Dänische Schulen und deutsche Eltern

Sonstiges. Dänemarkbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen.
tømrermester
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Beitrag von tømrermester »

Gemüsemais hat geschrieben:Ich denke, es ist oft eine Balance zwischen Offenheit und Abgrenzung. Auf der einen Seite leben wir in einem meist deutschen Umfeld (Freunde, Arbeitsplatz..). Auf der anderen Seite wollen wir eine dänische Identität leben. Das kann natürlich auch zu Widersprüchen führen (zum Beispiel an den Schulen).
Wieso will man eine dänische Identität in Deutschland leben, wenn man sonst kein Bezug zu Dänemark hat? Kann man nicht einfach die dänische Lebensform als persönlichen, familiären Stil übernehmen - und demnach die Kinder die deutsche Schule besuchen lassen und damit nicht die dänische Sprache erwerben?
Will man die Kinder in einer dänischen Schule in Südschleswig besuchen lassen kommt man nicht um die dänische Sprache herum - nicht nur die Kinder sondern auch die Eltern - um den Kindern Loyalität zu zeigen!

Klaus
Gemüsemais

Beitrag von Gemüsemais »

Ich sehe es doch wie Du :wink:

Trotzdem bewege ich mich als dänischer Südschleswiger ja in einem größtenteils deutschem Umfeld. Das beeinflusst mich selbstverständlich auch.

Die dänischen Schulen und Vereine bieten mir insofern einen Raum, um mit anderen weiter eine dänische Identität leben zu können.

Beide Seiten spielen also eine Rolle. Ich kann nicht die eine Seite komplett ausschließen. Das würde ich auch nicht wollen. Ich denke, den deutschen Nordschleswigern geht es ähnlich.

Problematisch finde ich dagegen, wenn zum Beispiel Eltern hier die dänischen Schulen wählen, ohne sich wirklich auf Sprache und Kultur einlassen zu wollen.
torsten!
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Beitrag von torsten! »

aarhusvinduet hat geschrieben: Dass Vorstandmitglieder im SSF nicht dänisch sprechen können ist natürlich kläglich, aber wenn sich keine Dänischsprachigen bereiterklären einen Vorstandsposten zu übernehmen, ist der Verein zum Tode verurteilt.
Nun ja, ich denke, wer sich bereit erklärt, ein solches Amt zu übernehmen, hat auch eine Verpflichtung. Ein SSF-Vorstand repräsentiert den Verein nach außen und repräsentiert die dänische Minderheit. Diese wiederum definiert sich ja auch über die Sprache, weil das einer der wichtigsten Bausteine ist. Und der Vorstand, mit dem ich sprach, war schon einige Jahre im Amt. Ist es da zuviel verlangt, dänisch zu lernen?

Wenn das tatsächlich nicht getan wird, dann wird die dänische Minderheit zur Beliebigkeit degradiert. Natürlich ist die Sprache nicht alles, aber sie ist der zentrale Nenner. Sie ist eine wichtige Lebensader! Sonst könnten wir ja auch die dänischen Schulen sein lassen.

Von daher, so locker es auch zugehen mag, die Sprache muss bleiben, da kann es keine Diskussion geben. Was wäre die friesische Minderheit/Bevölkerungsgruppe, wenn sie nicht friesisch spräche ...

Torsten (der seinen Sohn daher auch zweisprachig großwerden läßt.)
tømrermester
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Beitrag von tømrermester »

torsten! hat geschrieben:
aarhusvinduet hat geschrieben: Dass Vorstandmitglieder im SSF nicht dänisch sprechen können ist natürlich kläglich, aber wenn sich keine Dänischsprachigen bereiterklären einen Vorstandsposten zu übernehmen, ist der Verein zum Tode verurteilt.
Nun ja, ich denke, wer sich bereit erklärt, ein solches Amt zu übernehmen, hat auch eine Verpflichtung. Ein SSF-Vorstand repräsentiert den Verein nach außen und repräsentiert die dänische Minderheit. Diese wiederum definiert sich ja auch über die Sprache, weil das einer der wichtigsten Bausteine ist. Und der Vorstand, mit dem ich sprach, war schon einige Jahre im Amt. Ist es da zuviel verlangt, dänisch zu lernen?

Wenn das tatsächlich nicht getan wird, dann wird die dänische Minderheit zur Beliebigkeit degradiert. Natürlich ist die Sprache nicht alles, aber sie ist der zentrale Nenner. Sie ist eine wichtige Lebensader! Sonst könnten wir ja auch die dänischen Schulen sein lassen.

Von daher, so locker es auch zugehen mag, die Sprache muss bleiben, da kann es keine Diskussion geben. Was wäre die friesische Minderheit/Bevölkerungsgruppe, wenn sie nicht friesisch spräche ...

Torsten (der seinen Sohn daher auch zweisprachig großwerden läßt.)
Wenn du den nächsten Satz in meinem Beitrag mitzitiert hättest

Wäre auch die ehrlicher Wahl! Wenn keine Dänen mehr da sind, soll man den Laden schliessen.

würdest du erkennen, dass wir einer Meinung sind!
Klaus
birthej
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Beitrag von birthej »

Ich schick mal einen Gruss an alle ehemaligen Duborg Schüler :D

Zu meiner Zeit war es nicht Pflicht in der Pause dänisch zu reden. Wir hatten allerdings auch einen ziemlich gemischten Jahrgang. Wir waren Schüler mit rein däischsprechiger Familie und rein deutschsprachiger Familie und haben in der Pause munter zwischen deutsch und dänisch hin- und hergewechselt. :mrgreen:

Zum SSF-Vorstand: Ich finde es schade, dass grade hier das Dänische nicht nehr gepflegt wird.

Liebe Grüsse Birthe
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