Hallo Mondstein,
vielen Dank für die Anregung dieses interessanten und sicherlich auch polarisierenden Themas. Ich bin auch kein Däne, kann also leider nicht namentlich sprechen, aber es gibt wohl auch bei den Dänen keine ganz einheitliche Meinung zu diesem Thema. (Sonst würde der Name Forums-borg eine ganz neue Bedeutung bekommen...). Und eine kritische Auseinandersetzung mit der Windkraft ist meiner Meinung nach sehr angebracht, solange sie auf einer sachlichen Ebene beruht. Die privaten Betreiber von Windkraftanlagen empfinden sich selbst oft im Grunde als Naturschützer. Öffentlich ausgetragene Konflikte zwischen diesen auf der einen und Naturschützern auf der anderen Seite schaden beiden und vor allem doch dem gemeinsamen Ziel. Sie nützen letztlich nur der Energielobby, die in Sachen Energieversorgung am liebsten alles beim Alten lassen möchte und das so lange wie nur möglich - Betrieb der AKWs und Kohlekraftwerke, ungebremsten Klimawandel und Katastrophenszenarien inklusive.
Auffällig ist dabei, dass die meisten Gegner gar nichts gegen WKA haben, nur nicht gerade bei ihnen vor der Haustür.
Ich finde diese Dinger nicht gerade schön, auch und gerade nicht in DK. Für mich gehören sie wirklich nicht unbedingt zum Lanschaftsbild, doch ich möchte in meinem Ferienhaus Strom aus der Steckdose, Licht und eine warme Heizung haben.
Die WKAs sind eine Zerstörung des Landschaftsbildes, aber es müssen sich auch Standorte finden lassen, an denen bereits andere Kulissen die Landschaft so verschandelt haben, dass zusätzliche Windkraftanlagen keine weitere nachteilige Auswirkung verursachen. Nur muss da eben auch Wind sein. Und das ist ja bei freien Flächen in Küstenähe meist der Fall. Dort befinden sich jedoch häufig auch Naturschutzgebiete. In diesen Gebieten wirkt sich der Discoeffekt durch den Schlagschatten und die Lärmimmissonen erwiesenermaßen nachteilig auf die Tier- und Pflanzenwelt aus. Fluchtreflexe bei Inseketen und Vögeln, dadurch bedingter Nahrungsmangel verschiedener Brutvogelarten. Vogelschlag (da hinkt der Vergleich zwischen antiken Windmühlen und modernen Windparke), allg. Lebensraumverlust, Scheuch- und Barrierewirkungen usw. Ähnliches gilt auch für einen Offshore Park. Lukas schreibt, dass in unmittelbarer Nähe des Bovling Fjordes (Nissum Fjord) Windkraftanlagen stehen, obwohl dort ein großes Vogelschutzgebiet ist. So etwas ist für mich ein wirklicher Fehler und stärkt nur die Gegner der erneuerbaren Energien.
Ich möchte schließlich noch anregen, über weitere Alternativen nachzudenken, was ist mit Wasser- oder Gezeitenkraftwerken und der Solarenergie? Mir ist aufgefallen, dass viele neue Ferienhäuser bereits mit Solarkollektoren ausgestattet sind, das ist doch wirklich eine gute Entwicklung.
Bearbeitet von - tori-san am 23.09.2004 23:15:04
windkraftanlagen
Moin.
Ob die WKAs nun die Landschaft verschandeln oder nicht - darüber kann man sicher streiten. Ich persönlich empfinde so einen weißen schlanken Turm mit "gutem Zweck" in der Landschaft nicht störend.
Ich für meinen Teil gucke lieber auf einen Windpark als auf die Schlote eines Kohlekraftwerkes, und beim Anblick eines AKWs in der Nähe meiner Sommerresidenz kämen auch nicht gerade Urlaubsgefühle auf.
So ein Kraftwerk verschandelt die Landschaft doch viel mehr, als halbwegs ins Landschaftsbild passende WKAs. Und: beim Abbau einer WKA wird ihr Standort renaturiert und möglichst in den vorherigen Zustand versetzt.
Regenerative Energien sind - wie tori-san anregte - durchaus eine wichtige Sache, WKAs wie auch andere regenerative Energien. Photovoltaik (Solarzellen) beispielsweise sind aber noch nicht so leistungsfähig, daß man damit genügen solare in elektrische Energie konvertieren kann, ohne riesige Flächen mit Solarzellen zu bebauen. Da muß sich die Technik noch entwickeln - aber es geht voran. In Dänemark Gezeitenkraftwerke zu installieren ist aufgrund des geringen Tidenhubs nicht sinnvoll - wobei die Dinger dann ja in Strömungen und dergleichen eingreifen. Und Wasserkraftwerke funktionieren in Norwegen und Schweden gut, aber in DK gibt es dafür zu wenig größere Flüsse. (In Bindslev (Vendsyssel) gibt's immerhin ein altes kleines Wasserkraftwerk am Uggerby Å.)
Hej
Alexander
Ob die WKAs nun die Landschaft verschandeln oder nicht - darüber kann man sicher streiten. Ich persönlich empfinde so einen weißen schlanken Turm mit "gutem Zweck" in der Landschaft nicht störend.
Ich für meinen Teil gucke lieber auf einen Windpark als auf die Schlote eines Kohlekraftwerkes, und beim Anblick eines AKWs in der Nähe meiner Sommerresidenz kämen auch nicht gerade Urlaubsgefühle auf.
So ein Kraftwerk verschandelt die Landschaft doch viel mehr, als halbwegs ins Landschaftsbild passende WKAs. Und: beim Abbau einer WKA wird ihr Standort renaturiert und möglichst in den vorherigen Zustand versetzt.
Regenerative Energien sind - wie tori-san anregte - durchaus eine wichtige Sache, WKAs wie auch andere regenerative Energien. Photovoltaik (Solarzellen) beispielsweise sind aber noch nicht so leistungsfähig, daß man damit genügen solare in elektrische Energie konvertieren kann, ohne riesige Flächen mit Solarzellen zu bebauen. Da muß sich die Technik noch entwickeln - aber es geht voran. In Dänemark Gezeitenkraftwerke zu installieren ist aufgrund des geringen Tidenhubs nicht sinnvoll - wobei die Dinger dann ja in Strömungen und dergleichen eingreifen. Und Wasserkraftwerke funktionieren in Norwegen und Schweden gut, aber in DK gibt es dafür zu wenig größere Flüsse. (In Bindslev (Vendsyssel) gibt's immerhin ein altes kleines Wasserkraftwerk am Uggerby Å.)
Hej
Alexander