Erfahrung bei Auswanderung nach DK gesucht
Hej Michael!
Jetzt hast Du zumindest mich aber gründlich mißverstanden!
Ich finde auch, daß die Deutschen, die Jahr-(zehnte-)lang über ihre Verhältnisse gelebt haben, wenig Grund haben zu meckern - dem widerspricht doch nicht, wenn ich sage, daß die Dänen (und Schweden) die Reformen, die den Deutschen jetzt verständlicherweise wehtun (wer gibt schon gern satte Vorteile ab???)eben schon vor 20 Jahren durchgeführt haben und daß diejenigen, die jetzt mit "deutschen" Ansprüchen hierherkommen, unsanft erwachen werden!
Weswegen wir vom "Tal" sprechen, ist doch, daß die Deutschen aufgrund der jetzigen Einsparungen glauben, es gehe ihnen superschlecht, während andere Nationen, u.a. auch DK, dort eben lange schon sind (und dadurch eine stabilere Wirtschaft haben?).
Wenn die Deutschen also vom "Talgang" reden - ja, wo sitzen wir denn dann hier?
Seit 20 Jahren dort, wo die Deutschen hinkommen müssen.
Und sowohl Evi als auch ich haben ja nicht alles verteufelt, wir haben auch immer betont, daß wir gern hier leben, ich sogar wegen der Kinder und obwohl es mit dem Schulsystem (oder aufgrund des jantelov dort) eben auch manchmal nicht zu unterschätzende Probleme gibt.
Nur kann das für andere wieder völlig anders aussehen.
UND: In den Augen der Touristen mag ja auch immer noch das Bild vom Sozial- und Wohlfahrtsstaat rumspuken, wie es DK und schweden mal waren -. daß die Tatsachen längst andere sind, spricht sich natürlich zu Menschen, die nicht hier leben, sondern die Einhemischen nur in Urlaubsstimmung sehen, langsamer und schwerer rum --- und manchmal mag man auch nur das sehen,was man sehen möchte.
Trotzdem ist es natürlich gut,wenn jemand auch positive Worte für unser neues heimatlabnd findet. Wie ich schon mehrfach schrieb, täte ich das auch gern - aber die rosarote brille habendie Auswanderungswilligen jaalle mehr oder wniger auf, irgendwelche vorteile müssensie sich ja hier erhoffen gegenüber der alten Heimat, sonst blieben sie ja dort, wo sie sind.
Und daß manches eben von der Wirklichkeit abweicht bzw. man evtl. wirkliche Vorteile auch gegenüber (manchmal unbekannten) nachteilen abwägen muß - darauf wollenwir ja nur aufmerksam machen!
Nichts für ungut -- und danke für die Ergänzung - Ursel, auf dem Weg zu einer der besten Bibliotheken, die ich kenne - und dies auch als Insider (ehem. Bibliothekarin, jetzt schlichte Benutzerin, smile) so empfunden!!!
Jetzt hast Du zumindest mich aber gründlich mißverstanden!
Ich finde auch, daß die Deutschen, die Jahr-(zehnte-)lang über ihre Verhältnisse gelebt haben, wenig Grund haben zu meckern - dem widerspricht doch nicht, wenn ich sage, daß die Dänen (und Schweden) die Reformen, die den Deutschen jetzt verständlicherweise wehtun (wer gibt schon gern satte Vorteile ab???)eben schon vor 20 Jahren durchgeführt haben und daß diejenigen, die jetzt mit "deutschen" Ansprüchen hierherkommen, unsanft erwachen werden!
Weswegen wir vom "Tal" sprechen, ist doch, daß die Deutschen aufgrund der jetzigen Einsparungen glauben, es gehe ihnen superschlecht, während andere Nationen, u.a. auch DK, dort eben lange schon sind (und dadurch eine stabilere Wirtschaft haben?).
Wenn die Deutschen also vom "Talgang" reden - ja, wo sitzen wir denn dann hier?
Seit 20 Jahren dort, wo die Deutschen hinkommen müssen.
Und sowohl Evi als auch ich haben ja nicht alles verteufelt, wir haben auch immer betont, daß wir gern hier leben, ich sogar wegen der Kinder und obwohl es mit dem Schulsystem (oder aufgrund des jantelov dort) eben auch manchmal nicht zu unterschätzende Probleme gibt.
Nur kann das für andere wieder völlig anders aussehen.
UND: In den Augen der Touristen mag ja auch immer noch das Bild vom Sozial- und Wohlfahrtsstaat rumspuken, wie es DK und schweden mal waren -. daß die Tatsachen längst andere sind, spricht sich natürlich zu Menschen, die nicht hier leben, sondern die Einhemischen nur in Urlaubsstimmung sehen, langsamer und schwerer rum --- und manchmal mag man auch nur das sehen,was man sehen möchte.
Trotzdem ist es natürlich gut,wenn jemand auch positive Worte für unser neues heimatlabnd findet. Wie ich schon mehrfach schrieb, täte ich das auch gern - aber die rosarote brille habendie Auswanderungswilligen jaalle mehr oder wniger auf, irgendwelche vorteile müssensie sich ja hier erhoffen gegenüber der alten Heimat, sonst blieben sie ja dort, wo sie sind.
Und daß manches eben von der Wirklichkeit abweicht bzw. man evtl. wirkliche Vorteile auch gegenüber (manchmal unbekannten) nachteilen abwägen muß - darauf wollenwir ja nur aufmerksam machen!
Nichts für ungut -- und danke für die Ergänzung - Ursel, auf dem Weg zu einer der besten Bibliotheken, die ich kenne - und dies auch als Insider (ehem. Bibliothekarin, jetzt schlichte Benutzerin, smile) so empfunden!!!
Zuletzt geändert von Ursel am 13.01.2004, 10:19, insgesamt 1-mal geändert.
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
Hej Michael!
Du schreibst :
"Die dänische Bevölkerungspolitik ist erfolgreicher als die deutsche, weil sie von den Bedürfnissen der Frauen ausgeht"
Würdest du bitte genauer umschreiben, was du damit meinst, ich glaub nicht, dass ich das in dieser Kürze richtig verstehen kann, und die "Noch-Touris" (undskyld!) wahrscheinlich erst recht nicht..... Danke schon mal!
LG Birgit
Du schreibst :
"Die dänische Bevölkerungspolitik ist erfolgreicher als die deutsche, weil sie von den Bedürfnissen der Frauen ausgeht"
Würdest du bitte genauer umschreiben, was du damit meinst, ich glaub nicht, dass ich das in dieser Kürze richtig verstehen kann, und die "Noch-Touris" (undskyld!) wahrscheinlich erst recht nicht..... Danke schon mal!
LG Birgit
Zuletzt geändert von annikki am 13.01.2004, 10:26, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo Ursel.
Wenn das "Tal" nur eine Befindlichkeit, eine Sichtweise auf struktureller Verhältnisse ist, dann kann ich mit Ausnahme des Gesundheitswesens nicht sehen, wo die Dänen das derzeit so empfinden. Sicher sind die Mittel z.Z. knapp, aber das drückt die Stimmung wohl kaum!?
In Deutschland ist dieses "Tal" nicht ein momentanes eller punktuelles Phänomen, sondern etwas, was weithin und anhaltend gilt. Und wie geschrieben auf langfristigen Realitäten fusst.
Wenn das "Tal" nur eine Befindlichkeit, eine Sichtweise auf struktureller Verhältnisse ist, dann kann ich mit Ausnahme des Gesundheitswesens nicht sehen, wo die Dänen das derzeit so empfinden. Sicher sind die Mittel z.Z. knapp, aber das drückt die Stimmung wohl kaum!?
In Deutschland ist dieses "Tal" nicht ein momentanes eller punktuelles Phänomen, sondern etwas, was weithin und anhaltend gilt. Und wie geschrieben auf langfristigen Realitäten fusst.
Zuletzt geändert von MichaelD am 13.01.2004, 10:32, insgesamt 1-mal geändert.
Grüsse
Michael
Michael
Hallo Annikki.
Meiner Meinung nach ist der wesentliche Grund, warum deutsche Frauen so markant weniger Kinder kriegen als dänische, dass es in D nicht annährend genug Angebote der Ganztagsbetreuung für 1-10jährige gibt. Damit wird es dänischen Frauen ermöglicht, Arbeit und Familie zu vereinbaren. Hier können auch ambitionierte Frauen Kinder haben, in D ist das kaum möglich.
Ein Nebenaspekt ist, dass der dänische Sozialstaat die Abkoppelung der jungen Erwachsenen von den Eltern fördert. Ein weiterer Nebenaspekt ist die Fleksibilität bei den Arbeitszeiten und die Grösse des öffentlichen Dienstes als Arbeitgeber.
In D dagegen wird viel zu viel auf die Rentenansprüche geschaut. Das beantwortet nicht die Wünsche der Ambitionierten und nach Selbstverwirklichung strebenden. Das fördert den Ausstieg aus dem Erwerbsleben. Das vermindert den Verteilungsspielraum und kostet viel. Und vor allem: Rentenansprüche sind lebensfern und abstrakt.
Schafft man Institutionen, können Frauen sich Rentenansprüche durch Arbeit verdienen.
Ich schreibe von Frauen wegen der faktischen Verhältnisse. Aber alles gilt genauso für Männer, (z.B. wenn ihre Frauen im Ausgangspunkt mehr verdienen).
Gruss
Michael
der sich auch klar ist, dass die Kombination aus Wahlfreiheiten wie in D und Institutionsangeboten wie in DK die teuerste aller Lösungen ist.
Meiner Meinung nach ist der wesentliche Grund, warum deutsche Frauen so markant weniger Kinder kriegen als dänische, dass es in D nicht annährend genug Angebote der Ganztagsbetreuung für 1-10jährige gibt. Damit wird es dänischen Frauen ermöglicht, Arbeit und Familie zu vereinbaren. Hier können auch ambitionierte Frauen Kinder haben, in D ist das kaum möglich.
Ein Nebenaspekt ist, dass der dänische Sozialstaat die Abkoppelung der jungen Erwachsenen von den Eltern fördert. Ein weiterer Nebenaspekt ist die Fleksibilität bei den Arbeitszeiten und die Grösse des öffentlichen Dienstes als Arbeitgeber.
In D dagegen wird viel zu viel auf die Rentenansprüche geschaut. Das beantwortet nicht die Wünsche der Ambitionierten und nach Selbstverwirklichung strebenden. Das fördert den Ausstieg aus dem Erwerbsleben. Das vermindert den Verteilungsspielraum und kostet viel. Und vor allem: Rentenansprüche sind lebensfern und abstrakt.
Schafft man Institutionen, können Frauen sich Rentenansprüche durch Arbeit verdienen.
Ich schreibe von Frauen wegen der faktischen Verhältnisse. Aber alles gilt genauso für Männer, (z.B. wenn ihre Frauen im Ausgangspunkt mehr verdienen).
Gruss
Michael
der sich auch klar ist, dass die Kombination aus Wahlfreiheiten wie in D und Institutionsangeboten wie in DK die teuerste aller Lösungen ist.
Zuletzt geändert von MichaelD am 13.01.2004, 11:05, insgesamt 1-mal geändert.
Grüsse
Michael
Michael
Hallo Michael !
Danke für deine schnelle Antwort !
Theoretisch hört sich das ja alles gut an , was du da so schreibst.
Vielleicht stimmt es bei Euch in Kopenhagen mit der "Flexibilität der öffentlichen Arbeitgeber ", das gönn ich Euch gern, aber wo sonst hier auf dem flachen Land können wir davon reden ? Das wird der Lacher, wenn ich das hier erzähl, das wäre absolutes Wunschdenken hier. Deswegen lass uns hier zusammenfassen :Es gilt für Kopenhagen.
Vielleicht melden sich ja auch ein paar Leute aus anderen Gegenden, wie es dort ist.
Ja, die Möglichkeit, die Babys hier schon nach 6 Monaten oder schon früher in einer Institution ganztags abzugeben, die haben wir hier in DK. Aber wieviele Frauen möchten das wirklich, nur aus sich heraus ???
Die meisten brauchen das 2. Gehalt, sonst sieht es finanziell nicht mehr so rosig aus.
Oder der Arbeitgeber erwartet ein schnelles zurückkommen der Mutter, sonst ist der Job irgendwann futsch, jedenfalls in der bisheringen Form, dann kann man sich wieder hochackern. Ich meine bestimmt, Theorie und Praxis sind zweierlei, und auch die Bedingungen und Möglichkeiten in Kopenhagen und im restlichen Dänemark (vielleicht einige andere Städte noch ausgenommen).
Liebe Grüße Birgit
Danke für deine schnelle Antwort !
Theoretisch hört sich das ja alles gut an , was du da so schreibst.
Vielleicht stimmt es bei Euch in Kopenhagen mit der "Flexibilität der öffentlichen Arbeitgeber ", das gönn ich Euch gern, aber wo sonst hier auf dem flachen Land können wir davon reden ? Das wird der Lacher, wenn ich das hier erzähl, das wäre absolutes Wunschdenken hier. Deswegen lass uns hier zusammenfassen :Es gilt für Kopenhagen.
Vielleicht melden sich ja auch ein paar Leute aus anderen Gegenden, wie es dort ist.
Ja, die Möglichkeit, die Babys hier schon nach 6 Monaten oder schon früher in einer Institution ganztags abzugeben, die haben wir hier in DK. Aber wieviele Frauen möchten das wirklich, nur aus sich heraus ???
Die meisten brauchen das 2. Gehalt, sonst sieht es finanziell nicht mehr so rosig aus.
Oder der Arbeitgeber erwartet ein schnelles zurückkommen der Mutter, sonst ist der Job irgendwann futsch, jedenfalls in der bisheringen Form, dann kann man sich wieder hochackern. Ich meine bestimmt, Theorie und Praxis sind zweierlei, und auch die Bedingungen und Möglichkeiten in Kopenhagen und im restlichen Dänemark (vielleicht einige andere Städte noch ausgenommen).
Liebe Grüße Birgit
Zuletzt geändert von annikki am 13.01.2004, 11:23, insgesamt 1-mal geändert.
- Lars J. Helbo
- Mitglied
- Beiträge: 7370
- Registriert: 23.06.2002, 22:08
- Wohnort: Sall
- Kontaktdaten:
Jetzt muß ich wohl Michael ein wenig wiedersprechen 
Ich kann noch der Steuererklärung meines Vaters aus den 60'er Jahren erinnern. Damals gab es alle die Abzugmöglichkeiten, die man auch in D hat. Z.B. konnten Spenden für Wohltätige Zwecke, Lebensversicherungen, Bausparverträge und Kinder berücksichtigt werden. Es gab auch einen Ehegattenfreibetrag.
ALLE diese Möglichkeiten wurden aber nach und nach systematisch gestrichen. Ich kann dahinter nur zwei "übergeordnete Prinzipien" erkennen. Erstens ging es darum so viel Geld wie irgend möglich für den Staat einzukratzen. Zweitens ging es um Gleichmacherei. Wenn jemanden irgend etwas von den Steuern absetzen kann, dann sei dies ja "ungerecht", weil andere dies nicht tun können, also müssen diese Möglichkeit weggenommen werden.
Ich sehe auch nicht, daß die Politik in DK wesentlich "vernünftiger" als in D sein sollte. Der wirkliche Unterschied ist doch nur, daß die notwendige Reformen hier wesentlich früher angegangen wurden - nicht aus Einsicht, sondern aus bitterer Not. In den 70'er Jahren hatte DK ein riesen Haushaltsdefizit UND ein riesen Handelsbilanzdefizit UND eine Inflation von über 10% (Das sind Südamerikanische Verhältnisse). Meine Eltern haben in den frühen 70'er Haus gebaut. Für den baukredit haben sie 22% Zinsen bezahlt.
1982 ist die SPD-Regierung zurückgetreten nicht etwa weil sie ihre Mehrheit verloren hätten, sondern ganz einfach weil sie nicht die geringste Ahnung hatten, wie sie die Probleme des Landes in den Griff bekommen sollten. Das muß man sich mal richtig vorstellen: Die Regierung hat ganz einfach aufgegeben, weil sie nicht mehr wußten was zu tun.
Danach wurde rund um zusammengestrichen, genau wie in England in den 70'er Jahren und wie in D jetzt. Es geht hier aber lediglich um eine Zeitverschiebung. D hatte in den 60'er und 70'er Jahren eine sehr Starke Wirtschaft - daher konnte man sich leisten, viel länger ohne diese Reformen zu leben.
Ja, in DK weis man, daß die Staatsschulden abgebaut werden müssen. Das haben wir in den 70'er Jahren gelernt - und wir haben für diese Erkenntnis in den 80'er Jahren teuer bezahlt. In D kommt das jetzt 20 Jahre später.
Dann schreibst Du:
>Die dänische Bevölkerungspolitik ist erfolgreicher als die deutsche,
>weil sie von den Bedürfnissen der Frauen ausgeht.
Ich will nicht behaupten, daß ich "die Bedürfnisse der Frauen" kenne
Ich empfinde aber diesen Satz als der GANZ große Hammer. Ja, wenn das Bedürfnis der Frau darin besteht um 5 Uhr morgens aufzustehen, damit sie im Dunkeln auf dem Fahrrad (wegen der Wahsinnige Autosteuern kann sich die Familie nämlich nur ein Auto leisten und den braucht der Mann, weil er 100 Km weg arbeitet und es keine öffentliche Verkehrsmittel gibt) ihre Kinder von 1 und 3 Jahre wegbringen kann, danach den ganzen Tag arbeiten, am späten Nachmittag de Kinder einsammeln, bei Netto einkaufen und schnell Abendessen machen, damit die Kinder vor 8 wieder in Bett sein können. Wenn das alles "die Bedürfnisse der Frauen" sind, dann ist die Dänische Politik auf diesem Gebiet gelungen. Kann ja auch sein, es gibt ja Leute die Behaupten Frauen seien von Natur aus Masochisten?
Wenn die Frau aber das Bedürfnis hat mindestens 2-3 Jahre für die Kinder da zu sein, vielleicht später sogar nur habtags Arbeiten, damit sie da sein kann, wenn die kinder aus der schule kommen - dann ist die Politik in DK eine Katastrophe.
Und was wäre eventuel mit den bedürfnissen der Kinder?

Ich kann noch der Steuererklärung meines Vaters aus den 60'er Jahren erinnern. Damals gab es alle die Abzugmöglichkeiten, die man auch in D hat. Z.B. konnten Spenden für Wohltätige Zwecke, Lebensversicherungen, Bausparverträge und Kinder berücksichtigt werden. Es gab auch einen Ehegattenfreibetrag.
ALLE diese Möglichkeiten wurden aber nach und nach systematisch gestrichen. Ich kann dahinter nur zwei "übergeordnete Prinzipien" erkennen. Erstens ging es darum so viel Geld wie irgend möglich für den Staat einzukratzen. Zweitens ging es um Gleichmacherei. Wenn jemanden irgend etwas von den Steuern absetzen kann, dann sei dies ja "ungerecht", weil andere dies nicht tun können, also müssen diese Möglichkeit weggenommen werden.
Ich sehe auch nicht, daß die Politik in DK wesentlich "vernünftiger" als in D sein sollte. Der wirkliche Unterschied ist doch nur, daß die notwendige Reformen hier wesentlich früher angegangen wurden - nicht aus Einsicht, sondern aus bitterer Not. In den 70'er Jahren hatte DK ein riesen Haushaltsdefizit UND ein riesen Handelsbilanzdefizit UND eine Inflation von über 10% (Das sind Südamerikanische Verhältnisse). Meine Eltern haben in den frühen 70'er Haus gebaut. Für den baukredit haben sie 22% Zinsen bezahlt.
1982 ist die SPD-Regierung zurückgetreten nicht etwa weil sie ihre Mehrheit verloren hätten, sondern ganz einfach weil sie nicht die geringste Ahnung hatten, wie sie die Probleme des Landes in den Griff bekommen sollten. Das muß man sich mal richtig vorstellen: Die Regierung hat ganz einfach aufgegeben, weil sie nicht mehr wußten was zu tun.
Danach wurde rund um zusammengestrichen, genau wie in England in den 70'er Jahren und wie in D jetzt. Es geht hier aber lediglich um eine Zeitverschiebung. D hatte in den 60'er und 70'er Jahren eine sehr Starke Wirtschaft - daher konnte man sich leisten, viel länger ohne diese Reformen zu leben.
Ja, in DK weis man, daß die Staatsschulden abgebaut werden müssen. Das haben wir in den 70'er Jahren gelernt - und wir haben für diese Erkenntnis in den 80'er Jahren teuer bezahlt. In D kommt das jetzt 20 Jahre später.
Dann schreibst Du:
>Die dänische Bevölkerungspolitik ist erfolgreicher als die deutsche,
>weil sie von den Bedürfnissen der Frauen ausgeht.
Ich will nicht behaupten, daß ich "die Bedürfnisse der Frauen" kenne

Ich empfinde aber diesen Satz als der GANZ große Hammer. Ja, wenn das Bedürfnis der Frau darin besteht um 5 Uhr morgens aufzustehen, damit sie im Dunkeln auf dem Fahrrad (wegen der Wahsinnige Autosteuern kann sich die Familie nämlich nur ein Auto leisten und den braucht der Mann, weil er 100 Km weg arbeitet und es keine öffentliche Verkehrsmittel gibt) ihre Kinder von 1 und 3 Jahre wegbringen kann, danach den ganzen Tag arbeiten, am späten Nachmittag de Kinder einsammeln, bei Netto einkaufen und schnell Abendessen machen, damit die Kinder vor 8 wieder in Bett sein können. Wenn das alles "die Bedürfnisse der Frauen" sind, dann ist die Dänische Politik auf diesem Gebiet gelungen. Kann ja auch sein, es gibt ja Leute die Behaupten Frauen seien von Natur aus Masochisten?
Wenn die Frau aber das Bedürfnis hat mindestens 2-3 Jahre für die Kinder da zu sein, vielleicht später sogar nur habtags Arbeiten, damit sie da sein kann, wenn die kinder aus der schule kommen - dann ist die Politik in DK eine Katastrophe.
Und was wäre eventuel mit den bedürfnissen der Kinder?
Zuletzt geändert von Lars J. Helbo am 13.01.2004, 11:57, insgesamt 1-mal geändert.
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
Hallo Birgit und Michael,
ich habe jetzt14 Jahre in Kopenhagen gelebt und habe die Flexibilität von der Michael schreibt nur in wenigen Fällen gesehen. Das von Lars beschriebene Bild aber, dass Frauen und auch Männer morgens im Dunkeln und oft bei strömendem Regen ihre 1-3 Kinder auf dem Fahrrad in die Institutionen bringen, ist mir wesentlich bekannter. Viele Kinder habe ich schlafend in ihren Kindersitzen beobachtet, denn das SYstem mag vieles können, doch sich bestimmt nicht den Bedürfnissen der Kinder anpassen. Aber darüber gint es geteilte Meinungen, nämlich auch die, dass es nicht Besseres als die Institutionalisierung gibt. Und einfacher wird es nicht wenn die Kinder krank werden und man nicht gerade Familie vor Ort hat. Dänemark ist dazu eines der Länder mit der höchsten Rate an Frauen mit Brustkrebs und mit der höchsten Scheidungsrate. Was wovon kommt, ist faglich. Aber auch diese Fakten sollten nicht vergessen werden.
Ich kann LArs Ausführung mehr als nur teilen.
Zumindest empfinde ich das Leben für eine Familie im Raum Gross-Kopenhagen stressiger als das Leben für eine Familie in Jütland.
Alles hat seine Vor- und Nachteile und jeder muss mit sich ausmachen, was für ihn am besten ist. Das Schlaraffenland gibt es nirgendwo und die Wahlfreiheit des Lebenssitzes gibt es auch nur begrenzt.
Corinna
Auf mich ist in Kopenhagen oft geschielt worden, weil ich langen Babyurlaub hielt und hinterher auch nur teilzeit gearbeitet. Afänglich habe ich die schiefen Blicke als verstecktes Lästern gedeutet, doch je mehr die Jahre vergingen und wir ein fester teil Dänemarks wurde, je öfter hörten wir, dass viele sich es ähnlich erträumen würden, aber jetzt im finanziellen System und der grossen Suppe gefangen sind.Mit der Rødstrømpegeneration hat ein Weg begonnen....
ich habe jetzt14 Jahre in Kopenhagen gelebt und habe die Flexibilität von der Michael schreibt nur in wenigen Fällen gesehen. Das von Lars beschriebene Bild aber, dass Frauen und auch Männer morgens im Dunkeln und oft bei strömendem Regen ihre 1-3 Kinder auf dem Fahrrad in die Institutionen bringen, ist mir wesentlich bekannter. Viele Kinder habe ich schlafend in ihren Kindersitzen beobachtet, denn das SYstem mag vieles können, doch sich bestimmt nicht den Bedürfnissen der Kinder anpassen. Aber darüber gint es geteilte Meinungen, nämlich auch die, dass es nicht Besseres als die Institutionalisierung gibt. Und einfacher wird es nicht wenn die Kinder krank werden und man nicht gerade Familie vor Ort hat. Dänemark ist dazu eines der Länder mit der höchsten Rate an Frauen mit Brustkrebs und mit der höchsten Scheidungsrate. Was wovon kommt, ist faglich. Aber auch diese Fakten sollten nicht vergessen werden.
Ich kann LArs Ausführung mehr als nur teilen.
Zumindest empfinde ich das Leben für eine Familie im Raum Gross-Kopenhagen stressiger als das Leben für eine Familie in Jütland.
Alles hat seine Vor- und Nachteile und jeder muss mit sich ausmachen, was für ihn am besten ist. Das Schlaraffenland gibt es nirgendwo und die Wahlfreiheit des Lebenssitzes gibt es auch nur begrenzt.
Corinna
Auf mich ist in Kopenhagen oft geschielt worden, weil ich langen Babyurlaub hielt und hinterher auch nur teilzeit gearbeitet. Afänglich habe ich die schiefen Blicke als verstecktes Lästern gedeutet, doch je mehr die Jahre vergingen und wir ein fester teil Dänemarks wurde, je öfter hörten wir, dass viele sich es ähnlich erträumen würden, aber jetzt im finanziellen System und der grossen Suppe gefangen sind.Mit der Rødstrømpegeneration hat ein Weg begonnen....
Zuletzt geändert von Corinna am 13.01.2004, 12:39, insgesamt 1-mal geändert.
-
- Mitglied
- Beiträge: 1080
- Registriert: 01.12.2002, 09:42
- Wohnort: bindslev, Danmark
hej alle,
na, hier geht's ja hoch er. also, eins nach dem anderen. da ich es war, die mit meiner frage, was sich auswanderer denn in dk erwarten eigentlich alles in's rollen gebracht haben, will ich soviel sicher stellen: ich bewerte nicht den grund des auswanderns. wenn jemand auswandern will, weil er in deutschland vieles entsetzlich findet - wer bin ich denn, um die situation, gefühle usw genau dieser person zu beurteilen, das kann und will ich gar nicht.
ich habe gefragt, damit ich konkreter antworten kann. ob jemand eine rosarote brille aufhat oder nicht - da kann ich zwar denken was ich will, aber wirklich wissen kann das nur einer: der auswanderer selber. aber ich kann vorstellungen, wie das leben hier vielleicht sein könnte eventuell bestätigen oder entkräftigen (afkrafte - wie sagt man da auf deutsch?).
zu den verschiedenen systemen in deustchland oder dk, tja, da hat alles seine vor - und nachteile. einerseits ist es sehr gut, dass nicht das leben total zusammenbricht, wenn man arbeitslos wird, dass man durch das relativ hohe arbeitslosen geld doch einigermassen so weiterleben kann wioe vorher, dh man muss, zumindest hier in jylland - nicht unbedingt sein haus verkaufen und sowas, dass man etwas bescheidener einkauft ist ja eigentlich nichts schlimmes. auch die recht lange laufzeit des arbeitslosengeldes ist gut, damit man nicht nach einem jahr dasteht und auf einmal gar nichts mehr hat. ich würde sagen, dass das für die meisten leute eine gute art ist, arbeitslosigkeit zu handhaben. allerdings: besonders, wenn man "lavtlønnet" ist, also nicht zu den topverdienern gehört, tja, dann lohnt es sich kaum, zu arbeiten. das was man mehr verdient geht schnell mit benzin, kaffeekasse, besserer kleidung und aus zeitmangel teurerem einkauf drauf, vielleicht sogar mehr. das bedeutet, dass die motivation eben manchmal nicht besonders gross ist, sich aktiv um eine neue stelle zu bemühen. was wiegt schwerer, der vorteil oder der nachteil? darüber gibt es sicher genausoviele meinungen wie diskussionsteilnehmer.
ich glaube, wir sind uns im grossen und ganzen einig, dass das gesundheitssystem hier recht krank ist. lange wartezeiten, hohe selbstbeteiligung bei medikamenten, zahnarzt, brille, ein notarztsystem, bei dem telefondiagnose an der tagesordnung stehen, kaum möglichkeiten für alternative behandlungen. andererseits: man geht hier eben nicht wegen jedem schnupfen zum doktor. wenn es meine schhwester in deutschland im hals kratzt, geht sie zum arzt, um sich was verschreiben zu lassen. aber wenn es nun mal ein virus ist, hilft antibiotika ja nichts und der gang zum arzt war umsonst - hat die gesellschaft einenhaufen geld gekostet. hier waretn wir erst mal, ob es vielleicht von selbst besser wird. ganz klarer nachteil: vielleicht geht man deshalb zu spät zum arzt. wieder: was wiegt schwerer? ich weiss es nicht.
was ich hier jedoch ganz klar besser finde ist, dass man als junger mensch, wenn man eine ausbildung machen möchte, bzw als alter mensch , nicht von der gunst der familie abhängig ist. ich weiss, wie es ist, den vater, der sich eigentlich nie gekümmert hat, immer wieder anrufen zu müssen, damnit die unterhaltszahlung kommt, sogar eine anwältin mussten wir einschalten, damit er zahlte. ich war 7 als mmeine eltern sich scheiden liessen, man kann mir bestimmt keine schuld für das schlechte verhältnis geben, trotzdem musste ich es ausbaden. was hätte ich dafür gegeben, wenn es in deutschland die möglichkeit der SU gegeben hätte! und ich bin ja leider kein einzzelfall, immerw wieder müssen junge leute gegen eltern klagen, damit sie die ausbildung machen können, die sie möchten. genauso mit den alten leuten. vielleicht ist das verhältnis aus welchen gründen auch immer sehr gespannt, trotzdem muss man für den pflegeheimplatz der eltern was zahlen, wenn man was hat. für die eltern stelle ich es mir auch sehr unangenehm vor, ihren kindern - oder vielleicht sind es die schwiegerkinder, die das geld in die familie gebracht haben, auf der tasche zu liegen. wisst ihr, wenn die familie ein gutes verhältnis zueinander hat, dann tut man ja gerne was, hilft, wenn man kann. aber ich wäre entsetzt, wenn plötzlich der bescheid käme, ich müsste für die pflege meines vaters aufkommen und würde vermutlich mit denselben mitteln versuchen, diesem zwang zu entkommen, wie er versucht hat den unterhaltszahlungen zu entkommen. nur mit dem unterschied, dass man mich meiner meinung nach auch heute noch nicht für die situation verantwortlich machen kann. da finde ich das dänsiche system wesentlich menschenfreundlicher, wo man eben nicht herangezogen wird, nur weil man blutsverwandter ist.
so, das war ein halber roman. damit will ich nur deutlich machen, dass es DAS richtige oder verkehrte system eben nicht gibt.
tschüssle
evi
na, hier geht's ja hoch er. also, eins nach dem anderen. da ich es war, die mit meiner frage, was sich auswanderer denn in dk erwarten eigentlich alles in's rollen gebracht haben, will ich soviel sicher stellen: ich bewerte nicht den grund des auswanderns. wenn jemand auswandern will, weil er in deutschland vieles entsetzlich findet - wer bin ich denn, um die situation, gefühle usw genau dieser person zu beurteilen, das kann und will ich gar nicht.
ich habe gefragt, damit ich konkreter antworten kann. ob jemand eine rosarote brille aufhat oder nicht - da kann ich zwar denken was ich will, aber wirklich wissen kann das nur einer: der auswanderer selber. aber ich kann vorstellungen, wie das leben hier vielleicht sein könnte eventuell bestätigen oder entkräftigen (afkrafte - wie sagt man da auf deutsch?).
zu den verschiedenen systemen in deustchland oder dk, tja, da hat alles seine vor - und nachteile. einerseits ist es sehr gut, dass nicht das leben total zusammenbricht, wenn man arbeitslos wird, dass man durch das relativ hohe arbeitslosen geld doch einigermassen so weiterleben kann wioe vorher, dh man muss, zumindest hier in jylland - nicht unbedingt sein haus verkaufen und sowas, dass man etwas bescheidener einkauft ist ja eigentlich nichts schlimmes. auch die recht lange laufzeit des arbeitslosengeldes ist gut, damit man nicht nach einem jahr dasteht und auf einmal gar nichts mehr hat. ich würde sagen, dass das für die meisten leute eine gute art ist, arbeitslosigkeit zu handhaben. allerdings: besonders, wenn man "lavtlønnet" ist, also nicht zu den topverdienern gehört, tja, dann lohnt es sich kaum, zu arbeiten. das was man mehr verdient geht schnell mit benzin, kaffeekasse, besserer kleidung und aus zeitmangel teurerem einkauf drauf, vielleicht sogar mehr. das bedeutet, dass die motivation eben manchmal nicht besonders gross ist, sich aktiv um eine neue stelle zu bemühen. was wiegt schwerer, der vorteil oder der nachteil? darüber gibt es sicher genausoviele meinungen wie diskussionsteilnehmer.
ich glaube, wir sind uns im grossen und ganzen einig, dass das gesundheitssystem hier recht krank ist. lange wartezeiten, hohe selbstbeteiligung bei medikamenten, zahnarzt, brille, ein notarztsystem, bei dem telefondiagnose an der tagesordnung stehen, kaum möglichkeiten für alternative behandlungen. andererseits: man geht hier eben nicht wegen jedem schnupfen zum doktor. wenn es meine schhwester in deutschland im hals kratzt, geht sie zum arzt, um sich was verschreiben zu lassen. aber wenn es nun mal ein virus ist, hilft antibiotika ja nichts und der gang zum arzt war umsonst - hat die gesellschaft einenhaufen geld gekostet. hier waretn wir erst mal, ob es vielleicht von selbst besser wird. ganz klarer nachteil: vielleicht geht man deshalb zu spät zum arzt. wieder: was wiegt schwerer? ich weiss es nicht.
was ich hier jedoch ganz klar besser finde ist, dass man als junger mensch, wenn man eine ausbildung machen möchte, bzw als alter mensch , nicht von der gunst der familie abhängig ist. ich weiss, wie es ist, den vater, der sich eigentlich nie gekümmert hat, immer wieder anrufen zu müssen, damnit die unterhaltszahlung kommt, sogar eine anwältin mussten wir einschalten, damit er zahlte. ich war 7 als mmeine eltern sich scheiden liessen, man kann mir bestimmt keine schuld für das schlechte verhältnis geben, trotzdem musste ich es ausbaden. was hätte ich dafür gegeben, wenn es in deutschland die möglichkeit der SU gegeben hätte! und ich bin ja leider kein einzzelfall, immerw wieder müssen junge leute gegen eltern klagen, damit sie die ausbildung machen können, die sie möchten. genauso mit den alten leuten. vielleicht ist das verhältnis aus welchen gründen auch immer sehr gespannt, trotzdem muss man für den pflegeheimplatz der eltern was zahlen, wenn man was hat. für die eltern stelle ich es mir auch sehr unangenehm vor, ihren kindern - oder vielleicht sind es die schwiegerkinder, die das geld in die familie gebracht haben, auf der tasche zu liegen. wisst ihr, wenn die familie ein gutes verhältnis zueinander hat, dann tut man ja gerne was, hilft, wenn man kann. aber ich wäre entsetzt, wenn plötzlich der bescheid käme, ich müsste für die pflege meines vaters aufkommen und würde vermutlich mit denselben mitteln versuchen, diesem zwang zu entkommen, wie er versucht hat den unterhaltszahlungen zu entkommen. nur mit dem unterschied, dass man mich meiner meinung nach auch heute noch nicht für die situation verantwortlich machen kann. da finde ich das dänsiche system wesentlich menschenfreundlicher, wo man eben nicht herangezogen wird, nur weil man blutsverwandter ist.
so, das war ein halber roman. damit will ich nur deutlich machen, dass es DAS richtige oder verkehrte system eben nicht gibt.
tschüssle
evi
Zuletzt geändert von evi jensen am 13.01.2004, 13:12, insgesamt 1-mal geändert.
- Lars J. Helbo
- Mitglied
- Beiträge: 7370
- Registriert: 23.06.2002, 22:08
- Wohnort: Sall
- Kontaktdaten:
Irgendwie hat es ja auch mit diese ewige Gleichmacherei und Jantelov zu tun. Die SPD bzw. die Gewerkschaften haben auf ihre Tagungen "die Bedürfnisse der Frauen" klar und eindeutig festgelegt. Danach wurden die Gesetze dann auf diese Bedürfnissen abgestimmt (so gut oder schlecht es eben ging). Das ist schön für diejenige, die solche Bedürfnisse wirklich haben, aber wehe diejenige, die etwas anderes will. Sie wird im System eingeklemmt und wird gleichzeitig mit dem Jantelov unter Druck gesetzt weil sie "anders" ist.
Die Familie, die auf ihre Kinder selber aufpassen will, muß erstens dobbelt bezahlen (kann kein Dobbelteinkommen haben und muß über den Steuern die Kinderplätze der anderen mitfinanzieren) UND dazu bekommt sie auch noch zu hören, daß sie ihre Kinder schaden - "die Kinder sollen ja soziales Verhalten lernen, daher ist ja sooo wichtig, daß sie spätestens mit 6 Monate aus dem Haus kommen".
Überhaupt denke ich, daß die Gleichmacherei unser Hauptproblemm ist. Wir haben früher die Schulen erörtert (alle gehen 10 Jahre in eine Klasse und in den ersten 8 Jahren gibt es weder Noten noch Prüfungen). Dieses System stammt ja aus den 70'er Jahren. Der dahinter liegende Gedanke wurde damals von Ritt Bjerregård (Bildungsminister der SPD) mit dem schönen Satz zum Ausdruck gebracht: "Was nicht jeder lernen kann, darf niemanden lernen" - ich denke das sagt einiges.
Die Familie, die auf ihre Kinder selber aufpassen will, muß erstens dobbelt bezahlen (kann kein Dobbelteinkommen haben und muß über den Steuern die Kinderplätze der anderen mitfinanzieren) UND dazu bekommt sie auch noch zu hören, daß sie ihre Kinder schaden - "die Kinder sollen ja soziales Verhalten lernen, daher ist ja sooo wichtig, daß sie spätestens mit 6 Monate aus dem Haus kommen".
Überhaupt denke ich, daß die Gleichmacherei unser Hauptproblemm ist. Wir haben früher die Schulen erörtert (alle gehen 10 Jahre in eine Klasse und in den ersten 8 Jahren gibt es weder Noten noch Prüfungen). Dieses System stammt ja aus den 70'er Jahren. Der dahinter liegende Gedanke wurde damals von Ritt Bjerregård (Bildungsminister der SPD) mit dem schönen Satz zum Ausdruck gebracht: "Was nicht jeder lernen kann, darf niemanden lernen" - ich denke das sagt einiges.
Zuletzt geändert von Lars J. Helbo am 13.01.2004, 13:13, insgesamt 1-mal geändert.
[url=http://www.helbo.org]www.helbo.org[/url] - [url=http://www.sallnet.dk]www.sallnet.dk[/url] - [url=http://www.salldata.dk]www.salldata.dk[/url] - [url=http://friskole.netau.net]www.frijsendal.dk[/url]
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
Liv uden Bevægelse kan være godt nok for gulerødder og kålhoveder, som ikke er bedre vant. - N.F.S.Grundtvig
Hallo Corinna !
Danke für deinen Beitrag! Ja, ich hatte auch sehr langen Erziehungsurlaub für meine Jungs genommen. Aber einige andere Frauen taten das auch. Und die , die keinen verlängerten Erziehungsurlaub nahmen, taten es nicht, weil sie die festen Ausgaben für Haus und Auto sowie die zusätzlichen Ausgaben mit einem oder 2 Kinder sonst nicht hätten bestreiten können. Also der Wunsch war schon von fast allen Frauen da... Und wir, die es also durchgezogen haben mit dem verlängerten Erziehungsurlaub, ja, wir durften ganz schön kurztreten.....Aber ich würde es immer wieder so machen, den Kindern und der ganzen Familie zuliebe ! Und was bisher auch noch nicht erwähnt wurde: Wenn ein Kind krank wird, kann man 1 Tag von der Arbeit bezahlt freinehmen, das überzeugt doch ungemein, nicht wahr ?
Danke für deinen Beitrag! Ja, ich hatte auch sehr langen Erziehungsurlaub für meine Jungs genommen. Aber einige andere Frauen taten das auch. Und die , die keinen verlängerten Erziehungsurlaub nahmen, taten es nicht, weil sie die festen Ausgaben für Haus und Auto sowie die zusätzlichen Ausgaben mit einem oder 2 Kinder sonst nicht hätten bestreiten können. Also der Wunsch war schon von fast allen Frauen da... Und wir, die es also durchgezogen haben mit dem verlängerten Erziehungsurlaub, ja, wir durften ganz schön kurztreten.....Aber ich würde es immer wieder so machen, den Kindern und der ganzen Familie zuliebe ! Und was bisher auch noch nicht erwähnt wurde: Wenn ein Kind krank wird, kann man 1 Tag von der Arbeit bezahlt freinehmen, das überzeugt doch ungemein, nicht wahr ?
Zuletzt geändert von annikki am 13.01.2004, 13:25, insgesamt 1-mal geändert.
Ursel schreibt:
********Und daß die Klassengeburtstage nicht mein Ding sind, habe ich ja "angedeutet", es ist ja nicht nur die bisweilen große Anzahl oft fremder Kinder, die durch´s Haus toben, sondern auch die Tatsache, daß diese Kinder ja nicht alle Freunde meiner Kinder sind. Nicht jeder kommt mit jedem gleich gut aus, aber eingeladen werden müssen alle! Das gibt auch Konflikte - und bei mir auch die Frage, wieso sich jemand nun besser mit jemandem vertragen soll, den er einladen MUSS und der ihm womöglich auch noch - ob mit Absicht oder nicht - die Lieblingssachen deomoliert.
Da gibt es manchmal Unfrieden, den man lieber in Neutralität belassen sollte: ich halte mich von Dir fern, Du von mir.
Klappt doch in anderen Ländern - aber hier stößt man auf erbittertes Unverständnis, mir ist sogar geworden: dann machen die anderen Länder bzw. Dtld. was verkehrt. ????
Ich finde, ein bißchen kennzeichnet dies schon die Haltung der Dänen, die ihr Land am allerbesten finden, nicht sehr gern über den Tellerrand schauen und schon gar nicht gern mal was von anderen lernen...********
Was mit tellerrand???
Du bist D. lebt in DK. also müsste du über dein tellerrand gucken und die sitten zu dir nehmen als "neudänin" und vom deinen neuen land lernen. Ich als DK in D. muss mir genau so anpassen hier. Würde ich als ausländer hier in D. mich äussern was ich scheisse finde, würde mir gesagt werden, "dann geh doch wieder dorthin wo du herkommst, wenn´s dir hier nicht passt"???!!!
Du schreibst woanders, das deine Kinder es besser hat als in D....
war das ein wiederspruch??
Ich finde gerade Klassengeburts. viel besser als "du bist eingeladen.. DU NICHT" da wird auch nicht eine ausgeschlossen, weil er/sie nie eingeladen wird, weil er keine freunde hat in der Klasse. Aber das sieht man ja oft in D. das viele aus der gruppe ausgeschlossen wird.
Dann muss sich ja ein Schüler einschleimen um zur eine Klassegeburts. eingeladen zu werden...????
Ist das gut..??
Es kann sein das das wieder die Dänische "Jantelov" ist, aber finde ich gut, keine besser ist als der andere.
Lise
....die mal wieder ein wenig angekotz ist von der D. mentalität, das es nirgendswo besser ist als in D. und wenn in Ausland, dann bitte so wie zu Hause..
********Und daß die Klassengeburtstage nicht mein Ding sind, habe ich ja "angedeutet", es ist ja nicht nur die bisweilen große Anzahl oft fremder Kinder, die durch´s Haus toben, sondern auch die Tatsache, daß diese Kinder ja nicht alle Freunde meiner Kinder sind. Nicht jeder kommt mit jedem gleich gut aus, aber eingeladen werden müssen alle! Das gibt auch Konflikte - und bei mir auch die Frage, wieso sich jemand nun besser mit jemandem vertragen soll, den er einladen MUSS und der ihm womöglich auch noch - ob mit Absicht oder nicht - die Lieblingssachen deomoliert.
Da gibt es manchmal Unfrieden, den man lieber in Neutralität belassen sollte: ich halte mich von Dir fern, Du von mir.
Klappt doch in anderen Ländern - aber hier stößt man auf erbittertes Unverständnis, mir ist sogar geworden: dann machen die anderen Länder bzw. Dtld. was verkehrt. ????
Ich finde, ein bißchen kennzeichnet dies schon die Haltung der Dänen, die ihr Land am allerbesten finden, nicht sehr gern über den Tellerrand schauen und schon gar nicht gern mal was von anderen lernen...********
Was mit tellerrand???
Du bist D. lebt in DK. also müsste du über dein tellerrand gucken und die sitten zu dir nehmen als "neudänin" und vom deinen neuen land lernen. Ich als DK in D. muss mir genau so anpassen hier. Würde ich als ausländer hier in D. mich äussern was ich scheisse finde, würde mir gesagt werden, "dann geh doch wieder dorthin wo du herkommst, wenn´s dir hier nicht passt"???!!!
Du schreibst woanders, das deine Kinder es besser hat als in D....
war das ein wiederspruch??
Ich finde gerade Klassengeburts. viel besser als "du bist eingeladen.. DU NICHT" da wird auch nicht eine ausgeschlossen, weil er/sie nie eingeladen wird, weil er keine freunde hat in der Klasse. Aber das sieht man ja oft in D. das viele aus der gruppe ausgeschlossen wird.
Dann muss sich ja ein Schüler einschleimen um zur eine Klassegeburts. eingeladen zu werden...????
Ist das gut..??
Es kann sein das das wieder die Dänische "Jantelov" ist, aber finde ich gut, keine besser ist als der andere.
Lise
....die mal wieder ein wenig angekotz ist von der D. mentalität, das es nirgendswo besser ist als in D. und wenn in Ausland, dann bitte so wie zu Hause..
Zuletzt geändert von liseha am 13.01.2004, 13:50, insgesamt 1-mal geändert.
"Ich werde die Boardsuche und Google verwenden, bevor ich frage"
"Ich werde die Boardsuche und Google verwenden, bevor ich frage"
"Ich werde die Boardsuche und Google verwenden, bevor ich frage"
"Ich werde die Boardsuche und Google verwenden, bevor ich frage"
"Ich werde die Boardsuche und Google verwenden, bevor ich frage"
Hej Lise !
Ich glaub nicht ,dass das Ursel war.... aber hab jetzt auch keine Zeit zum Nachgucken !
Jantelov hin oder her! Wenn es um Kindergeburtstage geht, laden wir auch alle ein ! Niemand wird ausgeschlossen, das mag ich nicht! Und ausserdem ist es doch mal eine ungezwungene Situation und gute Gelegenheit, wenn die Kinder sich bei einem Kindergeburtstag ausserhalb der täglichen Schulsituation besser kennenlernen können, oder ? Und wenn die Eltern dann vielleicht die Kinder abliefern sagt man ja auch schon mal wieder mehr als Hallo und beim Abholen ist es hier in unserer Klasse so üblich, dass man den Eltern noch kurz eine Tasse Kaffee anbietet, bis die Kinder wirklich mit dem Feiern fertig sind, und nicht so urplötzlich rausgezogen werden. Es ist immer und bei allen richtig schön, für die Kinder und auch die Eltern. Überhaupt wird in den beiden Klassen meiner Kinder niemand ausgeschlossen, alle Kinder verstehen sich miteinander und gehen ordentlich miteinander um.Ich hoffe, dass dies so bleibt, denn von den Parallelklassen oder auch niedrigeren und höheren Klassen hört man schonmal was ganz anderes.
So, Lise, obwohl ich Hamburgerin und somit aus D bin, teile ich ganz klar deine Ansicht! Alle sind bei uns willkommen! Und ich hoffe, dass auch meine Kinder bei allen willkommen sind!
Nochmals liebe Grüße Birgit
Ich glaub nicht ,dass das Ursel war.... aber hab jetzt auch keine Zeit zum Nachgucken !
Jantelov hin oder her! Wenn es um Kindergeburtstage geht, laden wir auch alle ein ! Niemand wird ausgeschlossen, das mag ich nicht! Und ausserdem ist es doch mal eine ungezwungene Situation und gute Gelegenheit, wenn die Kinder sich bei einem Kindergeburtstag ausserhalb der täglichen Schulsituation besser kennenlernen können, oder ? Und wenn die Eltern dann vielleicht die Kinder abliefern sagt man ja auch schon mal wieder mehr als Hallo und beim Abholen ist es hier in unserer Klasse so üblich, dass man den Eltern noch kurz eine Tasse Kaffee anbietet, bis die Kinder wirklich mit dem Feiern fertig sind, und nicht so urplötzlich rausgezogen werden. Es ist immer und bei allen richtig schön, für die Kinder und auch die Eltern. Überhaupt wird in den beiden Klassen meiner Kinder niemand ausgeschlossen, alle Kinder verstehen sich miteinander und gehen ordentlich miteinander um.Ich hoffe, dass dies so bleibt, denn von den Parallelklassen oder auch niedrigeren und höheren Klassen hört man schonmal was ganz anderes.
So, Lise, obwohl ich Hamburgerin und somit aus D bin, teile ich ganz klar deine Ansicht! Alle sind bei uns willkommen! Und ich hoffe, dass auch meine Kinder bei allen willkommen sind!
Nochmals liebe Grüße Birgit
Zuletzt geändert von annikki am 13.01.2004, 14:01, insgesamt 1-mal geändert.
-
- Mitglied
- Beiträge: 1080
- Registriert: 01.12.2002, 09:42
- Wohnort: bindslev, Danmark
hej lise und alle anderen
lise, nur weil jemand ausländer ist, darf er etwas, was in seinem gastland gehandhabt wird nicht verkehrt finden? so habe ich deine aussage verstanden, ist das richtig?
ich bin deutsche, ist es deshalb mir vorbehalten dinge in deutschland richtig oder verkehrt zu finden, sitten und gebäuche zu mögen oder nicht zu mögen? ich habe das gefül, als meintest du dieses recht sein in dk nur den dänen vorbehalten. wenn ich dich falsch verstanden habe würde mich das freuen.
zu den geburtstagen: was ist daran verkehrt, am wichtigsten tag des jahres - denn das ist es für einen sechsjährigen - mit seinen besten freunden zusammen zu sein? ich habe noch von keinem fall gehört, wo ein schüler populär wurde, weil er gezwungernermassen zu einem geburtstag eingeladen wurde. birgit, wenn das in eurer klasse so toll funktioniert dann freu dich ganz arg darüber, es ist nämlich oft nicht so. und dann finde ich es auch okey, alle einzuladen, vorrausgesetzt, das kind selber möchte das auch. aber stell dir mal vor: in der klasse ist ein richtiger fiesling, der deinem sohn seit jahren schon das leben zur hölle macht, bei den geburtstagen der letzten jahre hat er wie wild im haus rumgetobt, spielzeug kaputt gemacht und alle beschimpft. wenn nun dein sohn sagen würde: mama ich möchte keine kinder einladen, weil ich vor dem ... angst habe, was würdest du machen. man kann nun alle möglichen schlüsse darüber ziehen, warum der junge - oder das mädchen - so geworden ist, aber eines ist sicher: durch einen tag bei euch, zusammen mit über 20 anderen kinder ändert man gar nichts. im gegenteil, so denke ich, dass man durch das nicht - einladen auch auf eine weise sagen kann: so nicht, mein freund, du hast eindeutig meine grenzen überschritten, mit dir möchte ich nichts mehr zu tun haben und schon gar nicht an meinem geburtstag.
mein sohn ist dezemberkind. ganz egal, ob er ein jahr wartet oder nicht, er wird vermutlich immer freunde in beiden jahrgängen haben. warum soll er zu seinem geburtstag nur einen teil der freunde einladen dürfen und einen anderen teil nicht, nur weil sie zufällig nicht in die selbe klasse gehen?
übrigens ist diese meinung zumindest hier gar nicht soooo abartig, habe ich durch gespräche mit eltern herausgefunden, eigentlich deuten viele an, dass diese gedanken sie zumindest gestreift haben, aber sie denken sie nicht zuende oder bringen sie nicht zum ausdruck, denn : so ist das schon immer gemacht worden, ich kann das nicht ändern. wenn das sozialæes denken ist und mobning vermeidet - na ich bezweifle es....
viele grüsse von evi, die vor 1½ wochen daniels 4. geburtstag zum ersten mal als kindergeburtstag gefeiert hat und wo 10 freunde eingeladen waren, davon nur zwei von seiner eigenen gruppe im kiga, und die das auch weiterhion so lange wie möglich so praktizieren wird, auch auf die gefahr hin, dass mir vielleicht leute empfehlen, wieder dahin zu gehen, wo ich herkomme, weil ich eine eandere meinung habe und nach dieser meinung lebe.
lise, nur weil jemand ausländer ist, darf er etwas, was in seinem gastland gehandhabt wird nicht verkehrt finden? so habe ich deine aussage verstanden, ist das richtig?
ich bin deutsche, ist es deshalb mir vorbehalten dinge in deutschland richtig oder verkehrt zu finden, sitten und gebäuche zu mögen oder nicht zu mögen? ich habe das gefül, als meintest du dieses recht sein in dk nur den dänen vorbehalten. wenn ich dich falsch verstanden habe würde mich das freuen.
zu den geburtstagen: was ist daran verkehrt, am wichtigsten tag des jahres - denn das ist es für einen sechsjährigen - mit seinen besten freunden zusammen zu sein? ich habe noch von keinem fall gehört, wo ein schüler populär wurde, weil er gezwungernermassen zu einem geburtstag eingeladen wurde. birgit, wenn das in eurer klasse so toll funktioniert dann freu dich ganz arg darüber, es ist nämlich oft nicht so. und dann finde ich es auch okey, alle einzuladen, vorrausgesetzt, das kind selber möchte das auch. aber stell dir mal vor: in der klasse ist ein richtiger fiesling, der deinem sohn seit jahren schon das leben zur hölle macht, bei den geburtstagen der letzten jahre hat er wie wild im haus rumgetobt, spielzeug kaputt gemacht und alle beschimpft. wenn nun dein sohn sagen würde: mama ich möchte keine kinder einladen, weil ich vor dem ... angst habe, was würdest du machen. man kann nun alle möglichen schlüsse darüber ziehen, warum der junge - oder das mädchen - so geworden ist, aber eines ist sicher: durch einen tag bei euch, zusammen mit über 20 anderen kinder ändert man gar nichts. im gegenteil, so denke ich, dass man durch das nicht - einladen auch auf eine weise sagen kann: so nicht, mein freund, du hast eindeutig meine grenzen überschritten, mit dir möchte ich nichts mehr zu tun haben und schon gar nicht an meinem geburtstag.
mein sohn ist dezemberkind. ganz egal, ob er ein jahr wartet oder nicht, er wird vermutlich immer freunde in beiden jahrgängen haben. warum soll er zu seinem geburtstag nur einen teil der freunde einladen dürfen und einen anderen teil nicht, nur weil sie zufällig nicht in die selbe klasse gehen?
übrigens ist diese meinung zumindest hier gar nicht soooo abartig, habe ich durch gespräche mit eltern herausgefunden, eigentlich deuten viele an, dass diese gedanken sie zumindest gestreift haben, aber sie denken sie nicht zuende oder bringen sie nicht zum ausdruck, denn : so ist das schon immer gemacht worden, ich kann das nicht ändern. wenn das sozialæes denken ist und mobning vermeidet - na ich bezweifle es....
viele grüsse von evi, die vor 1½ wochen daniels 4. geburtstag zum ersten mal als kindergeburtstag gefeiert hat und wo 10 freunde eingeladen waren, davon nur zwei von seiner eigenen gruppe im kiga, und die das auch weiterhion so lange wie möglich so praktizieren wird, auch auf die gefahr hin, dass mir vielleicht leute empfehlen, wieder dahin zu gehen, wo ich herkomme, weil ich eine eandere meinung habe und nach dieser meinung lebe.
Zuletzt geändert von evi jensen am 13.01.2004, 14:59, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo Lise.
Toll mal was aus der Gegenrichtung zu hören, Ihr haltet Euch ansonsten ja eher zurück. Persönlich meine ich nicht, es ist speziell typisch für Deutsche, Deutschland für das beste aller Länder zu halten und kein Lamento zu ertragen. Genau das halte ich aber für eine dänische Eigenschaft. Deswegen kommen Ausländer in der dänischen Öffentlichkeit auch kaum zu Wort: Was wissen die schon? Und deshalb trinken Dänen auch am liebsten Tuborg in D. und klagen darüber, dass das Wiener Schnitzel nicht in brauner Sosse schwimmt.
Aber da hast du vielleicht andere Erfahrungen?
Das mit den Kindergeburtstagen ist ein typisches Beispiel für Kulturunterschiede, das Freitagsbier in DK ein weiteres: Ich halte es hier mit Ursel: Lieber vertraulich mit Freunden als oberflächlich und im Gruppenzwang. Aber wie geschrieben, hier passe ich mich nolens volens an.
Hallo Lars und andere.
Zur bitteren Not in DK nur so viel: Das dänische Bildungswesen schwimmt und schwamm in Geld, verglichen mit dem deutschen. Auch die Arbeitsverwaltung schwimmt, jedenfalls heute, in Geld. Aber ich will nicht abstreiten, dass wirtschaftlicher Druck Reformen fördert. Nur: Die Entwicklung verlief in eine Richtung, die konstruktiv war. In D dagegen wären grundlegende, nach vorne gerichtete Reformen etwas ganz Neues.
Ich kenne diese Szenen der gestressten Kleinkindfamilien auch - vom eigenen Leib. Aber wenn diese Dinge in DK so schlimm sind, warum wohnen dann alle Familien im eigenen Haus, möglichst gross und gut gelegen? Und warum haben Dänen dann spürbar mehr Kinder als Deutsche?
In DK hängen die Dinge zusammen, während man in D im Dilemma landet: Hat man in D Kinder, muss die Frau zu Hause bleiben. Haben die Kinder ein gewisses Alter, kann die Mutter halbtags arbeiten - allerdings will sie kaum ein Arbeitgeber. Damit haben gerade Familien, die den meisten Platz brauchen, nicht die Mittel in einem Haus zu wohnen. Wird dagegen auf Kinder verzichtet, hat man Geld für den Platz, den man nicht braucht.
In DK haben Familien, die Kinder wollen, wegen der Institutionen eine wichtige Voraussetzung, um das passende Haus zu finanzieren. Weil sie nur kurz pausieren, verlieren sie nicht ihre Kompetanzen. Übrigens gibt es richtig viele Arbeitsplätze in der Kinderbetreuung in DK. Wollen Dänen keine Kinder, brauchen sie kein grosses Haus, und dann kommen sie auch locker über die Runden.
Die Argumente rund um den Krankheitsfall schliesslich kann ich nicht auf meinen Vergleich beziehen. Denn wenn die schwarz bezahlte Tagesmutter in D mal krank ist, geht alles in Scherben. Und wer wohnt schon in der Nähe von Grosseltern, die auch noch Zeit haben?
Ja, Familien wollen gerne einen langjährigen, gut bezahlten Erziehungsurlaub. Und hinterher gerne gute Jobs, als sei nichts gewesen.
Toll mal was aus der Gegenrichtung zu hören, Ihr haltet Euch ansonsten ja eher zurück. Persönlich meine ich nicht, es ist speziell typisch für Deutsche, Deutschland für das beste aller Länder zu halten und kein Lamento zu ertragen. Genau das halte ich aber für eine dänische Eigenschaft. Deswegen kommen Ausländer in der dänischen Öffentlichkeit auch kaum zu Wort: Was wissen die schon? Und deshalb trinken Dänen auch am liebsten Tuborg in D. und klagen darüber, dass das Wiener Schnitzel nicht in brauner Sosse schwimmt.
Aber da hast du vielleicht andere Erfahrungen?
Das mit den Kindergeburtstagen ist ein typisches Beispiel für Kulturunterschiede, das Freitagsbier in DK ein weiteres: Ich halte es hier mit Ursel: Lieber vertraulich mit Freunden als oberflächlich und im Gruppenzwang. Aber wie geschrieben, hier passe ich mich nolens volens an.
Hallo Lars und andere.
Zur bitteren Not in DK nur so viel: Das dänische Bildungswesen schwimmt und schwamm in Geld, verglichen mit dem deutschen. Auch die Arbeitsverwaltung schwimmt, jedenfalls heute, in Geld. Aber ich will nicht abstreiten, dass wirtschaftlicher Druck Reformen fördert. Nur: Die Entwicklung verlief in eine Richtung, die konstruktiv war. In D dagegen wären grundlegende, nach vorne gerichtete Reformen etwas ganz Neues.
Ich kenne diese Szenen der gestressten Kleinkindfamilien auch - vom eigenen Leib. Aber wenn diese Dinge in DK so schlimm sind, warum wohnen dann alle Familien im eigenen Haus, möglichst gross und gut gelegen? Und warum haben Dänen dann spürbar mehr Kinder als Deutsche?
In DK hängen die Dinge zusammen, während man in D im Dilemma landet: Hat man in D Kinder, muss die Frau zu Hause bleiben. Haben die Kinder ein gewisses Alter, kann die Mutter halbtags arbeiten - allerdings will sie kaum ein Arbeitgeber. Damit haben gerade Familien, die den meisten Platz brauchen, nicht die Mittel in einem Haus zu wohnen. Wird dagegen auf Kinder verzichtet, hat man Geld für den Platz, den man nicht braucht.
In DK haben Familien, die Kinder wollen, wegen der Institutionen eine wichtige Voraussetzung, um das passende Haus zu finanzieren. Weil sie nur kurz pausieren, verlieren sie nicht ihre Kompetanzen. Übrigens gibt es richtig viele Arbeitsplätze in der Kinderbetreuung in DK. Wollen Dänen keine Kinder, brauchen sie kein grosses Haus, und dann kommen sie auch locker über die Runden.
Die Argumente rund um den Krankheitsfall schliesslich kann ich nicht auf meinen Vergleich beziehen. Denn wenn die schwarz bezahlte Tagesmutter in D mal krank ist, geht alles in Scherben. Und wer wohnt schon in der Nähe von Grosseltern, die auch noch Zeit haben?
Ja, Familien wollen gerne einen langjährigen, gut bezahlten Erziehungsurlaub. Und hinterher gerne gute Jobs, als sei nichts gewesen.
Zuletzt geändert von MichaelD am 13.01.2004, 15:07, insgesamt 1-mal geändert.
Grüsse
Michael
Michael