Hej Kanelstang!
Sind diese Mütter mit einem "die ist ja nur Mutter und Hausfrau-Stigma" behaftet oder ist das allgemein akzeptiert?
Dazu findest Du schon einiges hier im Forum.
Nochmal kurz:
Das ist eine derart exotische Wahl, daß man bestaunt oder gleich ganz für verrückt erklärt wird - vielleicht nicht offen ins Gesicht, aber ich hab´s gemerkt.
Und Deine Freundin in F hat Glück, daß sie erst nach 6 Monaten gefragt wurde, wann sie wieder arbeiten will - ich saß mit meiner 1. Neugeborenen im Arm und die Mütter kamen mit ihren zum 1. Müttertreffen --- und ich bekam dieselbe Frage gestellt, damals noch ein bißchen fassungslos zuhörend, denn ich war erst knappe 2 Jahre im Lande und kannte mich mit Eltern-Kind-Leben in DK noch nicht aus.
Ich kenne nur wenige, die länger zuhause blieben, aber viele von ihnen berichten dann auch, daß es beinahe als "schädlich" (für das soziale Leben des Kindes) gilt, das Kind solange an sich zu binden.
Auch ich habe Sprüche gehört wie: " Deine Tochter kann sich ja nie von dir lösen", "Deine Tocher lernt ja gar nicht, mit anderen auszukommen", Deine Tochter wird es im KIGA mal schwer haben" etc.
Selbst der Arzt wies immer wieder darauf hin, daß wir Erwachsenen ja schließlich nicht die Kinder ersetzen können (sprich: Kind muß unter Kinder).
Dagegen hatte ich nichts, aber bitte schön halt nicht den ganzen Tag.
(Muß ich hinzufügen, daß keins der prophezeiten Probleme eingetreten ist - im Gegenteil?

- "Gib den Kindern Wurzeln, dann gib ihnen Flügel" - danach erziehen wir.)
Und es gibt einige dän. Mütter, die es sicher nett meinten, aber gar nicht ahnen, daß ich drauf und dran war, ihnen an den Hals zu springen, wenn sie mich beim Abholen im KIGA wieder einmal zuckersüß fragten: "Na, bist du etwa immer noch zuhause? Was machst den denn da bloß den ganzen Tag? Langweilst du dich nicht?"
Nach Austausch mit anderen Deutschen in anderen Ländern weiß ich, daß sich das mit F oder eben auch anderen skandinavischen Ländern nichts nimmt: das Ansehen der Mutter zuhause ist deutlich geringer als in Dtld., wnen überhaupt auf einem Niveau
Eine Deutsche, die als Mutter in Schweden gelebt hat und jetzt in USA ist, hat bestätigt, daß sie sich erst jetzt wirklich frei in ihrer Wahl fühle, wie sie ihr Kind großziehe und ob sie außer Haus berufstätig ist oder nicht ---in Schweden war der soziale Druck, arbeiten zu gehen, mindestens so groß wie der wirtschaftliche.
das isteine sehr unterschwellige Art, die man een erst im Lande merkt --- und es ist sowieso schon hart genug für viele, anders zu sein...
Bedenke auch,daß Du es dadurch ungleich schwerer hast, sowohl für Kind als für Dich selbst Gefährten zu finden - unser Dorf ist tagsüber ja fast ausgestorben wie die schlimmste Satellitenstadt, weil alle sonstwo arbeiten und die Kinder "institutionalisiert" sind.
Allein mit dem Besuch von Spielstuben, Nachmittagsschwimmen und -gymnastik etc. verbringt man als Mutter zuhause dann eben viel Zeit, um doch ein paar Menschen zu treffen und kennenzulernen.
Wie eine Mutter im KIGA mal sagte: Sie gehe auch sehr für das soziale Leben arbeiten - ja, ohne Arbeit ist es ein doppelter, wenn natürlich auch lohnenswerter Einsatz!
Aber das ist ein Seitensprung im Thema - nur, weil Du gefragt hast.
schau Dich mal im Thread Auswandern um, oft genug fließen in die rein praktischen Anleitungen auch solche Dinge mit ein, die man sich wohl mit dem Plan auszuwandern gar nicht so klarmacht und die nachher viel bedeuten können.
(Und die eben auch beinhalten, daß auch ein Auswandern nach DK nicht nur ein Umzug um die Ecke, sondern in eine andere Gesellschaft mit anderen Regeln und Denkmustern ist!

)