Der Ruf der Deutschen in Dänemark

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hollacaust

Beitrag von hollacaust »

ich weiß nur dass die dänen früher netter zu den deutschen waren........die deutschen lassen einfach überall den großen raushängen!!!!
gott sei dank sind net alle so
z.B. meine wenigkeit
Zuletzt geändert von hollacaust am 28.06.2004, 22:36, insgesamt 1-mal geändert.
Joke

Beitrag von Joke »

Hej,
also ich habe ab 01.08 eine Arbeitsstelle in DK bekommen und bin mitte Juni al 3 Tage zum Probearbeiten hin gewesen.Das was ich an Herzlichkeit und Zusammengehörigkeitsgefühl erleben durfte war schon fast erdrückend.Da ich eine Stelle auf dem Bau anfangen werde habe, muss ich mich gewaltig umstellen.Die Gepflogenheiten und Arbeitsweisen vor allem in diesen Bereich sind extrem.Keine Schreierein oder hektisches herum gewusel.
Sorry,nun zum Kern.Abends war ein EM-Spiel Dänemark gegen Italien und ich wurde als Deutscher sofort mit in den Irish Pub geschleppt und voll mit einbezogen.
Am nächsten Tag bei der Arbeit unterhielt ich mich mit einem Arbeitskolegen und im Gespräch kam dann der Kommentar :"Ach scheiß Deutsche!" Ich hab gestutzt und gefragt warum: "Die sollen da bleiben wo sie her kommen dann haben wir mehr Platz für uns" Ich sagte dann:Moment ich bin doch auch Deutscher! Ne ne du bist kein Deutscher du bist ein Däne bekam ich als Antwort.Das ging runter wie Öl und beruhigte mich ungemein.
Generell hab ich die Dänen als sehr sehr freundlich und hilfsbereit kennen gelernt da wir uns aber bemüht haben ihre Gepflogenheiten und Sprache zu benutzen wenn ihr einkaufen oder so.Die Dänen sind halt so der Meinung und lieber ein wenig und falsch als gar nicht.Und als meiner Frau dieses Jahr in der Apotheke gesagt wurde sie spreche doch gut Dänisch warum sie jetzt deutsch spreche war das Grinsen im Gesicht natürlich groß.Naja bescheiden musste sie dann zu geben das es für die medizinischen Begriffe nicht ausreicht wie Bindehautentzündung etc. Es wurde herzlich gelacht,leider hätten wir für ein Medikament zum Arzt gemusst aber egal.
Also Fakto,so wie man in den Wald ruft schallts heraus.Und die Korrespondentin ist mit Sicherheit nicht die Einzige die so denkt aber mit Bestimmtheit nicht die Mehrheit!!!Benehmt euch in DK so wie ihr es von anderen Menschen in Deutschland auch erwartet und dann gibts auch keine Probleme.
Gruß Joke
Zuletzt geändert von Joke am 29.06.2004, 07:49, insgesamt 1-mal geändert.
Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

"hollacaust"
Entschuldige bitte -- aber was ist denn das für ein bescheuerter Benutzername?

-- snorri
Zuletzt geändert von Martin Hofer am 29.06.2004, 08:53, insgesamt 1-mal geändert.
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Joke!
Es freut mich, daß Du Dich so wohl fühlst in DK und anscheind gutAnschluß gefunden hast.
Trotzdem stutze ich bei deiner Fußballschildreun: Du bist akzeptiert, eil Du kein deutscher mehr bist, sondern Däne???
ist es das, was Du möchtest, Däne sein - das steht ja jedem einwandeer frei, aber was, enn jeand nun gar nicht Däne sein will oder kann?
ich denke schon, daß diejenigen,die so manches Problem mit dem Kontaktfinden oder anderen Dingen haben, sich gut benehmen und anpassen, aber eben einfach einiges von ihrer früheren Zeit weder aufgeben können noch wollen.
Und von allen, die ich so kenne mit solchen Problemen, ist einer introvertiert und ein sturer Klotz, alle beherrschen die Sprache gut usw.
Dennoch ist es ein weiter Weg von einer Fußballgemeinschaft in der Kneipe bis hin zur ersten oder auch sogar zweiten, dritten Einladung nach Hause ...

Wie gesagt, schön für Dich, ich wehere mich jetzt nur gegen die hier schon so oft gelesene menung, man müsse sich nur §gut" oder"richtig" oderso benehmen (was immer das dann beinhaltet), um Anschluß zu finden.

Ursel, 13 Jahre in DK, durchaus mit Anschluß, aber nicht assimiliert
Zuletzt geändert von Ursel am 29.06.2004, 10:03, insgesamt 1-mal geändert.
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

---------------------------------------------------------Marcel Proust
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Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

Hat von Euch mal jemand Paul Watzlawick gelesen? Ich weiss nicht mehr, in welchem seiner Bücher es war (vielleicht die "Anleitung zum Unglücklichsein"), in dem er von einer zunächst seltsam erscheinenden Beobachtung aus den 1940ern berichtet. Damals waren viele US-amerikanische Soldaten in England stationiert, und natürlich kam es zu Kontakt mit der einheimischen Weiblichkeit. Seltsamerweise berichteten die Amerikaner bald, dass die englischen Mädels sehr schnell "zur Sache" kämen -- während gleichzeitig die Mädchen das gleiche von den Amerikanern behaupteten.

Bei genauerem Hinsehen stellte sich heraus, dass für die Amerikaner ein inniger Kuss bereits sehr früh in einer Beziehung "normal" war, nach den britischen Gepflogenheiten dagegen erst viel später. Wenn also ein GI das Mädel bereits beim ersten Date küsst, bedeutet das für ihn noch nichts besonderes -- für sie dagegen ist das aber nur noch kurz davon entfernt, mit ihm ins Bett zu fallen. Tut sie das aber, ist es plötzlich der Amerikaner, der überrascht ist, dass alles so schnell geht.

Worauf ich hinaus will: Jedes Land hat seine kulturellen Eigenheiten, die die Mitglieder dieser Kultur mit der Muttermilch aufsaugen und sich daher gar nicht vorstellen können, dass man das auch anders machen kann. Jeder, der das dann anders macht, wird automatisch als "irgendwie seltsam" eingestuft.

Ein anderes Beispiel: Besprechung zwischen einer deutschen und einer finnischen Delegation. Die Deutschen gehen hochzufrieden aus der Besprechung und haben den Eindruck, dass man sich in allen Punkten einig war. Die Finnen sind verstimmt und fühlen sich total überfahren. Was war das Problem? Finnen machen zwischen ihren Sätzen längere Pausen. Diese längeren Pausen missversteht ein Deutscher aber leicht als Ende des finnischen Gesprächsbeitrags und fängt selbst an, etwas zu sagen -- unbebewusst quatscht er dem Finnen also in seinen Beitrag hinein.

Interkulturelle Kommunikation kann ein wahres Minenfeld sein, selbst zwischen benachbarten Nationen. Sogar besonders zwischen benachbarten Nationen: Bei einem Chinesen erwarte ich ein "exotisches" kulturelles Verhalten, bei einem Dänen nicht unbedingt. Es braucht an gewisses Maß von Geduld und gutem Willen von beiden Seiten, um solche Fallen zu umgehen. Nicht umsonst gibt es Consulting-Untzernehmen, die auf "interkulturelle Kommunikation" spezialisiert sind.

Wir Deutschen sind dabei leider mit einigen kulturellen Eigenschaften ausgestattet, die in nicht wenigen anderen Kulturen als kühl, unhöflich, arrogant erscheinen. Wir kommunizieren im Vergleich sehr direkt, sprechen Kritik offen aus, benutzen wenig Höflichkeitsfloskeln, -gesten und -rituale usw. Wir tun also gut daran, im Ausland ein wenig mehr auf unsere Wirkung zu achten.

-- snorri
Zuletzt geändert von Martin Hofer am 29.06.2004, 10:48, insgesamt 1-mal geändert.
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Superbeitrag, snorri!
Genau diese Kleinigkeiten bekommt man ja erst umso mehr mit, je länger man in einem Lande lebt.
Und dann hängt es davon ab, damit klarzukommen und Kompromosse zu schließen --- so weit,. daß man sich selber treu bleibt und dennoch den anderen nicht dauernd vor den Kopf stößt (denn ich finde, wer hier lebt, darf das ab und auch mal tun, es passiert ihm selber mit der "Mauer" ja auch oft genug, smile). Solche "Stöße" können ja ja auch Denkan-stöße sein!!!

Wie anders doch manches Denken und daraus folgernd ja auch Verhalten ist, zeigt sich in einem neuen Beitrag hier im Forum - wo jemand hier bei Aarhus ein Haus mieten nöchte und einsieht, daß es besonders für Jütland eher ungewöhnlich ist (und fast wörtlich: eben deutsches Muster) ... weil man hier eben nicht so an der Scholle klebt wie in Dtld., wo das eigene Häuschen die Erfüllung eines Wunschtraums ist, hier eher eine Selbstverständlichkeit = Voraussetzung zum eigenen Wohnen und Leben!

Es gibt da auch so eine Geschichte über kulturelle Unterschiede mit einem Adevntskalender, wo gute Absichten gänzlich mißverstanden werden.

Und genau das meinte ich eben auch: Es reicht nicht, nur freundlich und nett auf die anderen zuzugehen (wobei man jetzt ja auch noch diskutieren könnte, ob gerade dies gut ist oder ob man lieber warten soltle - hier könnten ja bereits die Unterschiede anfangen, lach); es genügt auch nicht,wie schon sooo oft festgestellt, daß mandie Sprache gut beherrscht - ganz im gegenteilwerden einem dann auchdie Unterschiede noch bewußter, weil man tiefer in die Kultur und Denkart der Menschen eintaucht, und umso mehr wird man sich auch der eigenen Geschichte, Kultur bewußt ... mehr, als wenn man Deutscher in Deutschland ist.
Und die aufzugeben ist doch schwerer als sich mancher vorstellt - und ist auch nicht damit erreicht, daß man (nach außen hin) alles mitmacht wie die Dänen...

Nochmals danke für den richtig guten Hinweis, snorri --- wer das jetzt richtig liest,w eiß, "wie anders" alle Völker "Gott sei Dank!) immer noch sind.

Ursel, DK
Zuletzt geändert von Ursel am 29.06.2004, 11:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

> Es reicht nicht, nur freundlich und nett auf die anderen zuzugehen (wobei man jetzt ja auch
> noch diskutieren könnte, ob gerade dies gut ist oder ob man lieber warten soltle - hier
> könnten ja bereits die Unterschiede anfangen

Eben -- das ist ja das Perfide daran: Die meisten dieser kulturell geprägten Verhaltensweisen sind gänzlich unterbewusst, sowohl bei dem Besucher als auch bei dem Einheimischen. Ein bekanntes Beispiel ist auch der Abstand, den zwei Gesprächspartner zueinander einhalten. Bei uns ist das, schätze ich, etwa eine Armeslänge. In anderen Kulturen kann das aber auch deutlich mehr oder weniger sein. Wenn man nun ganz unbedarft "freundlich und nett" auf sein Gegenüber zugeht, dringt man eventuell in seinen "personal space" ein und wird als aufdringlich empfunden. Hält man in einem anderen Land dagegen Abstand, wirkt man dadurch vielleicht abweisend und arrogant. Und wenn man die ganze Zeit über jedes kleinste Detail nachdenkt, um bloß nichts falsch zu machen, erscheint man ganz sicher verkrampft und unsicher ...

Und solche kulturellen Parameter gibt es unendlich viele. Nur wer mit einer hervorragenden Beobachtungsgabe und oskarverdächtiger Schauspielbegabung ausgestattet ist, kann in eine fremde Kultur einigermaßen nahtlos eintauchen. Die internationale Diplomatie bevorzugt wohl deshalb diese gelegentlich albern wirkende "lingua franca" aus Worthülsen und standardisierten Ritualen: Eine Art "kleinster gemeinsamer Nenner", mit dem man nirgends befürchten muss, in ein Fettnäpfchen zu treten -- mit dem man aber leider keine herzliche Beziehung aufbauen kann.

Man bräuchte, wenn man in eine fremde Kultur kommt, eigentlich einen "Kultur-Dolmetscher", also einen Mentor und Tutor, der beide Kulturen kennt und Missverständnisse verhindert oder klärt. Ohne einen solchen guten Freund kann man, glaube ich, sonst sehr einsam werden.

-- snorri
Zuletzt geändert von Martin Hofer am 29.06.2004, 14:53, insgesamt 1-mal geändert.
Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej Snorri!
"Und solche kulturellen Parameter gibt es unendlich viele. Nur wer mit einer hervorragenden Beobachtungsgabe und oskarverdächtiger Schauspielbegabung ausgestattet ist, kann in eine fremde Kultur einigermaßen nahtlos eintauchen. Die internationale Diplomatie bevorzugt wohl deshalb diese gelegentlich albern wirkende "lingua franca" aus Worthülsen und standardisierten Ritualen: Eine Art "kleinster gemeinsamer Nenner", mit dem man nirgends befürchten muss, in ein Fettnäpfchen zu treten -- mit dem man aber leider keine herzliche Beziehung aufbauen kann.

Man bräuchte, wenn man in eine fremde Kultur kommt, eigentlich einen "Kultur-Dolmetscher", also einen Mentor und Tutor, der beide Kulturen kennt und Missverständnisse verhindert oder klärt. Ohne einen solchen guten Freund kann man, glaube ich, sonst sehr einsam werden.
-- snorri"

Erstens dies - zweitens würde Dein "LösungsVorschlag" ja bedeuten,daß man sich pausenlos anpaßt und "quasi" verstellt - je jünger man das Land wechselt, umso besser und schneller übernimmt man dann natürlich die neuen Gepflogenheiten, ohne daß sie mit den alten konkurrieren, ohne daß man dasgefühl hat, gegen sein inneres Ich zu handeln...
Eigentlich ist das, was wir "alten Dänen" hier so schreiben, ja nichts anderes als dies.
Und natürlich kann man damit leben, der eine besser, der andere shclecher - je nachdem, wie man ist und auf was man gerade Wert legt; aber man darf es bei einer Umsiedlung eben auch nicht unterschätzen.

Als Tourist in fremden Land empfiehlt sich ganz bestimmt, was Du in der ersten mail dieser Art geraten hat: ein bißchen abwarten und nicht gleich losstürzen -- vielleicht hat solches Verhalten eben auch zum Ausgangszitat dieses Threads geführt.

Hej-hej- Ursel aus dem nassen DK, die in Kopenhagen die Amerikaner wesentlich laut fand als uns Deutsche ...
Zuletzt geändert von Ursel am 29.06.2004, 16:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

Hallo Ursel,

> würde Dein "LösungsVorschlag" ja bedeuten,daß man sich pausenlos anpaßt und "quasi" verstellt

Naja, wenn man in ein anderes Land kommt -- gerade aus einem großen in ein benachbartes kleines -- kann man schon verstehen, wenn es die "Eingeborenen" gerne sehen, dass man bereit ist, sich auf ihre "Leitkultur" einzulassen. Was man aber tun muss, um diese Bereitschaft zu signalisieren, ist schwer zu erkennen und steht oft in keinem Buch -- siehe oben. Vielleicht würden ein paar kleine Dinge reichen, wenn man die richtigen findet.

Aber in einem Land, in dem darüber hinaus allen Ernstes von mir verlangt würde, meine Wurzeln zu vergessen und zu verleugnen, würde ich nicht leben wollen.

-- snorri
Zuletzt geändert von Martin Hofer am 29.06.2004, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.
Tinko

Beitrag von Tinko »

Hej Ihr alle,
habe mich hier neu eingeklinkt, nachdem ich vorher einige Beiträge gelesen habe, die ich sehr interessant fand.

Was das bei den Dänen verständlicherweise nicht besonders beliebte "robuste" Verhalten vieler Deutscher als Urlauber in ihrem Lande angeht, so ist das denke ich, durchaus manchmal nicht unberechtigt.

Ich habe nach fast dreissig Urlaubsjahren in Dänemark als erstes festgestellt, dass schon ein paar dänische Höflichkeitsfloskeln helfen, das Bild des lauten und arroganten Deutschen etwas abzumildern.
Also emfehle ich meinen Landsleuten, die öfter in Dänemark urlauben,wenn sie mich fragen: Lernt etwas Dänisch!
Das ist sicher mühsam, besonders die Aussprache, aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Es hilft.
Zuletzt geändert von Tinko am 05.07.2004, 18:24, insgesamt 1-mal geändert.
Tinko

Beitrag von Tinko »

Hej sharany,

das Verhalten der Dänen als nationalistisch zu bezeichnen, wird m.E. der Sache nicht gerecht. Ich glaube aber auch nicht, dass es so gemeint gewesen ist.
Die Dänen sind eine kleine Nation und haben verständlicherweise Angst, "untergebuttert" zu werden, besonders von ihren südlichen Nachbarn. Hinzu kommt die historische Erfahrung mit uns Deutschen. Deshalb wohl auch der Eindruck, sie seien nationalistischer als die Deutschen.

Mir hat einmal ein alter Norweger aus Rondane gesagt, nachdem wir uns etwas näher kannten, warum, so meinte er, gehen die grossen Nationen dieser Welt, wie Amerikaner, Deutsche, Engländer, Franzosen, wie selbstverständlich davon aus, dass ich als Angehöriger eines kleinen Volkes ihre Sprache verstehen und sprechen muss. (Er sprach vorzüglich englisch und deutsch). Keiner von Euch, sagte er mit bitterem Unterton, macht sich auch nur die Mühe, eine Höflichkeitsfloskel, einen Gruß, einen Dank in MEINER Sprache anzubringen.
Tja, ich wurde daraufhin reichlich verlegen, weil ich dem Manne recht geben musste.
Zuletzt geändert von Tinko am 05.07.2004, 18:38, insgesamt 1-mal geändert.
de.grass

Beitrag von de.grass »

hallo tinko,

also hier möchte ich dir widersprechen, die dänen und nicht nationalistisch? ich bitte dich. wie würdest du es denn nennen? in jedem dänischen vorgarten eine dänische flagge und die meinung der dänen, sie seien in allem die besten und grössten? halt mich jetzt nicht für voreingenommen, aber für mich ist das schon sehr nationalistisch!!! und ich bin kein urlauber, ich erlebe es jeden tag, weil ich hier lebe.

zu deinem norweger, naja, ich weiss nicht, find ich etwas übertrieben, denn ich glaube jeder wochenendurlauber kann und benutzt die grundzüge der komunikation in einem fremden land wie begrüssung, bitte und dank!


schöne grüsse an den rest der welt
sven
Zuletzt geändert von de.grass am 05.07.2004, 19:26, insgesamt 1-mal geändert.
Jinjok

Beitrag von Jinjok »

Hallo Sven

Auch Dein Beitrag fordert einem Widerspruch heraus. Das Hissen ihrer Flagge, den Danebrog, ist in Dänemark an strenge Regeln gebunden. Es kann nur an den den offiziellen Flaggentagen in jedem Garten die dänische Flagge gesehen werden. Ausnahmen gibt es noch zu besonderen feierlichen Anlässen. Aber die beschränken sich dann auch nur auf einen Vorgarten und nicht gleich alle. Ansonsten finde ich es eine schöne Tradition, die Fahne seines Vaterlandes zu Ehren und an besonderen Tagen auch zu hissen. Tradition muß natürlich auch erstmal vorhanden sein, was bei einem Wechsel der Landesflagge alle paar Jahrtzehnte nicht eintritt, es sei die Tradition des Wechselns. :-)

Des weiteren besteht ein feiner und doch gewaltiger Unterschied zwischen Nationalstolz und Nationalismus. So wird z.B. in Dänemark in der Berichterstattung immer breiten Raum eingeräumt wenn irgendwo in der Welt etwas passiert woran ein Däne beteiligt ist. Sei es eine Erfindung, eine sportliche Leistung oder ein wie auch immer gearteter Event. Der Stolz auf seine kleinen Erfolge und auch das Bewußtsein, daß es sich nur um etwas Kleines handelt, die Freude als kleine Nation etwas Herrausragendes erreicht zu haben, ist für mich eindeutig Nationalstolz und kein Nationalismus. Ein Stolz den es vielen unserer Landsleute wie auch das Verständnis dafür leider zu mangeln scheint. Wir Deutschen müssen immer wer sein und das auch zeigen, ich nehme mich das auch gar nicht aus. Die Dänen haben das Sprichwort, welches die Erziehung vieler Generationen geprägt hat:

Hvis du tror du er noget så der der noget du har misforstået.

Viele Grüße
Jinjok
Zuletzt geändert von Jinjok am 05.07.2004, 19:55, insgesamt 1-mal geändert.
strandkörbchen

Beitrag von strandkörbchen »

Hallo de.grass,

"also hier möchte ich dir widersprechen, die dänen und nicht nationalistisch? ich bitte dich. wie würdest du es denn nennen? in jedem dänischen vorgarten eine dänische flagge und die meinung der dänen, sie seien in allem die besten und grössten? halt mich jetzt nicht für voreingenommen, aber für mich ist das schon sehr nationalistisch!!! und ich bin kein urlauber, ich erlebe es jeden tag, weil ich hier lebe."

Also ich finde das Nationalismus doch nicht direkt was negatives sein muß.
Ich finde es eher positiv wie die Dänen zu ihrem Land stehen und dieses auch zeigen.
Und das die Dänen denken sie seien die Besten und Grössten finde ich doch übertrieben.

Ich denke die Deutschen müßten einfach lernen positiven von negativen Nationalstolz zu unterscheiden.
Was ist denn daran schlimm, wenn man stolz ist auf das Land in dem man lebt???
Nur leider gibt es hier in D noch zu viele Leute die übertrieben, negativen Nationalstolz an den Tag legen.

Viele Grüße
Strandkörchen
Zuletzt geändert von strandkörbchen am 05.07.2004, 19:57, insgesamt 1-mal geändert.
strandkörbchen

Beitrag von strandkörbchen »

Hi Jinjok,

klasse Beitrag. Kann ich fast nur zustimmen. :-)

Grüße
Zuletzt geändert von strandkörbchen am 05.07.2004, 19:59, insgesamt 1-mal geändert.
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