semmel hat geschrieben:xbus hat geschrieben:
Habe mit vielen Leuten im Herbst und Winter auf Grønland diskutiert und gefragt, warum es dort nur das langweilige daenische Bier gibt.
Und ueberhaupt kein deutsches Bier!
Stellt sich mir die Frage, wieso langweilig?
Und deutsches Bier? Schmeckt auch nicht anders.
Wenn ich in DK bin, vermisse ich keine deutsche Marke. Aber das Einzige, was sie importieren sollten wäre Hefeweizen.

Langweilig: Weil die grossen dänischen Brauereien seit vielen Jahrzehnten ein ziemlich schlechtes Industriebier herstellen und verkaufen, dabei aber den (inländischen) Kunden einzubilden versuchen, dass es "probably the best beer in the world" sei.
Dabei brauen dänische Brauereien IMMER NOCH (leider) gegen das deutsche Reinheitsgebot und bis vor ein paar Jahren waren es bei ALLEN dän. Brauereien Gang und Gäbe, dass man "Råfrugt" beipantschte, also Mais oder Reis.
Die Forenede Bryggerier (Tuborg/Carlsberg) hørte dann damit plötzlich im Jan 2003 auf, andere folgten nach...während Royal Unibrew (Faxe/Ceres) immer noch bei einigen ihrer Biermarken beipantscht.
Dass sie aufhörten liegt ursächlich darin, dass Verbraucher entdeckt hatten, dass Mais und Reis aus genmodifizierter Produktion stammten, NICHT weil die Brauereien endlich einschwenkten.
Ich hatte vor vielen Jahren eine Korrespondenz mit Carlsberg's Pressechefin, weil ich eine Kampagne gegen die dänische Bierpantscherei entfacht hatte....und dabei besonders hervorhub, dass dänische Brauereien ja ordentliches Bier machen KÖNNEN, denn damals fuhr man wirklich 2 Produktionslinien, minderwertiges Bier für den dänischen Markt, Gute Qualität für den (deutschen) Exportmarkt.
Sie antwortete damals, dass die Dänen halt den leichten Geschmack bevorzugen und nicht dieses Bier mit "Bismag" (Beigeschmack) wollten.
[Der Beigeschmack ist das, Was richtiges Bier ausmacht]
Seitdem hat sich viel getan, dänisches Bier ist durchgehend besser geworden, obwohl man Pilsener immer noch auf 4,6 % runterdrückt um unter die Stuermarke zu kommen.
Inzwischen haben fast alle Biermarken keine "Råfrugt" mehr in sich, dennoch lässt das dänische Lebensmittelgesetz immer noch um die 30 Zusatzstoffe zu, die man Bier beisetzen darf, Enzyme, Farben, Geschmackstoffe, Konservierungstoffe usw. ...Was in Deutschland gottseidank undenkbar ist.
Apropos, Tuborg in Deutschland wird in Mönchengladbach gebraut, bei der früheren Hannen-Brauerei, die Carlsberg-Tuborg vor Jahren übernommen hatte...und danach hat man die Marke Hannen total in den Keller gefahren, die Brauerei ging dann auch nicht mehr so gut und wurde vor einiger Zeit von Öttinger (ja!) übernommen. Tuborg braut man aber dort immer noch.
Nur, dieses Tuborg ist um Längen besser als das dänische Originalprodukt.
Inzwischen gibt es in DK immer mehr Klein- und Kleinstbrauereien, sogar hier in Rørvig
http://www.netetiket.dk/danmark_nye.htm
Die machen zwar sehr gutes Bier, verkaufen es aber EXTREM teuer, so dass ich davon ausgehe, dass in 1, 2 Jahren ein KleinbrauereiSterben beginnt.
Schade.
....
Noch Eins: Bei NETTO in DK wird ein Bier von HARBOE verkauft, in Halbliterdoesen, sehr günstig, als "Dunkel" und "RED".
Wenn man auf die Seite der Dose guckt, steht da: MADE in EU.
Mein Tip: Saugutes Bier, kommt garnicht von HARBOE in Skælskør, sondern von Darguner Brauerei in MVP.
[Aber NUR diese beiden, die Harboe Flaschen- und kleinen Dosenbiere bei NETTO stammen aus Skælskør und sind geringerer Qualität sowie Geschmackes.]
(Darguner ist Harboes Tochtergesellschaft)