Lebensformen?
Lebensformen?
http://www.zeit.de/2007/43/Lebensformen?page=1
Regt zum nachdenken an, finde ich. Sind die Dänen deshalb glücklicher, weil sie in vielen Bereichen diesem Druck nicht nachgeben? Aber weshalb hat man hier definitiv weniger Zeit und ist trotzdem nicht so gehetzt?
God nat!
Dagmar
Regt zum nachdenken an, finde ich. Sind die Dänen deshalb glücklicher, weil sie in vielen Bereichen diesem Druck nicht nachgeben? Aber weshalb hat man hier definitiv weniger Zeit und ist trotzdem nicht so gehetzt?
God nat!
Dagmar
...und überall liegt scheisse, man muss eigentlich schweben
jeder hat n hund aber keinen zum reden...
(Peter Fox-Schwarz zu Blau)
jeder hat n hund aber keinen zum reden...
(Peter Fox-Schwarz zu Blau)
Für mich wieder ein typisches Beispiel, dass man Länder eben nicht 1:1 vergleichen kann.
Während D trotz leichter Besserungen immer noch mit einer sehr hohen Arbeitslosigkeit zu kämpfen hat, ist in DK genau das Gegenteil der Fall. Und natürlich ist ein Volk zufriedener, wenn es sich keine Sorgen machen muss, bald auf der Strasse sitzen zu müssen. Natürlich ist ein Volk zufriedener, wenn es relativ leicht einen Arbeitsplatz wechseln kann, weil der alte eben nicht den eigenen Vorstellungen entspricht. Oder sich nicht unzumutbare Arbeitsbedingungen mit dem Druckmittel, da draussen warten noch zig andere, die diesen Job so machen würden, aufzwingen lassenmüssen.
Gleichzeitig gibts es noch kulturelle Einflüsse darauf, wie zufrieden ein Volk ist oder zumindest wirkt. Nur mit der Wirtschaft lässt sich das auch nicht erklären.
Was die Zeit angeht, wenn ich jetzt DK mit D oder den USA vergleiche, dann haben wir noch nie soviel Zeit gehabt wie hier. Das Leben in DK erlebe ich als sehr ruhig, fast schon etwas zu ruhig.
LG Simba
Während D trotz leichter Besserungen immer noch mit einer sehr hohen Arbeitslosigkeit zu kämpfen hat, ist in DK genau das Gegenteil der Fall. Und natürlich ist ein Volk zufriedener, wenn es sich keine Sorgen machen muss, bald auf der Strasse sitzen zu müssen. Natürlich ist ein Volk zufriedener, wenn es relativ leicht einen Arbeitsplatz wechseln kann, weil der alte eben nicht den eigenen Vorstellungen entspricht. Oder sich nicht unzumutbare Arbeitsbedingungen mit dem Druckmittel, da draussen warten noch zig andere, die diesen Job so machen würden, aufzwingen lassenmüssen.
Gleichzeitig gibts es noch kulturelle Einflüsse darauf, wie zufrieden ein Volk ist oder zumindest wirkt. Nur mit der Wirtschaft lässt sich das auch nicht erklären.
Was die Zeit angeht, wenn ich jetzt DK mit D oder den USA vergleiche, dann haben wir noch nie soviel Zeit gehabt wie hier. Das Leben in DK erlebe ich als sehr ruhig, fast schon etwas zu ruhig.
LG Simba
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Hej,
danke, Dagmar! Der Artikel ist wirklich gut - wenn man denn Zeit
hat zum Nachdenken.
Ob man da jetzt Dänemark als leuchtendes Vorbild in Sachen Zeit-Ökologie hinstellen kann, weiß ich nicht. Ich genieße zwar jedes Jahr die zwei Wochen Freiheit von sozialen Schmarotzern, Internet und zu Hause gelassenen Verpflichtungen. Aber dieses Gefühl stellt sich auch ein, wenn ich an der deutschen Ostseeküste bummele, fotografiere und vor mich hin träume.
Ich erinnere mich beobachtet zu haben, wie im Laufe nur weniger Jahre auch in Dänemark jeder auf seine "hjemmeside" zu verweisen gelernt hat und TV und Illustrierte eher drängten, keinen Trend zu verpassen als dazu, gelassen zu bleiben, nicht zu konsumieren und Bedenkzeiten einzufordern.
Träumen und Genießen gehören in die Schulen, in die Familien.
Ich stell es mir schrecklich vor, wie es wäre, wenn diese Fähigkeiten mal in einer Generation völlig aussterben würden.
Wie wird die Fähigkeit dazu denn in der dänischen Kultur von einer Generation zur anderen weitergereicht?
In der deutschen Kultur sehe ich Chancen in der Zeit nach Heiligabend, in (kirchlichen) Ritualen, während des Stillens und am unverplanten Sonntagmorgen im Familienbett. Aber das ist viel zu wenig Ausgleich zu den hektisch blinkenden Forderungen der Öffentlichkeit.
Und es dürften doch auch in Dänemark die Psychologen und Seelen-Verwöhner nicht arbeitslos sein, oder?
Gruß
Kirsten
danke, Dagmar! Der Artikel ist wirklich gut - wenn man denn Zeit

Ob man da jetzt Dänemark als leuchtendes Vorbild in Sachen Zeit-Ökologie hinstellen kann, weiß ich nicht. Ich genieße zwar jedes Jahr die zwei Wochen Freiheit von sozialen Schmarotzern, Internet und zu Hause gelassenen Verpflichtungen. Aber dieses Gefühl stellt sich auch ein, wenn ich an der deutschen Ostseeküste bummele, fotografiere und vor mich hin träume.
Ich erinnere mich beobachtet zu haben, wie im Laufe nur weniger Jahre auch in Dänemark jeder auf seine "hjemmeside" zu verweisen gelernt hat und TV und Illustrierte eher drängten, keinen Trend zu verpassen als dazu, gelassen zu bleiben, nicht zu konsumieren und Bedenkzeiten einzufordern.
Träumen und Genießen gehören in die Schulen, in die Familien.
Ich stell es mir schrecklich vor, wie es wäre, wenn diese Fähigkeiten mal in einer Generation völlig aussterben würden.
Wie wird die Fähigkeit dazu denn in der dänischen Kultur von einer Generation zur anderen weitergereicht?
In der deutschen Kultur sehe ich Chancen in der Zeit nach Heiligabend, in (kirchlichen) Ritualen, während des Stillens und am unverplanten Sonntagmorgen im Familienbett. Aber das ist viel zu wenig Ausgleich zu den hektisch blinkenden Forderungen der Öffentlichkeit.
Und es dürften doch auch in Dänemark die Psychologen und Seelen-Verwöhner nicht arbeitslos sein, oder?

Gruß
Kirsten
Hej Kirsten!
Nee, die haben hier auch Hochkonjunktur, Du kannst kaum eine Zeitunfg/Zeitschrift aufschlagen, wo nicht über Stress und stressbedingte Krankheiten geschrieben wird.
Und es ist eigenartig, daß ich - vor allem direkt nach meinem Umzug vor vielen jahren hierher - das Leben in DK auch als viel ruhiger empfand als in Dtld., und das lahg NICHT nur daran, daß ich von Stadt auf Land zog und nicht mehr berufstätig war.
Du sprichst Familie an - gerade mit Kindern hat man aber noch mehr Termine und Verpflichtungen - und viele haben ja mehr als 2 Kinder!
Heute erwische ich mich dabei, daß ich - obwohl immer noch mit mehr Zeit für die Familie als di emeisten - schon mit einem gewissen Grauen an die Vorweihnahctszeit denke, wo alle Julefrokoster veranstalten, Konzerte angesetzt sind, für die natürlich Etxraproben anstehen, wo Jahresabscbhlußfeiern und Weihnachtsmärkte im Versammlungshaus, wo Gottesdienste und Lucia-Veranstaltungen, Sculfeste etc. "locken", ja weitgehend ja auch verpflichtend isnd, weil die eigenen Kinder mitmachen... und wo das alles inzwischen so "überhand" nimmt, daß diese Veranstaltungen wie "Julefrokost etc." bis in die Januarphase gezogen werden, weil sich vorher kein Termin, keine Küche, kein Lokal fand...
Und nachdem ich also mit Ende der Herbstferien feststellte, daß die nächsten Ferien nun erst die Weihn.ferien sind und dies ja - aufgrund der oben erwähnten Aktivitäten - nur eine Zunahme von Stress bedeuten könne, da schaute ich nur mal in menen Kalender diese Woche, der proppevoll ist mit Terminen für die GANZE Familie (und dies eben nicht immer geschlossen, sondern manche hetzen zu anderen Terminen als andere), dann weiß ich gar nicht, wie sich dies noch steigern läßt.
und wohlgemerkt: Wir sind weder firmenmäßig gebunden noch mischen wir sonst überall mit, aber Elternabende, ein Treffen zur Vorbereitung für ein Halloweenfest (Klassenfest), Kindergottesdienst mit anschl. Essen (Tischdecken!), landsdeckender Musiktag, an dem Tochter mit einem anderen Mädchen Violine vorspielt und "gemanagt" wird, private Termine, Teenagertermine, die üblichen Freizeittermine... das alles läßt in der Tat kaum Luft zum "hyggen".
Ja, man muß prioritieren, und das versuchen wir bereits, indem wir die Kinder momentan prioritieren.
Da wir aber durchaus fühlen, wir brauchen unseren Freiraum, da wir auch unser Dorf und die Freunde prioritieren, wird manchmal verflixt schwer ... das geht Familien in Dtld. sicher nicht anders, und daher wundert mich das Bild vom "hggeligen" Dänen vor dem Kamin auch oft, denn dafür haben Berufstätige doch zwangsläufig noch weniger Zeit.
es nimmt jedenfalls bereits einen großen Teil Zeit in Anspruch, mit manchen überhaupt einen Termin zu finden, wann man sich mal wieder treffen kann --- und ich ertappe mich einigen Freunden schon seit einiger Zeit bei der Frage: "Wir feiern XYs Geburtstag - wann könntet Ihr denn kommen?"
Ob nicht auch die hohe Scheidungs- und Alkoholrate einen Zusammenhang zu dem hektischen Leben haben, das viele führen?
Nachdenkliche Gedanken - Ursel, DK
Nee, die haben hier auch Hochkonjunktur, Du kannst kaum eine Zeitunfg/Zeitschrift aufschlagen, wo nicht über Stress und stressbedingte Krankheiten geschrieben wird.
Und es ist eigenartig, daß ich - vor allem direkt nach meinem Umzug vor vielen jahren hierher - das Leben in DK auch als viel ruhiger empfand als in Dtld., und das lahg NICHT nur daran, daß ich von Stadt auf Land zog und nicht mehr berufstätig war.
Du sprichst Familie an - gerade mit Kindern hat man aber noch mehr Termine und Verpflichtungen - und viele haben ja mehr als 2 Kinder!
Heute erwische ich mich dabei, daß ich - obwohl immer noch mit mehr Zeit für die Familie als di emeisten - schon mit einem gewissen Grauen an die Vorweihnahctszeit denke, wo alle Julefrokoster veranstalten, Konzerte angesetzt sind, für die natürlich Etxraproben anstehen, wo Jahresabscbhlußfeiern und Weihnachtsmärkte im Versammlungshaus, wo Gottesdienste und Lucia-Veranstaltungen, Sculfeste etc. "locken", ja weitgehend ja auch verpflichtend isnd, weil die eigenen Kinder mitmachen... und wo das alles inzwischen so "überhand" nimmt, daß diese Veranstaltungen wie "Julefrokost etc." bis in die Januarphase gezogen werden, weil sich vorher kein Termin, keine Küche, kein Lokal fand...
Und nachdem ich also mit Ende der Herbstferien feststellte, daß die nächsten Ferien nun erst die Weihn.ferien sind und dies ja - aufgrund der oben erwähnten Aktivitäten - nur eine Zunahme von Stress bedeuten könne, da schaute ich nur mal in menen Kalender diese Woche, der proppevoll ist mit Terminen für die GANZE Familie (und dies eben nicht immer geschlossen, sondern manche hetzen zu anderen Terminen als andere), dann weiß ich gar nicht, wie sich dies noch steigern läßt.
und wohlgemerkt: Wir sind weder firmenmäßig gebunden noch mischen wir sonst überall mit, aber Elternabende, ein Treffen zur Vorbereitung für ein Halloweenfest (Klassenfest), Kindergottesdienst mit anschl. Essen (Tischdecken!), landsdeckender Musiktag, an dem Tochter mit einem anderen Mädchen Violine vorspielt und "gemanagt" wird, private Termine, Teenagertermine, die üblichen Freizeittermine... das alles läßt in der Tat kaum Luft zum "hyggen".
Ja, man muß prioritieren, und das versuchen wir bereits, indem wir die Kinder momentan prioritieren.
Da wir aber durchaus fühlen, wir brauchen unseren Freiraum, da wir auch unser Dorf und die Freunde prioritieren, wird manchmal verflixt schwer ... das geht Familien in Dtld. sicher nicht anders, und daher wundert mich das Bild vom "hggeligen" Dänen vor dem Kamin auch oft, denn dafür haben Berufstätige doch zwangsläufig noch weniger Zeit.
es nimmt jedenfalls bereits einen großen Teil Zeit in Anspruch, mit manchen überhaupt einen Termin zu finden, wann man sich mal wieder treffen kann --- und ich ertappe mich einigen Freunden schon seit einiger Zeit bei der Frage: "Wir feiern XYs Geburtstag - wann könntet Ihr denn kommen?"
Ob nicht auch die hohe Scheidungs- und Alkoholrate einen Zusammenhang zu dem hektischen Leben haben, das viele führen?
Nachdenkliche Gedanken - Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
men at se med nye øjne."
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-
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Hej Ursel,
ich koche mir gerade meinen Vormittags-Entschleunigungs-Tee...
Beim Lesen deiner Beschreibung der anstehenden Juletid spürt man ja jetzt schon den Stress. Leider wird es - egal ob D oder DK - in den meisten Familien ähnlich stressig werden. Ich seh mich da auch nicht als Ausnahme trotz aller guten Vorsätze, dieses Jahr mehr Ruhe und Muße reinzubringen.
Die Vorstellungen, was alles zu einer "richtig schönen Weihnachtszeit" dazugehört, sind im Laufe der Jahre so umfassend geworden! Selbst wenn man nur bei dem bleibt, was man selbst unter "schöne Weihnachts-Vorbereitungs-Beschäftigung" zählt, wird es schon schwierig, wenn man, wie ich, herzlich gern bäckt und Konfekt selber macht und strickt und musiziert und schmückt und Briefe schreibt und ...
Realität: Ich werd erst einmal den Keller aufräumen müssen, um an die Nähmaschine ranzukommen.
Man müsste sich vom Müssen befreien können...
Oder in sich selbst Bären-Kräfte verspüren, alle 24 täglichen Stunden maximal zu nutzen. Ich glaube, viele suchen diese Kraft im Alkohol oder wettern über den Partner, weil er es nicht schafft, das eigene Leben zu einem leichten und hyggeligen Spiel zu machen.
Aber das lenkt ja vielleicht doch meist nur ab davon, nach dem Schalter in sich selbst zu suchen, der auf Kraft-Tanken und Muße schalten kann. Für den Einzelhandel sind Menschen mit diesem Schalter natürlich ein Graus. Ebenso für die Pharma-Industrie.
Fällt mir noch ein gutes Buch ein, das passt:
Tom Hodgkinson: Die Kunst, frei zu sein.
Bis zum nächsten Tee
Gruß
Kirsten
ich koche mir gerade meinen Vormittags-Entschleunigungs-Tee...
Beim Lesen deiner Beschreibung der anstehenden Juletid spürt man ja jetzt schon den Stress. Leider wird es - egal ob D oder DK - in den meisten Familien ähnlich stressig werden. Ich seh mich da auch nicht als Ausnahme trotz aller guten Vorsätze, dieses Jahr mehr Ruhe und Muße reinzubringen.
Die Vorstellungen, was alles zu einer "richtig schönen Weihnachtszeit" dazugehört, sind im Laufe der Jahre so umfassend geworden! Selbst wenn man nur bei dem bleibt, was man selbst unter "schöne Weihnachts-Vorbereitungs-Beschäftigung" zählt, wird es schon schwierig, wenn man, wie ich, herzlich gern bäckt und Konfekt selber macht und strickt und musiziert und schmückt und Briefe schreibt und ...
Realität: Ich werd erst einmal den Keller aufräumen müssen, um an die Nähmaschine ranzukommen.
Man müsste sich vom Müssen befreien können...
Oder in sich selbst Bären-Kräfte verspüren, alle 24 täglichen Stunden maximal zu nutzen. Ich glaube, viele suchen diese Kraft im Alkohol oder wettern über den Partner, weil er es nicht schafft, das eigene Leben zu einem leichten und hyggeligen Spiel zu machen.
Aber das lenkt ja vielleicht doch meist nur ab davon, nach dem Schalter in sich selbst zu suchen, der auf Kraft-Tanken und Muße schalten kann. Für den Einzelhandel sind Menschen mit diesem Schalter natürlich ein Graus. Ebenso für die Pharma-Industrie.
Fällt mir noch ein gutes Buch ein, das passt:
Tom Hodgkinson: Die Kunst, frei zu sein.
Bis zum nächsten Tee

Gruß
Kirsten
Hej Kirsten!
Hast Du ein Rezept für Deinen Entschleunigungstee?
Obwohl ich mir heute bis zum Nachmittag ein bißchen zeit nehme - Wäsche hängt, Boller backen, und der Computer steht griffsbereit
Ja, ich fürchte auch, die Ansprüche sind überall höher geworden, auch die, wie wir an uns selbst stellen.
neulich älchelte ich über eine junge (jaja) Mutter mitinzwischen 5 Kindern, nette Familie.
Wir zwei älteren Eltern stöhnten so ein bißchen (das gehört inzwischen jafast auch dazu
) überdie Fahrereien, die unsere Teenagekinder uns oft verursachen - der Vater mußte z.B. 4x uzm handballtraining mit der einen, Wettkämpfe noch niht mitgezählt, weil Tochter dies eben auf etwas höherem Niveau als nur i mDorf betreibt.
Ja, meinte diee Mutter, sie hätten bereits beschlossen. pro Kind nur 1 Hobby.
netter Vorsatz - erspart einem dann aber auch mehrere Fahrereien:
Fußball training ist auch bei uns 2x pro Woche + Wettkämpfe an den Wochenende, Abschlußfeiern etc.
Violine ist 2 die Woche- Konzerte und Proben dafür.
Wer darauf eine gane Zeit lang verzichtet (auf ewig geht es wohl kaum), der hat sein Kind erstmal in der Betreuung und dort Elternabende, Erntefeste, Geurtstage, Weihnachtsfeiern etc., die zusätzlich zu denen von Schule zu bewältigen sind.
Man kommt einfach nicht drumherum, wenn man auch in der Gesellschaft teilnehmen möchte.
Ich möchte gerne nächste Woche zu einer Autorenlesung, aber ... ich hätte auch gern mal wieder einen Abend nur für mich oder zusammen mit der Familie!
Dabei ist es ja noch "hyggelig" bei uns: wir treffen uns alle nach Schulschluß, wir sind oft ganze Nachmittage zu dritt oder viert zusammen, wir schaffen viele abendliche Veranstaltungen gemeinsam und wir reden nicht nur miteinander über´s Mobiltelefon oder Zettel, wie viele Familien, die wir kennen.
genug gestöhnt, an und für sich bringt ja auch jede "Außentätigkeit" neue Impulse und Energie für drinnen, man muß halt nur ab und zu die Kingel ausschalten und sich weder von Mobil (das gelingt uns sehr gut) und Computer (naja) und anderem jagen lassen!
Ich trink erstmal einen ganz normalen Tee,m bevro es weitergeht - schönen Tag noch - Ursel, DK
Hast Du ein Rezept für Deinen Entschleunigungstee?
Obwohl ich mir heute bis zum Nachmittag ein bißchen zeit nehme - Wäsche hängt, Boller backen, und der Computer steht griffsbereit

Ja, ich fürchte auch, die Ansprüche sind überall höher geworden, auch die, wie wir an uns selbst stellen.
neulich älchelte ich über eine junge (jaja) Mutter mitinzwischen 5 Kindern, nette Familie.
Wir zwei älteren Eltern stöhnten so ein bißchen (das gehört inzwischen jafast auch dazu

Ja, meinte diee Mutter, sie hätten bereits beschlossen. pro Kind nur 1 Hobby.
netter Vorsatz - erspart einem dann aber auch mehrere Fahrereien:
Fußball training ist auch bei uns 2x pro Woche + Wettkämpfe an den Wochenende, Abschlußfeiern etc.
Violine ist 2 die Woche- Konzerte und Proben dafür.
Wer darauf eine gane Zeit lang verzichtet (auf ewig geht es wohl kaum), der hat sein Kind erstmal in der Betreuung und dort Elternabende, Erntefeste, Geurtstage, Weihnachtsfeiern etc., die zusätzlich zu denen von Schule zu bewältigen sind.
Man kommt einfach nicht drumherum, wenn man auch in der Gesellschaft teilnehmen möchte.
Ich möchte gerne nächste Woche zu einer Autorenlesung, aber ... ich hätte auch gern mal wieder einen Abend nur für mich oder zusammen mit der Familie!
Dabei ist es ja noch "hyggelig" bei uns: wir treffen uns alle nach Schulschluß, wir sind oft ganze Nachmittage zu dritt oder viert zusammen, wir schaffen viele abendliche Veranstaltungen gemeinsam und wir reden nicht nur miteinander über´s Mobiltelefon oder Zettel, wie viele Familien, die wir kennen.


genug gestöhnt, an und für sich bringt ja auch jede "Außentätigkeit" neue Impulse und Energie für drinnen, man muß halt nur ab und zu die Kingel ausschalten und sich weder von Mobil (das gelingt uns sehr gut) und Computer (naja) und anderem jagen lassen!
Ich trink erstmal einen ganz normalen Tee,m bevro es weitergeht - schönen Tag noch - Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
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men at se med nye øjne."
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@ simba!
Was die Zeit angeht, wenn ich jetzt DK mit D oder den USA vergleiche, dann haben wir noch nie soviel Zeit gehabt wie hier. Das Leben in DK erlebe ich als sehr ruhig, fast schon etwas zu ruhig.
genau so emfpinde ich das nämlich auch hier, total entspannt!
vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich nun 15 tage im monat frei habe!
die hektik, fällt mir nicht richtig auf, das leben in de bedeutete für mich 5-6 gänge rauf schalten.
in wien war es auch total entspannt, die hektik, der österreicher war mir nie aufegfallen, der totale kulturschock.
habe mich dadurch anfangs, gesundheitlich unwohl gefühlt, war diesen langsamen rythmus nicht gewohnt.
Was die Zeit angeht, wenn ich jetzt DK mit D oder den USA vergleiche, dann haben wir noch nie soviel Zeit gehabt wie hier. Das Leben in DK erlebe ich als sehr ruhig, fast schon etwas zu ruhig.
genau so emfpinde ich das nämlich auch hier, total entspannt!
vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich nun 15 tage im monat frei habe!
die hektik, fällt mir nicht richtig auf, das leben in de bedeutete für mich 5-6 gänge rauf schalten.
in wien war es auch total entspannt, die hektik, der österreicher war mir nie aufegfallen, der totale kulturschock.
habe mich dadurch anfangs, gesundheitlich unwohl gefühlt, war diesen langsamen rythmus nicht gewohnt.
Ben
Zeit zum Leben?
Wenn ich das so lese - ich wollt, ich könnte mit Euch tauschen. Ich habe auch 4 Kinder, und es wäre wundervoll, wenn ich mich über Stress beklagen könnte, der durch eben diese, beziehungsweise durch die Aktivitäten in der Familie entstehen würden.
In dem Artikel in der "Zeit" ging es wohl auch eher darum, das die Menschen sich im Arbeitsleben aufreiben und für das persönliche oder die Familie eigentlich kaum noch Platz bleibt.
Bei mir ist es eigentlich genau so, wie in diesem Artikel. Ich gehe vollzeit arbeiten - von 6 Uhr morgens bis 18:30 abends, sechs Tage in der Woche. Sonntags versuche ich, ein wenig länger zu schlafen, da ich unter der Woche um 4 raus muß.
Aber wo bleibt da meine Familie, meine Kinder? Manchmal gibt es Tage, an denen ich die kleinsten ( 3 und 5 Jahre alt) gar nicht sehe, da sie schon im Bett sind, wenn ich nach Hause komme.
Und ich bin bestimmt nicht die Einzige, der es so geht. So ist nun mal das Arbeitsleben - für eine Familie bleibt da oft keine Zeit mehr - und genau das soll sich wohl auf lange Sicht ändern. Und es hängt tatsächlich mit der Lage auf dem Arbeitsmarkt zusammen - denn bei einem Mangel an Arbeitskräften sind die Arbeitgeber viel eher dazu bereit, Zugeständnisse im sozialen und familiären Bereich zu machen.
Ich bin Konstrukteurin im Sondermaschinenbau, und es hat mich Jahre gekostet, als Frau in diese Position zu kommen - nun habe ich keine Wahl, denn es gibt viele Männer, die auf solch einen Job nur warten.
Ich denke, genau darum ging es in diesem Artikel - den Zusammenhang zwischen sozialen und familiären Kontakten, bedingt durch die Anforderungen in der Arbeitswelt in D. Und ganau da sind uns die skandinavischen Länder, nicht nur DK, meilenweit voraus.
hilsen , Jule
In dem Artikel in der "Zeit" ging es wohl auch eher darum, das die Menschen sich im Arbeitsleben aufreiben und für das persönliche oder die Familie eigentlich kaum noch Platz bleibt.
Bei mir ist es eigentlich genau so, wie in diesem Artikel. Ich gehe vollzeit arbeiten - von 6 Uhr morgens bis 18:30 abends, sechs Tage in der Woche. Sonntags versuche ich, ein wenig länger zu schlafen, da ich unter der Woche um 4 raus muß.
Aber wo bleibt da meine Familie, meine Kinder? Manchmal gibt es Tage, an denen ich die kleinsten ( 3 und 5 Jahre alt) gar nicht sehe, da sie schon im Bett sind, wenn ich nach Hause komme.
Und ich bin bestimmt nicht die Einzige, der es so geht. So ist nun mal das Arbeitsleben - für eine Familie bleibt da oft keine Zeit mehr - und genau das soll sich wohl auf lange Sicht ändern. Und es hängt tatsächlich mit der Lage auf dem Arbeitsmarkt zusammen - denn bei einem Mangel an Arbeitskräften sind die Arbeitgeber viel eher dazu bereit, Zugeständnisse im sozialen und familiären Bereich zu machen.
Ich bin Konstrukteurin im Sondermaschinenbau, und es hat mich Jahre gekostet, als Frau in diese Position zu kommen - nun habe ich keine Wahl, denn es gibt viele Männer, die auf solch einen Job nur warten.
Ich denke, genau darum ging es in diesem Artikel - den Zusammenhang zwischen sozialen und familiären Kontakten, bedingt durch die Anforderungen in der Arbeitswelt in D. Und ganau da sind uns die skandinavischen Länder, nicht nur DK, meilenweit voraus.
hilsen , Jule
Lerne stehen, bevor Du anfängst zu Laufen
Hej Jule!
Was ich beschrieben habe, geht wohl auch nur, weil ich nicht derzeit berufstätig bin.
ich weiß wirklich nicht, wie ich das sonst schaffen sollte.
Und ich weiß, daß die meisten Familien eben nicht so leben, daß da die Kinder (aber eben nur in den unteren Klassen, ab der 4. nicht mehr) in der Betreuung sind oder in leere Häuser zurückkehren.
Was aber die Freizeitaktivitäten angeht:
Nach meiner Beobachtung haben die Mütter (Eltern) solange Zeit - auch für andere Kontakte, manchmal sogar für neue, solange sie im "barselsorlov" und "foräldreorlov" sind. da trifft man die jungen Mütter auch bei vielen Aktivitäten.
je älter Kinder und Mütter werden, umso weniger läuft das rund.
Und das ist ja auch logisch.
Der Tag hat für alle nur 24 Stunden, mit jedem Kind kommen neue Elternpflichten, auch inSachen Elternabende, KIGA-Feste etc. hinzu undundund.
ich bewundre sowieso, wie das die Eltern, beide berufstätig, hier doch in großem Umfang wahrnehmen.
Dann aber bleibt eben kaum noch Zeit für anderes.
da gibt es Eltern, die ihren Arbeitstag nicht beenden, sondern abbrechen, um mit dem Kind zum Reiten zu fahren und dann, wenn der Vater übernehmen kann, wieder 25 km nach Aarhus fahren, um die Büroarbeit für den nächsten Tag fertigzumachen.
In unserer Verwandtschaft wäre es ohne 2 Großmütter (die nicht mehr arbeiteten, was hier ja auch oft genug lange genug andauert) und einen engagierten Freund der Familie sowie angeheuerte Kräfte nicht gegangen, daß beide Eltern ihren Job so machten, wie sie es taten.
Aus dem Munde der Jüngsten einer eng befreundeten Familie stammt der im Gespräch eher beiläufige Satz zum großen Bruder: "Wer mich erzogen hat? Ja, DU ja wohl, denn sicher nicht unsere Eltern, die waren ja nie da!"
Da muß eine sundhedsplejerske zu Schulbeginn die erschienenen Eltern bitten, unbedingt dafür zu sorgen, daß die Kinder
a) ausgeschlafen erscheinen
b) pünktlich erscheinen
c) mit Frühstsück und Essensdose erscheinen
d) mit den richtigen Schulsachen erscheinen
e) mit den Hausaufgaben erscheinen
f) gewaschen - es gebe Kinder, die röchen nach Urin! - erscheinen
Und nein, den Vortrag hielt sie nicht in einem "sozial belasteten Viertel", sondern bei mittelständischen, ganz "normalen" Eltern.
Aber Du kannst Dir sich er selbst vorstellen, wie ein später Nachmittag/Abend aussieht, wenn beide Eltern erst Kinder von verschiedenen Stellen abholen müssen, einkaufen müssen, kochen müssen, sich den Tag erzählen lassen, mit einander spielen, , Hausaufgaben beaufsichtigen, Kinder baden, Geschichten vorlesen etc. sollen ...
Da bleibt irgendwas auf der Strecke, wenn Kind auch noch ausgeschlafen in der Schule erscheinen soll.
Eine Nachbarin wunderte sich mal, daß unsere Tochter um 20.00 im Bett war:
"Das machst du auch nur solange du nicht arbeiten gehst - schließlich willst du ja auch noch von deinem Kind haben!"
Und das sind ALLES trotz allem liebevolle Eltern, denen das Wohl ihrer Kinder am Herzen liegt und die sich Mühe geben, ihnen gerecht zu werden! Eigentlich ein Widerspruch in sich, aber es ist so!)
Ich habe volles Verständnis und auch Bewunderung für alle berufstätigen Eltern, denn es bleibt verflixt wenig Zeit, will man allen gerecht werden und teilnehmen am Familienleben, selbst mir!
Aber gerade darum glaube ich, Du solltest das dänische Leben nicht zu sehr idealisieren!
Diese Eltern vollbringen tagtäglich einen großen Spaghat und müssen vieles anders prioritieren ... und dies, obwohl es keine Krankentage für kranken Kinder gibt, keine Mutter-Kind-Kuren und Müttergenesungsheime, etc.
Was ich aber glaube, was es gibt: Chefs, die mehr bereit sind, auf das Familienleben der Angestellten gewisse Rücksicht zu nehmen.
Arbeitszeiten, die dann eben so flexibel gestaltet werden können, daß Mutter eben hinterher nochmal andie Arbeit zurückkehrt und sie zu Ende bringt (wo sich das machen läßt, natürlich
) - was für ein Streß das für die Mutter ist, lasse ich mal dahingestellt.
Dazu können uns sicher andere noch was schreiben.
Aber dazu gehört dann auch die Zeitungsnotiz in diesem Jahr, daß Arbeitgeber Frauen bevorzugen, die bereits ihren Kinderwunsch abgeschlossen haben, denn die Kinder sind ja (außer im Krankheitsfall) versorgt - Ausfälle gibt es eben bei den jungen Frauen,die erst noch schwanger werden, Schwangerschafts- und Erziehungsurlaub nehmen etc.
Aus Arbeitgebersicht verständlich, für Eltern belastend.
Tja, ein komplexes Thema - ich denke mal, auch der Umgang mit einander macht viel aus, ob man sich gestreßt fühlt auf der Arbeit oder nicht - ich erinnere mich an dt. Zeiten, in denen es arbeitsmäßig heftig zuging, aber das gute Betriebsklima alles wettmachte und umgekehrt - und das gilt im übrigen ja auch für meinen jetzigen "kleinen Familienbetrieb".
Und es liegt auch an einem selber, wie weit man mit den Kompromissen oder Abstrichen leben kann, die man eben immer irgendwo machen muß:
ich mit dem Verzicht auf einen schönen Beruf, den ich gern ausgeübt habe - andere mit dem Verzicht auf gesunde, selbsthergestellte Ernährung oder den Verzicht auf Teilnahme an Elternabend, Hobbys, Schulbetrieb oder den Verzicht auf eigene Hobbies oder darauf, daß die Kinder so zeitig ins Bett kommen, wie sie es eigentlich bräuchten oder ......
je höher wir uns selber die Ansprüche scharuben, umso leichter sind wir gestreßt (und frustriert) wenn wir sie nicht erreichen und vor allem auch vrzichten müssen.
Allen einen möglichst stressfreien Tag
- Ursel, DK -jetzt zu den Pflichten eilend 
Was ich beschrieben habe, geht wohl auch nur, weil ich nicht derzeit berufstätig bin.
ich weiß wirklich nicht, wie ich das sonst schaffen sollte.
Und ich weiß, daß die meisten Familien eben nicht so leben, daß da die Kinder (aber eben nur in den unteren Klassen, ab der 4. nicht mehr) in der Betreuung sind oder in leere Häuser zurückkehren.
Meilenweit will ich nicht sagen, und obwohl in den dän. Zeitungen, Zeitschriften, TV-Sendungen mehr als genug über Stress am Arbeitsplatz gestöhnt wird, zunehmenden, wohlgemerkt, krankmachenden, so will und kann ich mich dazu nicht äußern, das können die besser vergleichen, die vorher in DTld. und jetzt hier im Berufsleben stehen.Und ganau da sind uns die skandinavischen Länder, nicht nur DK, meilenweit voraus.
Was aber die Freizeitaktivitäten angeht:
Nach meiner Beobachtung haben die Mütter (Eltern) solange Zeit - auch für andere Kontakte, manchmal sogar für neue, solange sie im "barselsorlov" und "foräldreorlov" sind. da trifft man die jungen Mütter auch bei vielen Aktivitäten.
je älter Kinder und Mütter werden, umso weniger läuft das rund.
Und das ist ja auch logisch.
Der Tag hat für alle nur 24 Stunden, mit jedem Kind kommen neue Elternpflichten, auch inSachen Elternabende, KIGA-Feste etc. hinzu undundund.
ich bewundre sowieso, wie das die Eltern, beide berufstätig, hier doch in großem Umfang wahrnehmen.
Dann aber bleibt eben kaum noch Zeit für anderes.
da gibt es Eltern, die ihren Arbeitstag nicht beenden, sondern abbrechen, um mit dem Kind zum Reiten zu fahren und dann, wenn der Vater übernehmen kann, wieder 25 km nach Aarhus fahren, um die Büroarbeit für den nächsten Tag fertigzumachen.
In unserer Verwandtschaft wäre es ohne 2 Großmütter (die nicht mehr arbeiteten, was hier ja auch oft genug lange genug andauert) und einen engagierten Freund der Familie sowie angeheuerte Kräfte nicht gegangen, daß beide Eltern ihren Job so machten, wie sie es taten.
Aus dem Munde der Jüngsten einer eng befreundeten Familie stammt der im Gespräch eher beiläufige Satz zum großen Bruder: "Wer mich erzogen hat? Ja, DU ja wohl, denn sicher nicht unsere Eltern, die waren ja nie da!"
Da muß eine sundhedsplejerske zu Schulbeginn die erschienenen Eltern bitten, unbedingt dafür zu sorgen, daß die Kinder
a) ausgeschlafen erscheinen
b) pünktlich erscheinen
c) mit Frühstsück und Essensdose erscheinen
d) mit den richtigen Schulsachen erscheinen
e) mit den Hausaufgaben erscheinen
f) gewaschen - es gebe Kinder, die röchen nach Urin! - erscheinen
Und nein, den Vortrag hielt sie nicht in einem "sozial belasteten Viertel", sondern bei mittelständischen, ganz "normalen" Eltern.
Aber Du kannst Dir sich er selbst vorstellen, wie ein später Nachmittag/Abend aussieht, wenn beide Eltern erst Kinder von verschiedenen Stellen abholen müssen, einkaufen müssen, kochen müssen, sich den Tag erzählen lassen, mit einander spielen, , Hausaufgaben beaufsichtigen, Kinder baden, Geschichten vorlesen etc. sollen ...
Da bleibt irgendwas auf der Strecke, wenn Kind auch noch ausgeschlafen in der Schule erscheinen soll.
Eine Nachbarin wunderte sich mal, daß unsere Tochter um 20.00 im Bett war:
"Das machst du auch nur solange du nicht arbeiten gehst - schließlich willst du ja auch noch von deinem Kind haben!"
Und das sind ALLES trotz allem liebevolle Eltern, denen das Wohl ihrer Kinder am Herzen liegt und die sich Mühe geben, ihnen gerecht zu werden! Eigentlich ein Widerspruch in sich, aber es ist so!)
Ich habe volles Verständnis und auch Bewunderung für alle berufstätigen Eltern, denn es bleibt verflixt wenig Zeit, will man allen gerecht werden und teilnehmen am Familienleben, selbst mir!

Aber gerade darum glaube ich, Du solltest das dänische Leben nicht zu sehr idealisieren!
Diese Eltern vollbringen tagtäglich einen großen Spaghat und müssen vieles anders prioritieren ... und dies, obwohl es keine Krankentage für kranken Kinder gibt, keine Mutter-Kind-Kuren und Müttergenesungsheime, etc.
Was ich aber glaube, was es gibt: Chefs, die mehr bereit sind, auf das Familienleben der Angestellten gewisse Rücksicht zu nehmen.
Arbeitszeiten, die dann eben so flexibel gestaltet werden können, daß Mutter eben hinterher nochmal andie Arbeit zurückkehrt und sie zu Ende bringt (wo sich das machen läßt, natürlich

Dazu können uns sicher andere noch was schreiben.
Aber dazu gehört dann auch die Zeitungsnotiz in diesem Jahr, daß Arbeitgeber Frauen bevorzugen, die bereits ihren Kinderwunsch abgeschlossen haben, denn die Kinder sind ja (außer im Krankheitsfall) versorgt - Ausfälle gibt es eben bei den jungen Frauen,die erst noch schwanger werden, Schwangerschafts- und Erziehungsurlaub nehmen etc.
Aus Arbeitgebersicht verständlich, für Eltern belastend.
Tja, ein komplexes Thema - ich denke mal, auch der Umgang mit einander macht viel aus, ob man sich gestreßt fühlt auf der Arbeit oder nicht - ich erinnere mich an dt. Zeiten, in denen es arbeitsmäßig heftig zuging, aber das gute Betriebsklima alles wettmachte und umgekehrt - und das gilt im übrigen ja auch für meinen jetzigen "kleinen Familienbetrieb".
Und es liegt auch an einem selber, wie weit man mit den Kompromissen oder Abstrichen leben kann, die man eben immer irgendwo machen muß:
ich mit dem Verzicht auf einen schönen Beruf, den ich gern ausgeübt habe - andere mit dem Verzicht auf gesunde, selbsthergestellte Ernährung oder den Verzicht auf Teilnahme an Elternabend, Hobbys, Schulbetrieb oder den Verzicht auf eigene Hobbies oder darauf, daß die Kinder so zeitig ins Bett kommen, wie sie es eigentlich bräuchten oder ......
je höher wir uns selber die Ansprüche scharuben, umso leichter sind wir gestreßt (und frustriert) wenn wir sie nicht erreichen und vor allem auch vrzichten müssen.
Allen einen möglichst stressfreien Tag


""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
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Hej,
ja, es ist sicher auf den ersten Blick Stress, die Fahrerei mit den Kindern, die Weihnachtsvorbereitungen, sozial dabei sein etc.
Auf den zweiten ist es Muße, der kleine Luxus, der anfällt, wenn man von zu Hause aus freiberuflich arbeitet und flexibel ist, auch mal für eine internationale Teestunde (@Ursel: Das Rezept heißt momentan "Tee-Beutel": Brennessel als Gegenmittel zur Weihnachtsschokolade
)
Es wird der Tag kommen, da ich die vielen Gespräche mit meinen und fremden Kindern im "Taxi Mama" oder so unmittelbar nach der Schule vermissen werde.
Auf den dritten Blick sehe ich, wie du, Jule, später mit 67 halbwegs glücklich deine Rente nachzählst, während ich in der Natur Brennesseln sammeln gehe für meinen Tee.
Wer sich für Muße-Jahre mit der Familie Zeit nimmt, wird im Alter benachteiligt dastehen, und das ist momentan noch eine große Ungerechtigkeit in Deutschland.
Es sollte möglich sein, wirklich frei zu wählen, wofür man seine individuellen, nicht unendlichen Kräfte in welchem Lebensabschnitt hergibt.
In Dänemark scheint nach meinem Eindruck die Entscheidung, diese begrenzten Kräfte in den Beruf zu stecken statt in die Familie durch umfassende Betreuungsangebote gefördert zu werden. Das ist auch keine wirkliche Freiheit.
Es könnte aber sein, dass die Zeit nach Arbeitsschluss doch mehr als in Deutschland mit Hygge verbracht wird. Mehr Kerzenschein, guter Kuchen und abends die warme Mahlzeit im schicken dänischen Heim. Die Geschäfte längst geschlossen, also kann man gar nicht nochmal los...
Jedenfalls fühlen wir uns entspannter, wenn wir unseren deutschen Alltag nach diesem (nicht ganz klischeefreien) Bild ausrichten.
So, die nächste Tour ruft:
2 Nachwuchs-Pianisten chauffieren - die Stadt legte die Musikschule jetzt "extra" an den Stadtrand fern aller Bus- und Bahnhaltestellen
Aber auf dem Rückweg singen wir laut zu dritt im Auto und fahren noch kurz beim Bäcker ran für frische Reformationsbrötchen - hmmm.
Gruß und allen einen stressfreien Nachmittag!
Kirsten
[/quote]
ja, es ist sicher auf den ersten Blick Stress, die Fahrerei mit den Kindern, die Weihnachtsvorbereitungen, sozial dabei sein etc.
Auf den zweiten ist es Muße, der kleine Luxus, der anfällt, wenn man von zu Hause aus freiberuflich arbeitet und flexibel ist, auch mal für eine internationale Teestunde (@Ursel: Das Rezept heißt momentan "Tee-Beutel": Brennessel als Gegenmittel zur Weihnachtsschokolade

Es wird der Tag kommen, da ich die vielen Gespräche mit meinen und fremden Kindern im "Taxi Mama" oder so unmittelbar nach der Schule vermissen werde.
Auf den dritten Blick sehe ich, wie du, Jule, später mit 67 halbwegs glücklich deine Rente nachzählst, während ich in der Natur Brennesseln sammeln gehe für meinen Tee.
Wer sich für Muße-Jahre mit der Familie Zeit nimmt, wird im Alter benachteiligt dastehen, und das ist momentan noch eine große Ungerechtigkeit in Deutschland.
Es sollte möglich sein, wirklich frei zu wählen, wofür man seine individuellen, nicht unendlichen Kräfte in welchem Lebensabschnitt hergibt.
In Dänemark scheint nach meinem Eindruck die Entscheidung, diese begrenzten Kräfte in den Beruf zu stecken statt in die Familie durch umfassende Betreuungsangebote gefördert zu werden. Das ist auch keine wirkliche Freiheit.
Es könnte aber sein, dass die Zeit nach Arbeitsschluss doch mehr als in Deutschland mit Hygge verbracht wird. Mehr Kerzenschein, guter Kuchen und abends die warme Mahlzeit im schicken dänischen Heim. Die Geschäfte längst geschlossen, also kann man gar nicht nochmal los...
Jedenfalls fühlen wir uns entspannter, wenn wir unseren deutschen Alltag nach diesem (nicht ganz klischeefreien) Bild ausrichten.
So, die nächste Tour ruft:
2 Nachwuchs-Pianisten chauffieren - die Stadt legte die Musikschule jetzt "extra" an den Stadtrand fern aller Bus- und Bahnhaltestellen

Aber auf dem Rückweg singen wir laut zu dritt im Auto und fahren noch kurz beim Bäcker ran für frische Reformationsbrötchen - hmmm.
Gruß und allen einen stressfreien Nachmittag!
Kirsten
[/quote]
Es gibt auch kleine Rituale, die helfen, mit dem ganz persönlichen Stress fertig zu werden:
Mein liebstes Ritual, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, ist es, mich umzuziehen. Etwas bequemes anziehen, etwas zum wohlfühlen. Und schon während des Umziehen merke ich, wie ein Teil des Unwohlfühlens, des Genervtsein von mir abfällt.
Ein Muss für uns: Ein nett gedeckter Tisch - zu jedem Essen. Eine Kerze, die auch dazu gehört.
Jetzt zu dieser Jahreszeit die vielen Stehlampen und kleinen Lampen, die das Dunkel freundlicher erscheinen lassen.
Das Frühstück - ein absolutes Muss, genauso gemütlich, wenns auch nur 15 Minuten dauern darf.
Die halbe Stunde, die ich ganz für mich alleine habe, wenn mein Mann abends im Bad ist und alle andere Arbeit getan ist.
Alles kleine "Fluchtwege" für mich, die ich nicht missen möchte.
Versuchts einmal, es funktioniert!
Mein liebstes Ritual, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, ist es, mich umzuziehen. Etwas bequemes anziehen, etwas zum wohlfühlen. Und schon während des Umziehen merke ich, wie ein Teil des Unwohlfühlens, des Genervtsein von mir abfällt.
Ein Muss für uns: Ein nett gedeckter Tisch - zu jedem Essen. Eine Kerze, die auch dazu gehört.
Jetzt zu dieser Jahreszeit die vielen Stehlampen und kleinen Lampen, die das Dunkel freundlicher erscheinen lassen.
Das Frühstück - ein absolutes Muss, genauso gemütlich, wenns auch nur 15 Minuten dauern darf.
Die halbe Stunde, die ich ganz für mich alleine habe, wenn mein Mann abends im Bad ist und alle andere Arbeit getan ist.
Alles kleine "Fluchtwege" für mich, die ich nicht missen möchte.
Versuchts einmal, es funktioniert!

HejKirsten!
ich habe noch 20 Minuten Zeit...
Stimmt, die Fahrten kann man natürlich nutzen - aus der Not eine Tugend machen, sage ich dazu, denn manchmal ist es einfach zuviel Fahrerei - oder für ein sinnvolles Gespräch doch zu kurz bzw. es stören kleine/große Geschwister.
Die Autofahrten müssen nicht komplett sinnlos sein
Das ist bestimmt ein Wunschtraum auch vieler dänischer Familien.
Rechne mir mal vor, wo das in den strammen Tagesplan passen soll
In den knappen Ferien kommt es sicher hin
was Du über (Wahl-)Freiheiten schreibst, habenwir ja schon öfter diskutiert.
Gerade ich, früher sehr frauenbewegt
, würde mir wünschen, daß man mal wirkliche Freiheit hätte uz wählen, aus finanzieller, karrie-bedingter, aber auch gesellschafter Sicht.
Und finanzielle Einbußen hat man immer mit Kindern, darüberbeklage ich mich nicht, aber aucher in Dk zuhause bleibt, zieht einkommens- und rentenmäßig sicher den kürzeren.
Ja,dieperfekte Gesellschaft gibt es eben nicht, nur den Traum davon - DK ist aber weitem noch nicht dessen Realisation
Übrigens: Brennesseltee in Beuteln suchst Du hier vergebens!
Hier biste schon froh, wenn Du Hagebutten- und Kamillentee bekommst
Du hast 2 Pianisten?
Schade, daß wir nicht näher zusammen wohnen, dann könnten sie mit meinen Violinistinnen zusammenspielen
(Unterricht in Aarhus 25km entfernt -- 2x wöchentlich zu bewältigen)
Gruß Ursel,DK, die jetzt Tisch decken geht für den abendlichen Spaghetti-Kindergottesdienst
ich habe noch 20 Minuten Zeit...


Stimmt, die Fahrten kann man natürlich nutzen - aus der Not eine Tugend machen, sage ich dazu, denn manchmal ist es einfach zuviel Fahrerei - oder für ein sinnvolles Gespräch doch zu kurz bzw. es stören kleine/große Geschwister.
Die Autofahrten müssen nicht komplett sinnlos sein



Es könnte aber sein, dass die Zeit nach Arbeitsschluss doch mehr als in Deutschland mit Hygge verbracht wird. Mehr Kerzenschein, guter Kuchen und abends die warme Mahlzeit im schicken dänischen Heim. Die Geschäfte längst geschlossen, also kann man gar nicht nochmal los...
Jedenfalls fühlen wir uns entspannter, wenn wir unseren deutschen Alltag nach diesem (nicht ganz klischeefreien) Bild ausrichten



Das ist bestimmt ein Wunschtraum auch vieler dänischer Familien.
Rechne mir mal vor, wo das in den strammen Tagesplan passen soll


In den knappen Ferien kommt es sicher hin

was Du über (Wahl-)Freiheiten schreibst, habenwir ja schon öfter diskutiert.
Gerade ich, früher sehr frauenbewegt

Und finanzielle Einbußen hat man immer mit Kindern, darüberbeklage ich mich nicht, aber aucher in Dk zuhause bleibt, zieht einkommens- und rentenmäßig sicher den kürzeren.
Ja,dieperfekte Gesellschaft gibt es eben nicht, nur den Traum davon - DK ist aber weitem noch nicht dessen Realisation

Übrigens: Brennesseltee in Beuteln suchst Du hier vergebens!
Hier biste schon froh, wenn Du Hagebutten- und Kamillentee bekommst

Du hast 2 Pianisten?
Schade, daß wir nicht näher zusammen wohnen, dann könnten sie mit meinen Violinistinnen zusammenspielen

(Unterricht in Aarhus 25km entfernt -- 2x wöchentlich zu bewältigen)
Gruß Ursel,DK, die jetzt Tisch decken geht für den abendlichen Spaghetti-Kindergottesdienst

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Ursel hat geschrieben:Meilenweit will ich nicht sagen, und obwohl in den dän. Zeitungen, Zeitschriften, TV-Sendungen mehr als genug über Stress am Arbeitsplatz gestöhnt wird, zunehmenden, wohlgemerkt, krankmachenden, so will und kann ich mich dazu nicht äußern, das können die besser vergleichen, die vorher in DTld. und jetzt hier im Berufsleben stehen.
Die Akzeptanz seitens der Arbeitgeber ist höher, nur als kleines Bsp.:
In D habe ich einmal angesprochen, dass ich an einem Tag früher wegmüßte wegen Elternsprechtag und bekam zur Antwort, dann müßte ich das verlegen, denn das sei Privatsache - sonst würden die kinderlosen Mitarbewiter für mich mitarbeiten müssen, zumal ich ja auch keine Überstunden machen könne, wegen Kinderhortöffnungszeiten.
Das schlechte Gewissen wird also bewußt eingepflanzt und schon setzt das Trauma ein, für keinen - weder Kindern noch Arbeitgeber- ganz dasein zu können.
Letzt Woche sprach ich hier meinen Arbeitgeber an, ob es möglich sei, dienstags wegen der Reitstunde meiner Tochter später anzufangen.
Es war überhaupt kein Problem, er meinte, ich könne das selber so bestimmen, dass es passt und dafür vielleicht an einem anderen Tag etwas früher kommen.
Damit geht man gleich entspannter an die Arbeit.
Dann aber bleibt eben kaum noch Zeit für anderes.
Das ist leider wahr, ich überlege gearde, wann ich das letzt Mal irgendetwas nur für mich gemacht habe oder mit meinem Mann. Wir hatten mal den festen Vorsatz, einmal im Monat etwas alleine zu unternehmen, das letzt Ausgehen liegt nun ca. 10 Monate zurück

Und nein, den Vortrag hielt sie nicht in einem "sozial belasteten Viertel", sondern bei mittelständischen, ganz "normalen" Eltern.
Dazuz zählen wir uns eigentlich auch, aber ich gestehe, dass solch selbstverständliche Sachen wie Haarschnitt und Nagelpflege bei den Kindern doch manchmal wegen Zeitmangel gerne verschoben werden.
( Sie sind aber doch noch akzeptabel gepflegt

je höher wir uns selber die Ansprüche scharuben, umso leichter sind wir gestreßt (und frustriert) wenn wir sie nicht erreichen und vor allem auch vrzichten müssen.
Ja und meistens machen wir unsere Ansprüche leider an den Normen von anderen fest.
Natürlich ist es schöner mit den Kindern zu backen und einen selbstgemachten Kuchen zum kagedag mitzubringen. Aber ist es wirklich so ein Zeichen von Versagen, wenn einfach mal ein Kuchen gekauft wird, wenn die zeit zum backen nicht reicht?
Summa summarum bleibt bei einer Arbeitszeit von 18.00 bis 04.00 Uhr vieles auf der Strecke, aber ich spüre hier in Dk doch viel mehr von "Entschleunigung" als vorher in D. Vielleicht auch, weil ich öfter das Motto höre "bare rolig", wenn mal wieder das Gehetzte durchkommt

Einen ruhigen Tag wünscht
Dagmar

...und überall liegt scheisse, man muss eigentlich schweben
jeder hat n hund aber keinen zum reden...
(Peter Fox-Schwarz zu Blau)
jeder hat n hund aber keinen zum reden...
(Peter Fox-Schwarz zu Blau)