Danke euch allen. Das ist immer sehr hilfreich. Ich habe mich jetzt auch schon durch Unmengen von Beitraegen gelesen und dadurch einen ganz guten Eindruck bekommen was uns erwartet und was ihr fuer Persoenlichkeiten habt (was wichtig ist, um die Beitraege richtig zu verstehen - ich habe Nebenfach Ethnologie studiert

).
Was du schreibst, Andrea, stimmt nicht ganz. Fast meine ganze Verwandtschaft ist in Muenchen (Schwester in Koeln) und ich habe auch noch sehr gute Freunde dort. Die Stelle in Daenemark hat fuer mich unter anderem tatsaechlich den Reiz wieder naeher an diesen Menschen sein zu koennen. Seit ich selbst Kinder habe, plagt mich das schlechte Gewissen gegenueber meiner eigenen Mutter, die uns sehr vermisst und selbst nicht so reisefaehig ist. Ich betrachte es eigentlich als Chance, in Europa wieder einen Fuss auf den Boden zu bekommen, denn im dt akademischen Bereich geht nichts ohne Verbindungen, die ich in dieser Zeit vielleicht aufbauen kann. Wenn ich koennte, wuerde ich im Moment sofort nach Muenchen zurueckgehen.
Was du schreibst, Ursel, habe ich auch schon laenger so gesehen und erlebt. Schon vor den Kindern sind wir viel zu oft umgezogen, als dass wir noch haetten richtig tiefe, lang haltende Freundschaften schmieden koennen. Ein paar haben schon gehalten, aber die meisten kommen bei mir noch aus der Gymnasialzeit in Muenchen und Unizeit in Marburg und bei meiner Frau eigentlich nur aus der undergrad Zeit (obwohl es gibt, wie schon gesagt, einige bemerkenswerte Ausnahmen).
Mit den Kindern kam dann noch dazu, dass wir einfach keine Zeit dafuer haben, richtig Zeit in Freunde zu investieren und das ist nuneinmal das wichtigste. Ich merke manchmal selbst, dass ich garnicht dafuer offen bin, eine tiefergehende Freundschaft einzugehen, weil ich weiss, dass wir eh bald weiterziehen gehen und wie soll ich ernsthaften Kontakt mit den 30+ ehemalig engen Freunden aufrecht erhalten, die ueberall ueber die Welt verstreut sind? Deswegen erwarte ich auch garnicht viel von Daenemark. Dazu kommt, dass ich an der Uni immer sehr viele nette und interessante Leute kennenlerne, oft eben auch sehr unkonventionelle Leute, denen wahrscheinlich solche Konzepte wie jantelov nicht viel bedeuten. Ich habe also keine Angst, dass wenn unsere Nachbarn uns echt verschmaehen sollten, wir keine Freunde haetten.
Meine Frau arbeitet uebrigens Teilzeit von zu hause aus und wird diesen job auch von Daenemark aus machen koennen. Uns kommt das KiGa System also entgegen, obwohl wir "Teilzeit" Glaeubige sind - wir wollen nicht, dass unsere Kinder mehr Zeit mit anderen Menschen, als mit uns verbringen, finden aber so einen halben Tag KiGa pro Tag ganz gut fuer sie und sie moegen es auch echt. Geht das mit Teilzeit KiGa in Daenemark? Wird man dafuer auch schief angeschaut?