Chronisch krank in DK - privat zusatzversichern?

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judie
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Chronisch krank in DK - privat zusatzversichern?

Beitrag von judie »

Hallo,

mein Freund und ich (27) denken zur Zeit drüber nach, nach DK auszuwandern.
Es ist noch nicht so akut, weil ich sowieso erst die Sprache lernen müsste, aber wir denken darüber nach und für mich steht und fällt das Ganze mit der Qualität des Gesundheitssystems.

Deshalb einige Fragen - vielleicht könnt ihr mir helfen?

Ich habe Rheuma - eine chronische Entzündung in verschiedenen Gelenken und benötige dauerhaft Medikamente. In Deutschland gehe ich damit zum Rheumatologen. Die meiste Zeit geht es mir aber ganz gut damit und ich habe keine größeren Probleme. Die können aber durchaus wieder entstehen.
Ausserdem hatte ich von 5 Jahren eine fulminante Lungenembolie aufgrund des Zusammenspiels verschiedener Faktoren - u.a. war einer davon, dass ich nach einer Knie-OP in einem kleinen Kreiskrankenhaus nicht genug Heparin bekommen habe.
Da man, wenn man so etwas einmal gehabt hat, ein lebenslanges Risiko der Wiederholung mit sich trägt, muss ich auf gewisse Dinge besonders achten.
z.B. wenn ich ein Kind haben möchte, muss ich mir in der Schwangerschaft Heparin spritzen etc. - und die Geburt, bzw. der wahrscheinlich nötige Kaiserschnitt ist eine OP mit hohem Risiko für eine erneute Lungenembolie.

Da wir in DK nach Sydals oder in die Umgebung wollen würden, frage ich mich, wie die Chancen stehen wenn ich dort in Sønderborg (30.000 Einwohner?) ins wahrscheinlich relativ kleine Krankenhaus gehe (in Hamburg als 1,6-Mio-Stadt kommen für mich 3 oder 4 Krankenhäuser in Frage) - oder ob es eures Wissens irgendeine Möglichkeit gibt, für die Geburt eines Kindes nach Deutschland oder nach Kopenhagen zu gehen?
Ebenso für andere OPs?
Gibt es irgendeine Chance sich so zu versichern?
Bzw. wie schätzt ihr das Ganze realistisch ein?

Möglicherweise findet der ein oder andere den Aufwand den ich da treibe, übertrieben - aber schon mein Vertrauen in deutsche Ärzte ist größtenteils dahin, da mir in meiner "Karriere" schon zu viel Mist passiert ist - und ich bezweifle, dass ich in DK besser versorgt wäre, wenn ich hier im Forum von den Problemen der Mitglieder mit dem dänischen Gesundheitsmodell lese.

Ich will nicht sagen: mir ginge es in DK schlechter - aber im deutschen System kenne ich mich inzwischen aus und kann mich deshalb durchsetzen. Deshalb hoffe ich hier auf Menschen, die mir mehr dazu sagen können wie es realistisch aussieht und wie man sich vielleicht zusätzlich versichern kann - weil ich es einfach nicht besser weiss.

Und: Wenn 98% der Bevölkerung die staatliche Krankenversicherung nutzen kann die ja auch eigentlich nicht so schlecht sein?

Ich hoffe keiner fühlt sich auf den Schlips getreten - :wink:
vielen Dank für dieses tolle Forum und schöne Grüße aus Hamburg,
Judie
MichaelD
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Beitrag von MichaelD »

Hallo Judie

Als Chroniker oder ständig behandlungsbedürftige Person würde ich mir sehr gut überlegen nach Dänemark zu ziehen. Die Zuzahlungen beim Kauf von Medikamenten sind höher als in Deutschland. Als Chroniker kannst du jedoch auf Antrag in den Genuss einer Höchstausgaberegelung kommen, so dass du für die dein Rheuma betreffenden Medikamente maximal 3410 kr. im Jahr bezahlst. Für andere Medikamente zahlst du unbegrenzt nebenher. Medikamenten- und Benutzergebühren im Gesundheitswesen sowie diverse Hilfsmittel sind steuerlich nicht absetzbar.

Du musst generell mit sehr langen Wartezeiten rechnen, insbesondere wenn du zum Spezialarzt oder ins Krankenhaus willst. Es passiert nicht so selten, dass man bis zu drei Monate mit Schmerzen lebt, bis man effektiv behandelt wird.

In Dänemark gilt die freie Wahl des Krankenhauses. Es gibt verschiedene Bedingungen und Ausnahmen. Z.B. wird dich ein Rettungswagen immer in das nächstgelegene Krankenhaus fahren. Weitere Einschränkungen gelten für relativ seltene Krankheiten oder solche, deren Behandlung besondere Spezialisierung erfordert. Mehr zu den Regeln kannst du hier erfahren (dänisch):
http://www.sundhed.dk/wps/portal/_s.155/4503?_ARTIKEL_ID_=1039031112141525&contextfolderids=2124030930131941
Auf dieser Homepage kannst du auch über andere Rechte und Regeln für Patienten lesen.

Ins Ausland und in Privatkliniken kannst du nur bei gewissen Krankheiten, und zwar wenn du keine Behandlung in Dänemark innerhalb von x Monaten bekommen kannst.

In der Zeit der Schwangerschaft wirst du dem lokalen Krankenhaus und einem Krankenschwesterkreis zugeordnet, wo du an Geburtsvorbereitungen und -voruntersuchungen teilnimmst und dich durch das Ausfüllen verschiedener Formulare bekannt machst. Gehst du dann in ein anderes Krankenhaus, wissen die nichts von dir und etwaigen Komplikationsmöglichkeiten. Kommunikation und Datenzugänglichkeit zwischen den Krankenhausern usw. existiert im Zweifelsfall nicht.

Wie willst du freie Krankenhauswahl praktizieren, wenn die Wehen einsetzen? Wenn du dich natürlich zufällig gerade in Hamburg aufhältst...

Denn bei akutem Bedarf darf schon ins nächstgelegen Krankenhaus zur ambulanten Behandlung, auch im Ausland.

Private Zusatzversicherungen sind vor allem dann sinnvoll, wenn man verkürzte maximale Wartezeiten haben will. Wenn es hierzu notwendig ist, hat man Zugang zu Privatklinken und ins Ausland - aber erst nach Bewilligung der Kasse. Allerdings gibt es typischerweise den Haken, dass die Leistungen NICHT in Anspruch genommen werden können gegen Krankheiten, die bei Vertragsabschluss bereits vorliegen! Wie das bei nur drohenden Ausbrüchen/Komplikationen aussieht, musst du besonders untersuchen.

Bist du eigentlich arbeitsfähig? Wenn nicht, solltest du bedenken, dass es in DK kein (oder kaum) Ehegattensplitting gibt, und du und dein Partner zusammen gesehen daher besonders heftig besteuert werden.

Hoffe, all dies hilft dir weiter

Gruss Michael
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ich will ja nicht bestreiten, dass das Gesundheitssystem in DE anders als in DK ist. Trotzdem finde ich, dass die Antwort von Michael etwas an der Sache vorbei geht.

Z.B. ist ein Geburt bei Kaiserschnitt ja nun mal kein akuter Notfall. Das ist ein lange vorher geplanter Eingriff. Wenn (wie hier) dabei bestimmte Risiken bestehen, dann wird dies vorher mit der Hausarzt und Hebamme bei den Voruntersuchungen besprochen und die werden dann sagen, welches Krankenhaus am besten geeignet ist. Ich sehe da eigentlich kein großes Problem.

Man kann natürlich sagen, dass Sydals sehr abgelegen ist. Wenn das Krankenhaus in Sønderborg die Sache nicht handhaben kann, dann könnte es daher passieren, dass Du nach Vejle oder das Unikrankenhaus in Odense verwiesen wirst. Das hat aber mit Krankenversicherung nichts zu tun.
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judie
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Beitrag von judie »

Erstmal ganz vielen Dank euch beiden für eure ausführlichen Antworten und Einschätzungen.
Diese Informationen kriegt man schwer, wenn man nicht weiss wo man sie suchen soll.

Ja, ich bin arbeitsfähig und arbeite vollzeit als Mediengestalterin.
Wir haben hier beide Jobs (meiner recht sicher, der meines Freundes steht auf der Kippe).
Natürlich habe ich auch vor in DK zu arbeiten.

Es zieht uns u.a. nach DK, da wir wirklich genug haben von der Großstadt, wir gerne bald ein Haus kaufen würden (und das hier bei den Preisen und Kreditkonditionen nicht einfach wäre - und wir sehen nicht ein uns hier für mind. 200.000 Euro ein Haus in der spießigen Vorstadt mit Jägerzaun an Jägerzaun zu kaufen) und natürlich, weil wir DK einfach sehr mögen und uns vorstellen könnten dort zu leben und zu arbeiten.
Es zieht uns einfach dorthin - nur will das ja gut geplant sein.

Vielen Dank für den Link, der hilft mir weiter!
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ich überlege gerade, ob Du die Frage nicht auch falsch stellst?

Eigentlich geht es bei Dir ja nicht um die Krankenversicherung sondern um die Versorgung bei Deiner speziellen Krankheit. Eine private Zusatzversicherung ist eigentlich nur sinnvoll gegen noch nicht bekannte Krankheiten/Risiken. Wenn der Krankheit schon vorliegt, dann kann man wohl generel sagen, dass eine Zusatzversicherung entweder nichts bringt oder unverhältnismäßig teuer sein würde.

Was Du wissen mußt ist also eigentlich eher, wie die Versorgung bei Deiner Krankheit ist. D.h. werden z.B. die Medikamente, die Du bisher bekommen hast auch hier verschrieben und was wären die Kosten dafür.

Es gibt in DK ein Verein von Rheumapatienten. Die können vermutlich am besten Deine Fragen beantworten. Schau mal unter http://www.gigtforeningen.dk
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judie
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Beitrag von judie »

Danke für den Link! :D

Und: es geht mir sowohl um das allgemeine System - als auch um die Versorgung meiner speziellen Krankheit(en).

Besonders darum, dass ich im Fall der Fälle so versorgt werde, wie ich es in der BRD vermute zu werden - in einem großen Krankenhaus, wo ich den Ärzten nicht erst erklären muss, worauf sie achten sollen.

Ich kann eben nicht einschätzen ob ich in einem dänischen kleinen KH ebenso schlecht versorgt werde, wie es mir in einem kleinen deutschen Kreiskrankenhaus passiert ist (weshalb ich hier in solche KHs auf keinen Fall mehr gehe) - oder ob die Qualifikation kleiner Krankenhäuser in DK möglicherweise höher ist, ob man schneller verlegt/wo anders hingeschickt wird, ...
Oder ob es vielleicht doch eine Möglichkeit gibt selbst zu wählen, was man für richtig hält/ wo man hin möchte.

Dass ich das mit einer Zusatzversicherung vergessen kann, das habe ich nun schon gelernt. :?

Ich möchte auch niemanden damit nerven - nur kriege ich hier in Deutschland schon das große Flattern, wenn ich ins Krankenhaus muss - und in Dänemark würde es sicherlich nicht einfacher werden, weil ich zunächst vieles nicht verstehen würde. Deshalb möchte ich soviel wie möglich wissen und mir im Vorfeld ein bisschen Sicherheit schaffen.

Denn ich würde wirklich gerne nach DK ziehen - aber mein persönliches Sicherheitsbedürfnis (hoch!) muss beruhigt sein. :wink:
MichaelD
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Beitrag von MichaelD »

Das eine sind die Regeln, das andere die Menschen.

Wie auch in Deutschland ist die Betreuung/Behandlung auch im dänischen Gesundheitswesen stets vom Personal abhängig. Einige sind kompetent und gewissenhaft, andere nicht.

Wie mein leidgeprüfter Schwiegervater zu sagen pflegt: Wehe dem, der dem dänischen Krankenhauswesen ausgeliefert ist, weil er bewusstlos oder schwach ist oder persönlich keinen Einblick in notwendige oder verordnete Behandlungen hat.

Wir (mein Schwiegervater bzw. meine Frau) haben sogar schon erlebt, dass eine Krankenschwester keine annähernd korrekten Blutdruckmessungen vorzunehmen imstande war! Oft erlebten wir Versäumnissen und Schlamperei: Verlorene bzw. verdorbene Blutproben, vergessener Transport zu einer Untersuchung, vergessene regelmässige Blutdruckmessung in kritischer Situation, nichtverteilte Medizin, verdächtig lange (mehrstündige) alleinige Wartezeiten in Warteräumen.

In Dänemark sind viele Sachen toll und besser als in Deutschland - aber bestimmt nicht das Gesundheitswesen!

Tut mir leid, wenn ich dich da nicht beruhigen kann.
Sollys
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Beitrag von Sollys »

Halli hallo,

meine Kollegen (übrigens Dänen) sagen oft scherzhaft, wer in Dänemark ins Krankenhaus kommt, der muss kerngesund sein, um dort durchzukommen.

Meine Tochter (17) hatte eine einfache Halsentzündung, die sich durch falsche Medikamente und zu lange hinaus gezögerte Arztermine (Zitat: ´Was, nur Halsschmerzen, versucht es mal mit warmem Tee, oder kommt Ende nächster Woche mal vorbei, da hätten wir einen Termin´) so verschlimmerte, dass wir schliesslich in Deutschland zum Arzt gingen, der ein richtiges Antibiotikum verschrieb.
Sie hatte mittlerweile weit über 40 Fieber und war nicht mal mehr klar ansprechbar.
Der Arzt hier im Ort nahm sie zwar dran, verschrieb aber ein falsches Medikament, dass auch nach drei Tagen zu keiner Besserung führte.

Meine Nachbarin brauchte einen Termin aufgrund starker Schmerzen im Knie. Sie bekam auch gleich fünf Tage später einen Termin beim Hausarzt, der sie ans Krankenhaus weiterleitete. Dort bot man ihr einen Termin im März 2008 an. Inzwischen geht es ihr wieder gut, sie hat sich einen Monat später in Deutschland operieren lassen.

Mit solchen Geschichten könnte man ganze Nachmittage füllen.
Also mein Fazit, Dänemark ist ein tolles Land, aber das Gesundheitssystem hinkt weit hinterher....... :?

Liebe Grüsse

Susanne
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ich will die Beschreibungen von Michael und Susanne ja gar nicht wiedersprechen. Ich bin aber der Meinung, dass solche generelle Betrachtungen im Fall von Judie nicht viel weiter helfen.

Bei Ihr geht es doch um ein ganz konkreter Krankheit und die Behandlungsmöglichkeiten an ein ganz bestimmter Ort. Wenn sie nun durch kontakt zu Gigtforeningen ein paar betroffenen in oder um Sønderborg finden könnte und mit denen dann die Sache besprechen könnte. Ich glaube das könnte sehr viel mehr bringen, oder?
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Bamseline
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Beitrag von Bamseline »

Die langen Wartezeiten bei Spezialärzten + Krankenhäusern kann ich leider bestätigen. Bei mir hat man im März einen grauen Star auf dem linken Auge festgestellt. Im Mai habe ich dann ein Schreiben bekommen vom Krankenhaus, dass ich mit mindestens mit 26 !!!!! Wochen Wartezeit zu rechnen habe. erst dachte ich, ich hätte mich verlesen, aber es stimmt. Daraufhin habe ich an ein anderes Krankenhaus geschrieben und mein Situation beschrieben, dass ich eben nicht so lange warten kann, da ich aufgrund einer eh schon recht hohen Kurzsichtigkeit (trotz passende Sehhilfe) nur ca. 60 % auf dem besseren Auge sehe. Ich arbeite im Büro und durch den Grauen Star kann ich nur ganz schlecht lesen, eigentlich lese ich nur mit dem nicht betroffenen Auge, wodurch ich mit dem anderen Auge nicht nur schiele sondern auch ständig irrsinne Kopfschmetzen bekomme. Jetzt habe ich wenigstens die Chance, dass ich Ende August operiert werde und nicht erst Ende November bzw. Dezember. :roll:
Was ich allerdings nicht bestätigen kann, ist, dass die Krankenschwestern/Pfleger nicht kompetent wären. Da habe ich bislang nur gute Erfahrungen gemacht. Ich habe vor 10 Jahren schon mal in DK gewohnt und musste im Jahr 1999 ins Krankenhaus wegen eine recht komplizierten Knie-OP. Zwar gabs lange Wartezeiten, aber als ich dann endlich im Krankenhaus war, habe ich nur gute Erfahrungen gemacht, sowohl mit Ärzten als auch mit dem Pflegepersonal. 8)
Ursel
Mitglied
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Registriert: 22.02.2002, 11:23

Beitrag von Ursel »

Hej Bamseline!

Na, dann drücke ich Dir die Daumen für die OP!!!
(ich habe im August einen Augenarzttermin, den ich aber bereits im ersten Frühling oder nocht früher - grübel - festgemacht habe.. vorher war da auch nichts frei..)

In Sachen Augen könnte ich auch Romane erzählen - daß es vor 14/15 Jahren schier unmöglich war, einen Augenarzt, eine Hebamme, einen prakt. Arzt zu finden, der die Belastung einer Geburt für die angegriffene Netzhaut (war bereits mehrmals ambulant und sogar unter Vollnarkose gelasert worden in Dtld.!!!) sehen konnte, habe ich nie verstanden.
Man kannte allem Anschein nach das Problem nicht, schlimmer noch, ein Augenarzt zumindest erzählte mir, die Vorsorgen seien alles Quatsch und ich solle mich mal nicht aufregen - sowas komme eh unvorhersehbar.

Da ich aber mehrere Jahrzehnte (bin eben seit Kindheit kurzsichtig) mit dem Probleme lebte und dies in diversen Bundesländern, also mit wechselnden Augenärzten in Dtld., die mir alle dasselbe erzählt hatten, konnte ich die Ansicht des dän. Augenarztes verwerfen.
Ein weniger aufgeklärter Patient hätte dem womöglich auch noch geglaubt!!

Sio gründlich wie damals dann letztendlich bin ich hier übrigens nie wieder untersucht worden; dabei entsprach die damalige Untersuchung dem, was mir in Dtld. alle 6 Monate von meiner Augenärztin durchgeführt wurde --- und nur dabei wurden meine neuerlichen Netzhautprobelem jedesmal entdeckt!

Ich kann ansonsten aber bestätigen, daß das Personal im Krankenhaus sowohl kompetent als auch sehr freundlich ist --- das ist sicher wie in Dtld. auch viel von den Menschen selbst und ihrem Engegament, ihrer Berufsuaffassung, abhängig.

Aber das System ist wirklich grauslich, diese Wartezeiten auf die einfachsten Dinge!

Touristen unterliegen da durchaus einem anderen Turnus!
Ich glaube nicht, daß man das zur Beurteilung des Gesundheitssystem in DK (oder meinetwegen auch in einem anderen Land!) heranziehen kann.
Zumal Touristen eben immer mit einem Akutfall kommen.

Allen einen gesunden Sonntag - Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

---------------------------------------------------------Marcel Proust
...
Urmel

Beitrag von Urmel »

Aus diesem Grunde ( chronisch krank und dk Gesundheitssystem ) sind wir nicht nach DK gegangen sondern haben uns in FL niedergelassen. Da ich (Ute) regelmäßig zum Neurologen, Pneumologen ect muß , und das so in DK nunmal nicht gegeben ist, werden wir auch in Zukunft wohl nicht dort leben. Arbeiten ja, leben nein. Leider :?
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