Nie wurde ich mehr aufs Korn genommen....

Fragen und Tipps: Bürokratie, dänisches Recht, usw.
Peter

Beitrag von Peter »

da kommt mir ja wirklich der Gedanke eine Firma aufzumachen und billige Arbeiter aus D zu beschäftigen.
Wer froh ist eine Arbeit zu haben, soll auch froh sein wenn ihn jemand beschäftigt.
tomClooney
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Beitrag von tomClooney »

...abgesehen davon, dass

1. = diese Jahrtausende-alten Sprüche noch niemandem geholfen haben

und

2. = hier in Deutschland das Rad jeden Tag neu erfunden wird

solltet ihr

3. = euch wirklich mal entspannen

und

4. = nicht jeden Mist glauben, der hier erzählt wird.

Eine der ÄLTEREN Verschwörungstheorien lautet immerhin, dass es zum Beispiel eine Stadt mit Namen Bielefeld in Deutschland garnicht gäbe-
begründet wurde dies mit der rethorischen Frage, ob ich ( oder ihr ) jemanden kennen würde/n, der aus Bielefeld kommt.




Was ich zugegebenermaßen verneinte.


Also, ihr Gefrusteten: morgens immer schön Danke sagen für´s wieder-aufgewacht-sein-Dürfen; Mundwinkeln nach Oben; Geld als notwendig aber nicht als wichtig ansehen; nach Dänemark ziehen; SOFORT alles von Douglas Adams lesen. Was dann noch fehlt gibts günstig im Web.

Grüße aus dem Norden tom
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

tomundlocke hat geschrieben: Das betrifft doch aber nur gewerkschaftlich organisiert Firmen.

......

Immer wieder haben wir uns erkundigt und erfahren, dass es keinen echten Mindestlohn gibt.
Jein! :wink:

Im Prinzip hast Du recht, daß die Tarifverträge und damit die Mindestlöhne nur für Firmen gelten, die ein Tarifvertrag mit den Gewerkschaften haben.

Wenn aber die Gewerkschaft (oder ein konkurrierende Firma) herausfindet, daß eine Firma ohne Tarifvertrag kleinere Löhne zahlt, dann wird die Gewerkschaft diese Firma ansprechen, sie auffordern einen Tarifvertrag einzugehen und die Gehälter in entsprechender Höhe nachzuzahlen.

Wenn sie sich weigert, wird sie "blockiert". D.h. Gewerkschatsmitglieder dürfen dann nicht mehr für diese Firma arbeiten - auch nicht bei andere Firmen "zuarbeiten".

Für eine Baufirma hieße dies z.B., daß sie keine Materialien und keine Aufträge von andere Firmen bekommen würden. Dabei sollte man eben daran denken, daß die Arbeitgeber ja auch kein unlauterer Wettbewerb dulden.
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tomundlocke
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Beitrag von tomundlocke »

Ja, aber in dem Falle kann oder wird die Firma eben nicht gezwungen. Ist auch kein Produktionsbetrieb, in dem man auf Zulieferer oder ähnliches angewiesen ist. Auch nch direkt an der Grenze.

Der Gewerkschaft ist das Problem bekannt, aber kann wie gesagt nichts machen. Traurig aber wahr.... :(
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Dann muß der Fall aber sehr speziel sein. Um das durchziehen zu können, müßte die Firma ja eigentlich von sowohl Zulieferer als auch Kunden in DK unabhängig sein - und dann begreife ich nicht so rechts, was sie hier wollen?
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fejo.dk - Henrik

Beitrag von fejo.dk - Henrik »

Es gibt wohl immer Arbeitgeber, die über den Strich gehen. Was Dennis erlebt hat ist natürlich weit über den Strich.

Gewerkschaften und Regeln können aber auch zu viel werden. Einer der Gründe dass es DK wirtschaftlich so gut geht ist ja gerade dass unser Arbeitsmarkt flexibler ist, als südlich der Grenze. Wenn der Arbeitgeber viel zahlen muß und die Leute nicht entlassen kann, hat er natürlich weniger Lust das Risiko einzugehen jemand anzustellen. In Frankreich ist es ja noch schlimmer. So viel ich erfahren habe darf man hier z.B. keine Überstunden machen. Das wird kontrolliert und der Arbeitgeber zur Kasse gebeten wenn er es nicht einhält. Frankreich und früher England sind gute Beispiele, wie schlecht es einem Land gehen kann, wenn die Gewerkschaften zu viel Macht haben. In meiner Firma kann ich zum Glück selber entscheiden ob die Mitarbeiter Überstunden machen - ohne würde es nicht gehen. Selbstverständlich mit möglichst viel Rücksicht auf die Wünsche der Mitarbeiter.
Frechdachs
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Beitrag von Frechdachs »

Hallo

Wenn sich die mitarbeiter dieser ominoesen firma gewerkschaftlich organisieren und in zusammenarbeit mit dieser eine arbeitsniederlegung androhen, kann auch diese firma gezwungen werden einem arbeitgeber verband beizutreten.

Gleiches haben wir mit einer in Århus beheimateten firma durchgezogen.
Diese firma stellte zum schluss nur noch griechische arbeitnehmer ein und unterbot massiv preise anderer ortsansaessiger firmen.

Nachdem das androhen der gewerkschaft ohne reaktion blieb haben wir die arbeitnehmer der firma angesprochen und ihnen erklaert was hier gerade passiert.
Nachdem sie sich dann alle entschlossen hatten der gewerkschaft beizutreten wurde fuer ein paar tage die arbeit niedergelegt.(nicht weil die firma keinem arbeitgeber verband beitreten wollte sondern weil die arbeitnehmer nicht tariflich entlohnt wurden)
Nach nur einer woche und vielen gespraechen war das problem aus der welt.

Lasst euch nicht einschuechtern oder von einigen postern hier erzaehlen das das alles nichts bringt

gruesse
frechdachs
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Frechdachs
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Beitrag von Frechdachs »

Hallo
@ Ferienhausvermittler.

ich gebe dir insofern recht das eine zu grosse macht der gewerkschaften hinderlich wenn nicht sogar kontro produktiv ist.

Ueberstunden sind ein uebel das nicht immer umgangen werden kann und sollten nach absprache auch immer moeglich sein.

kuendigungsschutz wie in deutschland oder wie beschrieben ehemals in england kann ebenfalls der tot fuer eine volkswirtschaft sein.

Dieses ist hier in Dk ja aber auch relativ gut geregelt.

Ueber was ich aber ueberhaupt nicht mit mir diskutieren lasse ist eine vernuenftige entlohnung der geleisteten arbeit.
Arbeitnehmer sowie arbeitgeber haben einen tarifvertrag unterschrieben und an diesen haben sie sich zu halten. BEIDE SEITEN.

Wenn nun firmen daher kommen und diese vereinbarung unterlaufen indem sie unter tarif arbeiten lassen,so kann das nicht im interesse von arbeitnehmern und schon gar nicht von anderen firmen die nicht aus dem system ausbrechen sein.

Solche firmen die sich auf kosten der grossen masse und auf dem ruecken einzellner arbeitnehmer eine goldene nase verdienen wollen muessen auf den wiederstand der organiesierten AN und AG stossen und bekaemft werden.
Sie sind der anfang vom ende

gruesse
frechdachs
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ferienhausvermittler hat geschrieben: Gewerkschaften und Regeln können aber auch zu viel werden. Einer der Gründe dass es DK wirtschaftlich so gut geht ist ja gerade dass unser Arbeitsmarkt flexibler ist, als südlich der Grenze.
Ich denke aber auch, daß dies mit der Einstellung innerhalb den Gewerkschaften zu tun hat. Wenn ich z.B. Michael Sommer im Fernsehen erlebe, denke ich oft, daß wir in DK solche Ansichten seit 30 Jahren nicht mehr erlebt haben. Der Mann ist ja so was von steinzeitlich .....
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Peter

Beitrag von Peter »

wie lang ist's her daß Deutsche AN sich gegen ihren AG aufgelehnt haben ??
1 Jahrhundert ??
Vor 3 oder 4 Jahren ca, hat die IG Metall in Flensburg zu einem Warnstreik aufgerufen, "Die Werft", wie immer ziemlich komplett.
Von einer Firma mit ca 1600 Angestellten waren 7 !! anwesend.
Der Rest der Angestellten (auch sehr viele Gewerkschaftsmitglieder) arbeitete lieber, ein typisch deutsches Eksempel.
Und von wegen Douglas Adams und jahrtausendealte Sprüche
ein sehr guter Bekannter aus D arbeitet seit 1 halben Jahr in DK.
Als er und einige seiner Kollegen den dänischen Kollegen beweisen wollten was sie konnten, nämlich ein Projekt innerhalb 4 Tagen fertigzustellen wofür ein dänisches Team 14 Tage braucht. Da wurden die deutschen Kollegen von ihren dänischen Kollegen hart in die Mangel genommen bis ihnen klar war daß man dafür wirklich 14 Tage brauchen muss.
Seitdem gefällt ihm das noch viel besser in DK zu arbeiten weil er seither seinen Arbeitstag geniesst
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Peter hat geschrieben:wie lang ist's her daß Deutsche AN sich gegen ihren AG aufgelehnt haben ??
Es geht ja nicht nur um Auflehnen. Die Frage ist doch auch warum und weshalb. Wenn es in D Konflikte auf dem Arbeitsmarkt gibt, dann doch meistens wegen Stillegung von Betriebe.

Wenn man aber jeden Arbeitsplatz um jeden Preis erhalten will, dann soll man sich doch nicht wundern, daß genau diesen Preis (=Gehalt) immer kleiner wird.
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fejo.dk - Henrik

Beitrag von fejo.dk - Henrik »

Frechdachs hat geschrieben:Ueber was ich aber ueberhaupt nicht mit mir diskutieren lasse ist eine vernuenftige entlohnung der geleisteten arbeit.
Arbeitnehmer sowie arbeitgeber haben einen tarifvertrag unterschrieben und an diesen haben sie sich zu halten. BEIDE SEITEN.
Das kommt ja auf die Tarife an. Wie erwähnt muß es sich ja schließlich auch für den AG lohnen Leute anzustellen. Wir sind nicht Mitglied eines AG Verbandes. Ob die Mitarbeiter einer Gewerkschaft gehören weiß ich nicht - geht mir auch nichts an. Hauptsache sie bringen eine gute Leistung und das tun sie, wenn sie sich wohl fühlen. Für die Leistung zahle ich selbstverständlich möglichst wenig, aber natürlich so viel dass sie bei mir bleiben. Tarife interessieren mich nicht und ich weiß garnicht ob es solche für meine Branche gibt. Ist wohl eher ein Fänomen in der Industrie.

Für den langfristigen Erfolg einer Firma ist es nach meiner Meinung am aller wichtigsten, das beide Seiten einsehen, daß man das gleiche Ziel hat. Die traditionelle Auffassung, dass die Interessen unterschiedlich sind und es sich um einen Kampf handelt, gehört das letzte Jahrtausend.
Peter

Beitrag von Peter »

@Lars
stimmt genau, jeden Arbeitsplatz um jeden Preis erhalten bedeutet Lohneinbussen.
Aber wenn es das ist was die Angestellten wollen, sollen sie es haben.
Warum Neues ?? Das Alte funktioniert doch.
Bei D.... in FL haben die 40 Jahre alte Maschinen im Werk die nur noch in Betrieb sind weil die Mitarbeiterin immer sagen, wieso neu ?
Das Neue taugt doch nix, im Fluesterton dann
"muessen wir nichts Neues lernen"
Wegen sowas wird tæglich in D das Rad neu erfunden.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Naja, aber es geht ja auch um ein gewisses Einsicht (und die ist bei den D Gewerkschaften meines Erachtens noch nicht vorhanden). Es geht ja darum, daß die Arbeitsplätze, die nach Litauen oder Ukraine ausgelagert werden, in aller Regel schlecht bezahlte und eintönige Jobs sind.

Ich kann nicht verstehen, warum jemanden solche Jobs unbedingt hier halten wollen. Man kann vielleicht die Auslagerung verzögern, indem man die Löhne nach unten dreht. Verhindern kann man sie aber nicht. Und die niedrigere Löhne werden auch auf andere Betriebe abfärben.
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Peter

Beitrag von Peter »

die Firmenbosse sind sich darueber im Klaren.

Diejenigen welche ihre Jobs verlieren wuerden gehen auf die Barrikaden.
Und das sind die ohne Lust auf Verænderung
Gestern erzæhlte mir ein ehemaliger Kollege dass bei besagter Firma die Leute keine Zeitvertragsverlængerungen annehmen weil sie in sydlichen Sønderjylland noch minderwertigere Jobs wie z.B. NUR am Band stehen und Fleisch in Kartons packen, annehmen.
Und wenn sie dort nicht mehr benøtigt werden gehen sie ganz sicher wieder in den vorherigen Betrieb.
Jobs die wirklich unter jeder Wuerde sind, Kopf zu, und nur arbeiten nur um eine geistlose Arbeit zu haben.
Ich kann dem nicht recht folgen, habe ich evtl zu hohe Anspryche an eine Beschæftigung ?
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