Hej allesammen,
also ich verstehe die Diskussion, die hier manchmal zwischen Jütlandfahrern und Seelandfahrern aufflammt, ja nicht so ganz. Wie einige schon richtig bemerkten: "Dänemark hat doch auch wo anders noch schöne Ecken". Aus der Sicht des Nordseefahrers könnte das genauso gut ein Aufruf an die Seeland-Fahrer sein.
Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Und so liegt den einen mehr der eine, den anderen mehr der andere Landstrich. Aber über die jeweils andere Gruppe die Nase zu rümpfen, a la "lass sie doch fahren, bleibt mehr Platz für uns" bringt keinem was.
Ich war lange Jahre ein eingefleischter Nordseefahrer. Nordjütland musste es sein, und nichts anderes. Und da auch nur die Nordseeküste. Und auch nur Lønstrup. Ich liebe nun mal das rauhe, abweisende an der Natur dort. Auch das Vergängliche, das einem dort immer wieder vor Augen geführt wird (Wanderdünen, abbröckelnde Küste, Bauten, die ins Meer stürzen werden) fasziniert mich einfach. Das kann mir kaum ein anderer Landstrich in Dänemark bieten. Die 400km, die man Jütland durchfahren muss, nehmen dann auch vorwiegend Urlauber auf sich, die die Natur dort lieben, und nicht zwingend auf Draufzeigemenüs und deutschsprachige Beschilderungen angewiesen sind (obwohl auch dort vorhanden).
Als ich mich vor einem Jahr von meiner Frau zu einer Fahrt nach Bornholm breitschlagen ließ, hätte ich nie gedacht, dass ich einmal "meine" Insel kennenlernen würde. Das "Inselgefühl" (hier erreicht mich keiner) und die vielfältige Natur auf kleinem Raum (schroffe Felsen, große Wälder, breite Strände) haben mich so beeindruckt, dass ich mich sofort in Bornholm verliebt habe und dieses Jahr ohne lange zu überlegen wieder hinmusste.
Bin ich jetzt "bekehrt"? Auf keinen Fall. Ich habe gesehen, dass es auch noch andere Landschaften in Dänemark gibt, die mich begeistern können, aber die "alte Liebe" gebe ich deswegen doch nicht auf. Denn mit Nordjütland verbinde ich ganz andere Erinnerungen und Erwartungen als mit Bornholm. Das eine KANN das andere nicht ersetzen.
Natürlich ist es immer gut, mal über den Tellerrand zu schauen, den Horizont zu erweitern. Dänemark ist klein genug dafür. Dazu muss man natürlich offen für neue Eindrücke sein. Dänemark ist vielfältig genug dafür. Die alljährlich belegte Urlaubsscholle nicht zu verlassen hat da viele Gründe. Angst, sich auf neues einzulassen, mag die Hauptsache sein. Aber auch das "zweite zuhause", wenn im Urlaub schon freundschaftliche Beziehungen zu Einheimischen unterhalten werden, verläßt keiner gerne.
Umbrüche und familiäre Veränderungen führen meist zu Änderungen in den Urlaubsgewohnheiten (wie bei mir: Heirat => Bornholm). Aus Eingebung oder gut gemeintem Ratschlag ist meiner Erfahrung nach noch keiner in ein unbekanntes Land gefahren.
Nordsee muss sein - Ostsee aber auch
Hejssa leifmusik,
da ist Dir, meiner Meinung nach, ein guter Beitrag gelungen; ganze Absätze davon hätte ich genauso geschrieben. Nur: die Landschaften sind eben auswechselbar! Mir ging´s ähnlich wie Dir, hatte mein "zu Hause in Dänemark" auf Møn gefunden. Jahrelang konnte ich mir kein anderes Ziel (trotz manch vorsichtiger Vorstöße nach Sælland) kaum vorstellen. Dann kam Bornholm dran - auch wieder jahrelang!
Aber aus dem (Zelt-)Camper wurde ein Wohnmobilfahrer und somit ein "Rundreisender". Die alte Liebe zu Møn und Bornholm blieb erhalten, doch heute schätze ich es mit dem Womo immer wieder neues zu entdecken (wer hätte z.B. gedacht, daß es in Dänemark eine Karstquelle gibt!); immer neue Wandergebiete und Aufschlüsse zum Sammeln von Steinen und Fossilien tun sich auf.
Nur - die Nordsee südlich von Hirtshals ist eben doch nicht so mein Ding - aber man soll ja nie "nie" sagen! Du hast völlig recht: die Urlaubsgewohnheiten ändern sich. Und wer weiß, vielleicht lande ich sogar eines Tages noch in eimem Ferienhaus in den heute von mir tunlichst gemiedenen sommerhusområder...
Venlig hilsen
werner48
da ist Dir, meiner Meinung nach, ein guter Beitrag gelungen; ganze Absätze davon hätte ich genauso geschrieben. Nur: die Landschaften sind eben auswechselbar! Mir ging´s ähnlich wie Dir, hatte mein "zu Hause in Dänemark" auf Møn gefunden. Jahrelang konnte ich mir kein anderes Ziel (trotz manch vorsichtiger Vorstöße nach Sælland) kaum vorstellen. Dann kam Bornholm dran - auch wieder jahrelang!
Aber aus dem (Zelt-)Camper wurde ein Wohnmobilfahrer und somit ein "Rundreisender". Die alte Liebe zu Møn und Bornholm blieb erhalten, doch heute schätze ich es mit dem Womo immer wieder neues zu entdecken (wer hätte z.B. gedacht, daß es in Dänemark eine Karstquelle gibt!); immer neue Wandergebiete und Aufschlüsse zum Sammeln von Steinen und Fossilien tun sich auf.
Nur - die Nordsee südlich von Hirtshals ist eben doch nicht so mein Ding - aber man soll ja nie "nie" sagen! Du hast völlig recht: die Urlaubsgewohnheiten ändern sich. Und wer weiß, vielleicht lande ich sogar eines Tages noch in eimem Ferienhaus in den heute von mir tunlichst gemiedenen sommerhusområder...
Venlig hilsen
werner48
den sidste Viking i Franken
Hej !
Witzig - bei mir ist es andersherum. Ich wohne an der Nordsee und trotzdem zieht es mich auch in DK immer an die Nordsee (von 2 Bornholmurlauben mal abgesehen...).
Liegt aber wohl eher daran das wir hier das Wattenmeer haben und immer wenn ich ans Wasser gehe, dieses nicht da ist
und in DK ständig Wasser vorhanden ist und die Dünen einfach genial sind.
Gruß
Torsten
Witzig - bei mir ist es andersherum. Ich wohne an der Nordsee und trotzdem zieht es mich auch in DK immer an die Nordsee (von 2 Bornholmurlauben mal abgesehen...).
Liegt aber wohl eher daran das wir hier das Wattenmeer haben und immer wenn ich ans Wasser gehe, dieses nicht da ist

Gruß
Torsten
Das ist halt so mit uns Menschen :
The grass is always greener on the other side !!!
Als wir uns entschieden haben, nach Dänemark zu ziehen, haben wir auch eine Art Rundreise gemacht.
Ich kann die Liebe zu der rauen Nordspitze genauso nachvollziehen wie die Liebe zu den Møner Klippen ...
Aber die Landschaft alleine macht es halt nicht aus. "Leutemäßig" haben wir uns sehr nach Nyborg hingezogen gefühlt und das wird es jetzt auch werden ... incl. Urlaubsplanung für Seeland und Nordfyn...
The grass is always greener on the other side !!!
Als wir uns entschieden haben, nach Dänemark zu ziehen, haben wir auch eine Art Rundreise gemacht.
Ich kann die Liebe zu der rauen Nordspitze genauso nachvollziehen wie die Liebe zu den Møner Klippen ...
Aber die Landschaft alleine macht es halt nicht aus. "Leutemäßig" haben wir uns sehr nach Nyborg hingezogen gefühlt und das wird es jetzt auch werden ... incl. Urlaubsplanung für Seeland und Nordfyn...
Wenn jemand (Auswanderer-Fragen) oder Fragen zu Fyn beantwortet haben will, versuch ich das gerne per PN (wenn ich kann !)
Moin,
nie und nimmer würde ich drei Wochen an einer Stelle hocken bleiben wollen.
Da hätte ich viel zu sehr Angst etwas schönes zu verpassen und den Gedanken zu hegen, " wärste mal lieber da hin gefahren , oder dorthin..."
Ausserdem muss man sich vorher so festlegen
, dann ist das Ferienhaus doof oder stinkt nach allen Vormietern oder ist dreckig oder der Strand ist weg...
Als alter Camper hat man die Sorgen nicht
und DK ist nicht so groß, daß man auch mal zick zack fahren kann.
Ich würde das Feeling nicht tauschen wollen.
by Heike die immer alles will, Norden, Osten, Süden und Westen
nie und nimmer würde ich drei Wochen an einer Stelle hocken bleiben wollen.
Da hätte ich viel zu sehr Angst etwas schönes zu verpassen und den Gedanken zu hegen, " wärste mal lieber da hin gefahren , oder dorthin..."
Ausserdem muss man sich vorher so festlegen

Als alter Camper hat man die Sorgen nicht

Ich würde das Feeling nicht tauschen wollen.
by Heike die immer alles will, Norden, Osten, Süden und Westen
kwako 
Man kann ohne Hunde leben......, aber es lohnt sich nicht!
Mehr über mich, schau mal hier rein....
http://www.dk-forum.de/forum/ftopic4570-0-asc-15.html

Man kann ohne Hunde leben......, aber es lohnt sich nicht!
Mehr über mich, schau mal hier rein....
http://www.dk-forum.de/forum/ftopic4570-0-asc-15.html
Hej, dankeschön für euer Lob und eure rege Beteiligung!
Eure Vorstellung von einem gelungenen Dänemark-Urlaub sind ja ganz schön verschieden. Schön mal zu hören, wie andere in eben demselben Land den Urlaub verbringen, ohne dass der eine den anderen zu irgendwas bekehren will.
@Kathi: Wie gesagt, Bornholm vereint viele verschiedene Landschaften und Küstenstriche in einem. Spätsommer ist eine schöne Zeit, besonders die ersten beiden Septemberwochen. Danach wird es an manchen Orten schlagartig "vinter lukket", dafür hat man fast alles für sich. In welche Ecke fahrt ihr denn?
@kwako: Mit dem Camper im Urlaub rumreisen: so wie du es beschreibst und begründest, klingt es wirklich interessant. Die Unabhängigkeit, sich seinen Urlaubsort spontan auszusuchen, ja, das hat was. Mich würde der begrenzte Platz stören. Liegt es daran, dass wir als vierköpfige Familie in einer Stadtwohnung leben? Kann sein...
Tja, da gibt es die lieben Verwandten, die immer sagen "Fahrt doch auch mal woanders hin. Ihr könnt doch nicht immer an einer Stelle hocken bleiben". Vermutlich weil sie nicht immer wieder die gleichen Geschichten hören wollen? Aber wir quälen ja niemanden mit endlosen Diavorträgen oder Beschreibungen von Muschelfunden. Was haben SIE also davon wenn WIR woanders hinfahren?
Aber jetzt kommt's: dann fährt man mal woanders hin (aber nicht weil uns das jemand gesagt hat), dann ist es auch wieder nicht richtig: "Kanaren? Schön! Lanzarote? Ach Gott, da sind doch nur Steine! Warum denn dahin?" Zwecklos, denen zu erklären, wie schön die verschiedenen Braun- und Rotnuancen von Lava in der Sonne aussehen. Wie erfrischend so ein Bad im kalten, salzigen Antlantik nach einer Wanderung an schroffen und heißen Klippen entlang ist.
Um mal wieder den Bogen Richtung Dänemark zu spannen: Das würde keiner richtig verstehen, was so faszinierend und schön an einem Urlaubsort ist, der sich nicht auf die verlässlichen Prädikate "sauber", "günstig" und "Essen okay" reduzieren lässt.
Selbst unter uns Dänemark-Fahrenden dürfte es schon schwierig werden, sich gegenseitig klar zu machen, was gerade an dem einen Ort so toll ist.
Ich würde nie irgendwohin fahren wollen, weil "man das mal gesehen haben muss". Ich weiß auch nicht, uns zuhause zieht es eben irgendwie mal da hin, mal dort hin. Das ist so ein Bauchgefühl. Dieses Jahr schlagen wir total aus der Art und fahren: in die Berge. Nach Südtirol. Passt ja gar nicht. Sind wir aber mal neugierig drauf. Na gut, wir sind Wiederholungstäter. Aber wir hatten einfach mal Lust auf Hotel und alles gemacht bekommen. Und das Essen ist so lecker. Ich will mal wieder wandern, ein paar Gipfel hoch, Brotzeit, die Natur, Einsamkeit und Weite genießen. Ja, und da trifft es sich wieder mit dem, was ich auch in Dänemark suche. Wenn auch 2000 Höhenmeter niedriger.
Aber irgendwann sind wir wieder am Meer, das weiß ich genau. Und zwar im lieblichen, rauhen, sandigen, grünen, ländlichen, weltoffenen Dänemark.
Schönen Tag euch,
Leif.
Eure Vorstellung von einem gelungenen Dänemark-Urlaub sind ja ganz schön verschieden. Schön mal zu hören, wie andere in eben demselben Land den Urlaub verbringen, ohne dass der eine den anderen zu irgendwas bekehren will.
@Kathi: Wie gesagt, Bornholm vereint viele verschiedene Landschaften und Küstenstriche in einem. Spätsommer ist eine schöne Zeit, besonders die ersten beiden Septemberwochen. Danach wird es an manchen Orten schlagartig "vinter lukket", dafür hat man fast alles für sich. In welche Ecke fahrt ihr denn?
@kwako: Mit dem Camper im Urlaub rumreisen: so wie du es beschreibst und begründest, klingt es wirklich interessant. Die Unabhängigkeit, sich seinen Urlaubsort spontan auszusuchen, ja, das hat was. Mich würde der begrenzte Platz stören. Liegt es daran, dass wir als vierköpfige Familie in einer Stadtwohnung leben? Kann sein...

Tja, da gibt es die lieben Verwandten, die immer sagen "Fahrt doch auch mal woanders hin. Ihr könnt doch nicht immer an einer Stelle hocken bleiben". Vermutlich weil sie nicht immer wieder die gleichen Geschichten hören wollen? Aber wir quälen ja niemanden mit endlosen Diavorträgen oder Beschreibungen von Muschelfunden. Was haben SIE also davon wenn WIR woanders hinfahren?
Aber jetzt kommt's: dann fährt man mal woanders hin (aber nicht weil uns das jemand gesagt hat), dann ist es auch wieder nicht richtig: "Kanaren? Schön! Lanzarote? Ach Gott, da sind doch nur Steine! Warum denn dahin?" Zwecklos, denen zu erklären, wie schön die verschiedenen Braun- und Rotnuancen von Lava in der Sonne aussehen. Wie erfrischend so ein Bad im kalten, salzigen Antlantik nach einer Wanderung an schroffen und heißen Klippen entlang ist.
Um mal wieder den Bogen Richtung Dänemark zu spannen: Das würde keiner richtig verstehen, was so faszinierend und schön an einem Urlaubsort ist, der sich nicht auf die verlässlichen Prädikate "sauber", "günstig" und "Essen okay" reduzieren lässt.
Selbst unter uns Dänemark-Fahrenden dürfte es schon schwierig werden, sich gegenseitig klar zu machen, was gerade an dem einen Ort so toll ist.
Ich würde nie irgendwohin fahren wollen, weil "man das mal gesehen haben muss". Ich weiß auch nicht, uns zuhause zieht es eben irgendwie mal da hin, mal dort hin. Das ist so ein Bauchgefühl. Dieses Jahr schlagen wir total aus der Art und fahren: in die Berge. Nach Südtirol. Passt ja gar nicht. Sind wir aber mal neugierig drauf. Na gut, wir sind Wiederholungstäter. Aber wir hatten einfach mal Lust auf Hotel und alles gemacht bekommen. Und das Essen ist so lecker. Ich will mal wieder wandern, ein paar Gipfel hoch, Brotzeit, die Natur, Einsamkeit und Weite genießen. Ja, und da trifft es sich wieder mit dem, was ich auch in Dänemark suche. Wenn auch 2000 Höhenmeter niedriger.
Aber irgendwann sind wir wieder am Meer, das weiß ich genau. Und zwar im lieblichen, rauhen, sandigen, grünen, ländlichen, weltoffenen Dänemark.
Schönen Tag euch,
Leif.