Wie du sagst, gab es in der Vergangenheit, auch in der jüngeren, nur wenige Ausländer in Dänemark. Ausländer in Dänemark in grösserer Zahl, das ist ein recht neues Phänomen. Deswegen sind die Dänen es einfach nicht gewohnt, daβ man dänisch auch mit Akzent reden kann, und deswegen haben viele Dänen auch Schwierigkeiten, Ausländer zu verstehen, die mit Akzent reden. Allgemeine „Intoleranz“ Ausländern gegenüber spielt hier natürlich auch eine Rolle, das weiβ ich wohl. Aber wie auch immer, jedenfalls sind die Dänen, was eine fehlerhafte Aussprache betrifft, nicht sehr tolerant, verglichen mit z.B. England, Frankreich oder Deutschland, wo man schon seit langem daran gewöhnt ist, daβ die eigene Landessprache auch mit Akzent geredet werden kann.
Ein Grammatikfehler ab und zu, davon geht die Welt nicht unter. Die Dänen verstehen einen trotzdem. Eine mangelhafte Aussprache dagegen steht dem Verständnis sehr viel mehr im Weg.
Auβerdem zeigen viele Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet, daβ die Aussprache schon sehr früh im Lernprozess nur noch sehr schwer „zu reparieren“ und zu verbessern ist. Ganz im Gegenteil zu verschiedenen grammatischen Strukturen, die man oft nach vielen Jahren noch „umlernen“ kann. Deswegen meine ich, daβ besonders im Anfangsstadium gezieltes Aussprachetraining sehr wichtig ist.
Eine richtige Aussprache kommt bei vielen leider nicht mit der Zeit von selber. Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel, es gibt ja Sprachgenies überall. Aber ich kenne viele, die sehr gut dänisch schreiben und , aber die trotzdem ab und zu darüber klagen, daβ ihre Gesprächspartner nicht alles verstehen, was sie sagen.
Was du über Toleranz schreibst, gefällt mir dagegen sehr gut. In unserem Zeitalter, wo der Nationalismus offensichtlich wieder „in“ ist, tut es immer sehr gut, Leute zu treffen, die kritisch gegenüber dem eigenen Land sein können. Und es sieht ja zur Zeit wirklich ganz so aus, als ob Deutschland aus seiner Geschichte gelernt hat. Ich persönlich finde deine positive, konstruktive Sicht auf die deutsche Geschichte sehr wohltuend.
Ursula
Wie du ja bereits weiβt, bin ich anderer Meinung, was die Aussprache angeht. Du schreibst, daβ „die kleinen Wörter“ schwierig zu lernen sind. Aufgrund der Beispiele, die du nennst, gehe ich davon aus, daβ du die Präpositionen meinst.
Ja, ganz richtig, die dänischen Präpositionen sind nicht ganz problemlos. Auf dieses grammatische Phänomen weise ich deshalb in meinem Artikel auch hin.
Aber nach wie vor meine ich,daβ die Aussprache das Hauptproblem darstellt. Wie du sagst, gab es in der Vergangenheit, auch in der jüngeren, nur wenige Ausländer in Dänemark. Ausländer in Dänemark in grösserer Zahl, das ist ein recht neues Phänomen. Deswegen sind die Dänen es einfach nicht gewohnt, daβ man dänisch auch mit Akzent reden kann, und deswegen haben viele Dänen auch Schwierigkeiten, Ausländer zu verstehen, die mit Akzent reden. Allgemeine „Intoleranz“ Ausländern gegenüber spielt hier natürlich auch eine Rolle, das weiβ ich wohl. Aber wie auch immer, jedenfalls sind die Dänen, was eine fehlerhafte Aussprache betrifft, nicht sehr tolerant, verglichen mit z.B. England, Frankreich oder Deutschland, wo man schon seit langem daran gewöhnt ist, daβ die eigene Landessprache auch mit Akzent geredet werden kann.
Ein Grammatikfehler ab und zu, davon geht die Welt nicht unter. Die Dänen verstehen einen trotzdem. Eine mangelhafte Aussprache dagegen steht dem Verständnis sehr viel mehr im Weg.
Auβerdem zeigen viele Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet, daβ die Aussprache schon sehr früh im Lernprozess nur noch sehr schwer „zu reparieren“ und zu verbessern ist. Ganz im Gegenteil zu verschiedenen grammatischen Strukturen, die man oft nach vielen Jahren noch „umlernen“ kann. Deswegen meine ich, daβ besonders im Anfangsstadium gezieltes Aussprachetraining sehr wichtig ist.
Eine richtige Aussprache kommt bei vielen leider nicht mit der Zeit von selber. Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel, es gibt ja Sprachgenies überall. Aber ich kenne viele, die sehr gut dänisch schreiben und , aber die trotzdem ab und zu darüber klagen, daβ ihre Gesprächspartner nicht alles verstehen, was sie sagen.
Was du über Toleranz schreibst, gefällt mir dagegen sehr gut. In unserem Zeitalter, wo der Nationalismus offensichtlich wieder „in“ ist, tut es immer sehr gut, Leute zu treffen, die kritisch gegenüber dem eigenen Land sein können. Und es sieht ja zur Zeit wirklich ganz so aus, als ob Deutschland aus seiner Geschichte gelernt hat. Ich persönlich finde deine positive, konstruktive Sicht auf die deutsche Geschichte sehr wohltuend.
Ursula
Zuletzt geändert von Ursula am 08.05.2003, 22:22, insgesamt 1-mal geändert.
Ursula Behrle, Dänischlehrerin für Ausländer
Hallo,
ich habe auch mit Interesse den Artikel gelesen. Da ich selber Lehramt für die Primarstufe studiere und mir Gedanken darüber mache evtl. später im D/DK Gebiet zu unterrichten, bin ich seit lägerer Zeit auf der Suche nach Möglichkeiten in DK zu unterrichten. Gibt es in DK die möglichkeit als Grunschullehrerin zu arbeiten? Gibt es dort Deutsch/Dänische Schulen? Bedauerlicherweise habe ich bei recherchen im Internet noch keine Informationen finden können.Haben Sie Hinweise/ Tipps?
MfG Yvonne
ich habe auch mit Interesse den Artikel gelesen. Da ich selber Lehramt für die Primarstufe studiere und mir Gedanken darüber mache evtl. später im D/DK Gebiet zu unterrichten, bin ich seit lägerer Zeit auf der Suche nach Möglichkeiten in DK zu unterrichten. Gibt es in DK die möglichkeit als Grunschullehrerin zu arbeiten? Gibt es dort Deutsch/Dänische Schulen? Bedauerlicherweise habe ich bei recherchen im Internet noch keine Informationen finden können.Haben Sie Hinweise/ Tipps?
MfG Yvonne
Zuletzt geändert von YvonneM am 09.05.2003, 11:47, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo,
gibt ja hier einige Foren, wusste ich gar net:-)
Also ich kann leider kein dänisch und lerne
(nebenbei) schwedisch.
Bin nur im Abi stress , und deshalb wenig Zeit.
Wenn du in Dk, unterrichten willst, würde ich sagen, frage mal bei der
Højskolen østersøen
in Aabenraa nach, die kennen sich da aus.
wenn du die HP nicht findest, kannst mich nochmal fragen.
nur auswendig kenne ich die net
gibt ja hier einige Foren, wusste ich gar net:-)
Also ich kann leider kein dänisch und lerne
(nebenbei) schwedisch.
Bin nur im Abi stress , und deshalb wenig Zeit.
Wenn du in Dk, unterrichten willst, würde ich sagen, frage mal bei der
Højskolen østersøen
in Aabenraa nach, die kennen sich da aus.
wenn du die HP nicht findest, kannst mich nochmal fragen.
nur auswendig kenne ich die net
Zuletzt geändert von marcel am 16.05.2003, 22:15, insgesamt 1-mal geändert.
Hej & Hallo
Mit grossen Interesse habe auch ich den Artikel gelesen und dabei kamen automatisch die Gedanken hoch, das es mir ähnlich ergangen ist als ich 1994 nach DK gezogen bin.....
mit dem erlernen der Sprache bin nach 9 Jahren, die ich nun schon in Århus lebe immer noch nicht fertig und entdecke jeden Tag ein kleines neues Wort oder Umschreibung.
Schöne Grüsse aus Århus
Mit grossen Interesse habe auch ich den Artikel gelesen und dabei kamen automatisch die Gedanken hoch, das es mir ähnlich ergangen ist als ich 1994 nach DK gezogen bin.....
mit dem erlernen der Sprache bin nach 9 Jahren, die ich nun schon in Århus lebe immer noch nicht fertig und entdecke jeden Tag ein kleines neues Wort oder Umschreibung.
Schöne Grüsse aus Århus
Zuletzt geändert von OracliX am 19.05.2003, 06:17, insgesamt 1-mal geändert.
Ich kann Ursula zustimmen. Die Aussprache ist für mich das Schwerste. Habe 2 Semester Dänisch gelernt (davor habe ich das Dänisch so ausgesprochen, wie ich es gelesen habe - es muss eine Qual für Dänen gewesen sein). Die "kleinen" Wörter sind auch in anderen Sprachen überaus wichtig. Das Einprägen ist wohl am besten durch ständigen Gebrauch und vor allem der sofortigen Korrektur eines Fehlers zu lernen.
Die Toleranz der Dänen ist nach wie vor ein großer positiver Unterschied zu uns Deutschen. Was mir aber noch viel mehr aufgefallen ist (in unseren seit 1990 vielen Besuchen des Landes), daß die Dänen sehr viel kinderlieber sind (und nicht nur mit Worten - siehe D).
med venlig hilsen
Sibyle
Die Toleranz der Dänen ist nach wie vor ein großer positiver Unterschied zu uns Deutschen. Was mir aber noch viel mehr aufgefallen ist (in unseren seit 1990 vielen Besuchen des Landes), daß die Dänen sehr viel kinderlieber sind (und nicht nur mit Worten - siehe D).
med venlig hilsen
Sibyle
Zuletzt geändert von Sibylle Läßig am 19.05.2003, 11:24, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo,
ich arbeite seit 4 Jahren in einer deutsch-dänischen Firma und bin seit fast 2 Jahren mit einer Dänin verheiratet (bzw. lebe in eingetragener Lebenspartnerschaft).
Schon vor dieser Zeit interessierte ich mich für das Land, die Menschen und - nachdem ich festgestellt hatte, dass nicht alle Dänen betrunken waren, sondern dass die Sprache sich halt nur manchmal so anhört - die Sprache dieses tollen Landes.
Bereits als ich das erstemal die Grenze überquerte, um in Dänemark Urlaub zu machen, hatte ich das Gefühl, dort zuhause zu sein. Das hat sich bis heute nicht geändert, und wir spielen mit dem Gedanken, im nächsten Jahr nach Dänemark zu ziehen.
Durch meine Arbeit und die privaten Beziehungen habe ich sehr viel Dänisch gelernt - und tue das immer noch. Indem man anderen zuhört und versucht, es dann selbst anzuwenden, lernt man sehr viel, vor allem in Sachen Aussprache und auch Satzstellung. Das bringt nach weitaus mehr als jeder Dänischkurs. Und die Anerkennung, die ich von vielen Dänen bekomme, spornt an, noch mehr von ihnen "abzuhören". Mir ist auch aufgefallen, dass die Dänen, selbst wenn sie nur ein deutsches Wort können, sich bemühen, es irgendwie unterzubringen. Sie haben einfach Spass daran und nicht, wie ich es von mir und vielen anderen deutschen Kollegen kenne, Angst, etwas falsch zu sagen. (Das führt bei mir oft dazu, dass ich bei Bekannten und Freunden in DK deutsch rede - es geht ja schneller, als lange nach Worten zu suchen, und sie verstehen mich ja -und sie dänisch, weil sie wissen, dass ich sie verstehe.
Was die Artikel, Präpositionen und ähnliches angeht, frage ich halt oder suche mir das aus dem Wörterbuch.
Der grösste Unterschied zwischen Dänen und Deutschen ist meiner Meinung nach ihre Offenheit, mit der sie auf andere zugehen. Gut, ich habe auch schonmal andere Erfahrungen gemacht, aber selten. Deutsche sind da viel reservierter. Viele Dänen haben einfach eine verbindlichere Art, mit anderen umzugehen. Sicher wird man erstmal beobachtet, wenn man Bekannten oder Verwandten vorgestellt wird (was bei mir wohl etwas extremer war als bei anderen, da ich als Frau eine Dänin geheiratet habe), aber das tut dem offenen Entgegenkommen keinen Abbruch.
Was die Toleranz angeht, denke ich, haben sich Deutsche und Dänen einander angehört. Das gilt für gleichgeschlechtliche Beziehungen -wobei es sicher auch wichtig ist, wo man lebt- genauso wie für das Thema Ausländer. Ich habe gerade in letzter Zeit leider von so einigen sonst wirklich netten und toleranten Dänen ausländerfeindliche Bemerkungen gehört.
ich arbeite seit 4 Jahren in einer deutsch-dänischen Firma und bin seit fast 2 Jahren mit einer Dänin verheiratet (bzw. lebe in eingetragener Lebenspartnerschaft).
Schon vor dieser Zeit interessierte ich mich für das Land, die Menschen und - nachdem ich festgestellt hatte, dass nicht alle Dänen betrunken waren, sondern dass die Sprache sich halt nur manchmal so anhört - die Sprache dieses tollen Landes.
Bereits als ich das erstemal die Grenze überquerte, um in Dänemark Urlaub zu machen, hatte ich das Gefühl, dort zuhause zu sein. Das hat sich bis heute nicht geändert, und wir spielen mit dem Gedanken, im nächsten Jahr nach Dänemark zu ziehen.
Durch meine Arbeit und die privaten Beziehungen habe ich sehr viel Dänisch gelernt - und tue das immer noch. Indem man anderen zuhört und versucht, es dann selbst anzuwenden, lernt man sehr viel, vor allem in Sachen Aussprache und auch Satzstellung. Das bringt nach weitaus mehr als jeder Dänischkurs. Und die Anerkennung, die ich von vielen Dänen bekomme, spornt an, noch mehr von ihnen "abzuhören". Mir ist auch aufgefallen, dass die Dänen, selbst wenn sie nur ein deutsches Wort können, sich bemühen, es irgendwie unterzubringen. Sie haben einfach Spass daran und nicht, wie ich es von mir und vielen anderen deutschen Kollegen kenne, Angst, etwas falsch zu sagen. (Das führt bei mir oft dazu, dass ich bei Bekannten und Freunden in DK deutsch rede - es geht ja schneller, als lange nach Worten zu suchen, und sie verstehen mich ja -und sie dänisch, weil sie wissen, dass ich sie verstehe.
Was die Artikel, Präpositionen und ähnliches angeht, frage ich halt oder suche mir das aus dem Wörterbuch.
Der grösste Unterschied zwischen Dänen und Deutschen ist meiner Meinung nach ihre Offenheit, mit der sie auf andere zugehen. Gut, ich habe auch schonmal andere Erfahrungen gemacht, aber selten. Deutsche sind da viel reservierter. Viele Dänen haben einfach eine verbindlichere Art, mit anderen umzugehen. Sicher wird man erstmal beobachtet, wenn man Bekannten oder Verwandten vorgestellt wird (was bei mir wohl etwas extremer war als bei anderen, da ich als Frau eine Dänin geheiratet habe), aber das tut dem offenen Entgegenkommen keinen Abbruch.
Was die Toleranz angeht, denke ich, haben sich Deutsche und Dänen einander angehört. Das gilt für gleichgeschlechtliche Beziehungen -wobei es sicher auch wichtig ist, wo man lebt- genauso wie für das Thema Ausländer. Ich habe gerade in letzter Zeit leider von so einigen sonst wirklich netten und toleranten Dänen ausländerfeindliche Bemerkungen gehört.
Zuletzt geändert von Biker35 am 19.05.2003, 13:55, insgesamt 1-mal geändert.
Für mich hört sich die Sprache sehr kompliziert an. Eigentlich dachte ich schon mal daran.. zumindest ein wenig die Aussprache (Lesen) zu lernen... aber alleine kann ich das wohl nicht tun. Deutsch ist nicht sehr problematisch.... (ich komme aus Polen) aber Dänisch... mhm... wobei vielleicht ist für jemanden aus Polen einfacher die Aussprache zu lernen? Ich finde es Klasse, dass Menschen so viel Muthaben (genau!) in andere Länder zu ziehen und dort zu arbeiten.... meine gute Bekannte ist Deutschlehrerin in einer Schule in Amsterdam.
Ich fühle mich in Dänemark sehr wohl.... irgendwie finde ich dort die Ruhe, die ich auch teilweise in meiner heimat finden kann. Na gut - die beiden Flaggen sind ja rot-weiß!
)
Ich fühle mich in Dänemark sehr wohl.... irgendwie finde ich dort die Ruhe, die ich auch teilweise in meiner heimat finden kann. Na gut - die beiden Flaggen sind ja rot-weiß!

Zuletzt geändert von Terzia am 19.05.2003, 21:01, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo,
eine(r) von euch schreibt, daβ man nach vielen Jahren immer noch das Gefühl hat, nicht mit dem Dänischlernen fertig zu sein. So geht´s mir eigentlich auch, und ich finde, das ist ein gutes Zeichen. Denn das bedeutet, daβ man nicht abgestumpft ist, sondern immer noch seine natürliche Neugier bewahrt hat.
Was du, Biker, über das Selberlernen schreibst, habe ich auch sehr viele Jahre lang geglaubt. Nämlich, daβ das sehr viel mehr bringt „als jeder Dänischkurs“. Ich selbst habe keine einzige Unterrichtsstunde in Dänisch gehabt, sondern alles selber gelernt. Selbst ist die Frau! Und man hat ja seinen Stolz, dachte ich wohl. Bis ich dann anfing, selbst an einer Sprachschule in Dänisch zu unterrichten. Da wurde mir plötzlich klar, wie viele Dinge ich nicht gelernt habe, oder genauer: wie viele wichtige Dinge meiner Aufmerksamkeit beim Selberlernen entgangen sind. Und plötzlich hatte ich alle Hände voll zu tun, denn ein Teil von dem, was ich meinen Kursusteilnehmern beibringen sollte/wollte, musste ich mühsam erst selber lernen. Es wäre einfacher für mich gewesen, wenn mir jemand gleich von Anfang an diese Dinge erzählt hätte. Und wohlgemerkt: ich bin „normal begabt“ und hatte von Anfang an jede Menge Kontakte zu Dänen.
Ich bin übrigens einig mit dir, Sibylle, die Dänen sind sehr viel kinderlieber. Ich glaube, das hängt mit dem „dänischen“ Menschenbild zusammen. Kinder sind kleine Menschen, die man so weit wie möglich gleich behandeln soll wie erwachsene Menschen. Gleichberechtigung und Demokratie.
Und Terzia, ich kenne mehrere mit slawischer Muttersprache, die finden, dass Deutsch einfacher ist als Dänisch. Ich glaube, das hat viele Gründe. Die Aussprache, einige grammatische Strukturen, aber auch die Kultur und Gesellschaftsstrukturen spielen wohl eine wichtige Rolle hier.
Viele Grüsse
Ursula
eine(r) von euch schreibt, daβ man nach vielen Jahren immer noch das Gefühl hat, nicht mit dem Dänischlernen fertig zu sein. So geht´s mir eigentlich auch, und ich finde, das ist ein gutes Zeichen. Denn das bedeutet, daβ man nicht abgestumpft ist, sondern immer noch seine natürliche Neugier bewahrt hat.
Was du, Biker, über das Selberlernen schreibst, habe ich auch sehr viele Jahre lang geglaubt. Nämlich, daβ das sehr viel mehr bringt „als jeder Dänischkurs“. Ich selbst habe keine einzige Unterrichtsstunde in Dänisch gehabt, sondern alles selber gelernt. Selbst ist die Frau! Und man hat ja seinen Stolz, dachte ich wohl. Bis ich dann anfing, selbst an einer Sprachschule in Dänisch zu unterrichten. Da wurde mir plötzlich klar, wie viele Dinge ich nicht gelernt habe, oder genauer: wie viele wichtige Dinge meiner Aufmerksamkeit beim Selberlernen entgangen sind. Und plötzlich hatte ich alle Hände voll zu tun, denn ein Teil von dem, was ich meinen Kursusteilnehmern beibringen sollte/wollte, musste ich mühsam erst selber lernen. Es wäre einfacher für mich gewesen, wenn mir jemand gleich von Anfang an diese Dinge erzählt hätte. Und wohlgemerkt: ich bin „normal begabt“ und hatte von Anfang an jede Menge Kontakte zu Dänen.
Ich bin übrigens einig mit dir, Sibylle, die Dänen sind sehr viel kinderlieber. Ich glaube, das hängt mit dem „dänischen“ Menschenbild zusammen. Kinder sind kleine Menschen, die man so weit wie möglich gleich behandeln soll wie erwachsene Menschen. Gleichberechtigung und Demokratie.
Und Terzia, ich kenne mehrere mit slawischer Muttersprache, die finden, dass Deutsch einfacher ist als Dänisch. Ich glaube, das hat viele Gründe. Die Aussprache, einige grammatische Strukturen, aber auch die Kultur und Gesellschaftsstrukturen spielen wohl eine wichtige Rolle hier.
Viele Grüsse
Ursula
Zuletzt geändert von Ursula am 02.06.2003, 20:03, insgesamt 1-mal geändert.
Ursula Behrle, Dänischlehrerin für Ausländer
Ich bin durch Zufall auf Ihren Artikel gestoßen.Eigentlich war ich auf der Suche nach Informationen für ein Referat für die Schule,doch ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen,da ich mich schon immer besonders für die dänische Sprache interessiert habe.Auch mir ist aufgefallen,das Deutsche starke Probleme mit der Aussprache von dänischen Wörtern haben,weil es ihnen an der Praxis mangelt.Viele können zwar Texte grammatisch korrekt verfassen,doch wenn es darum geht im offenen Gespräch seine Meinung zu äußern oder Texte vorzulesen bekommen sie starke Probleme.Ich habe das Glück,dass ich schon vor zwei Jahren angefangen habe in einem dänischen Laden in Deutschland zu arbeiten.Zwar ist mein Dänisch noch nicht perfekt,aber die Dänen verstehen mich und geben mir manchmal sogar Tipps,wie ich meine Aussprache weiter verbessern kann.Daher denke ich auch nicht,dass Dänen ein Problem damit haben,wenn Ausländer die dänische Sprache nicht richtig aussprechen können.Mir gegenüber sind sie immer sehr freundlich,was mir besonders in der Schule und im Urlaub in Dänemark weiterhilft.Nach meinem Abitur würde ich gerne nach Dänemark ziehen, um dort zu studieren.Ob das möglich ist weiß ich nicht und dafür muss ich wohl auch noch mehr dänisch lernen.
Hallo.
ich glaube, hier wird schon wieder der Fehler gemacht, alles zu generalisieren.
Bei der Sprache in Dänemark muß man wohl berücksichtigen, dass es in DK (wie auch in D) sehr viele Dialekte gibt. Hochdänisch wird ja fast nur in Kopenhagen gesprochen. Die Probleme der Aussprache (vor allem mit den auf "d" endenden Wörtern) sind hier auch am größten. In Süd-DK wird hochdänisch fast nur von Schülern gesprochen, wobei ich sönderjysk für viel schöner und vertrauter halte.
Mit der Mentalität in DK ist es ähnlich. Es gibt Unterschiede. Die Dänen im Süden von DK sind den Schleswig-Holsteinern ähnlicher als z. B. die Bayern, Sachsen oder Rheinländer. Das liegt wohl an der teilweise gemeinsamen Vergangenheit.
In mein Bild der Dänen paßte es eigentlich gar nicht, dass sie sich im Irak einmischen mußten und dass sie durch die Volkspartei mittlerweile so ausländerfeindlich gegenüber außereuropäischen Ausländern geworden sind.
Ich bin übrigens seit 1962 glücklich mit einer Dänin verheiratet.
ich glaube, hier wird schon wieder der Fehler gemacht, alles zu generalisieren.
Bei der Sprache in Dänemark muß man wohl berücksichtigen, dass es in DK (wie auch in D) sehr viele Dialekte gibt. Hochdänisch wird ja fast nur in Kopenhagen gesprochen. Die Probleme der Aussprache (vor allem mit den auf "d" endenden Wörtern) sind hier auch am größten. In Süd-DK wird hochdänisch fast nur von Schülern gesprochen, wobei ich sönderjysk für viel schöner und vertrauter halte.
Mit der Mentalität in DK ist es ähnlich. Es gibt Unterschiede. Die Dänen im Süden von DK sind den Schleswig-Holsteinern ähnlicher als z. B. die Bayern, Sachsen oder Rheinländer. Das liegt wohl an der teilweise gemeinsamen Vergangenheit.
In mein Bild der Dänen paßte es eigentlich gar nicht, dass sie sich im Irak einmischen mußten und dass sie durch die Volkspartei mittlerweile so ausländerfeindlich gegenüber außereuropäischen Ausländern geworden sind.
Ich bin übrigens seit 1962 glücklich mit einer Dänin verheiratet.
Hej,
die Aussprache wird immer als großes Problem dargestellt.
Vielmehr ist es m.E. aber der fehlende Mut.
Die Aufforderung „rødgrød med fløde"
hat jeder durch. Aber, auch wenn ich sie falsch ausspreche, versteht mein Gegenüber doch was ich meine.
Hier liegt der Schlüssel drin. Man sollte einfach losplappern und seinen - egal wie großen - Vokabelschatz anwenden.
Mein in Sydthy gelerntes Dänisch hat hier und dort in Kopenhagen schon zu Gelächter geführt, aber dennoch bin ich verstanden worden.
Man sollte daher als Sprachlehrer die Barriere durchbrechen, dass wir immer angst vor Fehlern haben. Learning by doing ist das
was Erfolg bringt, denn bei den meisten von uns bleibt es ja bei dem Traum irgendwann in DK Leben und Arbeiten zu können.
Je weniger angst vor der Sprache "dänisch" gemacht wird, je mehr und besser werden sie sprechen.
Im übrigen ist es doch auch umgekehrt völlig egal, ob nun einer "einzigste" sagt oder
"gleich" und "dasselbe" verwechselt, genauso, wie "much" und "many" viele Engländer auch nicht unterscheiden können.
knus og kram
Dieter
die Aussprache wird immer als großes Problem dargestellt.
Vielmehr ist es m.E. aber der fehlende Mut.
Die Aufforderung „rødgrød med fløde"
hat jeder durch. Aber, auch wenn ich sie falsch ausspreche, versteht mein Gegenüber doch was ich meine.
Hier liegt der Schlüssel drin. Man sollte einfach losplappern und seinen - egal wie großen - Vokabelschatz anwenden.
Mein in Sydthy gelerntes Dänisch hat hier und dort in Kopenhagen schon zu Gelächter geführt, aber dennoch bin ich verstanden worden.
Man sollte daher als Sprachlehrer die Barriere durchbrechen, dass wir immer angst vor Fehlern haben. Learning by doing ist das
was Erfolg bringt, denn bei den meisten von uns bleibt es ja bei dem Traum irgendwann in DK Leben und Arbeiten zu können.
Je weniger angst vor der Sprache "dänisch" gemacht wird, je mehr und besser werden sie sprechen.
Im übrigen ist es doch auch umgekehrt völlig egal, ob nun einer "einzigste" sagt oder
"gleich" und "dasselbe" verwechselt, genauso, wie "much" und "many" viele Engländer auch nicht unterscheiden können.
knus og kram
Dieter
Hallo Dieter
Ja, bin ganz deiner Meinung. Angst vor Fehlern ist eine Riesenbarriere. Und ohne Selbstvertrauen läuft beim Sprachenlernen - und wohl beim Lernen überhaupt - gar nichts. Die Angst vor der fremden Sprache zu nehmen ist von daher gesehen das Allerwichtigste. Aber trotzdem meine ich, dass da ein Unterschied ist zwischen Angst vor der fremden Sprache und Respekt vor der fremden Sprache. Angst ist nur hinderlich, während Respekt die Neugier weckt und anspornt.
Und meiner Meinung schliesst das Eine zum Glück das Andere nicht aus: Natürlich sollte man einfach losplappern - aber gleichzeitig ist es ausserordentlich interessant, und auch hilfreich beim Losplappern, wenn man sprachliche Regeln, z.B. Ausspracheregeln, kennt.
Übrigens sehr schön, dass du Sydthy kennst. Habe jahrelang auf Mors gewohnt und komme heute noch oft dorthin. Ja, der Dialekt dort ist ein Kapitel für sich.
Liebe Grüsse
Ursula
Ja, bin ganz deiner Meinung. Angst vor Fehlern ist eine Riesenbarriere. Und ohne Selbstvertrauen läuft beim Sprachenlernen - und wohl beim Lernen überhaupt - gar nichts. Die Angst vor der fremden Sprache zu nehmen ist von daher gesehen das Allerwichtigste. Aber trotzdem meine ich, dass da ein Unterschied ist zwischen Angst vor der fremden Sprache und Respekt vor der fremden Sprache. Angst ist nur hinderlich, während Respekt die Neugier weckt und anspornt.
Und meiner Meinung schliesst das Eine zum Glück das Andere nicht aus: Natürlich sollte man einfach losplappern - aber gleichzeitig ist es ausserordentlich interessant, und auch hilfreich beim Losplappern, wenn man sprachliche Regeln, z.B. Ausspracheregeln, kennt.
Übrigens sehr schön, dass du Sydthy kennst. Habe jahrelang auf Mors gewohnt und komme heute noch oft dorthin. Ja, der Dialekt dort ist ein Kapitel für sich.
Liebe Grüsse
Ursula