Geographische Verwirrung u.a.m.

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Berndt

Geographische Verwirrung u.a.m.

Beitrag von Berndt »

Wie früher gezeigt, gibt es viele Begriffe, die auf deutsch und auf dänisch eigentlich übereinstimmen, die aber nicht mit demselben Tier verbunden werden, z.B. Blindekuh = dän. Blindebock (-buk), oder: Leseratte = dän. Lesepferd (-hest).
Rein geographisch gibt es auch merkwürdige Unübereinstimmungen, z.B.: Der Tod von Basel. In DK heißt es: der Tod von Lübeck. Und: Kasseler Rippenspeer. In DK heißt es Hamburgerryg. Umgekehrt mit Kopenhagener Gebäck, das die Dänen aus irgendeinem Grund Wienerbrot (-brød) nennen. In DK ist ein ”bajer” (= Bayer: ursprünglich bayrisches Bier / dunkles Bier aus München). Und: dän. ”Pilsner” (= Pilsener: ursprunglich = helles Bier aus Pilsen). Wie ist es mit den hellen und dunklen Biersorten heutzutage? Werden sie immer noch mit etwas geographischem verbunden?
In DK ist ”im hohen Norden” normalerweise in Schweden oder Norwegen, in Dtld. denkt man - jedenfalls im Fernsehen - meist an die Gegend um Hamburg herum oder an Schleswig-Holstein, was bei den Dänen nicht besonders logisch vorkommt.
Gruß - Berndt
Zuletzt geändert von Berndt am 03.04.2004, 00:20, insgesamt 1-mal geändert.
liseha
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Beitrag von liseha »

Ja, det er godt spørgsmål!
Pferdeapfel = hestepære??
Bajer = allgemein bier/pils???
Nordsee = Vesterhavet??
Zuletzt geändert von liseha am 26.04.2004, 15:50, insgesamt 1-mal geändert.
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musel28

Beitrag von musel28 »

Hej,
mir kommt das zumindest zum Teil schon logisch vor. Nehmen wir Vesterhavet.. wenn ich in Jylland stehe.. wuerde ich es auch Vesterhavet nennen.. und wenn ich in Bremen stehe.. mhm.... dann wohl Nordsee..
Das ist wohl in vielen Bereichen der Sprache, dass diese mit den eigenen (also die der jeweiligen Sprachgruppe) gemachten Erfahrungen zusammenhängt. Deswegen kennen halt Eskimos mehr Wörter für Eis als wir..
Wir kennen das mit den Begriffen fuer bestimmte Lebensmittel auch mit Österreich.. heißen die Würste Frankfurter.. und in Frankfurt heißen sie wiener..
Ich denke, dass das ein früherer Marketinggag ist, der sich eingebürgert hat.

oli
Zuletzt geändert von musel28 am 06.05.2004, 19:46, insgesamt 1-mal geändert.
Berndt

Beitrag von Berndt »

Hallo Oli
Ich bin ganz Deiner Meinung. Deine Beispiele sind gut.
Mir fehlt allerdings eine Erklärung der beiden Ausdrücke:
Der Tod von Basel. In DK heißt es wie gesagt: der Tod von Lübeck. Und: Kasseler Rippenspeer. In DK heißt es Hamburgerryg (-Rücken). - Merkwürdig - Als ob die Dänen erst nach der Ankunft der Begriffe/Wendungen im Umfeld von Lübeck/Hamburg erfahren haben.
Berndt.
Zuletzt geändert von Berndt am 06.05.2004, 23:24, insgesamt 1-mal geändert.
woelflein
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Beitrag von woelflein »

Hej, Bernd,
beim "Tod zu Basel" handelt es sich meiner Meinung nach um ein Theaterstück. Darum geht es, dass jemand den Tod um sich herum bemerkt, also dass vielen Bekannte sterben. Wir haben hier in unserem Bekanntenkreis gerade das selbe "Phänomen". Ich war in einem halben Jahr bestimmt auf vier Beerdigungen. Aber der "Tod in Lübeck" war glaube ich, die Pest, also der schwarze Tod.
Es könnte eine Erklärung sein, muss aber nicht. Schöne Grüsse, eine Frage hätte ich
noch: Wo liegt Tollöse?
Hilsen
woelflein
Zuletzt geändert von woelflein am 06.05.2004, 23:52, insgesamt 1-mal geändert.
LG
das woelflein

-------------------
"Man kann einen Krieg genauso wenig gewinnen wie ein Erdbeben."
Jeanette Rankin
Berndt

Beitrag von Berndt »

Hallo Woelflein,
Im Wörterbuch wird (dän.-deutsch) der Tod von Lübeck mit der Tod von Basel übersetzt. Ich habe allerdings vom Theaterstück gehört. Es ist irgendwie durcheinander gekommen.
Töllöse ist ein Dorf auf der Insel Sjælland -ca. 50 km westlich von Kopenhagen.
Hilsen - Berndt.
Zuletzt geändert von Berndt am 07.05.2004, 00:17, insgesamt 1-mal geändert.
liseha
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Beitrag von liseha »

Musel 28 Schrieb :
*mir kommt das zumindest zum Teil schon logisch vor. Nehmen wir Vesterhavet.. wenn ich in Jylland stehe.. wuerde ich es auch Vesterhavet nennen.. und wenn ich in Bremen stehe.. mhm.... dann wohl Nordsee.. *

Aber Østersøen bleibt Ostsee???
(Obwohl das ja südlich Dk. liegt und Nördlich D.)
Wiesodas wieder...??
Zuletzt geändert von liseha am 07.05.2004, 13:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Tatzelwurm__1

Beitrag von Tatzelwurm__1 »

Hej ,

nur mal so´ne Idee.

Basel und Lübeck
Kassel und Hamburg.

Vielleicht liegt es ja daran: Hamburg und Lübeck liegen im Norden und der Namensgeber oder Übersetzer daran gedacht hat, nur einen Bezug zu geben, den auch die Nördländer verstehen.
Ich als Däne könnte mit "Basel" und "Kassel" nur wenig anfangen, aber "Lübeck" und "Hamburg" die würde ich kennen.
Denkt mal nur bei uns an den Begriff "Berliner"
Hier in NRW ein Gebäck mit Marmeladenfüllung
in Berlin ein Pfannekuchen.

Gruss Detlef
Zuletzt geändert von Tatzelwurm__1 am 07.05.2004, 14:04, insgesamt 1-mal geändert.
Berndt

Beitrag von Berndt »

Hallo Detlef.
Eine gute Erklärung, finde ich. Du schreibst: "Vielleicht liegt es ja daran: Hamburg und Lübeck liegen im Norden und der Namensgeber oder Übersetzer daran gedacht hat, nur einen Bezug zu geben, den auch die Nördländer verstehen".
Viele Varianten solcher Begriffe sind sicher auf diese Weise entstanden.
Grüße Berndt.
Zuletzt geändert von Berndt am 08.05.2004, 17:51, insgesamt 1-mal geändert.
MichaelD
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Registriert: 18.04.2002, 14:33
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Beitrag von MichaelD »

Die Geschichte mit den Frankfurtern und Wienern ist übrigens sehr viel verwickelter, als viele glauben. Frankfurter Würstchen - die echte Ware wohlgemerkt - waren vor dem ersten Weltkrieg eine wichtige internationale Handelsware mit Warenschutz. Durch den Versailler Vertrag verlor Deutschland neben Territorien und materiellen Vermögen auch immaterielle Vermögen (Copyrights, Patente (z.B. Aspirin), Lizenzen, geschützte Namen, Waren- und Herkunftsbezeichnungen), darunter den Schutz des Begriffes "Frankfurter". (Österreich-Ungarn verlor "Budweiser" usw.) In den USA wurde zudem per Gesetz der Inhalt von Frankurtern umdefiniert, so dass originale Frankfurter Würstchen nicht unter diesem oder ähnlichem Namen in den USA verkauft werden dürfen.

Ausserhalb der USA gibt es seitdem keinen Schutz mehr. Deshalb werden heute weltweit alle möglichen Formen dünner Brühwurst als Frankfurter verkauft. Wer die echte Ware kennt, nennt diese Kopieprodukte "Wiener". Echte Frankfurter Würstchen sind knackig, würzig und besonders dünn. Die Zutaten sind genau definiert und das Fleisch fein vermahlen und in besonderer Weise geräuchert.

Gruss
Ein Frankfurter (kein Würstchen)
Zuletzt geändert von MichaelD am 10.05.2004, 10:53, insgesamt 1-mal geändert.
Grüsse
Michael
Lamatop

Beitrag von Lamatop »

>> Umgekehrt mit Kopenhagener Gebäck,
>> das die Dänen aus irgendeinem Grund
>> Wienerbrot (-brød) nennen.

Hier die erklärung :
http://www.olestig.dk/dansk/wien.html

Die Copenhagener Bäcker war auf streik.
Dann wurde arbeitslose Bäcker aus Wien nach Copenhagen importiert. Einer dieser bäcker vergaß das fettstof und versuchte es nachher wieder gut zu machen, und voila, "wienerbrød" war geboren.

/Lars
Zuletzt geändert von Lamatop am 14.05.2004, 23:49, insgesamt 1-mal geändert.
Berndt

Beitrag von Berndt »

Hallo Lars,
Danke für den Hinweis!
Berndt
Zuletzt geändert von Berndt am 15.05.2004, 11:28, insgesamt 1-mal geändert.
doco

Beitrag von doco »

Hey Lars,
Könntest du den Artikel für uns übersetzen? Ich wundere mich schon lange woher all diese Bezeichnungen kommen. Denn nicht nur in Dänemark gibt es das Wienerbröd, sonderen in Frankreich zum Beispiel verwendet man Viennoiserie für feines Gebäck und auch in vielen anderen Ländern findet man den hinweis auf Wien. Wurde diese Art des Backens in Wien erfunden?

lg, Andreas
Zuletzt geändert von doco am 27.08.2004, 09:48, insgesamt 1-mal geändert.
doco

Beitrag von doco »

In Österreich verwenden wir statt Wiener immer noch Frankfurter. Hier sagt man, daß ein Wiener nach Frankfurt gekommen ist und dort den Frankfurter entwickelt hat. Deshalb soll es in Frankfurt Wiener heißen, und in Wien Frankfurter.

lg Andreas