Suche Arbeit in der Produktion

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Fuglesang
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Beitrag von Fuglesang »

Hina, du sprichst mir aus der Seele.
Ich kann alles was du geschrieben hast unterschreiben. :D
hjem
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Beitrag von hjem »

Ich habe alle Eure Meinungen gelesen und bin erstaunt, ueber die doch zum teil weit auseinander liegenden erfahrungen. Ich arbeite seit ueber 3 Jahren fuer eine Firma in Herning. Ich war der erste Deutsche der dort eingestellt worden ist, inzwischen sind es rund 30 deutsche. Ich fing an als Monteur auf den Baustellen. Da bei uns im Buero fast alle Deutsch sprechen, brauchten wir uns um die Sprache keine gedanken machen. Ich habe mich allerdings immer mit der Sprache beschaeftigt und sie angewendet wo es nur ging. Aufgrund meiner Sprachkenntnisse bin ich inzwieschen als Funktionaer eingestellt und leite die Baustellen. Ich wohne weiterhin in Deutschland und fahre jeden Donnerstag nach Hause. Meine Familie sieht mich mehr als wenn ich in Deutschland auf dem Bau arbeiten wuerde. Ich rate jedem die sprache zu erlernen, denn spaetesten wenn die arbeitet rar wird, kommt das Sieb, durch das die fallen werden, die sich nicht um die Sprache gekuemmert haben.
med venlig hilsen
Axel
Fuglesang
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Beitrag von Fuglesang »

Hallo Axel,

du hast also dank deiner Sprachkenntnisse eine Festanstellung bekommen. Ich glaube die meisten Deutschen die sich hier bewerben und mitlesen wissen nicht, dass sie eigentlich nur auf Stundenbasis, oder besser gesagt zeitlich begrenzt angestellt sind.

Du schreibst: "Aufgrund meiner Sprachkenntnisse bin ich inzwieschen als Funktionaer eingestellt und leite die Baustellen."

Funktionær bedeutet eigentlich Angestellter, das will sagen du hast eine Festanstellung. mit pensionsordning und Lohn im Krankheitsfall, sowie bezahlte Ferien.
Ich glaube viele sind sich nicht darüber im Klaren, dass sie das nicht haben.
hjem
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Beitrag von hjem »

Bei uns in der Firma sind alle Deutsche festangestellt als Arbeitnehmer mit zusaetzlicher Pensionskasse(nach neunmonatiger Firmenzugehoerigkeit) und bezahlten Ferien sowie Lohn im Krankheitsfall.
Ich bin als Funktionaer im Angestelltenverhaeltnis, da hast Du recht.
Axel
Smiley22

Beitrag von Smiley22 »

Bei mir in der Firma haben auch alle Deutschen die gleichen Arbeitsverträge wie die Dänen. Alles Festanstellung mit Bezahlung im Krankheitsfall, Einzahlung Ferienkonto,usw...
Jürgen
BlaubaerinDK
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Beitrag von BlaubaerinDK »

hjem hat geschrieben:Bei uns in der Firma sind alle Deutsche festangestellt als Arbeitnehmer mit zusaetzlicher Pensionskasse(nach neunmonatiger Firmenzugehoerigkeit) und bezahlten Ferien sowie Lohn im Krankheitsfall.
Ich bin als Funktionaer im Angestelltenverhaeltnis, da hast Du recht.
Axel
So, ich bin zurück von der Sprachschule :D

Ich glaube ein Teil unseres Gedankenaustausches beruht tatsächlich auf den unterschiedlichen Verhältnissen.
Sowohl mein Mann, als auch ich und unsere Tochter sind "angestellt" in dem Sinne wie Axel es beschreibt. Mein Mann + Tochter in der Produktion, ich im Büro. In allen drei Firmen gibt es die Pensionskasse, bezahlte Ferien und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall neben zukunftsorientierten Extras.

Scheinbar ist das nicht normal? Ich schäme mich jetzt schon fast für meine Unwissenheit, ich dachte das müsste so sein :oops:

Aus Fuglesang Bericht kann ich allerdings erkennen, dass das eher nicht die Norm ist. Dann ist natürlich mein früherer Kommentar (welche Sicherheit in D?) auch nicht wirklich passend. Dabei will ich garnicht auf D schimpfen, trotz allem ist es mein Heimatland.

Gerne sind wir bereit die Sprache zu lernen (versuchen passt im Moment noch besser) und hier bleibe ich bei meiner Meinung: ohne geht es nicht. Da empfinde ich wirkliches Unverständniss wenn ich erleben muss das andere Einwanderer meinen ohne die passenden Sprachkenntnisse zu recht zu kommen. Wo hört hier die Dummheit auf?

LG,
Bettina
cimberia
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Beitrag von cimberia »

hjem hat geschrieben: Ich rate jedem die sprache zu erlernen, denn spaetesten wenn die arbeitet rar wird, kommt das Sieb, durch das die fallen werden, die sich nicht um die Sprache gekuemmert haben.
med venlig hilsen
Axel
Hej Axel,
als Tysker mit festanstellung in DK unterschreibe ich deine Aussage!
Hilsen Frank
Hina
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Beitrag von Hina »

Hallo Bettina,

klar, für viele und besonders für Pendler z.B. im Süden von Jütland, ist es oftmals anfangs noch machbar, ohne Dänischkenntnisse klar zu kommen, vorausgesetzt, man macht sich nichts draus, für jeden Mist, jemanden zu bitten, einem behilflich zu sein. Oft dauert die Suche nach einem Job natürlich um einiges länger. Wer sich dann aber auf seinen "Lorbeeren" ausruht und tatsächlich hier bleiben möchte, der spielt nicht nur mit dem Feuer, der hat sich im Grunde schon seine Rückfahrkarte gesichert. Ich stelle mir z.B. nur mal vor, abgesehen von dem Arbeitsmarkt, wo wir alle nicht wissen, wie er sich entwickelt, man wird älter und die Gesundheit gerät ins wackeln. Dass es hier mit dem Gesundheitswesen nicht gerade zum Besten steht - trotzdem ist es immer noch, auch wenn es kaum einer glauben mag, eines der besten in Europa -, hat sich ja bereits rumgesprochen, aber wenn ich nicht einmal meinem Arzt erklären kann, was mich so umgeschmissen hat, na dann prosit und so trifft es zig andere Bereiche des Lebens. Ich hätte keine Freude daran, laufend jemanden zum Hilfe zu bitten, käme mir vor, wie ein hilfloses Kind, das ich definitiv nicht mehr bin :wink:.

Übrigens habe ich nicht schlecht gestaunt über die Werbung der Sprachschule einer Kommune (habe leider vergessen welche es war). Die haben einen kleinen Clip eingestellt, wo ein deutscher Arbeitnehmer werbewirksam erklärt hat, dass er es ja alles sehr schön findet mit seinem Job usw. aber er würde sich eigentlich auch ein wenig für seine dänischen Kollegen interessieren und mit ihnen reden wollen und deshalb findet er es ganz gut, die Sprachschule zu besuchen. Ich dachte bis dahin immer, es sollte doch selbstverständlich zu sein, sich für seine Mitmenschen zu interessieren oder bin ich da etwa viel zu neugierig? Wenn man sich die dänischen Stellenanzeigen ansieht, dann wird da eigentlich sogar sehr viel Wert auf Teamgeist gelegt. Vielleicht ist das ja ein kleiner Wink, dass man nicht an Deutschen, die keine Lust auf dänisch haben, interessiert ist :wink: ?

Viele Grüße
Hina
BlaubaerinDK
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Beitrag von BlaubaerinDK »

Hina hat geschrieben:Vielleicht ist das ja ein kleiner Wink, dass man nicht an Deutschen, die keine Lust auf dänisch haben, interessiert ist :wink: ?

Viele Grüße
Hina
:D Das mag sein, die Frage ist nur wer sieht die Werbung (der Deutsche der kein dänisch lernen mag guckt kein dänisches Fernsehen und liest auch keine dänische Zeitung?) und wenn er sie dann sieht: versteht er den Wink mit dem Zaunpfahl? Bei manchen Menschen benötigt man dann doch eher einen ganzen Jägerzaun :D

LG,
Bettina
dina
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Beitrag von dina »

Hallo Fuglesang,

so ganz kann ich deine Argumente, dass deutsche hier nur als Pendler erwünscht sind, nicht nachvollziehen.
Wir leben ja beide in derselben Kommune.
Genau diese unternimmt ja einige Anstrengungen, Leute FEST hierherzubekommen.
www.flytmodvest.dk gibt es mittlerwile auch in einer deutschen Version.
Das erhvervscenter hat eine Kampagne gestartet und USB-Sticks an Firmen verteilt, in denen Pendler arbeiten, damit diese zum herziehen überzeugt werden.
In der Firma, in der mein Mann arbeitet, wird es auch lieber gesehen, wenn man hier wohnt.
Von den dän. Kollegen sowieso, denn die Steuervorteile der Pendler, das billigere Auto auf D-Kennzeichen,teilweise umsonst wohnen in Wohnwagen auf dem Firmengelände und das verdiente Geld nach Deutschland tragen sind auch nicht gerade beliebt.
Und was die Arbeitsbedingungen betrifft,verdienen die deutschen, die ich kenne, den gleichen Lohn wie ihre dänischen Kollegen, nämlich Tariflohn.
Kenne allerdings niemanden vom Bau. Da mag die Situation anders aussehen.
Selbstverständlich sollte man in die Gewerkschaft eintreten und Mitglied einer A-kasse werden.
Was die Absicherung in D angeht, kann ich dir auch nicht so ganz folgen.
Vielen bleibt die Wahl zwischen Hartz4 oder Arbeit zu einem so geringen Lohn, das man entweder 50 Std die Woche arbeiten muss oder 2-3 Jobs hat.
Sicher sollte man sich alles gründlich überlegen und sich gut vorbereiten.
Sprache ist, natürlich je nach Beruf, wichtig.
Für mich war klar, dass ich schon vor meinem Herzug lernen musste, wenn ich wieder in der Pflege arbeiten will.
Hat geklappt :)
Sicher vermisse ich meine Familie, und wer weiss, ob ich für immer bleibe,keiner kann in die Zukunft sehen.
Im Moment geht es uns hier wesentlich besser als in D, und zumindest meine Branche ist recht Krisensicher und nicht Saisonabhängig.
Und schliesslich soll es ja auch Dänen geben, die ins Ausland ziehen und sich dort auch ganz wohlfühlen :mrgreen:

LG Tina
jens51077
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Beitrag von jens51077 »

rowa71 hat geschrieben:Immer kommt ins gelobte Land,dann werden Euch die Augen irgendwann geöffnet.Des wird echt langweilig hier...Ich glaube,die Volksverdummungssendungen auf Kabel 1 und co haben zu vielen das Schlaraffenland gezeigt.Aöber kommt und überzeugt Euch selber,es scheint ja alles ganz einfach zu sein.
ich glaube du hast noch nicht ganz kapiert worum es hier geht in diesem Forum oder? Es geht bestimmt nicht darum jemanden zu sagen wie dumm er ist oder wie blauäugig jemand ist um auszuwandern , aber manchmal bleiben einem keine anderen möglichkeiten mehr offen entweder ich bleibe Hartz 4 und gehe mit unserer familie bis an die armutsgrenze oder ich wage den schritt und versuche es dort wo ich noch was verdienen kann für meine mühe ..... so das sollte reichen denke ich und jetzt erzähle du doch mal wie du ausgewandert bist ?
liebe grüße jens,
jens51077
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Beitrag von jens51077 »

hjem hat geschrieben:Ich habe alle Eure Meinungen gelesen und bin erstaunt, ueber die doch zum teil weit auseinander liegenden erfahrungen. Ich arbeite seit ueber 3 Jahren fuer eine Firma in Herning. Ich war der erste Deutsche der dort eingestellt worden ist, inzwischen sind es rund 30 deutsche. Ich fing an als Monteur auf den Baustellen. Da bei uns im Buero fast alle Deutsch sprechen, brauchten wir uns um die Sprache keine gedanken machen. Ich habe mich allerdings immer mit der Sprache beschaeftigt und sie angewendet wo es nur ging. Aufgrund meiner Sprachkenntnisse bin ich inzwieschen als Funktionaer eingestellt und leite die Baustellen. Ich wohne weiterhin in Deutschland und fahre jeden Donnerstag nach Hause. Meine Familie sieht mich mehr als wenn ich in Deutschland auf dem Bau arbeiten wuerde. Ich rate jedem die sprache zu erlernen, denn spaetesten wenn die arbeitet rar wird, kommt das Sieb, durch das die fallen werden, die sich nicht um die Sprache gekuemmert haben.
med venlig hilsen
Axel
hallo axel
1. finde gut das du schon solange in DK bist
2. ich teile auch mit dir die meinung die sprache zu erlernen aber geht auch während der arbeit ist eh besser zum lernen .
3. warum gehst du nicht gleich mit familie nach DK ? dann haste nicht so viele km zu fahren und hast schöne strände vor der tür. dann siehste deine familie noch eher und öfter jeden abend kann ich nicht nachvollziehen .

liebe grüße jens
jens51077
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Beitrag von jens51077 »

Fuglesang hat geschrieben:Hallo,

ich verstehe dich nicht Hina. Wieso reagierst du so sauer auf Rowa.
Meiner Meinung nach, rennen die Leute hier den Arbeitgebern wirklich viel zu blauäugig die Türen ein.
Es gibt hier so viele Firmen, die eine Weile Deutsche beschäftigt haben und jetzt, wo entweder saisonbedingt oder auch in der Baubranche wirtschaftlich bedingt wieder schlechtere Zeiten drohen, werden die Leute entlassen. Egal ob gute Ausbildung oder nicht.
Hier wird niemandem etwas geschenkt.
Ich verstehe nicht, wie jemand in Deutschland alles aufgeben kann, um sich hier vollkommen unabgesichert ins Berufsleben zu stürzen. Als Pendler schon, aber absolut nicht, wie man mit Familie und allem drum und dran nach Dänemark auswandert.

Wir haben hier viele scheitern sehen.
Ist nicht böse gemeint, sondern einfach eine Beobachtung.
Hallo das ist ja schön und gut aber hast du vielleicht schonmal dran gedacht das wenn man in DE hartz4 ist und arbeiten will keine chance bekommt weil die anforderungen einfach zu hoch sind als in DK?
Und was soll ich bitteschön deiner meinung nach aufgeben hartz4?
Familie? die können auch dann bei mir urlaub machen umso besser...
Ich sage ja nicht das es einfach werden wird aber ich denke mit meiner einstellung und auffasung werden wir bestimmt einige nette bekanntschaften machen in DK die uns helfen werden interessanter weise ist deren blickwinkel nicht so eingeschrenkt wie von manch anderen leuten hier.
Also nur weil ich eine frau und ein kind habe ist gerade das für mich der ansporrn weiter zu machen nicht aufzugeben und voranzukommen...
Keiner kann mich mit irgendeiner negativen aussage einschüchtern in dem TOLLEN Deutschland zu bleiben.
So genug jetzt werde ich mich mal weiter mit der sprache beschäftigen.
Liebe Grüße Jens
BlaubaerinDK
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Beitrag von BlaubaerinDK »

dina hat geschrieben: Was die Absicherung in D angeht, kann ich dir auch nicht so ganz folgen.
Vielen bleibt die Wahl zwischen Hartz4 oder Arbeit zu einem so geringen Lohn, das man entweder 50 Std die Woche arbeiten muss oder 2-3 Jobs hat.


LG Tina
Meine Worte :D
BlaubaerinDK
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Beitrag von BlaubaerinDK »

jens51077 hat geschrieben:
Hallo das ist ja schön und gut aber hast du vielleicht schonmal dran gedacht das wenn man in DE hartz4 ist und arbeiten will keine chance bekommt weil die anforderungen einfach zu hoch sind als in DK?
Liebe Grüße Jens
Ich sag besser nichts mehr :D,
sonst werde ich wegen Schönmalerei gesteinigt ...

LG,
Bettina
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