Hej Sylvia!
Inwzischen arbeite ich auf´s letzte späte Frühstück in diesen Ferien hin

- ich zische immer zwischen irgendwelchen Arbeiten mal an den Computer
Du hast an Lars geschrieben:
nein, eine allgemeingültige Lösung kann es für Randgruppen schlicht nicht geben. Solche Menschen haben es oft etwas schwerer, aber das muss nicht schlimm sein, wenn eine Gesellschaft bereit ist, Randgruppen zu akzeptieren.
Ersteres kann ich nur unterstreichen - perfekt ist nirgends etwas, man kann sich immer nur das kleinere Übel aussuchen - und manchmal eben nichtmal das.
Randgruppen jedoch - das ist ein heikles Thema auch in DK, denn wer anders ist, ist eigentlich immer noch nicht gern gesehen.
ich zitierte es schon leidigst oft, aber in der 0. Kl. bezeichnete die Pädagogin (die ich sehr kompetent und nett fand) unsere Große als "Individualist und Perfektionist", und das klang nicht wie ein Lob.
Dabei freute ich mich - typisch deutsch, wie ich finde - daß es mir gelungen war, meine Tochter mit Rückgrat auszustatten, denn anders ist sie nunmal schon mit einer deutschen Mutter, und die Dinge auf ihre Art machen zu lassen, denn vor allem ist unsere ganze Familie kein "Herdentier", wie es hier am besten paßt.
Wie anders sieht man darauf doch in Dtld. (Kulturunterschied, histortisch bedingt).
Eine dt.Mutter, selbst Lehrerin, bestätigte mir kurz darauf, daß man ihrem Sohn dasselbe diagnostiziert habe - sie wohnt an der Westküste --- also nicht in Zusammenhang mit uns.
Und auch sie wußte genau: Das war nicht unebedingt positiv!
Bei Kindern ändert sich das Verhältnis zum Gruppenzwang natürlich ständig, bei meinen beiden ist er auch mal mehr und mal weniger ausgeprägt, aber viele Dinge machen wir anders, manchmal bewußt, manchmal unbewußt - und immer braucht man dafür viel Kraft .
Die personelle und auch sonstige Ausstattung an dänischen Schulen ist sehr gut, nicht umsonst hat DK das teuerste Scuhlsystem weit und breit.
Die Erfolge sind aber nicht immer besser als anderswo mit weinger, es kommt wie überall darauf an, was man mit den Vorgaben macht, und noch sind zuviele "alte" Lehrer vor allem nicht bereit und / oder in der Lage, das jantelov zu vergessen und den Einzelnen und die Gemeinschaft gleichwertig i mAuge zu behalten.
Wo das - wie bei der Lehrerin aus der nternationalen Scuhle, gelingt, ist der Unterricht ein Genuß und schwache wie starke Schüler profitieren.
Leider noch zu selten.
Und es ist hier wie bei Euch, wie Du es beschreibst: Auch anderes hängt eben viel von der einzelnen Schule und dort sogar von den einzelnen Lehrern ab, vor allem auch oft vom Rektor.
Das ist hier eben genauso wie i nDtld.!
Und gilt übrigens natürlich auch für alle anderen Institutionen!
Überall, wo Menschen sind, bestimmen diese letztendlich das Arbeitsklima.
Ich vergaß bei meinen unsortierten Gedanken, daß man ADHS hier etwas anders angeht als anscheinend in Dtld., die Kinder werden wirklich gut gefördert und auf ihre Bedürfnisse so wie der der Familie wird vorbildlich eingegangen - ich bin zwar selbst nicht betroffen, habe aber Kenntnis von mind. 1 Fall.
Was eben aber (leider) wieder bestätigt:
Mit "Defiziten" kann man hierzulande besser umgehen als mit Stärken - scheint mir manchmal, dabei sollte doch beides Extrem beachtet werden.
Wenn versucht wird, die Schwächeren an die mittlere Norm anzupassen (wobei man streiten kann, inwieweit die dann gesenkt und gesenkt wird, damit es paßt), ist das sicher gut und nützlich.
Man darf dabei aber nicht so weit gehen, daß - wie es mal eine unserere KIGA-Pädagogen formulierte - bald zu wenig für die im mittlerenBereich (und ich füge hinzu: die darüber!) getan wird, eben nach dem Motto, die kommen notfalls ja auch so ganz gut klar.
Und die über Durchschnitt herunterziehen auf´s Mittelniveau kann es ja nicht sein, oder?
Ach, das sind immer "Luxusprobleme", werden manche sagen, aber es ist eben schon wichtig für die betroffenen Kinder!
Wem sage ich das ?
Einen schönen Tag - Ursel, DK