'Tysk er det nye fransk'

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Martin Hofer

'Tysk er det nye fransk'

Beitrag von Martin Hofer »

[url=http://ibyen.dk/restauranter/article385679.ece]Oktoberfester hitter i København[/url]
Derudover er det også ret chikt at være optaget af tyske ting. Tysk er jo det nye fransk. [...] siger Politikens ølekspert, Henrik Palle.
(Übersetzung: "Außerdem ist es auch 'in', sich mit deutschen Sachen zu beschäftigen. Deutsch ist ja das neue Französisch." sagt der Bierexperte der Zeitung "Politiken", Henrik Palle)

-- Martin :shock: :D
galaxina
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Beitrag von galaxina »

nicht nur dort - auch in kolding:
www.oktoberfestkolding.dk

aber ob florian silberblick hier auch mal so populaer wird?
;O)scar

Beitrag von ;O)scar »

galaxina hat geschrieben: aber ob florian silberblick hier auch mal so populaer wird?
..naja ist ja nicht mehr lang bis wir das auch schaffen, die Vorstufe kommt ja schon:
http://www.cb-oleb.dk/dk/koncertturneer/alpenspektakel/


;O)scar
Martin Hofer

Beitrag von Martin Hofer »

Eigentlich ging es mir weniger um das Oktoberfest und mehr um diese überraschende Aussage über deutsche Sachen ...

-- Martin
semmel
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Beitrag von semmel »

Hoffentlich nehmen sich die Dänen nicht zu viel von den Bayern an. :mrgreen:
Torsten
udo66

Beitrag von udo66 »

Endlich mal ein Lob!
Da fuehlt man sich nicht mehr so als Underdog.
Hej...
D.

:D
Kiel-Petra
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Re: 'Tysk er det nye fransk'

Beitrag von Kiel-Petra »

[quote="Martin Hofer"Außerdem ist es auch 'in', sich mit deutschen Sachen zu beschäftigen. Deutsch ist ja das neue Französisch." sagt der Bierexperte der Zeitung "Politiken", Henrik Palle)[/quote]

ich kenn mich da nicht so aus.... :roll: . lob ist natürlich was schönes, aber bisher dachte ich immer dass dk und england sich recht gut verstehen....
wie wird in dk denn frankreich betrachtet???

hilsen
petra
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Dagmar P.
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Beitrag von Dagmar P. »

Hallo Petra!

Ich denke, dass sich das auf die Geschichte bezieht, als französisch Hofsprache war und es chic war, bzw. von der höheren Gesellschaft gerne gesprochen wurde.
Von so gesehen, ist die Bemerkung "tysk er det nye fransk" wohl ein wenig übertrieben. :wink:
Korrigiert mich, wenn ich falsch liege :)

Gruß

Dagmar
...und überall liegt scheisse, man muss eigentlich schweben
jeder hat n hund aber keinen zum reden...
(Peter Fox-Schwarz zu Blau)
Kiel-Petra
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Beitrag von Kiel-Petra »

hej Dagmar,
also, da wäre ich nun gar nicht drauf gekommen.... aber mag sein, dass du recht hast.
ich dachte eigentlich, dass ich grade irgendwo in den letzten wochen gelesen hatte, dass die deutsche sprache in dk auf dem rücklauf ist, da die schüler keine lust mehr haben, sie zu lernen..... aber kann mich ja auch irren, grübel.
hilsen
petra
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Ein wenig Geschichtsaufklärung :wink:

Ich denke DK ist (auch) in diese Frage ein wenig geteilt. Aber insbesondere in Kopenhagen gab es eigentlich immer eine besondere Interesse für und eine Art Sehnsucht zur Frankreich. Geschichtlich wichtig war dabei die Zeit um 1800. DK war ja mit Napoleon alliiert - gegen England. Vor genau 200 Jahren vom 2. bis 5. September 1807 wurde Kopenhagen von den Engländern bombardiert. Ich denke das steckt immer noch in der "Selbstverständnis" der Stadt - wenn man von so etwas sprechen kann.

In dem weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts sehe ich vor allem ein Wettbewerb zwischen Kopenhagen und Hamburg - wo man in Jütland vielleicht eher Hamburg als ein guter Handelspartner sah. In diesem Wettbewerb hat man große Hoffnung in Frankreich als möglicher alliierter gegen Deutschland gesehen. Deshalb war der Krieg 1870-71 auch eine große Enttäuschung, weil damit klar wurde, dass man auf Hilfe von Frankreich kaum hoffen konnte.

Es geht also um mehr als ein Jahrhundert, wo sowohl England als auch Deutschland Gegner waren und Frankreich als der einzige wesentliche Potentielle Alliierte stand. Daraus hat sich eine Verklärung ergeben, die bis heute noch besteht. Darauf bezieht sich dieser Satz.
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Spinnen wir ein wenig weiter :wink: Um das richtig zu verstehen, ist auch wichtig wer dieser Satz gesagt hat. Es war ein Mitarbeiter von Politiken. Wir sind also mitten in der Kulturelle Elite Kopenhagens (bzw. diejenige, die sich dafür halten). Daraus kann sich vielleicht eine mögliche Parallele ergeben.

Für diese Klasse waren die Wahlen 2001 eine Katastrophe (vergleichbar mit den Niederlagen 1807 und 1864). Durch genau 100 Jahren von 1901 bis 2001 hatten sie nämlich die politische Landschaft Dänemarks entscheidend geprägt - vor allem durch die Partei Det Radikale Venstre (Politiken war ja immer eine art Parteizeitung für sie). Mit dem Ergebnis 2001 gab es aber plötzlich eine Mehrheit ohne sie. Sie wurden also auf ein mal vor die Tür gesetzt.

Ich denke das war wirklich ein traumatisches Erlebnis. Danach folgte in ihre Augen eine Katastrophe nach der andere: Die Zusammenarbeit mit Pia Kjærsgaard, der Allianz mit Busch, Muhammed-Krise, Iraq-Krieg etc. Bei den Wahlen 2005 hat die Partei Det Radikale Venstre dann ein Traumergebnis (vor allem in Kopenhagen) erzielt. Das hat aber nichts geändert, weil es auf Kosten der potentiellen Partnern ging.

Ich denke schon, dass man in diese Klasse Deutschland als "Retter in der Not" sehen könnte - so wie man vor 150 Jahren nach Frankreich geblickt hat. Wichtig war natürlich, dass D sich den Iraq-Krieg verweigert hat. Es sind aber auch die Mitglieder dieser Klasse, die jetzt Wohnungen in Berlin kaufen. Man muss auch sehen, das wir hier die entschiedensten Befürworter für EU, Euro etc. finden.
Zuletzt geändert von Lars J. Helbo am 01.10.2007, 10:43, insgesamt 2-mal geändert.
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Dagmar P.
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Beitrag von Dagmar P. »

Danke, Lars, für die interessante Geschichtsausführung!


"Wir sind also mitten in der Kulturelle Elite Kopenhagens (bzw. diejenige, die sich dafür halten)."

Wie sich das jetzt mit den Auswüchsen der Oktoberfeste vereinbaren läßt, muß ich mir noch überlegen. :P

Gruß

Dagmar
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Lars J. Helbo
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Beitrag von Lars J. Helbo »

Nein, das passt natürlich nicht zusammen. Hier geht es aber auch nicht um Realitäten sondern um eine irreale Verklärtheit. Das ist gar nicht etwas ungewöhnliches. Denken wir nur an die etwas einseitige Liebe der 68'er Studenten zur Arbeiterklasse oder die etwas merkwürdige Allianz zwischen den äußersten Linken in DK und die islamische Fundamentalisten (Asmaa und Enhedslisten).

Genau so war es vor 200 Jahren. Die Hilfe, die man sich von Frankreich erhofft hat, war immer wenig real. Nur ein mal, im Jahre 1808 hat Frankreich eine Militäreinheit (Spanischer Truppen) zur Hilfe geschickt. Das einzige, was sie ausgerichtet haben, kann man heute noch in Kolding sehen. Sie waren im dortigen Schloss einquartiert, haben sehr gefroren und haben deshalb zu viel Holz in den Öfen gelegt. Deshalb ist das ganze Schloss dann abgebrannt und die Spanier sind wieder Richtung Süden abgezogen.
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Ursel
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Beitrag von Ursel »

Hej allesammen!

Tja, ich lese gerade,daß es sowohl für Französisch wie auch Deutsch gerade nicht so gut aussieht:

http://nyhederne.tv2.dk/article.php/id-8806404.html

Gruß Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."

---------------------------------------------------------Marcel Proust
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