Pisa-Studie
Klar, die PISA-Studie ist in meinem Umfeld allen ein Begriff, die schulpflichtige Kinder haben. Immer wenn in der Schule was nicht klappt, haben meine Kinder gleich die Studie als Ausrede parat. Sie können doch nichts dafür, das Bildungssystem ist schuld.
Lukas schrieb: „PISA 2000 hat in Deutschland einen beispiellosen Aktionismus der Bildungspolitiker ausgelöst“. Stimmt und viel heiße Luft erzeugt! Und zumindest hier in Sachsen-Anhalt ein riesiges Chaos in den Lehrplänen der jetzigen Klassenstufen 10 und 11 verbreitet Das sind die Klassenstufen die zum selben Zeitpunkt fertig werden, weil sie nach 12 bzw. 13 Jahren die Schule beenden. OK, der Regierungswechsel hatte auch seinen Anteil daran, nicht nur die PISA-Studie.
Bis wirklich bundeseinheitliche Bildungsstandards gelten, wird wohl noch viel viel Zeit vergehen. Meine Kinder werden das in den 1/2 bzw. 2 1/2 Jahren Schule bis zur 13. nicht mehr erleben.
Es gibt ja nicht nur Unterschiede in den Bundesländern sondern von Ort zu Ort und von Schule zu Schule.
Die vielen Publikationen in D sind keine Gewähr dafür, dass wirklich was getan wird oder in so kurzer Zeit getan werden kann. Das schürt nur Unruhe. Es wäre besser, weniger zu reden und mehr zu tun. Wie das mit dem Ändern in DK ist, kann ich natürlich nicht einschätzen.
Vor kurzem kam ein Bericht im Fernsehen, dass das finnische Bildungssystem so gut sei, weil es in den 80er Jahren viel vom Schulsystem der DDR übernommen habe (aha!). Andere Publikationen gehen wieder davon aus, dass die Finnen besser sind, wegen der geringeren Zahl der Migranten.
Gründe kann man viele finden, aber die lösen weder die Probleme in D noch in DK.
Pitti
Lukas schrieb: „PISA 2000 hat in Deutschland einen beispiellosen Aktionismus der Bildungspolitiker ausgelöst“. Stimmt und viel heiße Luft erzeugt! Und zumindest hier in Sachsen-Anhalt ein riesiges Chaos in den Lehrplänen der jetzigen Klassenstufen 10 und 11 verbreitet Das sind die Klassenstufen die zum selben Zeitpunkt fertig werden, weil sie nach 12 bzw. 13 Jahren die Schule beenden. OK, der Regierungswechsel hatte auch seinen Anteil daran, nicht nur die PISA-Studie.
Bis wirklich bundeseinheitliche Bildungsstandards gelten, wird wohl noch viel viel Zeit vergehen. Meine Kinder werden das in den 1/2 bzw. 2 1/2 Jahren Schule bis zur 13. nicht mehr erleben.
Es gibt ja nicht nur Unterschiede in den Bundesländern sondern von Ort zu Ort und von Schule zu Schule.
Die vielen Publikationen in D sind keine Gewähr dafür, dass wirklich was getan wird oder in so kurzer Zeit getan werden kann. Das schürt nur Unruhe. Es wäre besser, weniger zu reden und mehr zu tun. Wie das mit dem Ändern in DK ist, kann ich natürlich nicht einschätzen.
Vor kurzem kam ein Bericht im Fernsehen, dass das finnische Bildungssystem so gut sei, weil es in den 80er Jahren viel vom Schulsystem der DDR übernommen habe (aha!). Andere Publikationen gehen wieder davon aus, dass die Finnen besser sind, wegen der geringeren Zahl der Migranten.
Gründe kann man viele finden, aber die lösen weder die Probleme in D noch in DK.
Pitti
Guten Morgen, Pitti!
Da sind ganz viele interessante Momente in Deinem Posting.
Wir haben gestern in kleiner Runde über diese Frage hier gesprochen, und ich habe mich auch gewundert, wieso eigentlich dauernd DK und Schweden als Vorbilder genommen werden, die ja gar nicht sooo viel besser bei PISA abschneiden - statt Finnland, das ja wirklich vorlegt.
Der Witz scheint mal wieder zu ein, daß Dtld. manche Entwicklung in DK gar nicht mitbekommt und deshalb Idealen nachtrauert, die so hier gar nicht mehr existieren, weil sie sich auf Dauer als unbrauchbar erwiesen haben. (Das gleiche gilt ja für das Sozialmodell, Stichwort Sozialstaat etc.)
Tatsächlich gehen wir hier in DK langsam wieder von dem System weg, das die Deutschen anscheinend so gern bei sich einführen wollen, hier wird wieder nach etwas mehr Leistung(sdruck) geschrieben und es zeigt sich, daß man weg von den Klassen und hin zu niveaugerichtetem Unterricht kommen möchte.
Und nach Niveau eingeteilt werden ist eben auch leistungsbtonte Einteilung statt eben einfach nach Alter geordnet in Klassen zusammengefaßt zu sein.
Ganz interessant bei Dir fand ichauch, daß selbst die Kinder und Eltern Shculversagen auf das Bildungssystem schieben statt bei den Kindern, Lehrern etc.
Typisch deutsch, dachte ich inzwischen sosofrt, weil wir ja so langsam das genöle der deutschen und die ewige Diskutierei leid sind, die von jenseits der Grenze kommt.
Entshucldige,daß ich das so sage, aberals Deutsche darf ich scher mein eigenes Volk auch kritisch betrachten.
Denn das ist das Sympathische hier: Egal was schiefläuft, man krempelt die Ärmel hoch un dversucht, etwas zu ändern statt nur zu reden und anderen die Schuld zuzuschieben.
Im Fernsehen kommt gerade im Frühstücksfernsehen, das ich wg. der Nachrichten anhabe, seit die Kinder aus dem Haus sind, daß die dänischen Kinder schlecht lesen, schlecht schreiben und schlecht rechnen.
Es heißt, eine internationale Studie abe dies ergeben, an der allerdings ein paar Länder mehr als vor 3 Jahren teilgenommen hätten - insofern sei eine Verschlechterung beim Platz mit Vorsicht zu genießen.
Das Wort PISA-Studie fällt mit keinem einzigen Wort!
In der Klasse meiner Tochter in der 5. Kl. (was in Dtld. der 6. entspräche) lesen einige wirklich derart schlecht, daß meine 2. Tochter aus der damals 0. Kl. besser las!
Ich glaube allerdings, der entscheidende Unterschied in beiden Systemen ist noch, daß in Dtld. die Kinder mehr mit Wissen "vollgestopft" werden als hier in DK.
Hier lernt man inzwischen doch schon mehr, wie man sich Wissen aneignet, wo man Infios findet und wie man sich Zusammenhänge erarbeitet, teils eben auch in Gruppen.
Ichfühle mich darin etwas bestätigt durch die Panik, die offenbar in dt. KIGAs ausbrach, als auchdiese für zu schlecht befunden wurden --- gleich sollte dort mehr gelernt werden.
Als ob man durch Spiel, Theater, Musik und die üblichen KIGA-Beschäftigungen nicht auch lerne - mir kam es so vor, als ob die Deutschen glaubten, das Bildungsdefizit aufzuhalten, indem sie die Schultafel schon für die Kleinsten aufstellten - wo doch jeder inzwischen weiß, wie wichtig (freies) Spielen für die Entwicklung ist.
Privatinitiativen der Eltern in Sachen Bildung, bei der die Kleinsten bereits in ambitiösen Musik- oder Sprachenunterricht geschickt werden, scheinen mir in dieselbe Richtung zu gehen.
Immerhin steht DK ziemlich an der Spitze,was die freude an der Schule angeht - und das ist für mich ein wichtiges Argument in der ganzen Diskussion - denn Lernen und Scuhle sollen Spaß machen,dann geht es am besten.
Und anscheinend gibt die viele Paukerei mit Leistungsdruck (s.a. Thread hier im Forum "Schultests ja oder nein") (wie in Dtld.) ja keinen positiven Niederschlag - weder in Sachen Leistung noch in Sachen Freude.
Allen eine schöne Adventswoche - Ursel, DK (mit 2 Schulkindern)
Da sind ganz viele interessante Momente in Deinem Posting.
Wir haben gestern in kleiner Runde über diese Frage hier gesprochen, und ich habe mich auch gewundert, wieso eigentlich dauernd DK und Schweden als Vorbilder genommen werden, die ja gar nicht sooo viel besser bei PISA abschneiden - statt Finnland, das ja wirklich vorlegt.
Der Witz scheint mal wieder zu ein, daß Dtld. manche Entwicklung in DK gar nicht mitbekommt und deshalb Idealen nachtrauert, die so hier gar nicht mehr existieren, weil sie sich auf Dauer als unbrauchbar erwiesen haben. (Das gleiche gilt ja für das Sozialmodell, Stichwort Sozialstaat etc.)
Tatsächlich gehen wir hier in DK langsam wieder von dem System weg, das die Deutschen anscheinend so gern bei sich einführen wollen, hier wird wieder nach etwas mehr Leistung(sdruck) geschrieben und es zeigt sich, daß man weg von den Klassen und hin zu niveaugerichtetem Unterricht kommen möchte.
Und nach Niveau eingeteilt werden ist eben auch leistungsbtonte Einteilung statt eben einfach nach Alter geordnet in Klassen zusammengefaßt zu sein.
Ganz interessant bei Dir fand ichauch, daß selbst die Kinder und Eltern Shculversagen auf das Bildungssystem schieben statt bei den Kindern, Lehrern etc.
Typisch deutsch, dachte ich inzwischen sosofrt, weil wir ja so langsam das genöle der deutschen und die ewige Diskutierei leid sind, die von jenseits der Grenze kommt.
Entshucldige,daß ich das so sage, aberals Deutsche darf ich scher mein eigenes Volk auch kritisch betrachten.
Denn das ist das Sympathische hier: Egal was schiefläuft, man krempelt die Ärmel hoch un dversucht, etwas zu ändern statt nur zu reden und anderen die Schuld zuzuschieben.
Im Fernsehen kommt gerade im Frühstücksfernsehen, das ich wg. der Nachrichten anhabe, seit die Kinder aus dem Haus sind, daß die dänischen Kinder schlecht lesen, schlecht schreiben und schlecht rechnen.
Es heißt, eine internationale Studie abe dies ergeben, an der allerdings ein paar Länder mehr als vor 3 Jahren teilgenommen hätten - insofern sei eine Verschlechterung beim Platz mit Vorsicht zu genießen.
Das Wort PISA-Studie fällt mit keinem einzigen Wort!
In der Klasse meiner Tochter in der 5. Kl. (was in Dtld. der 6. entspräche) lesen einige wirklich derart schlecht, daß meine 2. Tochter aus der damals 0. Kl. besser las!
Ich glaube allerdings, der entscheidende Unterschied in beiden Systemen ist noch, daß in Dtld. die Kinder mehr mit Wissen "vollgestopft" werden als hier in DK.
Hier lernt man inzwischen doch schon mehr, wie man sich Wissen aneignet, wo man Infios findet und wie man sich Zusammenhänge erarbeitet, teils eben auch in Gruppen.
Ichfühle mich darin etwas bestätigt durch die Panik, die offenbar in dt. KIGAs ausbrach, als auchdiese für zu schlecht befunden wurden --- gleich sollte dort mehr gelernt werden.
Als ob man durch Spiel, Theater, Musik und die üblichen KIGA-Beschäftigungen nicht auch lerne - mir kam es so vor, als ob die Deutschen glaubten, das Bildungsdefizit aufzuhalten, indem sie die Schultafel schon für die Kleinsten aufstellten - wo doch jeder inzwischen weiß, wie wichtig (freies) Spielen für die Entwicklung ist.
Privatinitiativen der Eltern in Sachen Bildung, bei der die Kleinsten bereits in ambitiösen Musik- oder Sprachenunterricht geschickt werden, scheinen mir in dieselbe Richtung zu gehen.
Immerhin steht DK ziemlich an der Spitze,was die freude an der Schule angeht - und das ist für mich ein wichtiges Argument in der ganzen Diskussion - denn Lernen und Scuhle sollen Spaß machen,dann geht es am besten.
Und anscheinend gibt die viele Paukerei mit Leistungsdruck (s.a. Thread hier im Forum "Schultests ja oder nein") (wie in Dtld.) ja keinen positiven Niederschlag - weder in Sachen Leistung noch in Sachen Freude.
Allen eine schöne Adventswoche - Ursel, DK (mit 2 Schulkindern)
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
Hej,
wird Pisa nicht definitiv überbewertet ?
Charmante Nuancen der eigenen Mentalität und Kultur können in dieser Studie doch überhaupt nicht berücksichtigt werden. Wir zitieren Ländern als Vorbilder, wo doch völlig andere Gegebenheiten herrschen. Ob wir das tatsächlich soi erreichen wollen, scheint mir fraglich. Südkorea steht z.B. ziemlich weit oben. Ich bin oft da. Wenn ich mir die Schulikinder dort ansehe, wie sie in ihren Uniformen gedrillt aufs Funktionieren geschult werden, weis ich nicht, ob das unser Ziel sein sollte.
Ich werde als Vater ab dem nächsten Schuljahr erleben dürfen, wie die Unterschiede D zu DK sind, wenn mein Sohn seine Oberstufe in DK angeht.
wird Pisa nicht definitiv überbewertet ?
Charmante Nuancen der eigenen Mentalität und Kultur können in dieser Studie doch überhaupt nicht berücksichtigt werden. Wir zitieren Ländern als Vorbilder, wo doch völlig andere Gegebenheiten herrschen. Ob wir das tatsächlich soi erreichen wollen, scheint mir fraglich. Südkorea steht z.B. ziemlich weit oben. Ich bin oft da. Wenn ich mir die Schulikinder dort ansehe, wie sie in ihren Uniformen gedrillt aufs Funktionieren geschult werden, weis ich nicht, ob das unser Ziel sein sollte.
Ich werde als Vater ab dem nächsten Schuljahr erleben dürfen, wie die Unterschiede D zu DK sind, wenn mein Sohn seine Oberstufe in DK angeht.
Hallo alle alte und neue Debattanten!
Heute morgen zitierte das dänische Staatsradio schon in den Nachrichten den Spiegel. Man erfuhr, dass DK auf verschiedenen Gebieten und in der Gesamtbetrachtung ein paar Plätze weiter abgerutscht ist. (Deutschland ist aufgestiegen und liegt damit nun deutlich vor Dänemark, fachlich gesehen.)
Selbst das dänische Staatsradio stürzte sich also auch sofort auf die Nachrichten, als sie zugänglich wurden. Der Name Pisa-Studie wurde erwähnt.
Dass die dänischen Medien den Begriff Pisa-Studie vermieden haben, kann ich nicht generell bestätigen. Das ist vielleicht eine Frage eures Medienkonsums. Die Zeitung Politiken hat jedenfalls in den letzten Jahren immer wieder von der Studie und ihren Konsequenzen in Dänemark berichtet. Erst vor einigen Wochen las ich darin einen interessanten Aufsatz über internationale Analysen der Vergleichbarkeit der Länderergebnisse (des Jahres 2000). Dabei wurde u.a. darauf hingewiesen, dass die angelsächsischen Länder im Gegensatz zu u.a. Deutschland Sonderschulen etc. von der Untersuchung ausschlossen. Weiterhin sei der Anteil von Schulen und Klassen, die sich der Untersuchung verweigerten, in diesen Ländern "sehr hoch" gewesen, ebenfalls im Gegensatz zu u.a. Deutschland. Dazu kommen die üblichen Argumente der mangelnden Vergleichbarkeit. Man nennt "Pisa" beim Namen.
Gestern sah ich im deutschen Fernsehen, wie das Land Bayern diesmal fühlbare Verbesserungen erreichte. (Bayern hatte im innerdeutschen Pisa 2001/02 in Deutschland am besten abgeschnitten und war auf dem Niveau von Grossbritannien und Schweden (oder sogar besser). Nach Aussage eines Schulrektors war die zentrale Änderung seit 2000 folgende: Man hat sich insbesondere auf die Gymnasien gestürzt und dort generell mit anderen Test- und Prüfungsfragen gearbeitet. Die Schüler kennen nun besser die Art von Fragen, die die Pisa-Untersuchungen stellen. Sie erleben also keinen Formulierungsschock mehr. Meiner Meinung nach trägt dies dazu bei, die internationale Vergleichbarkeit zu erhöhen. Aber ob die Schulen dadurch besser werden?
Dass der Pisa-Schock in D so heftig war und die Ergebnisse so viel diskutiert wurden, ist meiner Meinung nach nicht nur eine Folge der allgemeinen Krisenstimmung. Vielmehr geht es auch um alte Illusionen. Erhebliche Teile der Bevölkerung (typischerweise über-50-jährige Westdeutsche) bildeten sich lange Zeit ein, der deutsche Wohlstand komme vom überlegenen deutschen Bildungssystem. Dieser Glaube ist seit Pisa gebrochen, jedenfalls für die nähere Zukunft.
Man sollte auch nicht ganz vergessen, dass das deutsche Schulwesen fachlich orientiert ist, und fachliche Kritik daher als härter empfindet als das dänische. Dieses betont Chancengleichheit und Unterhaltungswert stärker. (Und ist zugleich weniger skeptisch gegenüber der Ausbreitung der Privatschulen.)
Gruss Michael
Bearbeitet von - MichaelD am 06.12.2004 14:21:40
Heute morgen zitierte das dänische Staatsradio schon in den Nachrichten den Spiegel. Man erfuhr, dass DK auf verschiedenen Gebieten und in der Gesamtbetrachtung ein paar Plätze weiter abgerutscht ist. (Deutschland ist aufgestiegen und liegt damit nun deutlich vor Dänemark, fachlich gesehen.)
Selbst das dänische Staatsradio stürzte sich also auch sofort auf die Nachrichten, als sie zugänglich wurden. Der Name Pisa-Studie wurde erwähnt.
Dass die dänischen Medien den Begriff Pisa-Studie vermieden haben, kann ich nicht generell bestätigen. Das ist vielleicht eine Frage eures Medienkonsums. Die Zeitung Politiken hat jedenfalls in den letzten Jahren immer wieder von der Studie und ihren Konsequenzen in Dänemark berichtet. Erst vor einigen Wochen las ich darin einen interessanten Aufsatz über internationale Analysen der Vergleichbarkeit der Länderergebnisse (des Jahres 2000). Dabei wurde u.a. darauf hingewiesen, dass die angelsächsischen Länder im Gegensatz zu u.a. Deutschland Sonderschulen etc. von der Untersuchung ausschlossen. Weiterhin sei der Anteil von Schulen und Klassen, die sich der Untersuchung verweigerten, in diesen Ländern "sehr hoch" gewesen, ebenfalls im Gegensatz zu u.a. Deutschland. Dazu kommen die üblichen Argumente der mangelnden Vergleichbarkeit. Man nennt "Pisa" beim Namen.
Gestern sah ich im deutschen Fernsehen, wie das Land Bayern diesmal fühlbare Verbesserungen erreichte. (Bayern hatte im innerdeutschen Pisa 2001/02 in Deutschland am besten abgeschnitten und war auf dem Niveau von Grossbritannien und Schweden (oder sogar besser). Nach Aussage eines Schulrektors war die zentrale Änderung seit 2000 folgende: Man hat sich insbesondere auf die Gymnasien gestürzt und dort generell mit anderen Test- und Prüfungsfragen gearbeitet. Die Schüler kennen nun besser die Art von Fragen, die die Pisa-Untersuchungen stellen. Sie erleben also keinen Formulierungsschock mehr. Meiner Meinung nach trägt dies dazu bei, die internationale Vergleichbarkeit zu erhöhen. Aber ob die Schulen dadurch besser werden?
Dass der Pisa-Schock in D so heftig war und die Ergebnisse so viel diskutiert wurden, ist meiner Meinung nach nicht nur eine Folge der allgemeinen Krisenstimmung. Vielmehr geht es auch um alte Illusionen. Erhebliche Teile der Bevölkerung (typischerweise über-50-jährige Westdeutsche) bildeten sich lange Zeit ein, der deutsche Wohlstand komme vom überlegenen deutschen Bildungssystem. Dieser Glaube ist seit Pisa gebrochen, jedenfalls für die nähere Zukunft.
Man sollte auch nicht ganz vergessen, dass das deutsche Schulwesen fachlich orientiert ist, und fachliche Kritik daher als härter empfindet als das dänische. Dieses betont Chancengleichheit und Unterhaltungswert stärker. (Und ist zugleich weniger skeptisch gegenüber der Ausbreitung der Privatschulen.)
Gruss Michael
Bearbeitet von - MichaelD am 06.12.2004 14:21:40
Grüsse
Michael
Michael
Manchmal glaube ich unsere Kinder werden viel zu sehr in Watte gepackt und da schließe ich mich nicht aus. In den USA kommen die Kinder mit 5 in die Vorschule und lernen bereits lesen, schreiben und rechnen. Ob ihnen das schadet? Aus eigenem Erleben weiß ich, dass das nicht so ist. Kinder sind in dem Alter sehr, sehr aufnahmefähig. Es kommt aber auf die Art und Weise an, wie ihnen das Wissen nahe gebracht wird.
Was für ein Wunder, dass die Kindergartenbetreuung in Sachsen-Anhalt NOCH als Spitze angesehen wird. Trotz massiver Mittelkürzungen wurde es noch nicht geschafft, die kaputt zu machen, obwohl das seit Jahren versucht wird.
Mit Wissen werden meine Kinder bestimmt nicht voll gestopft. Die Schulbücher sind eine Katastrophe und wenn wir das Internet nicht hätten … Und damit meine ich nicht die Hausaufgaben-Seiten. Wenn ich manchmal so sehe, was im Unterricht für ein Blödsinn unternommen wurde und wird (Rollenspielchen, statt Wissensaneignung und Faktenwissen, Projektwochen, Schulfeste…), wie oft der Unterricht selbst im 13. Schuljahr 5 Monate vor den Abiturprüfungen ausfällt, wird mir bange. Kein Wunder, dass das Abitur nicht in allen Bundesländern anerkannt wird.
Was jetzt alles so vorgeschlagen wird, um die Bildungsmisere zu beenden, vieles davon hatte ich alles während meiner Schulzeit. Aber das ist lange her und war zu DDR-Zeiten und vööölig schlecht und durfte nicht übernommen werden.
PISA das ist nur ein Wort. Fakt ist, so wie jetzt kann es jedenfalls im Bildungssystem nicht weiter gehen, weder in D noch in DK. Spitzenleistungen kann man nur mit Spitzenwissen erreichen. Und was in einem Land klappt, kann in einem anderen total verkehrt sein.
Pitti
Was für ein Wunder, dass die Kindergartenbetreuung in Sachsen-Anhalt NOCH als Spitze angesehen wird. Trotz massiver Mittelkürzungen wurde es noch nicht geschafft, die kaputt zu machen, obwohl das seit Jahren versucht wird.
Mit Wissen werden meine Kinder bestimmt nicht voll gestopft. Die Schulbücher sind eine Katastrophe und wenn wir das Internet nicht hätten … Und damit meine ich nicht die Hausaufgaben-Seiten. Wenn ich manchmal so sehe, was im Unterricht für ein Blödsinn unternommen wurde und wird (Rollenspielchen, statt Wissensaneignung und Faktenwissen, Projektwochen, Schulfeste…), wie oft der Unterricht selbst im 13. Schuljahr 5 Monate vor den Abiturprüfungen ausfällt, wird mir bange. Kein Wunder, dass das Abitur nicht in allen Bundesländern anerkannt wird.
Was jetzt alles so vorgeschlagen wird, um die Bildungsmisere zu beenden, vieles davon hatte ich alles während meiner Schulzeit. Aber das ist lange her und war zu DDR-Zeiten und vööölig schlecht und durfte nicht übernommen werden.
PISA das ist nur ein Wort. Fakt ist, so wie jetzt kann es jedenfalls im Bildungssystem nicht weiter gehen, weder in D noch in DK. Spitzenleistungen kann man nur mit Spitzenwissen erreichen. Und was in einem Land klappt, kann in einem anderen total verkehrt sein.
Pitti
Hallo Pitti,
da bist du aber wirklich von der alten Schule! Ich habe nicht den Eindruck, bei den Bildungsreformen in der Welt gehe es vor allem um mehr Faktenwissen, sondern um Fertigkeiten und soziale Kompetanzen (wenn man mal von gesellschaftspolitischen Zielen absieht): Wie finde ich einen Lösungsweg für mein Problem? Was ist das Wesentliche dieses Textes? Was will der Verfasser? Wie baue ich meinen Text auf? Wie präsentiere ich dies? Wie kriege ich meine Kammeraden dazu, diese Teilaufgabe zu übernehmen? Wie werde ich populär und erfolgreich usw.
Rollenspiele und Projektwochen sind ausgezeichnete Instrumente für solche Kompetanzen. In meiner Schulzeit, vor 20 Jahren, hatten wir viel zu wenig davon.
Wieviel nützt es schon im Internetzeitalter ein wandelndes Lexikon zu sein?
Gruss Michael
da bist du aber wirklich von der alten Schule! Ich habe nicht den Eindruck, bei den Bildungsreformen in der Welt gehe es vor allem um mehr Faktenwissen, sondern um Fertigkeiten und soziale Kompetanzen (wenn man mal von gesellschaftspolitischen Zielen absieht): Wie finde ich einen Lösungsweg für mein Problem? Was ist das Wesentliche dieses Textes? Was will der Verfasser? Wie baue ich meinen Text auf? Wie präsentiere ich dies? Wie kriege ich meine Kammeraden dazu, diese Teilaufgabe zu übernehmen? Wie werde ich populär und erfolgreich usw.
Rollenspiele und Projektwochen sind ausgezeichnete Instrumente für solche Kompetanzen. In meiner Schulzeit, vor 20 Jahren, hatten wir viel zu wenig davon.
Wieviel nützt es schon im Internetzeitalter ein wandelndes Lexikon zu sein?
Gruss Michael
Grüsse
Michael
Michael
Ich denke, die PISA-Studie war in Deutschland ein großer Schock, weil man sich jahrelang eingebildet hat, ein besonders gutes Bildungssystem zu haben (was ja vielleicht früher auch wirklich mal zutraf) und dann erfahren muss, dass man damit völlig falsch gelegen hat, dass deutsche Schüler erschreckende Defizite in grundlegenden Disziplinen wie Leseverständnis haben. Damit haben vermutlich die wenigsten gerechnet. Das hat zwar für den Moment aufgerüttelt (Zitat eines befreundeten Referendars, der inzwischen als Lehrer arbeitet: "jetzt fragt man bei jedem kleinen Text, der irgendwie im Unterricht vorkommt, immer gleich 'was steht drin?', um dem Übel entgegen zu wirken"). Ansonsten hat sich aber leider noch nicht viel getan, und so wird auch nach PISA 2 wieder viel geredet werden und nichts wird sich ändern. Das Bildungssystem in Deutschland muss von Grund auf umgebaut werden und vor allem muss der Staat viel mehr Geld in den Bildungsbereich investieren - schließlich stellen Schüler und Studenten (an den Unis sieht es ja schließlich auch nicht wirklich rosig aus) die Zukunft und damit das Kapital eines jeden Landes. Aber leider ist dafür in Zeiten knapper Kassen natürlich wieder kein Geld da *seufz*.
@Pitti: wo hast du denn das her, dass das Abitur nicht von allen Bundesländern anerkannt wird? Das ist doch Unfug! Die Abiture in allen Bundesländern sind in allen anderen Bundesländern anerkannt, da ändert es auch nichts dran, dass es in manchen Ländern ein Zentralabitur und in anderen ein schulinternes Abi gibt, dass manche 12 und andere 13 Jahre bis zum Abi machen. Das einzige, das ich kenne, sind abfällige Bemerkungen, zum Beispiel von Bayern oder Baden-Württemberger über das hessische oder bremische Abitur (so nach dem Motto "da kann man sein Abi auch in Kunst und Reli machen"), aber da sollte man eigentlich drüber stehen. Wenn dem so wäre, könnten ja unzählige Studenten gar nicht in einem anderen Bundesland als ihrem Heimatbundesland studieren.
Und was "bundeseinheitliche Bildungsstandards" angeht - die bleiben vermutlich ein ewiger Traum, weil Bildung halt leider Ländersache ist, und die diese Kompetenz sicher nicht so ohne Weiteres an den Bund abtreten werden, obwohl eine Vereinheitlichung sicher nicht schlecht wäre (finde ich jedenfalls).
@Pitti: wo hast du denn das her, dass das Abitur nicht von allen Bundesländern anerkannt wird? Das ist doch Unfug! Die Abiture in allen Bundesländern sind in allen anderen Bundesländern anerkannt, da ändert es auch nichts dran, dass es in manchen Ländern ein Zentralabitur und in anderen ein schulinternes Abi gibt, dass manche 12 und andere 13 Jahre bis zum Abi machen. Das einzige, das ich kenne, sind abfällige Bemerkungen, zum Beispiel von Bayern oder Baden-Württemberger über das hessische oder bremische Abitur (so nach dem Motto "da kann man sein Abi auch in Kunst und Reli machen"), aber da sollte man eigentlich drüber stehen. Wenn dem so wäre, könnten ja unzählige Studenten gar nicht in einem anderen Bundesland als ihrem Heimatbundesland studieren.
Und was "bundeseinheitliche Bildungsstandards" angeht - die bleiben vermutlich ein ewiger Traum, weil Bildung halt leider Ländersache ist, und die diese Kompetenz sicher nicht so ohne Weiteres an den Bund abtreten werden, obwohl eine Vereinheitlichung sicher nicht schlecht wäre (finde ich jedenfalls).
Hej Pitte und Michael!
Dem schließe ich mich voll an.
Als unsere große Tochter eingeschult wurde, wurde uns ein neues Projekt an der Dorfschule versprochen. Mehr projektwochen, mehr klassen- und fächerübergreifender Unterricht u.ä.
Nach einer Eingewöhnungszeit in der 0. Kl. lief das projekt nicht uz letzt dank eines guten engagierten Lehrers hervorragend an - und auch wir skeptischen Eltern von der "alten Schule" waren restlos überzeugt, als wir feststellten, mit wieviel Elan und Freude unsere Kinder an die Arbeit und in die Schule gingen und wieviel sie tatsächlich lernten!
Leider verlief das Projekt weitgehend im Sande, so daß wir engagierten Eltern sogar Gründungsarbeiten für eine "friskole" gingen,also eine private Scuhle, die genau diese Neuerungen weiterführte.
grundkenntnisse wie Lesen, Schreiben und grundrechenarten müssen ganz sicher weiterhin "sitzen", aber reines Fachwissen ist heute weniger wichtig für Scuhlabgänger als je zuvor.
Selbst für ein Kind auf dem gymnasium (in einigen Jahren vielleicht) wünsche ich mir lieber eine gute Allgemeinbildung, die Einsicht in Zusammenhänge gibt, sowie Kenntisse und Fähigkeiten in Info-Beschaffung.
So haben wir vor und auch mit der Schule unsere Kinder angeleitet.
Projektwochen stärken neben dem "Fachwissen" über ein Gebiet (Thema) ebenso wie klassenübergreifender Unterricht aber auch soziale Kompetenzen, Teamgeist und Teamarbeit, Gemeinschaftssinn --- und eben Freude am Lernen sowie Neugier auf alles Wissen - und das ist tausendmal mehr wert als alles Wissen.
Von einer guten Scuhle erwarte ich als Eltern, daß sie meinen Kindern dies beibringt, daß sie die natürliche Neugier und den Wissensdurst am Leben hält (oder bei einigen wiedererweckt) und daß die Kinder lernen, wie sich inm wissenschaftlichen Leben wie auch im sozialen begehen sollten.
Schule ist m.E. ein Teil der Menschfindung, der Selbstfindung, und ganz bestimmt kein Trichter, durch den die Kinder zu Faktenwissen gelangen.
Wie es der Sprecher der lehrervereinigung hier auch sagte:
Kindheit ist keine Vorbereitungszeit auf das Erwachsenenleben, sondern eine eigenständige Zeit im Leben eines Menschen.
damit widersprach er der Forderung der Arbeitgeber, gezielter zu lernen und weniger zu "spielen".
Und wenn ich die Kindheit dan doch mal als Vorbereitungszeit für das Erwachsenenleben betrachte, dann gehört da jedenfalls wesentlich mehr dazu als nur Faktenwissen.
Ich halte im übrigen auch nichts davon, die Schul-Lehrinhalte in den KIGA, also vor die Schulzeit zu legen --- ganz gewiß lernen Kinder wie kleine Schweämme, je jünger sie sind, aber ich glaube fest daran, daß neben den schulischen Dingen gerade in den ersten Jahren ganz andere Dinge viel wichtiger sind. Die zu fördern gilt - z.B. Motion und Musik, die ja in der Forschung inzwischen unbestritten einen immensen Einfluß auf das Lernverhalten in der Schule haben - und alle die Erfahrungen zu unterstützen,die Kinder im freien und manchmal auch gezielten Spiel sammeln können.
Ich kann das gerne ausführen, aber das wird hier dann wirklich zu lang.
Übrigens haben wir einen dän. Freund, der vor mehr als 20 Jahren Medizin studierte und damals auf dem Gymnasium verstärkt Naturwissenschaften belegen sollte --- die Pprofessoren an den Unis haben müde abgewinkt: Das, was das Gymnasium den Schülern, die sich für Medizin o.ä. interessierten, in 1 Jahr beibrachte, lernten die Studenten in den aller-aller-ersten Wochen des Studiums.
Wichtiger war damals z.B. Englisch... auch für das Medizinstudium, da die meisten Fachbücher auf englisch erschienen.
Womit man wieder sieht, daß es wichtiger ist, sich in der Schulzeit Werkzeug zur Informationsbeschaffung (u.a.) anzueignen (wie auch immer dies aussehen mag) als gezieltes Wissen.
In diesem Sinne allen eine rundum lehrreiche Woche, wie auch immer - Ursel, DK
Dem schließe ich mich voll an.
Als unsere große Tochter eingeschult wurde, wurde uns ein neues Projekt an der Dorfschule versprochen. Mehr projektwochen, mehr klassen- und fächerübergreifender Unterricht u.ä.
Nach einer Eingewöhnungszeit in der 0. Kl. lief das projekt nicht uz letzt dank eines guten engagierten Lehrers hervorragend an - und auch wir skeptischen Eltern von der "alten Schule" waren restlos überzeugt, als wir feststellten, mit wieviel Elan und Freude unsere Kinder an die Arbeit und in die Schule gingen und wieviel sie tatsächlich lernten!
Leider verlief das Projekt weitgehend im Sande, so daß wir engagierten Eltern sogar Gründungsarbeiten für eine "friskole" gingen,also eine private Scuhle, die genau diese Neuerungen weiterführte.
grundkenntnisse wie Lesen, Schreiben und grundrechenarten müssen ganz sicher weiterhin "sitzen", aber reines Fachwissen ist heute weniger wichtig für Scuhlabgänger als je zuvor.
Selbst für ein Kind auf dem gymnasium (in einigen Jahren vielleicht) wünsche ich mir lieber eine gute Allgemeinbildung, die Einsicht in Zusammenhänge gibt, sowie Kenntisse und Fähigkeiten in Info-Beschaffung.
So haben wir vor und auch mit der Schule unsere Kinder angeleitet.
Projektwochen stärken neben dem "Fachwissen" über ein Gebiet (Thema) ebenso wie klassenübergreifender Unterricht aber auch soziale Kompetenzen, Teamgeist und Teamarbeit, Gemeinschaftssinn --- und eben Freude am Lernen sowie Neugier auf alles Wissen - und das ist tausendmal mehr wert als alles Wissen.
Von einer guten Scuhle erwarte ich als Eltern, daß sie meinen Kindern dies beibringt, daß sie die natürliche Neugier und den Wissensdurst am Leben hält (oder bei einigen wiedererweckt) und daß die Kinder lernen, wie sich inm wissenschaftlichen Leben wie auch im sozialen begehen sollten.
Schule ist m.E. ein Teil der Menschfindung, der Selbstfindung, und ganz bestimmt kein Trichter, durch den die Kinder zu Faktenwissen gelangen.
Wie es der Sprecher der lehrervereinigung hier auch sagte:
Kindheit ist keine Vorbereitungszeit auf das Erwachsenenleben, sondern eine eigenständige Zeit im Leben eines Menschen.
damit widersprach er der Forderung der Arbeitgeber, gezielter zu lernen und weniger zu "spielen".
Und wenn ich die Kindheit dan doch mal als Vorbereitungszeit für das Erwachsenenleben betrachte, dann gehört da jedenfalls wesentlich mehr dazu als nur Faktenwissen.
Ich halte im übrigen auch nichts davon, die Schul-Lehrinhalte in den KIGA, also vor die Schulzeit zu legen --- ganz gewiß lernen Kinder wie kleine Schweämme, je jünger sie sind, aber ich glaube fest daran, daß neben den schulischen Dingen gerade in den ersten Jahren ganz andere Dinge viel wichtiger sind. Die zu fördern gilt - z.B. Motion und Musik, die ja in der Forschung inzwischen unbestritten einen immensen Einfluß auf das Lernverhalten in der Schule haben - und alle die Erfahrungen zu unterstützen,die Kinder im freien und manchmal auch gezielten Spiel sammeln können.
Ich kann das gerne ausführen, aber das wird hier dann wirklich zu lang.
Übrigens haben wir einen dän. Freund, der vor mehr als 20 Jahren Medizin studierte und damals auf dem Gymnasium verstärkt Naturwissenschaften belegen sollte --- die Pprofessoren an den Unis haben müde abgewinkt: Das, was das Gymnasium den Schülern, die sich für Medizin o.ä. interessierten, in 1 Jahr beibrachte, lernten die Studenten in den aller-aller-ersten Wochen des Studiums.
Wichtiger war damals z.B. Englisch... auch für das Medizinstudium, da die meisten Fachbücher auf englisch erschienen.
Womit man wieder sieht, daß es wichtiger ist, sich in der Schulzeit Werkzeug zur Informationsbeschaffung (u.a.) anzueignen (wie auch immer dies aussehen mag) als gezieltes Wissen.
In diesem Sinne allen eine rundum lehrreiche Woche, wie auch immer - Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
Schulunterricht sollte Orientierungswissen vermitteln und gleichzeitig dem Erwerb der verschiedenen Kompetenzen dienen (Sach, Selbst-, Methoden und Sozialkompetenz). Kompetenz stellt die Verbindung zwischen Wissen und Können her und ist als Befähigung zur Bewältigung unterschiedlicher Situationen im Privatleben, im gesellschaftlichen Leben und im Beruf zu sehen. Dazu gehört auch die Bereitschaft zum lebenslangen Weiterlernen.
Mit freundlichen Grüßen
Lukas
@skye
Die Standards für den Mittleren Schulabschluss gelten schon und sind für alle Länder verbindlich, aber du hast natürlich Recht: Die Umsetzung ist Ländersache und damit wird einiges wieder undurchsichtig. Immerhin wird das Erreichen der Standards spätestens im Jahr 2008 geprüft werden ( Mathematik 2006) und einige Bildungspolitiker – vor allem in Norddeutschland -sind schon etwas nervös und agieren.....
!
Bearbeitet von - Lukas am 06.12.2004 14:14:14
Mit freundlichen Grüßen
Lukas
@skye
Die Standards für den Mittleren Schulabschluss gelten schon und sind für alle Länder verbindlich, aber du hast natürlich Recht: Die Umsetzung ist Ländersache und damit wird einiges wieder undurchsichtig. Immerhin wird das Erreichen der Standards spätestens im Jahr 2008 geprüft werden ( Mathematik 2006) und einige Bildungspolitiker – vor allem in Norddeutschland -sind schon etwas nervös und agieren.....

Bearbeitet von - Lukas am 06.12.2004 14:14:14
Hallo Michael,
alte Schule oder nicht. Ein bisschen Allgemeinwissen tut schon ganz gut. und allzu überzeugend sind deine Argumente auch nicht.
Phrasen wie werde ich „populär und erfolgreich“ sind doch nur dazu angetan kurzzeitig auf der Erfolgswelle zuschwimmen
oder „was will der Verfasser? Was ist das wesentliche dieses Textes“
ist doch auch nichts Neues,
vor 30 Jahren habe ich mich schon darüber geärgert, nur damals hieß es
„Was will der Künstler uns damit sagen.“
Ohne ein gewisses Grundwissen man man auch nicht diskutieren oder soll in Zukunft jeder Diskussionsbeitrag damit beginnen - „ Einen Moment bitte, ich habe noch keine Antwort im Internet gefunden“. –
Ich glaube es ist doch viel wichtiger Schüler, Lehrer und Eltern für ihre „Fach“Aufgaben wieder zu motivieren, dann klappt`s auch mit dem Lernen.
In einem Bericht von einem Handwerksmeister las ich vor kurzem: -„Viele Jugendliche betrachten die Lehrzeit nur als Unterbrechung ihrer Freizeit.
Ja dann Prost.
Detlef
alte Schule oder nicht. Ein bisschen Allgemeinwissen tut schon ganz gut. und allzu überzeugend sind deine Argumente auch nicht.
Phrasen wie werde ich „populär und erfolgreich“ sind doch nur dazu angetan kurzzeitig auf der Erfolgswelle zuschwimmen
oder „was will der Verfasser? Was ist das wesentliche dieses Textes“
ist doch auch nichts Neues,
vor 30 Jahren habe ich mich schon darüber geärgert, nur damals hieß es
„Was will der Künstler uns damit sagen.“
Ohne ein gewisses Grundwissen man man auch nicht diskutieren oder soll in Zukunft jeder Diskussionsbeitrag damit beginnen - „ Einen Moment bitte, ich habe noch keine Antwort im Internet gefunden“. –
Ich glaube es ist doch viel wichtiger Schüler, Lehrer und Eltern für ihre „Fach“Aufgaben wieder zu motivieren, dann klappt`s auch mit dem Lernen.
In einem Bericht von einem Handwerksmeister las ich vor kurzem: -„Viele Jugendliche betrachten die Lehrzeit nur als Unterbrechung ihrer Freizeit.
Ja dann Prost.
Detlef
Hallo Detlef,
vielleicht habe ich etwas untertrieben, was das Faktenwissen angeht. Aber dass die Bedeutung abnimmt, steht für mich ausser Frage. Hast du schon jemals erlebt, dass einer im Berufs- oder Privatleben davon profierte, dass er wusste, wann der Dreissigjährige Krieg war? Doch allenfalls Historiker und Geschichtslehrer! Aber im Geschichtsunterricht hält man dergleichen für wichtiges Faktenwissen und essentielle Allgemeinbildung!
Natürlich kann man dagegenhalten, dass nur ein Problem der Aktualisierung des Wesentlichen vorläge. Aktualisiere man die wesentlichen Facts, dann sei ihr Wert enorm. Da aber Aktualisierungen des Wesentlichen immer schneller abzulaufen haben, erscheint diese Strategie wenig klug. Dann sind Beschaffungsfertigkeiten doch wohl vorzuziehen.
Was das mit dem "Was will der Künstler uns damit sagen" betrifft: Auch ich fand, wir betrieben es bis zum Erbrechen. Es zeigt sich aber in diesen Jahren, dass Deutsche im internationalen Vergleich darin nicht besonders tüchtig sind! Denn genau diese Fragen werden von Pisa als Leseverständnis untersucht.
Das mit dem "populär und erfolgreich" halte ich überhaupt nicht für nebensächlich, geschweige denn eine Art Modephänomen. Hier geht es um Menschsein, um Motivation, um Liebe. Aber in deiner Haltung spiegelt sich auch unsere Kultur: Aus irgendeinem Grund feiert man in D Wissenschaftler und Bücher, die unverständlich, und Künstler, die unpopulär sind. Wahre Kunst kostet, sie ist nichts, womit man verdient. Das meinen jedenfalls Künstler, Kunstlehrer und Kritiker in D. Deshalb mag der Deutsche auch keine amerikanischen Filme und Musik, gell? Vom florierenden Kulturexport ganz zu schweigen.
Gruss
Michael
vielleicht habe ich etwas untertrieben, was das Faktenwissen angeht. Aber dass die Bedeutung abnimmt, steht für mich ausser Frage. Hast du schon jemals erlebt, dass einer im Berufs- oder Privatleben davon profierte, dass er wusste, wann der Dreissigjährige Krieg war? Doch allenfalls Historiker und Geschichtslehrer! Aber im Geschichtsunterricht hält man dergleichen für wichtiges Faktenwissen und essentielle Allgemeinbildung!
Natürlich kann man dagegenhalten, dass nur ein Problem der Aktualisierung des Wesentlichen vorläge. Aktualisiere man die wesentlichen Facts, dann sei ihr Wert enorm. Da aber Aktualisierungen des Wesentlichen immer schneller abzulaufen haben, erscheint diese Strategie wenig klug. Dann sind Beschaffungsfertigkeiten doch wohl vorzuziehen.
Was das mit dem "Was will der Künstler uns damit sagen" betrifft: Auch ich fand, wir betrieben es bis zum Erbrechen. Es zeigt sich aber in diesen Jahren, dass Deutsche im internationalen Vergleich darin nicht besonders tüchtig sind! Denn genau diese Fragen werden von Pisa als Leseverständnis untersucht.
Das mit dem "populär und erfolgreich" halte ich überhaupt nicht für nebensächlich, geschweige denn eine Art Modephänomen. Hier geht es um Menschsein, um Motivation, um Liebe. Aber in deiner Haltung spiegelt sich auch unsere Kultur: Aus irgendeinem Grund feiert man in D Wissenschaftler und Bücher, die unverständlich, und Künstler, die unpopulär sind. Wahre Kunst kostet, sie ist nichts, womit man verdient. Das meinen jedenfalls Künstler, Kunstlehrer und Kritiker in D. Deshalb mag der Deutsche auch keine amerikanischen Filme und Musik, gell? Vom florierenden Kulturexport ganz zu schweigen.
Gruss
Michael
Grüsse
Michael
Michael
Guten Abend,
Lesekompetenz ist u. a. eine Voraussetzung für Medienkompetenz.
Eben schrieb ich, dass die Vermittlung von Orientierungswissen (Allgemeinbildung) und die Ausbildung verschiedener Kompetenzen die zentralen Aufgaben der Schule sind, aber es erscheint mir beim Lesen der letzten Beiträge notwendig , mich zu wiederholen.
Darüber hinaus möchte hinzufügen, dass nicht nur Lehrkräfte auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Fördern und Fordern achten sollten.
Zum vorangegangenen Dialog:
Die Frage „Was wollte der Dichter/ der Text uns damit sagen?“ wird m. E. schon lange nicht mehr im Unterricht gestellt.Die Autoren der PISA-Aufgaben rühmen sich damit , intelligentere Fragen zu stellen, um die Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler zu "messen" ( der Ausdruck gefällt mir auch nicht, manch einer spricht von "Diagnose", das ist auch nicht viel besser)!
Mit freundlichen Grüßen
Lukas
@Detlef
Die Beschreibung der typischen Anforderungen pro Kompetenzstufe und Subskala der PISA-Aufgabenkonzeption und deren Auswertung erfordern vom Leser „eine oder mehrere unabhängige , aber ausdrücklich angegebene Informationen zu lokalisieren“ (Stufe I).Erst dann kann „die kritische Bewertung oder das Bilden von Hypothesen- unter Zuhilfenahme von speziellem Wissen“ (Stufe V) - erfolgen.
Bearbeitet von - Lukas am 06.12.2004 20:09:21
Lesekompetenz ist u. a. eine Voraussetzung für Medienkompetenz.
Eben schrieb ich, dass die Vermittlung von Orientierungswissen (Allgemeinbildung) und die Ausbildung verschiedener Kompetenzen die zentralen Aufgaben der Schule sind, aber es erscheint mir beim Lesen der letzten Beiträge notwendig , mich zu wiederholen.
Darüber hinaus möchte hinzufügen, dass nicht nur Lehrkräfte auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Fördern und Fordern achten sollten.
Zum vorangegangenen Dialog:
Die Frage „Was wollte der Dichter/ der Text uns damit sagen?“ wird m. E. schon lange nicht mehr im Unterricht gestellt.Die Autoren der PISA-Aufgaben rühmen sich damit , intelligentere Fragen zu stellen, um die Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler zu "messen" ( der Ausdruck gefällt mir auch nicht, manch einer spricht von "Diagnose", das ist auch nicht viel besser)!
Mit freundlichen Grüßen
Lukas
@Detlef
Die Beschreibung der typischen Anforderungen pro Kompetenzstufe und Subskala der PISA-Aufgabenkonzeption und deren Auswertung erfordern vom Leser „eine oder mehrere unabhängige , aber ausdrücklich angegebene Informationen zu lokalisieren“ (Stufe I).Erst dann kann „die kritische Bewertung oder das Bilden von Hypothesen- unter Zuhilfenahme von speziellem Wissen“ (Stufe V) - erfolgen.
Bearbeitet von - Lukas am 06.12.2004 20:09:21
Oh, da habe ich ja eine Grundsatzdiskussion ausgelöst.
@MichaelD
Natürlich bin ich von der alten Schule, meine Schulzeit ist ja auch schon über 25 Jahre her. Und bisher bin ich damit im Berufsleben sehr gut klar gekommen.
Vielleicht habe ich mich auch etwas missverständlich ausgedrückt. Und ich muss dir/euch zustimmen, dass es um Fertigkeiten geht. Natürlich kommt es nicht auf Faktenwissen an sich an (bei den heutigen Fortschritten in Wissenschaft und Technik würde das auch nicht viel Sinn machen), aber ohne dieses geht es auch nicht. Mit Wissensaneignung meinte ich nicht DAS WISSEN, sondern die Art und Weise, wie man sich Informationen beschafft. Und wie will man das tun, wenn man sich nie Fakten aneignet. Ob das nun Geschichtsfakten sind oder Genetik oder der Impulserhaltungssatz in der Physik spielt keine Rolle. Aber ein gewisses Maß an Kenntnissen sollte jeder haben. Na ja und jeder Lehrer denkt eben, dass sein Fach das wichtigste ist (auch der Sportlehrer, obwohl mehr Sport den Kindern ganz gut tun würde). Und es ist auch schwierig das Wissen der Schüler zu bewerten, ohne Fakten. Das sieht man ja z.B. bei den total menschlichen subjektiven Einschätzungen von Aufsätzen und anderen Texten.
Falls jemand das jetzt annimmt, nein ich bin kein Lehrer.
Ich erlebe das Unvermögen konkret zu werden täglich bei der Umsetzung von IT-Projekten.
Da nutzen mir Allgemeinplätze und Geschwafel von so genannten Fachleuten herzlich wenig, die selbst nicht wissen, was sie wollen und nie zum Punkt kommen. In der Datenverarbeitung gibt es nur ja oder nein und nicht vielleicht und man könnte. So, nun habe ich auch drum herum geredet, obwohl ich doch von der alten Schule bin (grins).
@skye
Ich will den Bayern ja nicht zu nahe treten, aber definitiv ist mir ein Fall bekannt, dass der Studienbewerber an einer Einrichtung in Bayern abgelehnt wurde, weil er ein Abitur aus Sachsen-Anhalt hatte und man der Meinung war, ein Abitur aus Sachsen-Anhalt kann nur … sein. Möglich, dass das ein Einzelfall ist.
Und ich weiß hundert prozentig, dass eine Schule vor Ort umbenannt wurde, weil Schüler mit einem Abschluss dieser Schule schief angesehen wurden.
@Ursel
Was das Medizinstudium betrifft, kann ich dir nur zustimmen. Man braucht dafür nicht einmal den Lateinunterricht aus der Schule, obwohl der komischerweise bei Bewerbungen an einigen Unis trotzdem verlangt wird.
@Lukas: Doch, doch die Frage „Was wollte der Dichter/ der Text uns damit sagen?“ wird noch genau so gestellt (lach). Zumindest gelegentlich.
Doch nun genug zum Thema.
Pitti
@MichaelD
Natürlich bin ich von der alten Schule, meine Schulzeit ist ja auch schon über 25 Jahre her. Und bisher bin ich damit im Berufsleben sehr gut klar gekommen.
Vielleicht habe ich mich auch etwas missverständlich ausgedrückt. Und ich muss dir/euch zustimmen, dass es um Fertigkeiten geht. Natürlich kommt es nicht auf Faktenwissen an sich an (bei den heutigen Fortschritten in Wissenschaft und Technik würde das auch nicht viel Sinn machen), aber ohne dieses geht es auch nicht. Mit Wissensaneignung meinte ich nicht DAS WISSEN, sondern die Art und Weise, wie man sich Informationen beschafft. Und wie will man das tun, wenn man sich nie Fakten aneignet. Ob das nun Geschichtsfakten sind oder Genetik oder der Impulserhaltungssatz in der Physik spielt keine Rolle. Aber ein gewisses Maß an Kenntnissen sollte jeder haben. Na ja und jeder Lehrer denkt eben, dass sein Fach das wichtigste ist (auch der Sportlehrer, obwohl mehr Sport den Kindern ganz gut tun würde). Und es ist auch schwierig das Wissen der Schüler zu bewerten, ohne Fakten. Das sieht man ja z.B. bei den total menschlichen subjektiven Einschätzungen von Aufsätzen und anderen Texten.
Falls jemand das jetzt annimmt, nein ich bin kein Lehrer.
Ich erlebe das Unvermögen konkret zu werden täglich bei der Umsetzung von IT-Projekten.
Da nutzen mir Allgemeinplätze und Geschwafel von so genannten Fachleuten herzlich wenig, die selbst nicht wissen, was sie wollen und nie zum Punkt kommen. In der Datenverarbeitung gibt es nur ja oder nein und nicht vielleicht und man könnte. So, nun habe ich auch drum herum geredet, obwohl ich doch von der alten Schule bin (grins).
@skye
Ich will den Bayern ja nicht zu nahe treten, aber definitiv ist mir ein Fall bekannt, dass der Studienbewerber an einer Einrichtung in Bayern abgelehnt wurde, weil er ein Abitur aus Sachsen-Anhalt hatte und man der Meinung war, ein Abitur aus Sachsen-Anhalt kann nur … sein. Möglich, dass das ein Einzelfall ist.
Und ich weiß hundert prozentig, dass eine Schule vor Ort umbenannt wurde, weil Schüler mit einem Abschluss dieser Schule schief angesehen wurden.
@Ursel
Was das Medizinstudium betrifft, kann ich dir nur zustimmen. Man braucht dafür nicht einmal den Lateinunterricht aus der Schule, obwohl der komischerweise bei Bewerbungen an einigen Unis trotzdem verlangt wird.
@Lukas: Doch, doch die Frage „Was wollte der Dichter/ der Text uns damit sagen?“ wird noch genau so gestellt (lach). Zumindest gelegentlich.
Doch nun genug zum Thema.
Pitti
Guten Morgen allesammen!
Michael, nun wollte ich Dich auf einen Widerspruch aufmerksam machen bzw, ihn hinterfragen, da hast Du deinen Artikel bearbeitet - hihi, zu spät gekommen.
Gut, trotzdem denke ich, Du wirst zustimmen, daß die Erwähnung der PISA-Studie in Politikken nicht bedeuen kann, der Begriff sei in DK ebenso geläufig wie in Dtld.
Dazu würde wirklich gehören, daß auch das Fernsehen und - na, sagen wir mal popularistischere Medien / Zeitungen ihn aufgriffen.
Gerade geriet ich in die Diskussion im DR 1 (TV), wo auch nur "eine ausländische Studie" zitiert wird. Der Begriff PISA versetzt hier eben keinen in Panik.
In dieser Diskussion stießen übrigens Lehrersprecher und Elternsprecher aufeinander, die sich mehr oder weniger den Schwarzen Peter zuschieben, wenn es darum geht, inwieweit der jeweils andere Part für Disziplin zu sorgen hat.
Tatsächlich erscheint mir hier ein gesellschaftliches Problem aufzutauchen.
Wer ist für die Erziehung eigentlich wirklich verantwortlich oder auch nur zuständig?
Man macht jetzt die "Unruhe in der Klasse" für ein Versagen der Schüler verantwortlich, tatsächlich klagt jeder 3. Schüler darüber. Und wenn ich an Elterntagen am Unterricht teilnehme, wundere ich mich manchmal auch.
In dieser Diskussion wurde das Wort Disziplin fast wie ein verpöntes Wort gebraucht, man vermied es am liebsten, schien mir - wieso eigentlich??
Und natürlich ist es für Eltern schwierig, Kindern Disziplin (auch) in der / für die Schule beizubringen - wann denn? Die dänischen Kinder sind ja wohl am seltensten zuhause!
Es war natürlich bezeichnend, daß der Lehrersprecher eher unser Semester war, Pitti, und der Elternvertreter jünger. - Fragezeichen setzen und die Dinge nicht als gegeben hinzunehmen bedeutet ja, wie der ältere Vertreter für mich richtig sagte, nicht, daß zwangsläufig mehr Unruhe entstehen muß, denn gerade die demokratischen Vorgehensweisen - also Dialog, Diskussion, Nachhaken --- auch in der Schule - setzen demokratisches Verhalten voraus, zu dem gehört auch ZUHÖREN können!!! Ausreden lassen, warten bis man dran ist ....
Naja, NUR auf mangelnde Disziplin das Schülerversagen zu schieben, scheint mir etwas zu einfach; dennoch ist ein Körnchen Wahrheit darin...und bezeichnenderweise werden nicht nur im dänischen Ausland wir deutschen Mütter oft als die strengen angesehen (weil wir uns trauen, unseren Kindern Grenzen zu setzen und auch mal autoritär - noch so ein "Schimpfwort" - zu bestimmen statt alles auszudiskutieren!).
Ich habe dennoch den Eindruck, unseren Kindern geht es dadurch weder schulisch noch seelisch schlechter - eigentlich im Gegenteil.
Denn wie in der Diskussion gesagt, wissen viele Kinder heute gar nicht mehr, woran sie beiden Regeln eigentlich sind (Schule sagt hü, Eltern hott), Einigkeit bestand zwischen den zitierten Vertretern, daß ein Dialog in Gang kommen müsse. Na denn, in diesem Sinne --- Ursel, DK
Michael, nun wollte ich Dich auf einen Widerspruch aufmerksam machen bzw, ihn hinterfragen, da hast Du deinen Artikel bearbeitet - hihi, zu spät gekommen.
Gut, trotzdem denke ich, Du wirst zustimmen, daß die Erwähnung der PISA-Studie in Politikken nicht bedeuen kann, der Begriff sei in DK ebenso geläufig wie in Dtld.
Dazu würde wirklich gehören, daß auch das Fernsehen und - na, sagen wir mal popularistischere Medien / Zeitungen ihn aufgriffen.
Gerade geriet ich in die Diskussion im DR 1 (TV), wo auch nur "eine ausländische Studie" zitiert wird. Der Begriff PISA versetzt hier eben keinen in Panik.
In dieser Diskussion stießen übrigens Lehrersprecher und Elternsprecher aufeinander, die sich mehr oder weniger den Schwarzen Peter zuschieben, wenn es darum geht, inwieweit der jeweils andere Part für Disziplin zu sorgen hat.
Tatsächlich erscheint mir hier ein gesellschaftliches Problem aufzutauchen.
Wer ist für die Erziehung eigentlich wirklich verantwortlich oder auch nur zuständig?
Man macht jetzt die "Unruhe in der Klasse" für ein Versagen der Schüler verantwortlich, tatsächlich klagt jeder 3. Schüler darüber. Und wenn ich an Elterntagen am Unterricht teilnehme, wundere ich mich manchmal auch.
In dieser Diskussion wurde das Wort Disziplin fast wie ein verpöntes Wort gebraucht, man vermied es am liebsten, schien mir - wieso eigentlich??
Und natürlich ist es für Eltern schwierig, Kindern Disziplin (auch) in der / für die Schule beizubringen - wann denn? Die dänischen Kinder sind ja wohl am seltensten zuhause!
Es war natürlich bezeichnend, daß der Lehrersprecher eher unser Semester war, Pitti, und der Elternvertreter jünger. - Fragezeichen setzen und die Dinge nicht als gegeben hinzunehmen bedeutet ja, wie der ältere Vertreter für mich richtig sagte, nicht, daß zwangsläufig mehr Unruhe entstehen muß, denn gerade die demokratischen Vorgehensweisen - also Dialog, Diskussion, Nachhaken --- auch in der Schule - setzen demokratisches Verhalten voraus, zu dem gehört auch ZUHÖREN können!!! Ausreden lassen, warten bis man dran ist ....
Naja, NUR auf mangelnde Disziplin das Schülerversagen zu schieben, scheint mir etwas zu einfach; dennoch ist ein Körnchen Wahrheit darin...und bezeichnenderweise werden nicht nur im dänischen Ausland wir deutschen Mütter oft als die strengen angesehen (weil wir uns trauen, unseren Kindern Grenzen zu setzen und auch mal autoritär - noch so ein "Schimpfwort" - zu bestimmen statt alles auszudiskutieren!).
Ich habe dennoch den Eindruck, unseren Kindern geht es dadurch weder schulisch noch seelisch schlechter - eigentlich im Gegenteil.
Denn wie in der Diskussion gesagt, wissen viele Kinder heute gar nicht mehr, woran sie beiden Regeln eigentlich sind (Schule sagt hü, Eltern hott), Einigkeit bestand zwischen den zitierten Vertretern, daß ein Dialog in Gang kommen müsse. Na denn, in diesem Sinne --- Ursel, DK
""Den virkelige opdagelsesrejse går ikke ud på at finde nye lande,
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...
men at se med nye øjne."
---------------------------------------------------------Marcel Proust ...