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Seit ich hier oben lebe, fällt mir immer wieder auf, wie selbstverständlich hier über Haus- und Wohnungskauf gesprochen wird.

Ist das nun "nur" eine Folge des Wirtschaftsbooms und allgemeinem Wohlstand, oder ist es wirklich so viel einfacher als zB in Deutschland?

Wenn zB ein 21jähriger, frisch ausgelernt und mit seinem ersten Job in der Tasche, gleich ein Haus kauft, ein 23jähriger nach 3 Jahren Arbeit auf dem Bau, jetzt Vollzeit in Weiterbildung auf SU (=BAFöG), einen Wald in Schweden kauft um jagen zu gehen (reale Bespiele!), frage ich mich: hat der Eigenkapital geschenkt bekommen oder braucht er (fast) keins?

Wie funktioniert das?

In D kenne ich es so: wer von zuhause nichts mit auf den Weg bekommt macht ne Ausbildung und spart dann erstmal einen Haufen Jahre fürs Eigenkapital...

Ich denke es ist tatsächlich um einiges einfacher. Das liegt teils an unser Kreditforeningssystem. Dadurch kannst Du in aller Regel 80% des Kaufpreises mit relativ günstige 30-Jährige Krediten finanzieren. Viele haben dann einen zweiten Kredit von der Bank, z.B. 10% des Kaufpreises über 15 Jahre. Damit mußt Du dann nur 10% des Kaufpreises als Eigenkapital haben.

Es gibt auch eine andere Einstellung bei der Rückzahlung. In D ist es wohl so, daß viele Hausbesitzer unbedingt schuldenfrei sein wollen. Umgekehrt gibt es wohl bei manche Banken die Vorstellung, daß ein Hauskäufer unbedingt alle Krediten zu Lebzeiten vollständig tilgen sollte.

Solche unzinnige Vorstellungen gibt es in DK nicht. Das was hier interessiert sind zwei Sachen. 1. Ist der Wert des Hauses ausreichend als Sicherheit für die Krediten? und 2. Kann der Kreditnehmer die monatliche Leistungen aufbringen? Wenn beide Fragen mit ja beantwortet werden können, besteht für den Bank ja kein Risiko und dann geben sie gerne Krediten.